DE19926426C2 - Vorrichtung zum Segeln - Google Patents
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- B63B15/0083—Masts for sailing ships or boats
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Segeln, die
einen Bootsrumpf, mindestens einen vom Bootsrumpf
gehalterten Mast sowie mindestens ein vom Mast
getragenes Segel aufweist und bei der ein dem
Bootsrumpf zugewandter Mastfuß entgegen einer
vorgesehenen Bewegungsrichtung hinter einem
Bootsschwerpunkt angeordnet ist sowie bei der der Mast
ausgehend vom Mastfuß in Bewegungsrichtung geneigt
angeordnet ist und bei der ein am Mast vorgesehener
oberer Befestigungsbereich für das Segel im
wesentlichen oberhalb des Bootsschwerpunktes
lokalisiert ist.
Derartige Vorrichtungen sind typischerweise als
Segelboot ausgebildet und in einer Vielfalt von
Ausführungsformen verfügbar. Die Ausführungsformen
unterscheiden sich hinsichtlich der Form des
Bootsrumpfes, der Form der Masten sowie der Anzahl und
Anordnung der Segel. Gemäß einer typischen
Ausführungsform ist das Segelboot mit einem Mast
ausgestattet, dessen Mastfuß vom Bootsrumpf im Bereich
eines Bootsschwerpunktes gehaltert ist. Der Mast trägt
typischerweise in Richtung auf den Bug ein Vorsegel und
in Richtung auf das Heck einen Baum mit Großsegel.
Es ist ebenfalls bereits bekannt, Doppelmasten zu
verwenden, die in lotrechter Richtung nach oben v-
förmig zusammenlaufen. Eine derartige Ausführungsform
wird beispielsweise in der PCT-WO 89/11 996
beschrieben. Ein Boot mit Doppelrumpf und einer
Mehrzahl schräg gestellter Masten wird in der DE-OS 36 03 044
erläutert. Eine Konstruktion mit Doppelmasten
und Doppelsegel ist bereits in der DE-OS 41 19 946
beschrieben.
Diesen bekannten Ausführungsformen ist gemeinsam, daß
eine Bedienung relativ aufwendig und bei stärkerem
Seegang gefährlich ist. Aufgrund des relativ geringen
verfügbaren Raumes zwischen dem Mast und dem Bug des
Schiffes sowie aufgrund der sich üblicherweise mit der
Positionierung des Seglers überschneidenden
Bewegungsbahn des Baumes können erhebliche
Gesundheitsgefährdungen hervorgerufen werden.
Aus der DE 197 40 872 C2 ist es bekannt, ein Segelboot
mit einem Mast im Bereich des hinteren Drittels des
Bootsrumpfes auszustatten. Der Mast haltert in
Richtung auf den Bug und in Richtung auf das Heck
jeweils ein Segel.
In der DE 44 34 291 A1 wird ein Rigg für ein Segelboot
beschrieben, bei dem der Mast in einem hinteren Drittel
des Bootsrumpfes angeordnet ist und zumindest im oberen
Bereich seiner Ausdehnung geneigt zur lotrechten
Richtung verläuft. Der Mast haltert in Richtung auf den
Bug des Bootes zwei Segel.
In der WO 94/08 844 A1 wird ein Doppelmast beschrieben,
der relativ zu einer quer verlaufenden Mittellinie des
Bootes in Richtung auf das Bootsheck versetzt
angeordnet ist. Der Mast haltert ein Vordersegel sowie
ein Achtersegel.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Vorrichtung der einleitend genannten Art derart zu
konstruieren, daß bei einer preiswerten Herstellbarkeit
die Bedienungssicherheit und der Bedienungskomfort
erhöht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Segel aus mindestens drei Vorsegeln ausgebildet
ist, die zwischen dem Mast und einem Bug des
Bootsrumpfes angeordnet sind, daß der Mast als
Doppelmast aus zwei Teilmasten ausgebildet ist und daß
der Mastfuß ausgehend vom Heck nach etwa einem
Drittel der Länge des Bootsrumpfes positioniert ist.
