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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schmieren der miteinander zusammenwirkenden Gleitflächen zwischen Gleitstuhl und Zungenschiene bei Schienenweichen, mit wenigstens einer Schmierpumpe, deren Betätigung von der Stellung eines beim Verstellen der Weiche bewegten Teiles, beispielsweise der zum Verstellen der Weiche dienenden Schubstange, abgeleitet ist und von welcher den beiden Seiten des Geleises zugeordnete Hauptschmierleitungen versorgt werden, an welche zu den einzelnen Schmierstellen führende Zweigschmierleitungen angeschlossen sind. Eine solche Ausbildung ist aus der DE-AS 1249904 bekanntgeworden. Gemäss dieser DE-AS ist eine Schmierpumpe mechanisch mit den Weichenzungen über ein Schrittschaltwerk gekuppelt, wobei dieses Schrittschaltwerk ermöglicht, die Pumpe jeweils erst nach mehreren Verstellbewegungen der Weichenzungen zu betätigen.
Zwischen den Schienen sind die von der Pumpe beschickten Hauptschmierleitungen angeordnet, an. welche die einzelnen Zweigleitungen, welche zu den Schmierstellen führen, angeschlossen sind. Ein solches Schrittschaltwerk ist aufwendig und kompliziert und daher auch störungsanfällig. Ein solches Schrittschaltwerk ist nur mit grossen Schwierigkeiten verstellbar. Es besteht daher nicht die Möglichkeit, die Schmierintervalle während des Betriebes der Weiche in einfacher Weise zu verändern und den gegebenen Umständen, wie beispielsweise Witterungsbedingungen, anzupassen. Die Hauptschmierleitungen, welche zwischen den Schienen angeordnet sind, sind gleichfalls gegen Beschädigungen nicht geschützt, es sei denn, dass sie mit einer aufwendigen Überdachung ausgestattet sind.
Auch aus der DE-OS 2048306 ist ein mechanischer Antrieb der Schmierpumpe durch die Weichenzungen bekanntgeworden. Es ist auch ein Schrittschaltwerk vorgesehen. Gemäss dieser DE-OS sind die Schmierleitungen an der Zungenschiene befestigt. Die Zungenschiene ist verstellbar und die Schmierleitung wird daher dauernd bewegt und ist einem grossen Verschleiss unterworfen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Weichenschmiereinrichtung zu schaffen, bei welcher das Schmiermittel optimal ausgenutzt wird und bei welcher störungsanfällige und verschleissanfällige mechanische Betätigungen vermieden sind. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass ein die Stellung der Weiche rückmeldender Geber vorgesehen ist, der mit einem elektrisch betätigten Umschalter verbunden ist, welcher die an derjenigen Gleisseite, an welcher die Zungenschiene jeweils in Abstand von der Backenschiene liegt, angeordnete Hauptschmierleitung mit der Schmierpumpe verbindet und welcher mit einem den elektrischen Antriebsmotor der Schmierpumpe steuernden elektrischen Steuergerät verbunden ist, und dass die Hauptschmierleitungen entlang den Aussenseiten der Backenschienen geführt sind und vorzugsweise an diesen befestigt sind.
Durch den Geber wird die Stellung der Weiche rückgemeldet. Der Geber stellt fest, an welcher Gleisseite die Zungenschiene in Abstand von der Backenschiene liegt, und da der Geber, welchen man auch Sensor nennen kann, das Umschaltventil betätigt, wird über das Umschaltventil diejenige Hauptschmierleitung mit der Schmierpumpe verbunden, welche diejenige Gleisseite versorgt, an welcher die Zungenschiene in Abstand von der Backenschiene liegt. Bei dieser Weichenstellung liegt der der Backenschiene benachbarte Bereich der Gleitfläche des Schienenstuhles frei und da die Hauptschmierleitungen an den Backenschienen geführt sind, ist ein Aufsprühen des Schmiermittels auf die Gleitfläche in einfacher Weise ermöglicht. Da der Geber weiters auch an das Steuergerät jeweils die Meldung abgibt, dass eine Weichenstellung erfolgt ist, wird das Steuergerät in Bereitschaft gesetzt.
Ein solches elektrisches Steuergerät kann nun auch bestimmen, nach wieviel Weichenumschaltungen die Schmierpumpe betätigt werden soll. Die Verstellung eines solchen Steuergerätes kann in einfacher Weise sogar durch Fernsteuerung erfolgen, so dass die Intervalle der Schmierung auch während des Betriebes entsprechend den Bedürfnissen verändert werden können. Da die Hauptschmierleitungen entlang den Aussenseiten der Backenschienen geführt sind, liegt die Hauptschmierleitung geschützt und unbeweglich, u. zw. an einer Stelle, an welcher die an die Hauptschmierleitungen angeschlossenen Zweigleitungen jeweils die Gleitflächen der Schienenstühle mit Schmiermittel versorgen können.
