AT379598B - Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids

Info

Publication number
AT379598B
AT379598B AT328284A AT328284A AT379598B AT 379598 B AT379598 B AT 379598B AT 328284 A AT328284 A AT 328284A AT 328284 A AT328284 A AT 328284A AT 379598 B AT379598 B AT 379598B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
luliberin
compounds
leu
producing
Prior art date
Application number
AT328284A
Other languages
English (en)
Other versions
ATA328284A (de
Original Assignee
Ici Plc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from GB19327/76A external-priority patent/GB1524747A/en
Application filed by Ici Plc filed Critical Ici Plc
Priority to AT328284A priority Critical patent/AT379598B/de
Publication of ATA328284A publication Critical patent/ATA328284A/de
Application granted granted Critical
Publication of AT379598B publication Critical patent/AT379598B/de

Links

Landscapes

  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Polypeptids, welches Luliberinagonisteigenschaften aufweist. Luliberin ist der international übliche Trivialname für LH-RF (luteinising hormone releasing factor)   (J. Biol. Chem., [1975],   250,3215). 



   Es ist bekannt (Dutta, Furr, Giles und Morley, Clinical Endocrinology, [1976], 5, Ergänzung, S. 291s bis 298s), dass der Einbau von a-Aza-aminosäuren an der   6- oder 10-Stellung   von Luliberin Verbindungen ergibt, die hinsichtlich der Freisetzung von Luteinisierungshormon (LH) aus der Hypophyse weniger wirksam sind als das Ausgangsmolekül. Es wurde nun gefunden, dass der Einbau von Azaglycin an der 10-Stellung in Verbindung mit dem Einbau von verschiedenen D-a-   - Aminosäuren   an der 6-Stellung in Luliberin Verbindungen ergibt, die hinsichtlich der Freisetzung von Luteinisierungshormon aktiver sind als Luliberin. 



   Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids der Formel : 
 EMI1.1 
 in welcher A für D-Tyr,   D-Tyr (Me),   D-Ser,   D-Ser   (But), D-Phe-, D-Ala oder D-Trp steht und B für Leu oder MeLeu steht, in Form eines pharmazeutisch oder veterinär zulässigen Säureadditionssalzes. 



   In der Formel   (I)   und in der gesamten Beschreibung werden die Aminosäurereste durch ihre Standardabkürzungen (Pure and Applied Chemistry, [1974], 40,317 bis 331) bezeichnet. Ein a-Aza-   - aminosäurerest   ist ein solcher, in welchem das a-CH einer Aminosäure durch Stickstoff ersetzt worden ist. Die Abkürzung für eine   a-Aza-aminosäure   leitet sich von der entsprechenden Aminosäure durch Hinzufügung der   Vorsilbe"Az"ab.   Somit steht Azgly für Azaglycin. 



   Wenn die Konfiguration einer bestimmten Aminosäure nicht angegeben ist, dann besitzt diese Aminosäure (ausser der a-Aza-aminosäure, die benachbart zur Carboxygruppe kein asymmetrisches Zentrum enthält) die natürliche L-Konfiguration. 



   Eine spezielle Gruppe von erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen ist :
Verbindungen, in welche A für   D-Tyr (Me),   D-Ser,   D-Ser (But),   D-Phe, D-Ala oder D-Trp und B für Leu oder MeLeu steht. 



   Eine bevorzugte Gruppe von erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen ist jene, in welcher A für D-Tyr (Me), D-Ser (But) oder D-Phe steht und B für Leu oder MeLeu steht. 



   Die drei bevorzugten erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen besitzen die folgenden Strukturen : 
 EMI1.2 
 
 EMI1.3 
 additionssalze sind beispielsweise Hydrochloride, Phosphate, Citrate oder Acetate. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel   Pro-Azgly-NH   in Form eines pharmazeutisch oder veterinär verwendbaren Säureadditionssalzes mit einer Verbindung der allgemeinen Formel 
 EMI1.4 
 einer Verbindung der allgemeinen Formel 
 EMI1.5 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 worin   R 1 ein   Aktivester ist, oder mit einer Verbindung der allgemeinen Formel 
 EMI2.1 
 in Gegenwart von   N, N 1 -Dicyclohexylcarbodiimid   umsetzt. 



