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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spalten von Tierhäuten, mit einem vor- zugsweise durch zwei Walzen gebildeten Führungsspalt zum Einführen der zu spaltenden Tierhaut und einer Bandmesser-Schneidvorrichtung, welche eine annähernd parallel zum Führungsspalt verlau- fende Messerführungseinrichtung aufweist.
Bei diesen bekannten Spaltvorrichtungen besteht die Schneidvorrichtung aus einem in einer
Richtung umlaufenden Bandmesser, welches mit zwei Schleifscheiben ständig geschliffen wird. Der obere Teil des umlaufenden Bandmessers befindet sich in einer genau einstellbaren Messerführein- richtung. Die Länge der Messerführeinrichtung ergibt die Arbeitsbreite der Maschine, bei Spalt- maschinen für Tierhäute üblicherweise 3000 mm.
Die bekannten Spaltvorrichtungen haben den Nachteil, dass die zu spaltenden Tierhäute durch die einseitige Laufrichtung des Bandmessers seitlich abgleiten.
Sobald die Häute abzugleiten beginnen, muss man die Transportgeschwindigkeit von etwa 28 auf etwa 6 m/min verringern. Mit viel Mühe und Geschick und unter grossem Zeitaufwand muss die Bedienungsmannschaft die abgleitenden Tierhäute durch die Spaltmaschine schieben und ziehen, um Schäden zu vermeiden. Wenn die Tierhäute trotzdem abgleiten, entstehen Falten, die vom Bandmesser angeschnitten werden. Dies hat einen grossen Mass- und Qualitätsverlust zur Folge.
Je genauer die gewünschte Spaltstärke eingehalten werden soll, umso näher muss man mit der Schneide des Bandmessers zur Achse der beiden Walzen im Führungsspalt herangehen. Je weiter man jedoch mit dem Bandmesser in die Druckzone der Tierhäute kommt, desto eher gleiten diese infolge der einseitigen Laufrichtung des Bandmessers zusammen mit diesem ab. Hinzu kommt, dass, je dicker der Narbenspalt (die vor dem Äscher mit Haaren bedeckte Haut) sein soll, umso geringer der Unterdruck der Gliederwalze ist, umso eher gleiten die Tierhäute ab. Aber auch bei sehr dünnen Tierhäuten ist der Unterdruck der unteren, vorzugsweise als Gliederwalze ausgeführten Walze so gering, dass die Tierhäute abgleiten.
Weiters entsteht durch das ständige Schleifen mit zwei Schleifscheiben eine obere und eine untere Fases Je rauher die beiden Fasen sind, desto eher gleiten die Tierhäute ab.
Aus der FR-PS Nr. 1. 594. 680 ist eine Entfleischmaschine für Tierhäute bekannt, bei welcher die Tierhaut zwischen zwei gleichsinnig laufenden Transportbändern geführt ist und an der Fleischseite von zwei gegensinnig umlaufenden Raspelscheiben entfleischt wird. Weiters sind Bandsägen mit im Schneidbereich nebeneinander geführten Trumen bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen sind jedoch nicht in der Lage Tierhäute zu spalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Spaltvorrichtungen zu beseitigen.
Dies wird bei einer Vorrichtung der eingangs angeführten Art erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Bandmesser-Schneidvorrichtung im Bereich der Messerführung in an sich bekannter Weise zwei übereinander angeordnete, in entgegengesetzten Richtungen bewegbare Bandmesserabschnitte aufweist. Durch die beiden gegenläufigen Bandabschnitte werden die bisher auf die spaltenden Materialien einwirkenden Seitenkräfte kompensiert und damit wird ein Gleiten verhindert. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Schneidvorrichtung in an sich bekannter Weise zwei endlose Bandmesser besitzt, welche im Bereich der Messerführeinrichtung nebeneinander geführt sind. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass man für jedes Band eine unterschiedliche Fase wählen kann.
Durch entsprechende geringfügige Versetzung der beiden Bandmesser in der Führungseinrichtung können auch zusätzliche, das zu spaltende Material spannende und glättende Kräfte erzeugt werden.
