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Die Erfindung bezieht sich auf einen Backofen mit einem durch eine Türe verschliessbaren
Backraum, in den ein das Backgut, insbesondere auf Backblechen, tragender Wagen einfahrbar ist, wobei das Türblatt an seinem einen vertikalen Längsrand um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar mit dem Gehäuse des Backofens verbunden ist.
In solchen Backöfen wird das Ausbacken des Backgutes durch heisse feuchte Luft vorgenom- men, die mittels eines Umwälzsystems in kontinuierlichem oder zyklisch alternierend geführtem
Strom über das Backgut geführt wird. Um die Beschickung des Backofens zu erleichtern, dient der das Backgut tragende, in den Backraum einfahrbare Wagen, der im allgemeinen während des
Backprozesses im Backraum stillsteht, jedoch auch während des Backprozesses um eine vertikale
Achse gedreht werden kann.
Da die im Backraum während des Backprozesses aufrecht zu erhalten- de Atmosphäre heiss und feucht ist, muss auch im Bereich des den Backraum verschliessenden Tür- blattes des Backofens für eine ausreichende Isolierung in bezug auf Wärme als auch hinsichtlich
Feuchtigkeit gesorgt sein, so dass bei üblichen Backöfen das Türblatt schon aus Gründen der Iso- lierung eine beträchtliche Dicke aufweist. Dazu kommt, dass das Türblatt ja die gesamte Einschub- öffnung für den Wagen abdecken muss und daher auch relativ breit ist, so dass es eine beträchtli- che Masse aufweist. Dies erschwert ihre Bedienung, zumal das Türblatt nach dem Backprozess insbesondere an seiner Innenfläche derart heiss ist, dass man sich beim Berühren dieser Innenfläche verbrennen kann.
Aber auch die Aussenfläche des Türblattes ist trotz Isolierung auf einer Temperatur, die im allgemeinen eine Berührung mit blossen Händen nicht mehr zulässt. Das Bedienungspersonal, das die Backofentüre betätigt, muss daher mit Handschuhen arbeiten, nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass nach Beendigung des Backprozesses und Öffnung der Türe der heisse, das Backgut tragende Wagen aus dem Backraum gezogen werden muss. Der Wagen hat aber in diesem Augenblick eine Temperatur, die nahe der Backraumtemperatur ist, also etwa 250 bis 300 C.
Ein weiterer Nachteil der genannten Backöfen besteht darin, dass das breite Backofentürblatt in seiner Offenstellung weit in den Raum, in welchem der Backofen angeordnet ist, hineinragt.
Die beträchtliche Masse und die grosse Fläche des Türblattes führen dazu, dass nach Beendigung des Backprozesses dieses Türblatt in seiner Offenstellung den Raum in oft unerwünschter Weise stark aufheizt, was mit einem Energieverlust für den Backofen verbunden ist.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und einen Backofen der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die Betätigung des Türblattes vereinfacht und zugleich an Energie gespart wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass das Türblatt zumindest zwei nebeneinander angeordnete flächige Teile hat und dass diese Teile des Türblattes um zumindest eine zur Schwenkachse parallele vertikale Achse zwischen einer den Backraum verschliessenden Streckstellung und einer den Backraum freigebenden Faltstellung faltbar sind. Dadurch wird der Platz, den die Türe in ihrer den Backraum freigebenden Stellung benötigt, gegen- über einer üblichen, um ihre Anlenkachse schwenkbaren, ansonsten jedoch mit einem starren Türblatt versehenen Türe wesentlich verringert.
Dazu kommt, dass das Türblatt in der zusammengefalteten Stellung zumindest teilweise so liegt, dass die die Innenfläche des Türblattes bildenden Oberflächenpartien einander benachbart sind. Dadurch wird einerseits vermieden, dass diese Oberflächenpartien berührt werden können, anderseits wird die Abkühlung der Türblattinnenwand bei geöffneter Türe geringer, was gleichbedeutend ist mit einer Energieersparnis.
Aus der AT-PS Nr. 350989 ist ein Waffelbackautomat bekannt, der an den Längsseiten des Ofenraumes mehrere nebeneinander angeordnete Türen hat, die mit ihren Seitenkanten unmittelbar aneinander anschliessen, wobei jedes Türblatt an einem vertikalen Träger des Maschinengestelles angelenkt ist. Da es sich um voneinander unabhängige Türen bzw. Türblätter handelt, können dadurch die durch die Erfindung erzielten Vorteile nicht erreicht werden.
Es ist weiters ein nach Art eines Rolladens ausgebildeter Verschluss für einen Backofen bekannt (CH-PS Nr. 193604), bei welchem mehrere nebeneinanderliegende Elemente gegeneinander begrenzt um vertikale Schwenkachsen verschwenkbar verbunden sind. Es handelt sich hiebei um eine rolladenartig aufgebaute Schiebetüre, die keine faltbaren Türblatteile aufweist.
