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Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Sitz- und Liegemöbel mit einem aus der Sitz- stellung in die Liegestellung ausziehbaren Sitz und einer Lehne, deren Bewegung aus der Sitz- stellung in die Liegestellung und umgekehrt durch ein Hebelsystem mit der Bewegung des Sitzes mit Unterstützung einer Feder zwangsläufig verbunden ist.
Aus der AT-PS Nr. 260457 und Nr. 265569 ist ein in ein Bett umwandelbares Sitzmöbel bekannt, wobei die Sitzfläche quer zur Längserstreckung des Bettes auf die Länge eines solchen ausziehbar ist, die Polsterteile in der Sitzstellung übereinander liegen und ein die ausgezogene Liegefläche tragender querverschieblicher Wagen vorgesehen ist, und wobei innerhalb des Wagens eine Bett- zeuglade als eigener, getrennt beweglicher Bauteil angeordnet ist. Diese Bettzeuglade dient in der ausgezogenen Stellung des Bettes als Ergänzung der Liegefläche mit der auf diese Lade auf- gelegten Polsterung. Die umklappbare Lehne ist mittels Armen mit dem Gestell des Sitzes ver- bunden.
Dabei ist die Lehne mittels nur eines Lenkerpaares an der Sitztruhe angelenkt und wird mittels dieser bei deren Verschiebung nach hinten umgelegt, wobei die Anlenkstellen nach vorne mit verschoben werden und ein am Gestell angelenkter Schwenkhebel die Verschwenkung der Lehne bewirkt.
Aus der DE-PS Nr. 851118 und Nr. 855460 ist ferner ein in eine Doppelliege umwandelbares
Sofa bekannt, bei dem die Sitzpolsterung mit der Lehne durch Gurten verbunden ist und der Rahmen des Lehnpolsters mittels Rollen sowohl in waagrechten Führungen des Gestells als auch in seit- lichen Kurvenführungen an den Innenseiten der Armlehnen des Gestells geführt sind.
Aus der US-PS Nr. 2, 155, 490 ist ferner ein Sitzmöbel bekannt, bei dem der Sitzteil nach vorne ausziehbar ist, wobei die nach hinten kippbare Lehne unter dem Einfluss zweier sehr aufwendiger, in den hohlen Armlehnen des Möbels vorgesehener Zugfedern steht, wobei die Enden dieser Federn einerseits an dem Gestell und anderseits an einem Hebelsystem angebracht sind, das mit Hemm- elementen zur Fixierung der Stellung der Lehne in der Liegelage versehen ist.
Es ist ferner aus der CH-PS Nr. 585539 ein ausziehbares Sitz- und Liegemöbel bekannt, wobei das wesentliche Merkmal des genannten Möbels in einer komplizierten Hebelmechanik besteht, mit welcher ein unter dem Sitzpolster in der Sitzstellung befindlicher zweiter Polster in die Liegestellung angehoben wird. Beim Ausziehen des Sitzes wird ein unter dem Sitz angeordneter Zusatzpolster durch ein Hebelsystem, bestehend aus zwei Parallelogrammlenkern, einem doppelten Winkelhebel und Verbindungslaschen auf die Höhe der Liegefläche angehoben, wobei das Hebelsystem mit der Rückenlehne über eine Zugstange verbunden ist, die eine Totgangvorrichtung aufweist, die bei Beginn der Ausfahrbewegung wirksam wird.
Diese letztere lässt die Bewegung der Lehne, die lediglich durch Streben lose mit der Bewegung der übrigen Teile verbunden ist, erst zu, wenn die horizontal beweglichen Teile bereits eine gewisse Grösse der Ausfahrbewegung erreicht haben.