   Die Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemässe Verfahren können aus bekannten Verbindungen durch Standardpeptidkupplungsreaktionen, Standardpeptidschutzreaktionen und Standard-   peptidschutzgruppenabspaltungsreaktionen   hergestellt werden, wie sie Fachleuten, auf diesem Gebiet allgemein bekannt sind und wie sie in den Beispielen 1 bis 8 bzw. im Schema angegeben sind. 



   Wie bereits oben festgestellt, besitzen die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen Luliberinagonisteigenschaften, d. h., dass sie ähnliche Wirkungen wie Luliberin aufweisen, ein vom Hypothalamus sekretiertes natürliches Hormon, das auf die Hypophyse wirkt und diese zur Freisetzung von Luteinisierungshormon (LH) und Follikelstimulierungshormon (FSH) veranlasst. Diese beiden Hypophysenhormone spielen bei reproduktiven Prozessen eine Rolle, wobei letzteres, nämlich FSH, in den Ovarien eine Förderung der Reifung der Follikeln bewirkt und ersteres, nämlich LH, die Ovulation induziert. Die Verbindungen der Formel (I) sind in unerwarteter Weise hinsichtlich des Vermögens der Freisetzung von LH wesentlich wirksamer als Luliberin und eignen sich deshalb für die Beeinflussung und/oder Verbesserung der Vermehrung bei Tieren.

   Sie eignen sich insbesondere für die Züchtung von grossen Haustieren während eines Anöstrusses und bei jeder künstlich beeinflussten Züchtung zur genauen Bestimmung der Ovulation. Sie eignen sich auch für die Heilung von Unfruchtbarkeitszuständen bei Mann und Frau. 



   Der Luliberinagonisteffekt der erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen kann beispielsweise durch das Vermögen demonstriert werden, eine Ovulation bei mit Androgen sterilisierten Ratten mit konstantem Östrus zu induzieren oder LH und FSH (gemessen durch doppelte Antikörperradioimmunoassay) in das Blutplasma von unreifen männlichen Ratten oder in das Blutplasma von anöstrischen oder diöstrischen Mutterschafen abzugeben. 



   Der obige Test an mit Androgen sterilisierten Ratten wird wie folgt ausgeführt :
Mit Androgen sterilisierte weibliche Ratten, die durch Behandlung am 3., 4. und 5. Tag ihres Lebens mit 100   Ilg   Testosteronpropionat präpariert worden sind, zeigen einen beständigen östrischen Vaginalschleim und zahlreiche präovulatorische Follikeln in den Ovarien. Die Verabreichung von Luliberin und aktiven Analogen verursacht die Abgabe eines ovulierenden Anstiegs an LH und FSH, der durch die Anwesenheit von Eiern in den Fallopischen Tuben und frischen Corpora lutea in den Ovarien bestimmt werden kann. 



   Alle hier beispielsweise genannten Verbindungen sind hinsichtlich ihres Vermögens, eine Ovulation bei Ratten mit konstantem Östrus zu induzieren, aktiver als Luliberin und zeigen ausserdem keine giftigen Wirkungen, wenn sie in mindestens der 4fachen Dosis ihrer minimal aktiven Dosis verabreicht werden. Insbesondere sind die erfindungsgemäss erhältlichen bevorzugten Verbindungen, die in den Beispielen 4,6 und 7 beschrieben sind, annähernd 100mal so aktiv wie Luliberin. Sie zeigen ausserdem keinerlei toxische Effekte, wenn sie in der 100fachen Menge ihrer minimalen effektiven Dosis verabreicht werden. 



   Die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen können in Form eines pharmazeutischen oder veterinär medinizischen Präparates verwendet werden. 



   Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, auf welche sie jedoch nicht beschränkt ist, näher erläutert. 