Durch die Verlagerung des Mastfußes ausgehend vom
Bootsschwerpunkt in Richtung auf das Heck des
Bootsrumpfes ist es möglich, zwischen dem Mast und dem
Bug des Bootes einen vergrößerten Arbeitsraum zur
Verfügung zu stellen. Es kann hierdurch in diesem
Bereich eine größere Segelfläche installiert werden, so
daß auf ein hinter dem Mast in Richtung auf das Heck
angeordnetes Großsegel mit Baum verzichtet werden kann.
Durch die Neigung des Mastes und den oberhalb des
Bootsschwerpunktes angeordneten Anschlagbereich für das
Segel werden Segeleigenschaften bereitgestellt, die
vergleichbar zu den Segelbooten gemäß dem Stand der
Technik sind. Insbesondere wird hierdurch die Vorgabe
einer Geradeausfahrt sowie im wesentlichen gleiche
Segeleigenschaften bei der Windbeaufschlagung relativ
zur Bootslängsachse von links oder rechts
gewährleistet.
Die Vorgabe der Neigung und die Positionsveränderung
des Mastes in Richtung auf das Heck sind mit relativ
geringen Zusatzkosten möglich, denen
Aufwandseinsparungen durch den Wegfall des Großsegels
und des Baumes gegenüberstehen. Grundsätzlich wird
durch die vorgeschlagene Konstruktionsänderung eine
preiswertere Produktion des Bootes unterstützt.
Eine flexible Anpassungsmöglichkeit an unterschiedliche
Windstärken sowie eine verbilligte Fertigung durch
Einsatz mehrerer kleinerer und im wesentlichen gleich
dimensionierter Bauteile kann dadurch erreicht werden,
daß das Segel aus mindestens drei Vorsegeln ausgebildet
ist, die zwischen dem Mast und einem Bug des
Bootsrumpfes angeordnet sind.
Eine Vergleichmäßigung der Segeleigenschaften kann
dadurch erreicht werden, daß die Segel hinsichtlich
ihrer dem Bootsrumpf zugewandten Befestigungsbereiche
entlang einer Längsachse des Bootsrumpfes
hintereinander angeordnet sind.
Ein günstiger Kraftlinienverlauf wird dadurch
unterstützt, daß die Segel im Bereich ihrer dem
Bootsrumpf abgewandten Ausdehnung in einem
Befestigungsbereich am Mast gehaltert sind.
Eine weitere Stabilitätserhöhung wird dadurch erreicht,
daß der Mast als Doppelmast aus zwei Teilmasten
ausgebildet ist.
Eine hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem
Baugewicht wird dadurch unterstützt, daß die Teilmasten
im Bereich ihrer dem Bootsrumpf abgewandten Ausdehnung
v-förmig zusammengeführt sind.
Eine gleichmäßige Krafteinleitung in den Bootsrumpf
wird auch dadurch unterstützt, daß die Mastfüße der
Teilmasten einen Abstand zueinander aufweisen und daß
eine Verbindungslinie der Mastfüße im wesentlichen quer
zur Längsachse des Bootsrumpfes orientiert ist.
Zur Bereitstellung eines Bedienbereiches wird
vorgeschlagen, daß der Bootsrumpf zwischen dem Mast und
dem Heck ein Cockpit aufweist.
Die Bedienbarkeit läßt sich weiterhin dadurch
verbessern, daß die Segel vom Cockpit aus bedienbar
sind.
Zur weiteren Vergleichmäßigung der Krafteinleitung in
den Bootsrumpf sowie zur Entlastung der Mastfüße von
Torsionskräften wird vorgeschlagen, daß der Mast
relativ zum Heck von einer Verspannung stabilisiert
ist.
Ein guter Kompromiß zwischen einer ausgewogenen Statik
und einer guten Bedienbarkeit ist dadurch
bereitgestellt, daß der Mastfuß ausgehend vom Heck nach
etwa einem Drittel der Länge des Bootsrumpfes
positioniert ist.
Gemäß einer typischen Ausführungsform ist vorgesehen,
daß der Bootsrumpf einteilig ausgebildet ist.