Gegenüber dem Bekannten besteht das wesentliche Kennzeichen der Erfindung darin, dass die Lehne aus ihrer aufgerichteten Lage durch zwei Z-förmige Hebel nach vorne in die Liegestellung bringbar ist, wobei der eine Hebel mit seinem einen Ende an der Innenseite der Lehne fest angebracht ist und mit dem andern Ende in an sich bekannter Weise am Rahmen für die Sitzpolsterung angelenkt ist, während der zweite Hebel mit seinem einen Ende am oberen Knie des erstgenannten Z-förmigen Hebels angelenkt ist und das zweite Ende des Hebels am Bettgestell gelagert ist, wobei ein Ende der Feder zwischen einer Leiste, einem Ansatz od.
dgl. und einer Führung vorgesehen ist und wobei in dem einen C-förmigen Querschnitt aufweisenden Führungsteil am Gestell ein T-förmiges Element gleitend geführt ist, an dessen horizontal nach aussen ragendem Ansatz das zweite Federende befestigt ist.
Bei der Ausbildung eines Sitz- und Liegemöbels nach der AT-PS Nr. 260437 und Nr. 265569 ist die Mechanik nachteilig so ausgebildet, dass durch die Anlenkung der Tragstangen für die Lehne an der ausziehbaren Sitztruhe diese Stangen nach vorne gezogen werden und durch einen Lenker die Lehne nach hinten umgelegt wird. Lenker und Feder sind bei dieser Ausbildung der Bewegung unterworfen und daher störungsanfällig. Bei dem Gegenstand der Erfindung hingegen wird die schwere und hohe Lehne durch die Verstellung der Schwenkachse nach vorne geschwenkt und dann durch den einen Lenker nach hinten umgelegt und niedergelegt. Die Mechanik und die dadurch bedingte Bewegung der Teile des Gegenstandes der Erfindung bedingen also gerade den umgekehrten Vorgang wie beim Gegenstand der beiden obengenannten Patentschriften.
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Bei dem Gegenstand der DE-PS Nr. 851118 und Nr. 855460 wird aus einem ziemlich breiten Divan durch Ausziehen des Sitzes und Nachführen der Lehne ein in Richtung der Längserstreckung ge- bildetes Doppelbett, wobei die Lehne einerseits durch Rollen an der Basis des Rahmens in
Schienen des Gestells geführt und durch Zapfen in einer gekrümmten Kurvenführung an der Innen- seite der Lehne zu dem Zweck zwangsläufig geführt ist, damti das Aufrichten der Lehne erleichtert wird. Diesem Zweck dient auch eine Feder im Inneren des unteren Bettgestells.
Diese Ausbildung eines Divans in der obigen Darstellung hat mit dem Gegenstand der Er- findung ebenfalls nichts zu tun. Es sind nämlich die Voraussetzungen bei beiden Objekten gänzlich andere. Bei dem Gegenstand der beiden DE-PS wird aus einem Sitzmöbel eine Doppelliege in der Längsrichtung des Gestells durch Niederlegen der Lehne hergestellt, bei dem Gegenstand der Erfindung jedoch wird eine Liege quer zur Gestellängsrichtung durch die Niederlage der
Lehne bei Auszug des Sitzes nach der Seite hergestellt. Die durch die Führungen und Zapfen bei dem Gegenstand der beiden DE-PS für Störungen sehr anfälligen Konstruktionselemente fehlen beim Gegenstand der Erfindung.
Die Ausbildung der Mechanik zur Herstellung einer Liege aus einem Sitzmöbel gemäss der
US-PS Nr. 2, 155, 490 ist derart kompliziert, dass sich diese Mechanik mit dem Gegenstand der Er- findung nicht vergleichen lässt. Die Lehnen müssen bei dem Gegenstand der US-PS in grossen
Hohlräumen die gesamte Mechanik für die Verstellung der Polsterung und für die Federn auf- nehmen. Diese Mechanik ist zufolge ihrer Kompliziertheit sehr störungsanfällig und die Hohlräume sind sehr schwer zugänglich, falls Reparaturen notwendig wären. Ausserdem muss ein Teil der
Polsterung in der Liegestellung des Möbels mittels eines Auflageteiles von Hand aus in die Streck- lage gebracht werden.