Da die Hauptschmierleitungen an den Aussenseiten der Backenschienen liegen, behindern sie nicht die Umschaltbewegung der Weichenzungen und es ist überdies die Zugänglichkeit dieser Hauptschmierleitungen zum Zwecke einer Kontrolle und einer eventuellen Reparatur nicht durch die Weichenzungen beeinträchtigt.
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Gemäss der Erfindung kann die Anordnung so getroffen sein, dass die Zweigleitungen an der
Backenschiene in Sprühdüsen münden, welche gegen die Gleitfläche des Gleitstuhles im Bereich zwi- schen Backenschiene und Zungenschiene gerichtet sind. Dies ist in einfacher Weise dadurch er- möglicht, dass eben jeweils nur die Hauptschmierleitung an derjenigen Gleisseite mit der Schmier- pumpe verbunden wird, an welcher die Zungenschiene in Abstand von der Backenschiene liegt und an welcher daher der von der Zungenschiene zu überschleifende Bereich des Schienenstuhles für das aufgesprühte Schmiermittel frei liegt. Dadurch wird eine wirksame Schmierung bei geringem
Schmiermittelverbrauch ermöglicht. Gemäss der Erfindung sind hiebei zweckmässig die Sprühdüsen am Steg der Backenschiene, insbesondere in Bohrungen desselben, angeordnet.
Von hier aus kann in der günstigsten Weise der freiliegende Bereich des Schienenstuhles besprüht werden und die
Anordnung der Sprühdüsen in Bohrungen des Schienenstuhles ist deshalb vorteilhaft, weil die Sprüh- düsen einerseits geschützt liegen und anderseits das Schmiermittel von der Aussenseite der. Backen- schienen den Sprühdüsen zugeführt werden muss.
Die Anordnung kann gemäss der Erfindung auch so getroffen sein, dass die Zweigleitungen zu Bohrungen im Gleitstuhl geführt sind, welche an der Gleitfläche desselben an einer vom Fuss der Zungenschiene überschliffenen Stelle münden. In diesem Fall können auch geringe Schmiermit- telmengen zwischen die Gleitflächen von Schienenstuhl und Zungenschiene eingebracht werden. In gewissen Bereichen der Weiche ist die Bewegung der Zungenschiene verhältnismässig gering und es gibt daher Stellen auf der Gleitfläche des Schienenstuhles, welche dauernd von der Zungen- schiene abgedeckt sind. In diesem Falle wird eine besonders wirksame Schmierung erreicht und wenn die Mündungen der Bohrungen dauernd von der Zungenschiene abgedeckt sind, wird auch die Gefahr eines Verlegens dieser Mündungen durch Fremdkörper oder Schmutz vermieden.
Gegebenenfalls kann auch an Stelle eines Schmiermittels oder zusätzlich zu diesem ein Enteisungsmittel auf die Schienenstühle aufgebracht werden.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch erläutert. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den Weichenbereich. Fig. 2 zeigt die Anordnung einer Schmierpumpe mit elektrischer Betätigung. Fig. 3 zeigt die Anordnung einer Schmierpumpe und eines Umschalters mit elektrischer Betätigung, Fig. 4 zeigt eine Variante der Aufbringung des Schmiermittels auf die Gleitfläche des Schienenstuhles. Fig. 5 und 6 zeigen eine andere Variante der Aufbringung des Schmiermittels auf die Gleitfläche des Schienenstuhles, wobei Fig. 5 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 6 und Fig. 6 einen Grundriss darstellt.
In Fig. 1 ist der Weichenbereich in Draufsicht dargestellt. --1-- sind die Schwellen, --2 und 3-- sind die Backenschienen und --4 und 5-- sind die Zungenschienen. In der Darstellung der Zeichnungen liegt die Zungenschiene --5-- an der Backenschiene --3-- an, während die Zunge - in Abstand von der Backenschiene --2-- liegt. --6-- ist der Stellmotor der Weiche. --7-ist eine Schmierpumpe, welche Schmiermittel aus einem Schmiermittelbehälter --8-- ansaugt. An die Schmierpumpe --7-- sind zwei Hauptschmierleitungen --9 und 10-- anschliessbar. An die Haupt- schmierleitungen --9 und 10-- sind Zweigleitungen --11-- angeschlossen, in welchen Dosierelemente --12-- eingeschaltet sind und welche zu mit --13-- bezeichneten Schmierstellen führen.