Ebenfalls ist daran gedacht, daß eine Ausbildung als
Mehrrumpfboot vorgesehen ist.
Zur Bereitstellung einer ausreichenden konstruktiven
Festigkeit wird vorgeschlagen, daß der Mastfuß von
einer Unterkonstruktion stabilisiert ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1: eine perspektivische Darstellung eines
Segelbootes mit Doppelmast sowie drei
Vorsegeln bei einer Blickrichtung schräg von
vorne,
Fig. 2: eine Darstellung des Segelbootes gemäß Fig. 1
bei einer Blickrichtung schräg von hinten,
Fig. 3: eine Darstellung des Segelbootes gemäß Fig. 1
bei einer seitlichen Blickrichtung und
Fig. 4: eine Darstellung des Segelbootes gemäß Fig. 1
bei einer Blickrichtung von vorne.
Gemäß der Ausführungsform in Fig. 1 besteht die Vor
richtung zum Segeln aus einem Bootsrumpf (1), der einen
Mast (2) mit Segeln (3) trägt. Der Mast (2) besteht ge
mäß der dargestellten Ausführungsform aus zwei Teil
masten (4), die im Bereich ihrer dem Bootsrumpf (1) ab
gewandten Enden v-förmig zusammengeführt sind. Die
Teilmasten (4) sind von Querstreben (5) gegeneinander
versteift. Die Mastfüße (6) der Teilmasten (4) bzw. des
Mastes (2) sind relativ zu einem zeichnerisch nicht
dargestellten Bootsschwerpunkt in Richtung auf ein Heck
(7) des Bootsrumpfes (1) versetzt. Die Mastfüße (6)
sind vorzugsweise im Bereich von Seitenwandungen (8)
des Bootsrumpfes (1) gelagert.
Das Segel (3) ist bei der dargestellten Ausführungsform
aus drei Vorsegeln ausgebildet, die zwischen dem Mast
(2) und einem Bug (9) des Bootsrumpfes (1) angeordnet
sind. In lotrechter Richtung oben sind die Segel (3)
von einem Befestigungsbereich (10) des Mastes (2) ge
haltert. Insbesondere ist daran gedacht, den Befesti
gungsbereich (10) unterhalb einer Spitze des Mastes (2)
zu positionieren und für jedes Segel (3) einen unter
schiedlichen Anschlagpunkt zu wählen. Beispielsweise
ist es möglich, das vordere Segel in der Nähe der
Spitze des Mastes (2) zu befestigen und eine Befesti
gung der folgenden Segel (3) jeweils tiefer und mit ei
nem vertikalen Abstand der Befestigungsstellen vorzu
nehmen.
Ausgehend von den Mastfüßen (6) in lotrechter Richtung
nach oben sind der Mast (2) bzw. die Teilmasten (4) in
Richtung auf den Bug (9) geneigt. Insbesondere ist dar
an gedacht, die Neigung derart zu wählen, daß trotz der
in Richtung auf das Heck (7) versetzten Mastfüße der
Befestigungsbereich (10) etwa oberhalb des Boots
schwerpunktes angeordnet ist.
Untere Befestigungspunkte für die Vorsegel sind
typischerweise entlang einer Längsachse (14) des
Bootsrumpfes (1) angeordnet, die sich ausgehend vom Bug
(9) in Richtung auf das Heck (7) erstreckt. Zur Stabi
litätsverbesserung ist der Befestigungsbereich (10) in
Richtung auf das Heck (7) von einer Verspannung (11)
fixiert. Die Verspannung (11) kann aus Seilen ausgebil
det sein.
Unterhalb des Bootsrumpfes (1) sind typischerweise ein
Schwert (12) sowie ein Ruder (13) angeordnet.
Aus der Darstellung in Fig. 2 ist insbesondere noch
einmal erkennbar, daß die Verspannungen (11) in einem
Heckbereich des Bootsrumpfes (1) befestigt sind. Eben
falls ist erkennbar, daß eine Verbindungslinie der
Mastfüße (6) quer zur Längsachse (14) des Bootsrumpfes
(1) orientiert ist. Typischerweise erstreckt sich die
Verbindungslinie zwischen den Mastfüßen (6) der Teil
masten (4) im wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse
(14).
