AT368880B - Verfahren zur herstellung eines zur weiterverarbeitung zu einer waesserigen suspension dienenden wasserunloeslichen trockeninstantpr[parates - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines zur weiterverarbeitung zu einer waesserigen suspension dienenden wasserunloeslichen trockeninstantpr[parates

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    • A61K9/14Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles
    • A61K9/16Agglomerates; Granulates; Microbeadlets ; Microspheres; Pellets; Solid products obtained by spray drying, spray freeze drying, spray congealing,(multiple) emulsion solvent evaporation or extraction
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Description


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   Pharmazeutische Wirkstoffe wie Antibiotika, Vitamine, usw. sind meistens komplizierte und sensible Rohstoffe. Diese Rohstoffe sind meist gegen Feuchtigkeit und hohe Temperaturen empfindlich und bedürfen besonderer Kautelen in Herstellung, Transport, Lagerung. 



   Die in den letzten Jahrzehnten immer gängiger gewordenen Darreichungsformen Tabletten, Dragées und Kapseln sind nicht unbedingt die günstigste Form in bezug auf Stabilität, optimale Resorption und"Einnahmefreundlichkeit". 



   Da in vielen Fällen bei der Einnahme fester Arzneistoffe die gleichzeitige Einnahme von Wasser empfohlen wird, stellt sich die Frage, ob nicht die ad hoc-Auflösung oder Suspension des Heilmittels in Wasser vorteilhafter wäre. Diese Frage wurde durch die mannigfaltigen Brausetabletten in gewisser Weise beantwortet und es gibt eine Menge Produkte, die in Brausetablettenform ausgezeichnete Medikationsmöglichkeiten darstellen. 



   Hingegen hat sich eine weitere Möglichkeit, nämlich die Form des Instantpulvers zur Auflösung oder Suspension von Heilmitteln, nicht bewährt. Der Grund liegt offensichtlich darin, dass sich solche Pulver schwer auflösen, einen Bodensatz bilden, geschmacklich nicht akzeptabel sind und andere Gründe mehr. 



   Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können speziell wasserunlösliche oder wasserschwerlösliche Stoffe, wie beispielsweise Antibiotika, in Instantform zur Suspension gebracht werden, wobei maximale Stabilität, rationelle Herstellung und besondere Akzeptanz der Darreichungsform, speziell für Kinder, gewährleistet ist. 



   Es ist bekannt, dass wasserunlösliche Stoffe in Suspension gehalten werden können, wenn 
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 suspendiert wird. Einem eventullen Absetzen des Wirkstoffes wird dadurch begegnet, dass im Beipackzettel das Aufschütteln der Suspension vor Gebrauch empfohlen wird. 



   Eine ad hoc-Instantform solcher Heilmittel war deshalb schwer möglich, weil die Suspension solcher Stoffe im wässerigen Medium lange Zeit erforderte und zu unbefriedigenden Ergebnissen führte. 



   Mittels des erfindungsgemässen Verfahrens ist es nun gelungen, die Instantisierung solcher Suspensionen in Darreichungsformen zu ermöglichen, die innerhalb von 10 bis 20 s leichten Umrührens ein freischwebendes Suspensionsgetränk ergeben, das sowohl in puncto Resorption, gleichmässige Veteilung und Stabilität ein Optimum darstellt. 



   Gemäss der US-PS Nr. 2, 847, 346 ist es bereits bekannt, eine Lösung von Dioctylnatriumsulfo-   succinat   in Isopropanol mit Stärke und 1,   8-Dihydroxyanthrachinon   zu vermischen, die Mischung zu trocknen und sodann mit den üblichen Tablettierungszusätzen zu Tabletten zu verpressen. Auch wenn man die Tablettierungsstufe unberücksichtigt liesse, könnte mit dem getrockneten Pulvergemisch keine stabile Suspension gebildet werden, was auf die vollständige Durchtränkung der Stärke mit den löslichen Bestandteilen der Tablettengrundmaterialien zurückzuführen ist, desgleichen darauf, dass der Wirkstoff nach dem Trocknen der Grundmasse keinesfalls in einem mikronisierten suspendierfähigen Zustand vorliegt.