   In den Beispielen bezieht sich Rf auf die aufsteigende Dünnschichtchromatographie   (t. l. c.)   auf Silicagelplatten (Kieselgel G). Die in dieser Chromatographie verwendeten Lösungsmittelsysteme 
 EMI2.2 
 Chloroform/Methanol/Wasser (11 : 8 : 2 V/V)   (RfK),   Chloroform/Methanol   (19 : 1   V/V) (RfP) und Chloroform/Methanol (9 : 1 V/V) (R Q) und n-Butanol/Essigsäure/Wasser/Pyridin   (5 : 1 : 5 : 1   V/V)   (RfR).   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   In allen diesen Fällen wurden die Platten unter   UV-Licht   geprüft und mit Fluorescamin, Ninhydrin und Chlor-Stärke-Jodid-Reagentien behandelt. Wenn nichts anderes angegeben ist, dann bedeuten die angegebenen Rf-Werte, dass ein einziger Fleck durch diese Verfahren bestimmt wurde. 



   Beispiele 1 bis 6 : Synthese von   L-Pyroglutamyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl-A-     - L-leucyl-L-arginyl-L-prolyl-azaglycinamid.    
 EMI3.1 
    2 mMol- L-tryptophyl-L-seryl-L-tyrosyl-A-B-L-arginin-hydrazid   in 0, 9 ml Dimethylformamid und   0, 7 ml   Dimethylsulfoxyd wurden 0,8 mMol 5,7n-Chlorwasserstoff in Dioxan zugegeben. Nach einem 5 min 
 EMI3.2 
 wässerigem Methanol mit einem Gehalt an zwei Äquivalenten Chlorwasserstoff über einem 5%igen   (CJC)   Palladium-auf-Holzkohle-Katalysator während 16 h] und aus   0,1 Mol   Triäthylamin in 1 ml 
 EMI3.3 
 Dimethylformamid als Eluiermittel verwendet wurde.

   Das Peptidhydrochlorid wurde weiter durch Verteilungschromatographie gereinigt, wobei das Lösungsmittelsystem   Rif R   n-Butanol/Essigsäure/Wasser/Pyridin (5 : 1 : 5 : 1 V/V) verwendet wurde. Die erfindungsgemäss erhältlichen Verbindungen, die nach dem vorstehenden Verfahren hergestellt wurden, sind als Beispiele 1 bis 6 in der folgenden Tabelle angeführt. 
 EMI3.4 
 
 EMI3.5 
 
 EMI3.6 
 
<tb> 
<tb> Beispiel <SEP> A <SEP> B <SEP> Ausbeute <SEP> % <SEP> Papierelektrophorese <SEP> RF
<tb> Nr.

   <SEP> (relativ <SEP> zu <SEP> Luliberin)
<tb> RfA
<tb> pH <SEP> 2,1 <SEP> pH <SEP> 6,5
<tb> 1 <SEP> D-Ala <SEP> Leu <SEP> 32 <SEP> 0,97 <SEP> 1,0 <SEP> 0,30
<tb> 2 <SEP> D-Phe <SEP> Leu <SEP> 40 <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> 0,71 <SEP> 0,27
<tb> 3 <SEP> D-Trp <SEP> Leu <SEP> 15 <SEP> 0, <SEP> 53 <SEP> 0,37 <SEP> 0,37
<tb> 4 <SEP> D-Tyr <SEP> (Me) <SEP> Leu <SEP> 15 <SEP> 0,92 <SEP> 0,87 <SEP> 0,25
<tb> 5 <SEP> D-Ser <SEP> (But) <SEP> Leu <SEP> 31 <SEP> 0, <SEP> 94 <SEP> 0, <SEP> 96 <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> 
<tb> 6 <SEP> D-Tyr <SEP> (Me) <SEP> MeLeu <SEP> 26 <SEP> 0, <SEP> 87 <SEP> 0, <SEP> 90 <SEP> 0, <SEP> 34 <SEP> 
<tb> 
 
Die Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemässe Verfahren können so erhalten werden, wie es in dem folgenden Schema beschrieben ist. 



