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Die Erfindung betrifft eine Schwundfugenkonstruktion für Industrieböden, Fussböden, Wände, Decken und Tunnels, welche sowohl zum Einbau in Ortsbetonkonstruktionen als auch in vorfabrizierte Elemente geeignet ist.
Bei grossen Betonflächen müssen Schwundfugen angeordnet werden, um willkürliche Rissbildungen zu vermeiden. Je nach den zu erwartenden Temperaturschwankungen erfordert die Betonfläche eine entsprechende Schwundfugen-Feldeinteilung.
Während Dehnungsfugenkonstruktionen grössere Ausdehnungen des Baukörpers übernehmen und mehrfachen Krafteinflüssen unterworfen sind, haben Schwundfugenkonstruktionen primär die Aufgabe die Fuge zu dichten und optisch eine linien- und höhengleiche Verbindung herzustellen. Sekundär dient die Schwundfugenkonstruktion auch als Kantenschutz des unterteilten Baukörpers.
Aus der CH-PS Nr. 583615 ist erstmals eine Dehnungsfugenkonstruktion bekanntgeworden, die neben den üblichen Funktionen des Dichtens und Aufnehmens von Zugkräften auch beim Verschalen des Baukörpers zum Halten der Schalungsteile dient.
Entsprechend ihrer Aufgabe ist die vorgenannte Konstruktion nur bedingt brauchbar für Schwundfugen. Zum ersten ist der Kantenschutz nicht ausgeprägt vorhanden und zum zweiten sind keine Mittel zur Erreichung einer linien- und höhengleichen Verbindung vorgesehen.
Andere, beispielsweise aus den US-PS Nr. 3, 344, 720, Nr. 3, 527, 009 und Nr. 3, 732, 021 bekannte Schwundfugenkonstruktionen weisen Profilleisten auf, die zwar einen besseren Kantenschutz gewähren, es fehlen aber jegliche Mittel, die den mit der Sichtfläche bündigen Einbau erleichtern.
Der korrekte Einbau der Schwundfugenkonstruktion bleibt dem Geschick des Bauarbeiters überlassen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schwundfugenkonstruktion für Industrieböden, Fussböden, Wände, Decken und Tunnels zu schaffen, die Mittel zu deren linien- und höhengleichen Einbau aufweist.
Die Schwundfugenkonstruktion besteht aus zwei entlang einer Fuge spiegelbildlich angeordneten Profilleisten mit je einer Aufnahmenut für eine zwischen die Profilleisten eingelegte dehnbare Dichtung aus gummielastischem Material und mit je einer zum Baukörper hin gerichteten Längsnut, die der Aufnahme von Verankerungsmitteln dient.
Sie zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass jede Profilleiste eine in Leistenlängsrichtung verlaufende Höheneinstellnut mit rechteckigem Querschnitt aufweist, deren parallel zueinander verlaufende Seitenwände eine, dem Gewinde einer in die Nut passenden Höheneinstellschraube entsprechende gerillte Oberfläche besitzen.
Diese erfindungsgemässe Ausbildung der Profilleisten ermöglicht eine exakte Höheneinstellung der Schwundfugenkonstruktion vor dem Vergiessen oder Einbetonieren.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Höheneinstellnut am Nutenboden seitliche Auskehlungen aufweist und dass an der Leistenaussenseite eine die Nutmitte markierende Rille vorgesehen ist.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt und an Hand der nachfolgenden Beschreibung seine Verwendung erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Profilleiste im Schnitt ; Fig. 2 zeigt die teilweise einbetonierte Konstruktion im Schnitt beim Einbau in einer Ortsbetonkonstruktion ; Fig. 3 zeigt die Profilleiste bei der Herstellung eines vorfabrizierten Elements.
