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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus kontinuierlich gefördertem stückigen Gut, insbesondere Kohle, das sich auf einer insbesondere durch eine Rutsche gebildeten Unterlage befindet. Die bekannten Probenehmer für solches kontinuierlich gefördertes stückiges Gut sind entweder ortsfeste Probeabstreifer, welche die Probe vom laufenden Gurtband abstreifen, oder sind in Übergabestationen von Fördermitteln einzubauen. Dies ist aber auf Grund der bestehenden Bau- und Konstruktionsmasse oftmals nicht möglich. In allen Fällen können immer nur Proben an einer bestimmten Stelle des Förderstromes entnommen werden und solche Proben geben keinen brauchbaren Aufschluss über die Art und Qualität des geförderten Gutes.
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, solche Proben in der Weise zu entnehmen, dass sie einen Aufschluss über die Art und Qualität des gesamten zu einem bestimmten Zeitpunkt geförderten Gutes geben, und die Erfindung ist im wesentlichen gekennzeichnet durch einen etwa normal zur Unterlage geführten Stempel, der an der der Unterlage zugewendeten Seite einen durch Seitenwände, deren freie untere Kanten parallel zur Unterlage und parallel zur Bewegungsrichtung des Fördergutes liegen, begrenzten Auffangbehälter aufweist, dessen geneigt zur Unterlage und quer zur Bewegungsrichtung des Fördergutes stehende Bodenfläche, welche sich über die gesamte Breite der Unterlage erstreckt, die Seitenwände an deren in Bewegungsrichtung des Fördergutes gelegenem Ende verbindet, und durch eine durch ein Abschlussorgan abschliessbare Austragsöffnung in der Unterlage,
welche bei auf der Unterlage aufliegendem Stempel zwischen den den Auffangbehälter begrenzenden Seitenwänden liegt. Es kann auf diese Weise eine Probe über die gesamte Breite des Förderstromes entnommen werden und diese Probe ergibt daher ein Resultat, welches für den gesamten Querschnitt des Förderstromes repräsentativ ist. Dies ist insbesondere bei Kohle von besonderer Wichtigkeit, da die Kohle nicht immer den gleichen Heizwert aufweist und ein solches repräsentatives Resultat der Probe die Möglichkeit gibt, Kohlen verschiedenen Heizwertes zu mischen, um den gewünschten Heizwert einzustellen. Dadurch, dass der durch die freien unteren Kanten der Seitenwände des Auffangbehälters umgrenzte Hohlraum sich über die gesamte Förderbreite erstreckt, wird sozusagen ein kurzer Abschnitt des Förderstromes herausgestochen.
Dadurch, dass innerhalb des durch die Seitenwände umgrenzten Hohlraumes eine abschliessbare Austragsöffnung in der Unterlage vorgesehen ist, kann dieser ausgestochene Teil des Förderstromes über die Austragsöffnung in den Probenbehälter geleitet werden.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass der Stempel mit einer mit ihm in Wirkverbindung bringbaren Handhabe zum händischen
Anheben des Stempels versehen ist und dass der Stempel an seinem oberen Ende ein Querhaupt aufweist und auslösbare Rasten von federnd zum Stempel gedrückten und an ortsfesten Achsen angelenkten Armen gebildet sind, welche das Querhaupt in der angehobenen Stellung des Stempels untergreifen und gegen den Einfluss der Schwerkraft in dieser Stellung halten. Ein solcher Proben- nehmer ist an einer beliebigen Stelle der Förderstrecke angeordnet, wo meist weder elektrischer
Strom noch eine Hydraulikanlage zur Verfügung steht. Die händische Betätigung ist daher von besonderem Vorteil.
Durch das Eigengewicht des herunterfallenden Stempels graben sich die
Ränder der Seitenwände, welche den Hohlraum begrenzen, in das Schüttgut ein und gelangen bis zur Unterlage, so dass ein über die gesamte Breite der Unterlage reichender Teil des Förder- stromes ausgestochen wird, welcher dann nach Öffnen des Abschlussorgans in den Probenbehälter ausgetragen wird. Der Stempel wird bis zum Auslösen von den auslösbaren Rasten in der ange- hobenen Stellung gehalten.