   In diesem Schema wurden die folgenden Abkürzungen verwendet :
Bzl = Benzyl
Boc = tert. Butoxycarbonyl 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
 EMI4.1 
 
 EMI4.2 
 
 EMI4.3 
 
 EMI4.4 
 
 EMI4.5 
 
<tb> 
<tb> Beispiel <SEP> A <SEP> B <SEP> Papierelektrophorese <SEP> Rf
<tb> Nr. <SEP> (relativ <SEP> zu <SEP> Luliberin)
<tb> PH <SEP> 2, <SEP> 1 <SEP> PH <SEP> 6, <SEP> 5 <SEP> RfA <SEP> 
<tb> 7 <SEP> D-Ser <SEP> Leu <SEP> 0, <SEP> 94 <SEP> 0, <SEP> 96 <SEP> 0,25
<tb> 8 <SEP> D-Phe <SEP> MeLeu <SEP> 0,84 <SEP> 0, <SEP> 87 <SEP> 0,35
<tb> 


Claims (1)

  1. EMI4.6 EMI4.7 EMI4.8 <Desc/Clms Page number 5> EMI5.1 einer Verbindung der allgemeinen Formel EMI5.2 worin R'ein Aktivester ist, oder mit einer Verbindung der allgemeinen Formel EMI5.3 in Gegenwart von N, N'-Dicyclohexylcarbodiimid umsetzt.
AT328284A 1976-05-11 1984-10-15 Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids AT379598B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT328284A AT379598B (de) 1976-05-11 1984-10-15 Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB19327/76A GB1524747A (en) 1976-05-11 1976-05-11 Polypeptide
AT0335877A AT379400B (de) 1976-05-11 1977-05-11 Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
AT328284A AT379598B (de) 1976-05-11 1984-10-15 Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids

Publications (2)

Publication Number Publication Date
ATA328284A ATA328284A (de) 1985-06-15
AT379598B true AT379598B (de) 1986-01-27

Family

ID=27149316

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT328284A AT379598B (de) 1976-05-11 1984-10-15 Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT379598B (de)

Also Published As

Publication number Publication date
ATA328284A (de) 1985-06-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CH629475A5 (de) Verfahren zur herstellung von polypeptiden.
DE69816409T2 (de) Kristallines Parathyroidhormon
DE3021736A1 (de) Neue peptide, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltenden arzneimittel
DE4034829A1 (de) Cyclopeptide
DE2625843C2 (de) Nona- und Decapeptidamide, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
DE2739492A1 (de) Antikonzeptivum und methode zur verminderung der fertilitaet bei saeugetieren
DE2547721A1 (de) Biologisch aktive amide
DE2726276C2 (de) Luliberin-Antagonisten, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Zusammensetzungen
DD202694A5 (de) Verfahren zur herstellung von peptiden
DE2708125C2 (de)
EP0668874B1 (de) Lhrh-antagonisten und zwischenprodukte
AT379598B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
DE1518318A1 (de) Polypeptid
AT379595B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
AT379596B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
AT379597B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
AT379601B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
AT379600B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
EP0041243B1 (de) Nonapeptid, Verfahren zu seiner Herstellung, dieses enthaltendes Mittel und seine Verwendung
AT379599B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
DE1518282C3 (de) Phe hoch 2 -Om hoch 8 -Oxytocin und Verfahren zu dessen Herstellung
AT379818B (de) Verfahren zur herstellung eines neuen polypeptids
EP0338437A2 (de) Synthetische Vakzine gegen die Maul- und Klauenseuche und Verfahren zu deren Herstellung
DE1518274A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines bisher unbekannten Polypeptids
DD217808A5 (de) Verfahren zur herstellung von saeugetier-pgrf

Legal Events

Date Code Title Description
ELA Expired due to lapse of time
RER Ceased as to paragraph 5 lit. 3 law introducing patent treaties