   Beim Einbringen der getrockneten Masse in Wasser bildet der Wirkstoff einen Bodensatz, da er nach dem Auflösen der Einbettsubstanzen in Form verkitteter oder verfilzter Teilchen vorliegt, die erst wieder mikronisiert werden müssten, um suspendierfähig zu sein. 



   Die GB-PS Nr. 1, 200, 999 beschreibt die Herstellung von Tabletten und auch von Suspensionen, wobei die Tabletten abschliessend dragiert werden. Bei der Herstellung der Tabletten bzw. Dragéekerne werden der Wirkstoff und die andern Zusätze mit Wasser angeteigt. Der Teig wird granuliert, getrocknet und zu Dragéekernen gepresst, die sodann der Tablettierung unterworfen werden. Von einer Aufbringung unter oberflächlicher Anlösung des Kolloidbildners, wodurch allein über lange Zeit stabile Instantsuspensionen erhältlich sind, insbesondere wenn es sich um wasserunlösliche oder wasserschwerlösliche Wirkstoffe handelt, kann in diesem Falle nicht gesprochen werden. 



   Bei den in dieser Patentschrift beschriebenen Suspensionen handelt es sich ausserdem um solche in Petrolatum, die mit wässerigen Suspensionen nicht vergleichbar sind. 



   Die GB-PS   Nr. 1, 234,   359 betrifft die Herstellung einer wässerigen Suspension enthaltend Isoni- 

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 pecotinsäure als Wirkstoff. Dabei werden in an sich bekannter Weise die verschiedenen Bestandteile vermischt und sodann zur Bildung der Suspension in einer Kolloidmühle nass gemahlen. Es ist offensichtlich, dass aus einem trockenen Gemisch der Bestandteile, wie man es vor dem Nassmahlvorgang erhalten könnte, keine wässerige Suspension gebildet werden kann. 



   Die DE-OS 1963496 betrifft eine Pulverzusammensetzung, wobei der Wirkstoff in Carnaubawachs eingeschmolzen und gepulvert ist. 



   Ein Zusatz von Pectin dient zur Aufnahme des Pfefferminzöls. Mit einem solchen Gemisch kann man, was auch bezweckt wird, nur eine Aufschlämmung der Bestandteile herstellen. 



   Gemäss der FR-OS 2256765 werden schwerlösliche Wirkstoffe in Gegenwart von oberflächenaktiven Substanzen in Polyäthylenglykol gelöst und mit der nötigen Menge an inerten Trägern versetzt, um ein trockenes Pulver zu erhalten. Als inerte Feststoffe können unter anderem Polysaccharide verwendet werden, aber auch feinteilige Kieselsäure, Erdalkalisalze, Kunststoffe usw. Ziel dieses Verfahrens ist es, Feststoffmischungen, in denen der Wirkstoff in feinteiliger (nicht lang dauernd suspendierfähiger) Form enthalten ist, zu bilden, so dass bei der Einbringung von aus diesen Mischungen hergestellten Tabletten der Wirkstoff in feinteiliger Form ausfällt. Gemäss dem dort beschriebenen Verfahren wird der Wirkstoff in Lösung in Polyäthylenglykol mit einer so grossen Menge des Trägerfeststoffes derart verdünnt, dass ein Pulver erhalten wird.

   Dabei ist der Wirkstoff jedoch nicht wie erfindungsgemäss auf dem Träger befestigt, sondern liegt zwischen den Trägerteilchen bzw. auf denselben gelöst im Polyäthylenglykol-Feuchtigkeitsfilm vor. Werden diese Massen in Wasser eingebracht, so entsteht keine Suspension, sondern erfolgt nach einigen Minuten eine Auslösung des Polyäthylenglykols und Ausfällung des Wirkstoffes in Form sehr feiner Teilchen. 