Schliesslich sind Verschlussklappen für getrennte Backräume bekannt (FR-PS Nr. 1. 259. 245), die übereinander angeordnet sind. Die Schwenkachsen liegen horizontal und es lässt sich daher diese bekannte Anordnung für die Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe nicht verwenden.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass das Türblatt um eine mittige Achse in zwei zumindest annähernd gleiche Türblatthälften falt- bar ist, die in der Faltstellung mit ihren Innenflächen einander benachbart liegen. Dadurch wird der Aufwand für die Faltbarkeit des Türblattes auf ein Minimum begrenzt, ohne dass der Vor- teil verlorengeht, dass die die Türblattinnenfläche bildenden Oberflächenpartien in der Offenstel- lung der Türe einander zugewendet sind und daher weniger stark auskühlen als bei der eingangs beschriebenen bekannten Konstruktion.
Um zu vermeiden, dass die Türblatthälften bei der Öffnung bzw. Schliessung der Türe un- kontrolliert pendeln, ist gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die eine der beiden miteinan- der durch Gelenke und eine Dichtung verbundenen Türblatthälften an ihrem in der Streckstellung der andern Türblatthälfte abgewendeten Rand mittels eines Führungsgliedes, insbesondere einer
Rolle, an einer oberhalb der Türe horizontal verlaufenden Führung geführt, die an ihrem der
Schwenkachse der Tür benachbarten Ende mit einer Krümmung versehen ist. Durch die Führung werden die beiden Türblatthälften bei ihrer Überführung von der den Backraum verschliessenden
Streckstellung in die den Backraum freigebende Faltstellung bzw. umgekehrt stets in einer vor- bestimmten Lage gehalten.
Die Krümmung des Führungsendes vermeidet eine Sperrung der Türe in ihrer der Offenstellung entsprechenden Endlage.
Wie bereits erwähnt, bereitet die Betätigung der Türe bei der herkömmlichen Bauweise infol- ge der Temperatur und des Gewichtes des Türblattes mitunter Schwierigkeiten. Die Erfindung er- leichtert die händische Betätigung des Türblattes bereits insoweit, als eine Berührung der Tür- blattfläche sowie eine Abstrahlung von dieser besonders heissen Fläche vermieden sind. Es kann jedoch im Rahmen der Erfindung eine händische Betätigung gänzlich dadurch vermieden werden, dass für die Faltung des Türblattes ein, gegebenenfall vom Backprogramm gesteuerter, Antrieb mit einem Motor vorhanden ist. Hiebei besteht eine besonders einfache Konstruktion mit geringem
Aufwand erfindungsgemäss darin, dass eine vom Motor bewegte Stange am Oberrand jener Türhälfte gelenkig befestigt ist, die am Gehäuse schwenkbar befestigt ist.
Es könnte hiebei die Konstruk- tion so getroffen sein, dass der Motor über ein Ritzel und eine Zahnstange auf die Stange ein- wirkt, günstiger ist jedoch im Rahmen der Erfindung eine Einwirkung über eine Kurbel. Hiebei ist es erfindungsgemäss zweckmässig, wenn in der Streckstellung und in der Faltstellung des Tür- blattes die Kurbel in einer ihrer beiden Totlagen steht, die vorzugsweise durch Endschalter für die Steuerung des Motors überwacht sind. Damit wird der gesamte Bewegungsspielraum der Kurbel für die Türblattbewegung ausgenutzt.
Um eine automatische Andrückung des Türblattes in seiner Schliesslage an den Türrahmen und damit eine gute Abdichtung zu erzielen, ist erfindungsgemäss die der Schwenkachse entfernte Kante des Türblattes durch eine Indexierung mit schrägem Anlauf in die Streckstellung gedrückt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch'dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Backofens mit dem Türblatt in der den Backraum verschliessenden Streckstellung. Fig. 2 in Draufsicht zu Fig. l, wobei jedoch zusätzlich die Faltstellung des Türblattes strichpunktiert eingezeichnet ist. Fig. 3 zeigt in Stirnansicht die Führung des Türblattes. Fig. 4 ist eine Draufsicht zu Fig. 3 und Fig. 5 ist eine Ansicht in Richtung des Pfeiles V der Fig. 3.
Der Backofen --1-- hat einen Backraum --2--, der in an sich bekannter Weise während des Backprozesses mit Heissluft durchströmt wird, die von einem nicht dargestellten Gebläse umgewälzt und von einer nicht dargestellten Heizvorrichtung erwärmt und von einer gleichfalls nicht dargestellten Beschwadungseinrichtung befeuchtet wird. In den Backraum --2-- ist ein Wagen --3-- einschiebbar, der mehrere übereinander angeordnete Auflagen, zweckmässig Backbleche, für das Backgut trägt. Der Wagen --3-- ist auf Rädern --4-- verfahrbar. An der Vorderwand--5-des Backofens-l-ist ein Türblatt --6-- vorgesehen, mit dem der Backraum --2-- dicht verschliessbar ist.
