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Die Erfindung bezieht sich auf ein Mehrzweck-Segelsportgerät, mit drei an einem Gestell angeordneten Bodenstützen, von welchen eine-in Fahrtrichtung gesehen-vorne und zwei-symmetrisch zur Längsmittelebene des Gestells - hinten liegen, wobei die vordere Stütze an einer um eine schräg gegen den Boden gerichtete Achse drehbaren Lenksäule angebracht ist und die hinteren Stützen jeweils an einem Ende eines Auslegers angeordnet sind, sowie mit einem Segel samt Mast und Baum und einem an dem Gestell befestigten Sitz für den bzw. die Fahrer.
Ein bekanntes Gerät dieser Art ist der sogenannte Eissegler, der - ähnlich wie kleine Segel- boote - etwa im vorderen Drittel des Gestells den Segelmast aufweist. Die Steuerung erfolgt mit Hilfe der um eine vertikale Achse verdrehbaren vorderen Kufe. Der Fahrer sitzt im Heckbereich des Gerätes und muss ausser der Steuerung auch noch den Segelbaum mittels der Schotleine in Kontrolle halten. Nachteilig ist hiebei, dass einerseits der z. B. beim Wenden herumschlagende Baum eine ständige Verletzungsgefahr für den Fahrer darstellt und dass anderseits das Gerät - vor allem bei unsachgemässer Bedienung - leicht zum Kentern, d. h. zum Kippen über eine zwischen der Vorderkufe und einer Hinterkufe verlaufende Achse neigt.
In Hinblick auf die erzielbare hohe Fahrtgeschwindigkeit von über 100 km/h kann ein solches Kippen mit schweren Verletzungen für den Fahrer verbunden sein.
Zum Stand der Technik seien noch die FR-PS Nr. 2. 341. 480, die ein Segelboot mit vier verstellbaren Schwimmkörpern zeigt, die US-PS Nr. 3, 483, 844, der ein Motorboot mit drei Schwimmkörpern, davon der vorderste lenkbar, zu entnehmen ist und die DE-PS Nr. 910620, die sich auf einen Schlitten mit einer vorderen, lenkbaren Doppelkufe bezieht, genannt.
Es ist ein Ziel der Erfindung, ein universell verwendbares Segelsportgerät zu schaffen, das auch für ungeübte Fahrer leicht zu bedienen ist und das auch auf Bedienungsfehler gutmütig reagiert.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Gerät der eingangs genannten Art erreichen, bei welchem erfindungsgemäss der Segelmast hinter dem Fahrersitz am Heck angeordnet ist, wobei der Baum in horizontaler Ebene lediglich innerhalb eines heckseitigen Bereiches von etwa 1800 verschwenkbar ist, und dass an dem Gestell unterhalb des Baumes ein sich in Längsrichtung nach hinten erstreckendes Rohr angeordnet ist und die mit einem Ende am Gestell bzw. an dem Rohr befestigte Schot über eine am Baum angeordnete Rolle und von dieser über eine vorzugsweise innerhalb des Rohres gelagerte Umlenkrolle und über eine, vorzugsweise ebenfalls innerhalb des Rohres verlaufende Zugfeder zu einer mit einem Stellhebel od. dgl. verbundenen Stellrolle geführt ist.
Die Anordnung des Segels am Heck im Zusammenhang mit der Führung und Abfederung der Schotleine lässt den Fahrer unbehelligt von den Bewegungen des Mastbaumes, wobei überdies praktisch keine Bedienung des Segels erforderlich ist. Die Heckanordnung des Segels vermindert überdies die Kippgefahr erheblich.
Zur leichten Führung und zur Schonung der Schotleine ist es überdies zweckmässig, wenn die Umlenkrolle auf einer etwa kreisbogenförmigen, in einer zum Rohr senkrechten Querebene verlaufenden Führung dreh-und verschiebbar gelagert ist, wobei oberhalb der Umlenkrolle in dem Rohr ein Führungsschlitz ausgebildet ist.
Wird das Gerät als Eissegler mit als Kufen ausgebildeten Bodenstützen verwendet, so empfiehlt es sich, dass die vordere Bodenstütze in an sich bekannter Weise als Doppelkufe ausgebildet ist, wobei jede der beiden Kufen der Doppelkufe einseitig schräg nach innen und oben geschliffen ist. Diese Ausbildung bringt es mit sich, dass bei Lenkeinschlägen je eine der beiden Kufen der Doppelkufe vom Boden abgehoben wird und die andere Kufe fest in das Eis einschneidet, wodurch ein verlässliches Lenken möglich ist.
Aus ähnlichen Gründen kann jede der beiden hinteren Kufen schräg nach innen und oben geschliffen sein.