Die Schienenstühle bzw. die Gleitflächen derselben sind mit --27-- bezeichnet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die Pumpe --7-- über einen Elektromotor --20-- angetrieben. --21-- ist ein Steuergerät für die Stromzuführung zum Motor --20--. --22-- ist ein Geber, der mit der Schubstange --16-- verbunden ist und die Stellung der Zungenschienen-4, 5-- bzw. die Stellung der Schubstange-16-rückmeldet. Der Sensor --22-- schaltet über ein elektrisches Steuergerät --21-- den Elektromotor --20-- und damit die Schmierpumpe --7-- ein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Pumpe --7-- wieder durch den in Fig. 2 dargestellten elektrischen Antriebsmotor angetrieben, der ebenso gesteuert wird wie bei der Ausführungsform nach Fig. 2. Durch ein Umsteuerventil --28--, welches nun gleichfalls vom Geber --22-- wie in Fig. 2 geschaltet wird, werden die Hauptschmierleitungen --9 und 10-- abwechselnd mit Schmiermittel versorgt. --29-- ist ein Absperrventil, welches gegebenenfalls vorgesehen sein kann und über eine Leitung --30-- die Druckseite der Pumpe --7-- mit dem Schmiermittelbehälter--8-- verbindet.
Dieses Absperrventil kann gleichfalls wieder vom Geber so gesteuert sein, dass es während einer vorbestimmten Anzahl von Pumpenhüben die Förderung zu den Hauptschmierleitungen - 9 und 10-- unterbricht.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 ist das Umsteuerventil zwischen den Hauptschmierleitungen --9 und 10-- nicht dargestellt. Es ist jedoch auch bei diesen Ausführungsformen in gleicher Weise wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ein Umsteuerventil --28-- vorgesehen, welches vom Geber --22--, der die Lage der Zungenschienen --4 und 5-- anzeigt, geschaltet wird.
Bei der in Fig. l, 2 und 3 dargestellten Weichenstellung, bei welcher die Zungenschiene --4-in Abstand von der Backenschiene --2-- liegt und daher die Gleitflächen der Schienenstühle - freigibt, ist die Hauptschmierleitung --9-- mit der Pumpe --7-- verbunden. In dieser Stellung sind die Gleitflächen der Schienenstühle --27-- für ein Aufsprühen des Schmiermittels frei. Bei umgeschalteter Weiche wird dann die Hauptschmierleitung --10-- mit Schmiermittel versorgt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 liegen die Zweigleitungen --11-- an Sprühdüsen --31--, welche an den Backenschienen --2 und 3-- angeordnet sind. Diese Sprühdüsen. sind gegen eine Stelle der Gleitfläche des Schienen stuhles --27-- gerichtet, welche von der Zungenschiene --4 bzw.
EMI3.1
und liegen in Bohrungen --32-- derselben.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 sind die Zweigleitungen --11-- zu Bohrungen --33-- im Schienenstuhl-27-- geführt, welche an der Gleitfläche desselben münden und von der Zungenschiene --4 bzw. 5-- überschliffen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Schmieren der miteinander zusammenwirkenden Gleitflächen zwischen Gleitstuhl und Zungenschiene bei Schienenweichen, mit wenigstens einer Schmierpumpe, deren Betätigung von der Stellung eines beim Verstellen der Weiche bewegten Teiles, beispielsweise der zum Verstellen der Weiche dienenden Schubstange, abgeleitet ist und von welcher den beiden Seiten des Gleises zugeordnete Hauptschmierleitungen versorgt werden, an welche zu den einzelnen Schmierstellen führende Zweigschmierleitungen angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Stellung der Weiche rückmeldender Geber (22) vorgesehen ist, der mit einem elektrisch betätigten Umschalter (28) verbunden ist, welcher die an derjenigen Gleisseite, an welcher die Zungenschiene (4 oder 5) jeweils in Abstand von der Backenschiene (2 oder 3) liegt,
angeordnete Hauptschmierleitung mit der Schmierpumpe (7) verbindet und welcher mit einem den elektrischen Antriebsmotor (20) der Schmierpumpe (7) steuernden elektrischen Steuergerät (21) verbunden ist, und dass die Hauptschmierleitungen (9 bzw. 10) entlang den Aussenseiten der Backenschienen (2 bzw. 3) geführt sind und vorzugsweise an diesen befestigt sind.