Das Türblatt --6-- ist als Falttüre ausgebildet, die aus zwei einander im wesentlichen gleich grossen Türblatthälften--7, 8--besteht, die miteinander an der Innenfläche --9-- mittels einer von Scharnieren --10-- gebildeten Gelenkverbindung gelenkig verbunden und durch eine Dichtung --11-- gegeneinander abgedichtet sind. Das gesamte Türblatt --6-- ist mittels üblicher Bänder --12-- um eine vertikale Schwenkachse --13-- schwenkbar mit dem Gehäuse des Backofens --1-- verbunden.
Die miteinander fluchtenden Achsen --14-- der Scharnie-
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re --10-- liegen parallel zu dieser Schwenkachse --13--, so dass die beiden Türblatthälften --7, 8-- um eine zur Achse --13-- parallele Achse --14-- aus einer den Backraum verschliessenden
Streckstellung (in den Fig. 1 und 2 mit voll ausgezogenen Linien dargestellt) in eine den Back- raum --2-- freigebende Faltstellung (in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt) überführbar sind. Dies kann von Hand aus trotz der Schwere des Türblattes geschehen, da in der Faltstellung des Tür- blattes --6-- die Innenflächen --9-- der beiden Türblatthälften einander zugewendet liegen, so dass diese besonders heissen Flächen nicht berührt werden können.
Um zu verhindern, dass bei der Öffnungs- oder Schliessbewigung des Türblattes --6-- die Hälften --7, 8-- unkontrolliert um die Achsen --13, 14-- pendeln, ist jene Türblatthälfte --8--, die nicht mittels der Bän- der --12-- aufgehängt ist, mittels einer Rolle-15- (Fig. 3 bis 5) in einer von einer U-Schiene gebildeten Führung --16-- geführt, die oberhalb der Türe an der Vorderwand --5-- des Back- ofens-l-in horizontaler Lage befestigt ist. Zweckmässig ist die Rolle --15-- mittels eines
Beschlages --17-- am oberen Ende desjenigen Randes --18-- der Türblatthälfte --8-- befestigt, welcher den Bändern --12-- abgewendet ist.
Die Führung --16-- ist an ihrem den Bändern --12-- benachbarten Ende mit einer Krümmung --19-- versehen (Fig.4), damit keine Sperre der Türe in der Endlage des geöffneten Zustandes des Türblattes --6-- auftritt.
Vorzugsweise ist jedoch für die Faltung bzw. Streckung des Türblattes, also für dessen Überführung in die Öffnungs- bzw. Schliessstellung ein, gegebenenfalls vom Backprogramm des
Backofens --1-- gesteuerter Antrieb --20-- mit einem Elektromotor --21-- vorgesehen. Der Elek- tromotor --21-- treibt über ein Getriebe --22-- eine Kurbel --23-- an, an der eine Pleuelstan- ge --24-- angelenkt ist, deren anderes Ende mittels eines Gelenkes --25-- nahe der Schwenkach- se --13-- an jener Türblatthälfte --7-- oben angelenkt ist, die mittels der Bänder --12-- am
Gehäuse des Backofens-l-schwenkbar befestigt ist.
Die Endlagen des Türblattes --6-- im geöffneten bzw. geschlossenen Zustand stimmen mit den Totlagen der Kurbel --23-- annähernd überein, damit eine harmonische Bewegung des Türblattes --6-- sowie eine maximale Andrückkraft in der Schliessstellung der Türe an den mit einer Dichtung --26-- versehenen Türrahmen --27-- erzielt wird.
Hiebei wird in der Schliessstellung des Türblattes --6-- über die Pleuelstange --24-- die mittels der Bänder --12-- angelenkte Türblatthälfte --7-- an die Dichtungen --26-- ange- drückt, wogegen für die Türblatthälfte --8-- an ihrer der Schwenkachse --13-- entfernten Kante eine Indexierung --28-- mit schrägem Anlauf vorgesehen ist, so dass diese Türblatthälfte --8-beim Erreichen der Streckstellung des Türblattes --6-- ebenfalls gegen die Dichtung --26-- ge- spannt wird.
Die beiden erwähnten Totlagen der Kurbel --23-- werden durch Endschalter --29-- über- wacht, die in den Steuerungskreis für den Elektromotor --21-- eingeschaltet sind. Durch diese Endschalter kann auch die Umsteuerung der Drehrichtung des Motors --21-- erfolgen. Es ist möglich, die Betätigung des Türblattes automatisch durchführen zu lassen, etwa nach Ablauf des Backprogrammes, z. B. unter Verwendung von Mikroprozessoren. Es ist auch möglich, den Wagen --3-- nach Öffnung des Türblattes --6-- durch eine gesonderte Mechanik automatisch aus dem Backraum --2-- auszuschieben, so dass eine Berührung des heissen Wagens nicht unmittelbar nach dem Ausbacken, sondern erst in etwas abgekühltem Zustand möglich ist, was die Gefahr von Verbrennungen des Bedienungspersonals zusätzlich reduziert.
Bei sehr grossen Backöfen wäre es möglich, das Türblatt --6-- aus mehr als zwei miteinander gelenkig verbundenen Teilen zusammenzusetzen. Für viele solche Türblatteile würde das in den Fig. 1 und 2 dargestellte System des Antriebes --20-- ohne wesentliche Änderungen ebenfalls zu verwenden sein.
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