Vorzugsweise sind an den durch Federn zum Stempel gedrückten Armen Druckstangen angelenkt, welche zu Anlenkstellen divergierend verlaufen und zum Zwecke der Auslösung der die Rasten bildenden Arme anhebbar sind. Für das Anheben der Druckstangen ist vorzugsweise ein mit den von den Anlenkstellen an den Armen abgewendeten Enden der Druckstangen gekoppelter
Handhebel vorgesehen.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weisen die federnd zum Stempel gedrückten Arme an ihren dem Stempel zugewendeten Innenseiten Flächen auf, deren Kanten in der Ruhestellung der Vorrichtung in Richtung der Anhebebewegung zueinander konvergieren, so dass die Arme durch das an diesen Flächen anliegende Querhaupt beim Anheben des Stempels
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auseinandergedrückt werden und in der höchsten Stellung des Querhauptes unter diesem einrasten.
Es erfolgt somit beim Anheben des Stempels automatisch die Arretierung in der angehobenen
Stellung.
Gemäss der Erfindung ist vorzugsweise die Anordnung so getroffen, dass seitlich des Stempels ein Mitnehmer an einer parallel zum Stempel angeordneten Führung geführt ist, welcher in der
Probenahmestellung mit einem entgegen der Wirkung einer Feder nach oben verschwenkbaren
Daumen einen Anschlag des Stempels untergreift und von Hand aus entlang der Führung anhebbar ist. Durch diesen Mitnehmer kann somit der Stempel in die Stellung, in welcher er durch die einrastenden Arme festgehalten wird, angehoben werden, wobei dadurch, dass der Daumen des
Mitnehmers entgegen der Federwirkung nach oben schwenkbar ist, ermöglicht wird, dass der
Daumen unter den Anschlag gelangt und unter dem Anschlag in seine Angriffsstellung am Anschlag gelangt.
Die Führung ist vorzugsweise in ihrem oberen Bereich vom Stempel weg abgewinkelt, wodurch der auf dem abgewinkelten Teil der Führung befindliche Mitnehmer ausser Eingriff mit dem Anschlag des Stempels gelangt und den Stempel freigibt.
Vorzugsweise ist die Handhabe als ortsfest gelagerter Schwenkhebel ausgebildet, an welchem eine an den Mitnehmer angelenkte Stange angelenkt ist und welcher mit dem vorzugsweise als Klappe ausgebildeten Abschlussorgan der Austragsöffnung verbunden ist. Es wird auf diese Weise die Anhebbewegung des Stempels mit der Schliessbewegung des Abschlussorgans gekuppelt.
Durch Ausbildung der erfindungsgemässen Vorrichtung in der Weise, dass der Auffangbehälter die als Abschlussorgan dienende Klappe gegen die Bewegungsrichtung des Probegutes weiter übergreift als in Bewegungsrichtung des Probegutes, und durch die Schnelligkeit des Probenahmevorganges wird verhindert, dass zusätzlich Probegut aus der Austragsöffnung ausfliessen kann. Nach dem Hochheben des Stempels kann das Fördergut unter dem Probenahmehohlraum wieder ungehindert durchfliessen.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt die Gesamtanordnung der Vorrichtung, Fig. 2 zeigt ein Detail.
- stellt eine Rutsche dar, auf welcher der Förderstrom des stückigen Gutes in Richtung des Pfeiles 2 fliesst. Oberhalb der Rutsche-l-ist ein Stempel --3-- angeordnet und senkrecht zur Oberfläche der Rutsche-l-geführt. Der Stempel --3-- trägt in seinem unteren Ende einen Auffangbehälter --4--, dessen Seitenwände --5-- freie untere Kanten --6-- aufweisen, welche parallel zur Oberfläche der Rutsche-l-liegen. Am oberen Teil des Stempels --3-ist ein Querhaupt --7-- vorgesehen, welches einen Anschlag --8-- aufweist.