Falls die vordere Doppelkufe und/oder die hinteren Kufen von der Gleitfläche eines skiartigen Gleitteils abstehen, ist das Befahren von Eisflächen mit Schneelage klaglos möglich, da an den schneebedeckten Stellen der Fahrbahn die skiartigen Gleitteile vollständig oder teilweise die Abstützfunktion übernehmen.
Zweckmässig ist es hiebei, wenn die skiartigen Gleitteile mit einem Schlitz für die Kufen versehen und von dem Gerät abnehmbar ausgebildet sind.
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Es hat sich gezeigt, dass die Laufeigenschaften des Gerätes weiter verbessert werden, wenn die Doppelkufe in an sich bekannter Weise um eine in ihrem hinteren Drittel angeordnete, horizon- tal und quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse schwenkbar gelagert ist und wenn allenfalls zwischen dem hinteren Ende der Doppelkufe und der Lenksäule ein vorzugsweise doppelt wirkender
Stossdämpfer angeordnet ist.
Ein erfindungsgemässes Gerät zur Verwendung als Wassersportgerät zeichnet sich vorteilhaf- terweise dadurch aus, dass die Bodenstützen in an sich bekannter Weise als Schwimmkörper ausge- bildet sind, wobei zumindest der vordere Schwimmkörper mit einem Kiel versehen ist.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im folgenden an Hand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den Zeichnungen veranschaulicht ist. Es zeigen
Fig. 1 ein Segelsportgerät nach der Erfindung in schematischer Seitenansicht, Fig. la eine Drauf- sicht nach Fig. l in verkleinertem Massstab, Fig. 2 einen Schnitt im Bereich der Führung der Schot- leine, jedoch mit einer andern Leinenführung und Fig. 3 in einem Detail eine Vorderansicht der vorderen Doppelkufe.
Wie Fig. l erkennen lässt, weist das Segelsportgerät nach der Erfindung ein Gestell-l- mit einer vorderen und zwei hinteren Bodenstützen --2 bzw. 3-- auf (Fig. la). Die hinteren Boden- stützen liegen symmetrisch zur vertikalen Längsmittelebene des Gestells --1--. Das Gerät besitzt ferner einen Lenker --4--, mit dessen Hilfe die vordere Bodenstütze --2-- um eine nach vorne ge- gen den Boden gerichtete Achse --5-- verdrehbar ist.
In Zusammenhang mit Fig. 3 erkennt man, dass die vordere Bodenstütze --2-- um eine in ihrem hinteren Drittel angeordnete, horizontal und quer zur Fahrtrichtung verlaufende Schwenkachse --6-- drehbar gelagert ist. Die Schwenk achse --6-- ist am unteren Ende einer Lenksäule --7-- vorgesehen.
Bei der dargestellten, zum Eissegeln bestimmten Ausführungsform ist die vordere Boden- stütze --2-- als Doppelkufe --8-8-- ausgebildet, wobei jede der beiden Kufen --8-- einseitig schräg nach innen und oben geschliffen ist. Überdies ist zwischen dem hinteren Ende der Doppelkufe --8-8-- und der Lenksäule --7-- ein Stossdämpfer --9-- angeordnet, der vorzugsweise doppelt wirkt.
Die hinteren Bodenstützen --3-- sind an den beiden Enden eines Auslegers --10-- angebracht, der am hinteren Ende des Gestells --1--, dem Heckende, mit dem Gestell verbunden ist.
Auch die hinteren Bodenstützen --3-- sind vorliegendenfalls als Kufen --11-- ausgebildet, allerdings als einfache Kufen, die mit Vorteil einseitig schräg nach innen und oben geschliffen sind und zweckmässigerweise um eine Schwenk achse --l1a-- verschwenkbar sind. An der in Fig. l dargestellten hinteren Kufe --11-- ist die Mitverwendung eines skiartigen Gleitteils --12-- demonstriert, von dem die Kufe absteht. Der Gleitteil --12-- ist in seiner Mitte mit einem in den Zeichnungen nicht ersichtlichen Schlitz versehen, dessen Grösse der Kufenabmessung angepasst ist. Dadurch kann der Gleitteil bei Bedarf über die Kufen geschoben und leicht wieder abgenommen werden.
Die vordere Doppelkufe --8-8-- kann ebenfalls mit einem abnehmbaren Gleitteil --13-- ausgerüstet werden, der zwischen den Kufen --8-- verläuft und in Fig. 3 strichliert angedeutet ist.
Hinter einem am Gestell --1-- befestigten Sitz --14-- für den bzw. die Fahrer ist am Heck des Gerätes ein Segelmast --15-- angeordnet, an den in üblicher Weise ein Segelbaum --16-- angelenkt ist. Zwischen Baum --16-- und Mast --15-- ist ein Segel --17-- aufgespannt.