   Die FR-OS 2240717 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von dispergierbaren Zusammensetzungen, welches darin besteht, dass man Sitosterine mit einem oberflächenaktiven Mittel, einem Zusatz bestehend aus Stärke oder Stärkehydrolysat und andern üblichen Zusatzstoffen unter Bildung einer Suspension vermischt und den Wassergehalt der Suspension so weit herabsetzt, dass ein im wesentlichen trocknendes Pulver resultiert, das im Wasser dispergierbar ist. Man kann auf diese Weise ein Pulver erhalten, das leicht in Wasser oder andern Flüssigkeiten, wie Tee, Kaffee od. dgl. verteilt werden kann. Dieses Verfahren liefert wohl aufschlämmbare Zusammensetzungen, es ist jedoch aus den vorgenannten   Gründen nicht   geeignet, Instantdispersionen von langer Haltbarkeit, wie sie durch das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht werden, zu liefern. 



   Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Herstellung eines zur Weiterverarbeitung zu einer wässerigen Suspension dienenden wasserunlöslichen Trockeninstantpräparates unter Einsatz von wasserunlöslichen oder wasserschwerlöslichen insbesondere pharmazeutischen Wirkstoffen, sowie von hydrophilen Polysaccharid (derivat) en, Tensiden und Lösungsmittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man den zu suspendierenden mikronisierten Wirkstoff auf wenigstens einen hydrophilen feinteiligen Kolloidbildner bestehend aus schwerlöslichen bzw. langsamlöslichen Polysacharid (derivat) en unter Anlösung der Oberfläche der letzteren in Gegenwart von Wasser bzw.

   eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels und einer oberflächenaktiven Substanz aufbringt und das derart erhaltene Produkt trocknet, wobei, vor oder nach einem allfälligen Zusatz von geschmacksverbessernden Stoffen, Farbstoffen, Süssstoffen od. dgl. Getränkezusätzen, gegebenenfalls zusammen mit dem als schwerlösliches Polysaccharid vorliegenden Grundträger zum Zwecke der Unterstützung der Suspendierung und längeren Inschwebehaltung des Wirkstoffes ein leichtlösliches Polysaccharid mit einer in bezug auf den durch das schwerlösliche Polysaccharid gebildeten Grundträger unterschiedlichen elektrischen Ladung, wie beispielsweise ein Natriumsalz eines Polysaccharids, zugesetzt wird. 



   Der Wirkstoff kann auf das Kolloid in Lösung aufgebracht werden. Nach der Befeuchtung mit der Lösung wird das Lösungsmittel abgedampft. Vorzugsweise wird ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel eingesetzt, aus dem sodann auf dem Kolloidbildner der gelöste Wirkstoff durch Wasserzusatz ausgefällt wird. Der so behandelte Kolloidbildner wird dann getrocknet. 



   Gemäss einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Wirkstoff mit dem Kolloidbildner und der oberflächenaktiven Substanz vereinigt und das Gemisch mit einer 
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   Die eingesetzten hydrophilen Kolloidbildner sind vorzugsweise schwerlösliche Polysaccharide bzw. Derivate hievon, die als Grundträger dienen. Beispiele hiefür sind Alginsäure und ihre Derivate, wie Alginsäurepropylester, Carrageen, Guaran, Pektinstoffe, Cellulosederivate   u. dgl.   



   Die eingesetzten Kolloidbildner werden vor ihrer Verwendung vorzugsweise einer Vortrocknung unterworfen. 



   Als oberflächenaktive Substanz wird vorzugsweise eine in Wasser schwerlösliche Verbindung, wie z. B. Dioctylsulfosuccinat, Saccharoseester und andere, ähnliche physiologisch unbedenkliche Substanzen verwendet. 



   Gemäss einer besonders zweckmässigen Ausführungsform wird das erfindungsgemässe Verfahren im Vakuum durchgeführt. Dabei kann derart verfahren werden, dass man den Kolloidbildner zusammen mit der oberflächenaktiven Substanz mit einer Lösung des Wirkstoffes versetzt und bei 200 bis 600 mbar und erhöhter Temperatur behandelt, wonach man das Gemisch vom Lösungsmittel gegebenenfalls nach Ausfällung des Wirkstoffes durch Wasserzusatz im Vakuum, befreit und trocknet. 