Die Seitenansicht in Fig. 3 veranschaulicht insbeson
dere noch einmal die Schrägstellung des Mastes (2) so
wie die Positionierung der Mastfüße (6). Eine typische
Ausbildung erfolgt derart, daß die Mastfüße (6) ausge
hend vom Heck (7) etwa nach einem Drittel der Län
genausdehnung des Bootsrumpfes (1) angeordnet sind. Ei
ne typische Neigung des Mastes (2) relativ zur Verti
kalen beträgt etwa 10°. Typisch ist eine Neigung im Be
reich von 7° bis 13°. Eine typische Positionierung des
Mastfußes (6) erfolgt ausgehend vom Heck (7) nach etwa
20% bis 45% der Länge des Bootsrumpfes (1).
Aus der Vorderansicht gemäß Fig. 4 ist erkennbar, daß
bei einer Ausbildung des Mastes (2) als Doppelmast die
Teilmasten (4) ein gleichseitiges Dreieck aufspannen,
wobei sich die Teilmasten (4) durch die Querstreben (5)
gegeneinander abstützen.
Eine Bedienung der Segel (3) erfolgt vorzugsweise aus
dem Bereich eines in Fig. 3 dargestellten Cockpits (15)
heraus. Ein Benutzer des Segelbootes kann die wirksame
Segelfläche durch Einwirkung auf die Vorsegel durch
Einwirkung vom Cockpit (15) aus vorgeben. Der Segler
braucht somit das Cockpit (15) zum Setzen und Positio
nieren der Segel (3) nicht verlassen und wird ebenfalls
nicht durch im Bereich des Cockpits (15) schwenkbare
Teile gefährdet.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Segeln, die einen Bootsrumpf,
mindestens einen vom Bootsrumpf gehalterten Mast
sowie mindestens ein vom Mast getragenes Segel
aufweist und bei der ein dem Bootsrumpf zugewandter
Mastfuß entgegen einer vorgesehenen
Bewegungsrichtung hinter einem Bootsschwerpunkt
angeordnet ist, sowie bei der der Mast ausgehend
vom Mastfuß in Bewegungsrichtung geneigt angeordnet
ist und bei der ein am Mast vorgesehener oberer
Befestigungsbereich für das Segel im wesentlichen
oberhalb des Bootsschwerpunktes lokalisiert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Segel (3) aus
mindestens drei Vorsegeln ausgebildet ist, die
zwischen dem Mast (3) und einem Bug (9) des
Bootsrumpfes (1) angeordnet sind, daß der Mast (2)
als Doppelmast aus zwei Teilmasten (4) ausgebildet
ist und daß der Mastfuß (6) ausgehend vom Heck (7)
nach etwa einem Drittel der Länge des Bootsrumpfes
(1) positioniert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Segel (3) hinsichtlich
ihrer dem Bootsrumpf (1) zugewandten
Befestigungsbereiche entlang einer Längsachse (14)
des Bootsrumpfes (1) hintereinander angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch der 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Segel (3) im Bereich ihrer
dem Bootsrumpf (1) abgewandten Ausdehnung in einem
Befestigungsbereich (10) am Mast (2) gehaltert
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilmasten (4) im
Bereich ihrer dem Bootsrumpf (1) abgewandten
Ausdehnung v-förmig zusammengeführt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mastfüße (6) der
Teilmasten (4) einen Abstand zueinander aufweisen
und daß eine Verbindungslinie der Mastfüße (6) im
wesentlichen quer zur Längsachse (14) des
Bootsrumpfes (1) orientiert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bootsrumpf (1)
zwischen dem Mast (2) und dem Heck (7) ein Cockpit
(15) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Segel (3) vom
Cockpit (15) aus bedienbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mast (2) relativ
zum Heck (7) von einer Verspannung (11)
stabilisiert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bootsrumpf (1)
einteilig ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausbildung als
Mehrrumpfboot vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mastfuß (6) von
einer Unterkonstruktion stabilisiert ist.
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