Die erfindungsgemässe Schwundfugenkonstruktion (Fig. 2) weist drei Hauptbestandteile auf : die beiden seitlich der Fuge einbetonierten, metallenen Profilleisten --1-- und die in diesen eingelegte, die Fuge überbrückende dehnbare Dichtung --2-- aus gummielastischem Material.
In der in ihrer Grundform ein Winkelprofil darstellenden Profilleiste-l-sind verschiedene U-förmige Nuten und Aussparungen vorgesehen.
In der in der Zeichnung vertikalen Flanke der Leiste ist eine grosse U-förmige Nut --10-- für die Aufnahme der Dichtung --2-- angeordnet, deren innerer Schenkel --11-- ungefähr doppelt so hoch wie sein äusserer Schenkel --12-- ist. Der innere Schenkel ist oben bei --13-- rechtwinkelig abgebogen, so dass er die Grundfläche der Aufnahmenut --10-- ungefähr zur Hälfte überdeckt. Diese Überdeckung erfüllt sowohl die Aufgabe, die Dichtung --2--, welche in die U-förmige Nut --10-- eingelegt wird, zu halten, als auch die Schwundfuge optisch zu verkleinern.
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In der in der Zeichnung horizontalen Flanke der Profilleiste ist eine Nut --15-- mit seit- lichen Auskehlungen --17-- angebracht. Nut --15-- dient der Aufnahme von metrischen M6 Schrau- ben. Deshalb weisen die Seitenwände dieser Nut eine gerillte Oberfläche auf, welche dem Gewinde der Schrauben entspricht, die in den Nuten Aufnahme finden sollen. Nut --16-- hat ein schwal- benschwanzförmiges Querschnittsprofil. Entsprechend der Funktion wird im folgenden die Nut --15-- als Höheneinstellnut bezeichnet und die zur Befestigung von Verankerungsmitteln dienende Nut - wird Verankerungsnut genannt.
Auf der Oberseite der horizontalen Flanke verläuft in der Profillängsrichtung eine Markierungsrille --18--, die auf die Mitte der darunter befindlichen Höheneinstellnut --15-- ausgerich- tet ist. Die Verankerungsnut -- : 16-- ist gegenüber der Horizontalen leicht geneigt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Verwendung bzw. den Einbau der Schwundfugenkonstruktion. Die hier dargestellten Profilleisten weisen eine zusätzliche U-förmige Nut-14-- auf, die entsprechend ihrer Funktion Verschalungsnut heisst. In Fig. 2 ist die gesamte Fugenkonstruktion ersichtlich und an Hand dieser Zeichnung ist auch der Einbau der Konstruktion in einer Ortsbetonkonstruktion, beispielsweise in einen Fussboden, dargestellt.
Fussböden grösserer Bauobjekte werden durch Schwundfugen in Felder unterteilt und entsprechend wird ein Feld um das andere vergossen. Fig. 2 zeigt den Einbau der Konstruktion in einem Zeitpunkt, in dem das rechte Feld bereits fertig vergossen, d. h. mit einem Estrich --E-versehen ist. Zur Verankerung der Profilleisten in der Estrichschicht sind in der Nut --16-- Ankerbolzen --3-- eingeschraubt.
Statt zur Verankerung Bolzen --3-- zu verwenden, kann ein Mörtelband --8-- in Form eines Schlitzbereiches, das mittels Schrauben --7-- befestigt ist, dienen. Dies ist beispielsweise in Fig. 2 links dargestellt.
Eine exakte Höheneinstellung der Profilleisten --1-- lässt sich mit Hilfe einer aus einer Kopfschraube bestehenden Höheneinstellschraube --6-- (in Fig. 2 links) oder mit einer aus Gewindestift --4-- mit Kontermutter --5-- bestehenden Höheneinstellschraube (Fig. 2 rechts) erreichen.