In der oberen, in den Zeichnungen dargestellten Stellung des Stempels --3-- ist das Querhaupt --7-- durch Arme --9-- abgestützt, welche um ortsfeste Achsen --10-- schwenkbar gelagert sind und durch Federn --11-- einwärts gezogen sind, so dass sie unter dem Querhaupt --7-- einrasten.
An einer ortsfesten Anlenkstelle --12-- ist ein Handhebel --13, 14-- gelagert. Der Hebelarm --13-- bildet einen Handgriff und an dem Hebelarm --14-- ist eine Stange --15-- angelenkt, welche einen Querstab --16-- trägt. An den Enden dieses Querstabes --16-- sind Druckstangen - befestigt, welche schräg nach aussen gerichtet sind und über Anlenkstellen --18-- an den Armen --9-- angelenkt sind. Durch Verdrehung des Handhebels --13, 14-- entgegen dem Uhrzeigersinn werden die Druckstangen --17-- angehoben und es werden dadurch die Arme --9-nach aussen geschwenkt.
Damit wird das Querhaupt --7-- freigegeben und der Stempel --3-mit dem Auffangbehälter --4-- fällt nach unten auf die Rutsche-l-und gelangt hiebei in die strichliert angedeutete Lage --4'--, in welcher die Kanten --6-- an die Rutsche-l- anschliessen. Auf diese Weise wird ein Teil des Förderstromes ausgestochen. Dieser Teil erstreckt sich über die gesamte Breite der Rutsche --1--.
Innerhalb eines durch die Seitenwände --5-- bei der Stellung --4'-- des Auffangbehälters begrenzten Raumes ist in der Rutsche eine Klappe --19-- angeordnet, welche eine Austragsöffnung - abschliesst. Eine Handhabe --21, 22-- ist um eine ortsfeste Achse --23-- schwenkbar gelagert. An der Achse --23-- ist auch die Klappe --19-- mittels einer Schwinge --24-- befestigt.
An dem Hebelarm --22-- der Handhabe ist eine Stange --25-- angelenkt, deren anderes Ende bei --26-- an einen Mitnehmer --27-- angelenkt ist. Der Mitnehmer --27-- ist an einer Führung--28--
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mittels Rollen --29-- geführt. In der untersten Lage des Stempels --3-- liegt das Querhaupt in der Stellung --7'-- und der Anschlag in der Stellung-8'-.
Wenn nun die Handhabe --21, 22-- im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, wird der Mitnehmer - entlang der Führung --28-- nach unten gezogen und untergreift in der Stellung --27'-mit seinem federnden Daumen --30-- den Anschlag --8-- in der Stellung-8'-. Wenn die Handhabe --21, 22-- nun wieder entgegen dem Uhrzeigersinn zurückgeschwenkt wird, nimmt der Mitnehmer --27-- bzw. der durch eine Feder --31-- belastete Daumen --30-- den Stempel nach oben in die Stellung, in welcher er in den Zeichnungen dargestellt ist, mit. Der obere Bereich --28'-- der Führung-28-- ist nach aussen abgewinkelt, so dass in der obersten Stellung der Mitnehmer --27-- den Anschlag --8-- freigibt.
Die Schwinge --24--, an welcher die Klappe --19-- festgelegt ist, ist mit der Handhabe - 21, 22-fest verbunden und wird bei der Bewegung der Handhabe --21, 22-- im Uhrzeigersinn nach unten geschwenkt, so dass das Schüttgut aus dem Auffangbehälter --4-- in einen Proben- behälter --32-- fallen kann. Das Schliessen der Klappe --19-- erfolgt durch rasches Nach-unten- - drücken der Handhabe --21, 22-- entgegen dem Uhrzeigersinn, wobei gleichzeitig auch der Auffangbehälter von der unteren Stellung --4'-- in die obere arretierte Stellung --4-- angehoben wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Entnahme von Proben aus kontinuierlich gefördertem stückigen Gut, insbesondere Kohle, das sich auf einer insbesondere durch eine Rutsche gebildeten Unterlage
EMI3.1
den den Auffangbehälter (4) begrenzenden Seitenwänden (5) liegt.