Die Erfindung wird nun näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 eine Schnittansicht durch einen Teil einer Vorrichtung zum Spalten von Tierhäuten mit einer erfindungsgemässen Schneidvorrichtung, die Fig. 2 und 3 zwei Ausführungsformen von Bandmesserführungen für eine erfindungsgemässe Spaltmaschine in schematischer Form und die Fig. 4 und 5 Schnittansichten von zwei erfindungsgemässen Bandmesserführungen.
Die Spaltmaschine besitzt einen Zuführtisch --4- zum Zuführen der zu spaltenden Tierhäute, etwa geäscherte, nasse schlüpfrige Häute (Blösse). Am Ende des Zuführtisches --4-- befindet sich ein durch eine Lehrwalze --1-- und eine Gliederwalze --2-- gebildeter Druckspalt. Die Lehrwal- ze-l-dient als Transportwalze. Der Druckspalt ist durch Höhenverstellung der Lehrwalze - einstellbar. Zu diesem Zweck ist eine Einstell- und Antriebsvorrichtung --7-- für die Lehr-
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walze-l-vorgesehen. Die Gliederwalze --2-- besteht aus mehreren auf einer Welle lose aufgefädelten Metallgliedern, die von einer mit umlaufenden Gummiwalze --3-- in die Höhe gedrückt werden. Stärkeunterschiede der Tierhäute werden so ausgeglichen.
Die Gliederwalze --2-- besteht etwa aus 100 je 30 mm breiten Metallgliedern. Mit --8-- ist eine Schneidvorrichtung bezeichnet, welche zwei in einer Messerführung --9-- gegenläufig und übereinander geführte Bandmesserab- schnitte-lOa, lOb-aufweist. Die über den Zuführtisch --4-- dem Druckspalt zugeführte Blösse - wird durch die beiden gegenläufigen Bandmesser in die Narbenblösse --6a-- und in die Spalt- blösse --6b-- gespalten und längs der Abstreifplatten --5a und 5b-- abgezogen.
Zur Erzielung zwei gegenläufiger Bandmesserabschnitte kann man ein einziges, um eine Antriebsscheibe --11-- und eine Umlenkscheibe --12-- endlos umlaufendes Bandmesser --10-- verwenden (Fig. 2), wobei das vorlaufende und das rücklaufende Trum (Bandabschnitte -10a, 10b-) im Bereich der Messerführeinrichtung --9-- nebeneinander geführt sind. Diese Ausführungsform besitzt einen relativ einfachen konstruktiven Aufbau und erfordert neben einer Antriebsscheibe auch nur eine Schleifscheibe (nicht gezeigt) für das Bandmesser --10--.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 werden zwei um je eine Antriebsscheibe --11'bzw.
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--12'bzw. 12', -- geführte Bandmesser --10'und 10', -- ver-- gegenläufig geführt. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass man durch Vorsehen von zwei Schleifscheiben jedem Bandmesser eine andere Fase --13 bzw. 14-- geben kann.
Aus Fig. 5 sind die beiden unterschiedlichen Fasen-Winkel a und ss ersichtlich.
Man könnte die Bandmesser-10', 10''-durch Vor-und Zurückschieben in der Messerführeinrichtung --9-- nur um Zehntel Millimeter so einstellen, dass die Messer jeweils nur von der Mitte der üblicherweise 3000 mm langen Messerführeinrichtung jeweils nach aussen schneiden. Die Blössen werden dadurch von der Mitte aus nach beiden Seiten gestreckt und faltenfrei durch die Maschine gezogen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Spalten von Tierhäuten, mit einem vorzugsweise durch zwei Walzen gebildeten Führungsspalt zum Einführen der zu spaltenden Tierhaut und einer Bandmesser-Schneidvor- richtung, welche eine annähernd parallel zum Führungsspalt verlaufende Messerführungseinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandmesser-Schneidvorrichtung im Bereich der Messerführung (9) in an sich bekannter Weise zwei übereinander angeordnete, in entgegengesetzten Richtungen bewegbare Bandmesserabschnitte (10a, lOb) aufweist.