Bei dem Gegenstand der Erfindung hingegen wird die Lehne mittels der freien Hebel aus der Sitzstellung durch Verschwenken und durch Verstellen des Schwenkpunktes (der Schwenkachse) frei in die Liegestellung gebracht, was leicht und störungsfrei geschehen kann.
Aus der CH-PS Nr. 585539 ist ein Sitz- und Liegemöbel bekannt, bei dem die Verstellung der Polsterteile aus der Sitzstellung in die Liegestellung durch ein aufwendiges Hebelgestänge erfolgen muss, wobei der notwendige zweite Polsterteil, der in der Sitzstellung unter dem Sitzpolster liegt, in die Ebene der Liegestellung gehoben werden muss. Dieses Anheben bzw. das Versorgen des genannten Teiles erfolgt durch zwei Schwenkhebel und zwei Verstellhebel an jeder Seite, wobei die Lehne mit dem Sitzteil und dem Gestell durch eine weitere Doppelmechanik verbunden ist, von denen der eine Hebel noch durch eine Zapfenverbindung mit der Schlitzführung einer weiteren Hebeleinheit für das Anheben und Versenken des zweiten Polsters in Wirkungsverbindung steht.
Dieser Schlitz dient dazu, die Bewegung für die Lehne erst dann zuzulassen, wenn die Polsterung schon eine gewisse Wegstrecke nach vorne zurückgelegt hat bzw. um die Aufrichtung der Lehne noch vor dem Zurückgehen der Polsterung bei der Bewegung in die Sitzlage zu erzwingen. Diese Ausbildung hat mit dem Gegenstand der Erfindung gar nichts zu tun und ist überdies durch die Vielzahl der Hebel störungsanfällig und die Herstellung sehr teuer.
Beim Gegenstand der Erfindung ist die Zahl der Hebel, die notwendig sind, auf vier reduziert und die Verschwenkung der Lehne aus der Sitzstellung in die Liegestellung und umgekehrt erfolgt einfach und störungsfrei. Ausserdem kommt noch der besondere Vorteil dazu, dass gerade beim Zurückschieben der Bettzeuglade sowie des Rahmens für die Sitzpolsterung die Unterstützung dieser Bewegungen durch eine Feder erfolgt, weil mit der Verringerung der Ausziehtiefe die Reibung grösser wird und die Feder diese Reibungskraft ausgleicht. Durch die Mechanik der gleitenden Teile im Zusammenhang mit der Feder und der C-förmigen Führung eines T-Stückes ergibt sich weiter der Vorteil eines verwindungsfreien Gleitens oder Rollens, obwohl die Feder ausserhalb der zentralen Achse angeordnet ist.
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung, u. zw. stellt die Fig. l eine Seitenansicht des Polstermöbels und die Fig. 2 die erste Phase des Ausziehens der Bettzeuglade mit dem darauf befindlichen Rahmen der Sitzpolsterung dar. Die Fig. 3 zeigt das zu einem Bett ausgezogene Gestell mit der darauf befindlichen Polsterung und die Fig. 4 eine Einzelheit des Gestells mit der Lade von vorne gesehen, während die Fig. 5 eine Einzelheit im Ausmass der strichpunktierten Linien A-B der Fig. 4 in einer Ansicht veranschaulicht.
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Mit --1-- ist das Gestell bezeichnet, in dem zwischen den Seitenteilen verschiedene Organe in der im folgenden beschriebenen Weise in der Längsrichtung gemäss der Fig. 1 verschiebbar sind.
An dem hinteren Rahmen --2-- der Lehne mit der Polsterung --2a-- ist ein Z-förmiger Hebel --3-- befestigt, wobei das zweite Ende dieses Hebels --3-- bei --4-- an einem Gelenk --5-mittels einer Passschraube-6-angelenkt ist ; diese Anordnung ist an beiden Seiten des Gestells vorgesehen. Das Gelenk --6-- ist am Sitzrahmen --7-- angeordnet (Fig. 1), der eine Bewegung beim Ausziehen des Gestells in die Liegestellung gemäss den Zeichnungen nach Fig. 1 nach links vollführen kann. An dem einen Eck der Z-Form 3 ist ein Gelenk --8-- vorgesehen, an dem ein zweiter Bügel --10-- angelenkt ist dessen anderes Ende mittels eines Gelenkes --11-- an dem unteren hinteren Ende des Gestells --1-- beweglich vorgesehen ist.