In Fällen, in denen der Untergrund, auf dem der Estrich aufgebracht werden soll, relativ grosse Unebenheiten aufweist, oder bei denen die Schwundfugenkonstruktion unter ungewöhnlichen Temperaturbedingungen verlegt werden muss, kann mit einer Transport- oder Voreinstellungs- - Traverse --21-- gearbeitet werden (Fig. 3). Diese Traverse wird von oben auf die Schwundfugenkonstruktion aufgeschraubt. Hiezu werden von der die Mitte der Nut --15-- markierenden Rille --18-- aus, Bohrungen --19-- bis in die Nut --15-- gebohrt, wobei die dabei entstehenden Brauen in die Auskehlungen --17-- weichen können. Es ist selbstredend, dass beim Bohren die nötige Vorsicht walten muss (eventuell Bohrer mit Anschlag verwenden), um das Relief der Seitenwände der Nut nicht zu verletzen.
Durch die Bohrungen --19-- greifen nun Schrauben, mit denen die Profilleisten höhen- und liniengleich unter einer eventuell gewünschten Vorspannung der Dichtung --2-- an die Traverse befestigt werden können. Bei diesem Vorgehen können die Felder beidseits der Schwundfuge gleichzeitig vergossen werden. Vorteilhafterweise geht man jedoch hier in zwei Schritten vor, so dass nach einer ersten gefestigten Schicht die Traverse abgeschraubt werden kann und dann bis zur endgültigen Höhe vergossen wird.
Bei vorfabrizierten Elementen lassen sich die Profilleisten-l-gleichzeitig als Halteorgane einer Verschalung --20-- verwenden (Fig. 3). Hiebei werden die beiden senkrecht zueinander verlaufenden Nuten --14 und 15-- zur Befestigung der Verschalung verwendet. Gleich wie bei der vorher beschriebenen Befestigung der Transport- oder Voreinstellungs-Traverse --21--, werden wieder Bohrungen --19-- von der Rille --18-- aus gebohrt. Nun werden M6 Gewindestangen - eingesetzt und die Verschalung wird mit Gewindestangen --24-- und Flügelmuttern --25-- rechtwinkelig dazu befestigt. In die Verankerungsnut --16-- können Schrauben --26-- als Verankerungsmittel eingesetzt werden.
Nach der Festigung der Elemente verbleiben die Gewindestangen --22-- in den Elementen und dienen während des Transportes zur Halterung verschiedener Elemente gegenüber einander, wozu oftmals wieder die Transport- oder Voreinstellungstraverse dienen kann.
Es ist sinnvoll, die Metallteile gegen Korrosion zu schützen. Der sehr stark alkalische Beton greift insbesondere auch Aluminium an. Als korrosionshemmendes Mittel hat sich besonders
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Steinkohlenpechteer bewährt. Die mit dem Beton bzw. dem Zement in Kontakt kommenden Flächen werden daher mit dem vorgenannten Material bestrichen.
Im Gegensatz zu vielen bekannten Schwundfugenkonstruktionen liegt die gummielastische Dichtung nicht an den Betonteilen an ; statt dessen werden die Ränder durch die Profilleiste-lgebildet, so dass ein guter Kantenschutz des Baukörpers gewährleistet ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schwundfugenkonstruktion für Industrieböden, Fussböden, Wände, Decken und Tunnels, bestehend aus zwei entlang einer Fuge spiegelbildlich angeordneten Profilleisten mit je einer Aufnahmenut für eine zwischen die Profilleisten eingelegte dehnbare Dichtung aus gummielastischem Material und mit je einer zum Baukörper hin gerichteten Längsnut, die der Aufnahme von Verankerungsmitteln dient, dadurch gekennzeichnet, dass jede Profilleiste (1) eine in Leistenlängsrichtung verlaufende Höheneinstellnut (15) mit rechteckigem Querschnitt aufweist, deren parallel zueinander verlaufende Seitenwände eine dem Gewinde einer in die Nut passenden Höheneinstellschraube (6) entsprechende gerillte Oberfläche besitzen.