Unterhalb des Baumes --16-- erstreckt sich ein Rohr --18-- in Fahrtrichtung etwa bis zur halben Länge des Baumes --16--. Die Schot --19-- des Baumes --16-- ist mit einem Ende an dem Rohr --18-- befestigt, verläuft von dort über eine am Baum --16-- angeordnete Rolle --20--, sodann über ein Führungsauge --21-- ins Innere des Rohres und hier über eine Umlenkrolle --22-- und eine Zugfeder --23-- bis zu einer in der Nähe des Lenkers --4-- am Gestell --1-- gelagerten, mit einem Stellhebel --24-- verbundenen Stellrolle --25--.
Wie Fig. 2 entnehmbar, kann an Stelle des Führungsauges-21-- (Fig. l) in dem Rohr --18-- ein Führungsschlitz --26-- für die Schot --19-- ausgebildet sein. Die Umlenkrolle --22-- ist zweckmässigerweise auf einer etwa kreisbogenförmigen, in einer zum Rohr --18-senkrechten Ebene verlaufenden Führung --27-- dreh- und verschiebbar gelagert. Beide Massnahmen ermöglichen, dass die Schot --19-- zwanglos den Bewegungen des Baumes --16-- folgen kann.
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Die Bemessung der allenfalls mit einer Dehnungsbegrenzung versehenen Zugfeder --23-- zusammen mit dem Stellbereich der Stellrolle --25-- ermöglicht im Betrieb ein Schwenken des Bau- mes-16-- um etwa 180 . Mit Hilfe des Stellhebels --24-- kann das Segel --17-- mehr oder weniger gestrafft werden. Bei durchschnittlichen Windverhältnissen genügt es jedoch, dass der Fahrer allein die Lenkung betätigt, das Segel --17-- stellt sich dank der besonderen Schotführung und - federung selbsttätig in die richtige Lage. Die Bedienung des Gerätes ist somit besonders einfach und der Fahrer kann sein Augenmerk völlig der vor ihm liegenden Strecke widmen.
Selbst scharfe Kurven können ohne seitliches Wegrutschen des Gerätes genommen werden, da bei Lenkausschlägen je eine der beiden Kufen --8-- der vorderen Doppelkufe vom Boden abgehoben wird und die andere Kufe kräftig ins Eis einschneidet.
Die Verwendung der Gleitteile --12, 13-- empfiehlt sich, falls die Eisfläche völlig oder stellenweise mit Schnee bedeckt ist, da in diesem Fall die Gleitteile zumindest teilweise die Abstützfunktion übernehmen. Es sei erwähnt, dass das erfindungsgemässe Gerät auch auf reinen Schneeflächen betrieben werden kann, wobei ausschliesslich skiartige Gleitteile als Bodenstützen Verwendung finden.
Bei Verwendung des Gerätes auf dem Wasser sind die Bodenstützen --2, 3-- als Schwimmkörper ausgebildet, wobei zumindest der vordere, als Steuerruder wirkende Schwimmkörper mit einem Kiel versehen ist. Zusätzlich zum Segel kann an das Gestell --1-- ein Aussenbordmotor angeklemmt werden.
Es ist erwähnenswert, dass das erfindungsgemässe Gerät leicht zusammenlegbar und somit leicht transportierbar ausgebildet werden kann. PATENTANSPRÜCHE :
1. Mehrzweck-Segelsportgerät, mit drei an einem Gestell angeordneten Bodenstützen, von welchen eine-in Fahrtrichtung gesehen-vorne und zwei-symmetrisch zur Längsmittelebene des Gestells - hinten liegen, wobei die vordere Stütze an einer um eine schräg gegen den Boden gerichtete Achse drehbaren Lenksäule angebracht ist und die hinteren Stützen jeweils an einem Ende eines Auslegers angeordnet sind, sowie mit einem Segel samt Mast und Baum und einem an dem Gestell befestigten Sitz für den bzw.
die Fahrer, dadurch gekennzeichnet, dass der Segelmast (15) hinter dem Fahrersitz (14) am Heck angeordnet ist, wobei der Baum (16) in horizontaler Ebene lediglich innerhalb eines heckseitigen Bereiches von etwa 1800 verschwenkbar ist, und dass an dem Gestell unterhalb des Baumes (16) ein sich in Längsrichtung nach hinten erstreckendes Rohr (18) angeordnet ist und die mit einem Ende am Gestell bzw. an dem Rohr (18) befestigte Schot (19) über eine am Baum (16) angeordnete Rolle (20) und von dieser über eine vorzugsweise innerhalb des Rohres (18) gelagerte Umlenkrolle (22) und über eine, vorzugsweise ebenfalls innerhalb des Rohres verlaufende Zugfeder (23) zu einer mit einem Stellhebel (24) od. dgl. verbundenen Stellrolle (25) geführt ist.