Beim Ausziehen des Sitzrahmens --7-nach vorne wird die Lehne um das Gelenk --8-- und das Gelenk --6-- nach vorne verschwenkt. Sie kommt schliesslich etwa in eine Ebene mit der Sitzfläche und verbleibt frei ohne Auflage auf irgend einen Teil des Gestells. Diese Bewegung vollzieht sich ohne Überwindung einer Totpunktlage, so dass sich eine sehr leichte Handhabung ergibt. Durch die auflagelose Stellung der Lehne in der Liegestellung ergibt sich eine leichte Federung, was für die Benutzung des Bettes sehr vorteilhaft ist.
Unter dem Sitzrahmen --7-- für die Polsterung --7a-- des Sitzes befindet sich am Gestell ein U-Profil beidseits desselben für eine Rolle, einen Zapfen od. dgl. die zur Lagerung des einen Endes der Bettzeuglade --16-- dient, wobei sich vorne an dem Profil --14-- ein Ansatz --17-- befindet, an dem das eine Ende einer Feder --19-- angebracht ist. Die Feder hat einen doppelten Zweck : Sie soll vor allem das Aufrichten der Lehne --2a-- mit ihrem Rahmen wegen des Gewichtes derselben erleichtern und anderseits auch das Zurückschieben des ausziehbaren Rahmens und der Bettzeuglade unterstützen.
Wie man aus der Ansicht der Fig. 5 ersehen kann, befindet sich zu beiden Seiten des Sitzrahmens --7-- an einem Teil --25--, der die hintere Lagerung des Sitzrahmens trägt, ein U-Profil --14--, in dem die Rolle --15-- für die Bewegung der Bettzeuglade --16-- läuft. Mit dem U-Profil --14-- ist in der dargestellten Weise das vordere Ende der Feder --19-- verbunden. Die Feder --19-- ist mit ihrem andern Ende an einem Ansatz --20-- befestigt, der den waagrechten
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der Rahmen für die Sitzpolsterung nach vorne und hinten gleiten kann.
Die Bettzeuglade --16-- selbst ist vorne mit einer Abschlusswand --28-- verbunden und weist in der Nähe derselben an beiden Seiten je eine Rolle, ein kleines Rad od. dgl. --28a-- auf, während sie hinten mittels eines Rohres --29-- mit einem rechteckigen Querschnitt an einem Flachstahl --30-geführt ist. Der Rohrteil oder das Rohr --29-- wird von einem Blechteil -30-- gehalten. Ausserdem ist an dem Flachstahl --30-- eine Rolle angeordnet, durch welche die Führung des hinteren Teiles der Bettzeuglade --16-- erfolgt. Wenn die Bettzeuglade --16-- herausgezogen ist, kann der zweite Polsterungsteil --33-- über eine Lasche --34-- auf die Lade umgelegt werden, womit das Bett in dem ausgezogenen Zustand vollständig ist.
Für die Herstellung des ursprünglichen Zustandes als Sitzmöbel wird zuerst der Polsterteil --33-- auf den Polstert eil --7a- zurückgeklappt, worauf die Bettzeuglade --16-- in die Mittelposition zurückgeschoben wird. Danach wird das Gestell mit der Polsterung und mit der Bettzeuglade --16-- in die Ausgangsposition zurückgeschoben. Dabei geht die Lehne --2a-- unter Unterstützung der Feder --19-- in die hochgeklappte Lehnstellung. Diese Anordnung erlaubt die Ausbildung einer besonderen Höhe der Lehne für ein bequemes Sitzen.