   Gemäss einer Variante kann man den hydrophilen Kolloidbildner mit dem zu suspendierenden Wirkstoff bei einem Vakuum von 20 bis 600 mbar mit einer für eine Anlösung der Oberfläche des Kolloidbildners ausreichenden Wassermenge in Berührung bringen und sodann im Vakuum trocknen. Hiebei kann der Wirkstoff dem zweckmässigerweise im Vakuum vorgetrockneten Kolloidbildner in feinverteilter Form durch Luftimplosion in die Vakuumapparatur zugesetzt werden. Das Wasser wird vorzugsweise durch Implosion von strömendem Wasserdampf auf das Gemisch aufgebracht. 



   Wenn im Vakuum gearbeitet wird, so liegt die Arbeitstemperatur gewöhnlich in einem Bereich von 10 bis 90 C. Beim Arbeiten bei niedrigen Temperaturen im Vakuum wird vor allem eine schonende Behandlung des Wirkstoffes erzielt und eine Alterung des Kolloidbildners durch hohe Temperaturen wirksam verhindert. 



   Wird bei Normaldruck gearbeitet, so soll die Trocknung bei möglichst niedrigen Temperaturen, beispielsweise in Horden oder Wirbeltrocknern, erfolgen. 



   Der auch dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten suspendierbaren Zusammensetzung können zu einem beliebigen Zeitpunkt des Verfahrens weitere Zusätze, wie Geschmackstoffe, Farbstoffe, Süssstoffe u. dgl. zugegeben werden. 



   Wie bereits erwähnt wurde, kann zusammen mit dem als schwerlösliches Polysaccharid vorliegenden Grundträger noch ein weiteres leichtlösliches Polysaccharid eingesetzt werden. Dieses hat eine zum Grundträger entgegengesetzte elektrische Ladung und bewirkt, dass die aus der Zusammensetzung gebildeten Suspensionen wesentlich länger   ihren"Schwebezustand"erhalten.   



   Durch den Wasserzusatz wird die Oberfläche des Gemisches leicht angelöst. Durch den Zusatz der oberflächenaktiven Stoffe, wie z. B. Dioctylnatriumsulfosuccinat, wird dieses Ergebnis wesentlich verbessert werden. Nach dem leichten Ankleben der feindispersen Wirkstoffe an der Oberfläche des Gemisches wird sofort getrocknet, so dass die Feinstruktur des mikronisierten bzw. feinpulverten Wirkstoffes an der Oberfläche der Kolloidbildner verankert wird. 



   Gelangt nun ein derartiges Gemisch in Wasser, dann wird durch die Anlösung der Oberfläche der Kolloidbildner der Wirkstoff gemeinsam und zusammen mit dem Kolloidbildner im Wasser aufquellen und durch die quellenden Kolloidpartikelchen in Schwebe gehalten. Bei geeigneter Rezeptur lassen sich Instantisierungen herstellen, wo 10 bis 20 s zur perfekten und vollständigen Verteilung auch wasserunlöslicher Wirkstoffe in Wasser ausreichen. 



   Durch diese Verfahrenstechnologie wird ausserdem ein gewisser Schutz des Wirkstoffes gegenüber stabilitätsvermindernde äussere Einflüsse herbeigeführt. Da nämlich Kolloidbildner vom Typ Alginat oder Guaran bis zum Hundertfachen ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen können, ohne sich zu lösen, wird der Zutritt von Feuchtigkeit zu solchen Pulvern durch den   Kolloidbildner"aufgefangen".   



  Da Feuchtigkeitsmengen durch den Kolloidbildner physikalisch gebunden werden, ist die Aufnahmefähigkeit des Wirkstoffes für Wasser und der Einfluss des Wassers auf die Stabilität an den Wirkstoff gering. Parallel dazu kann man mit dem Wirkstoff natürlich Antioxydantien und gewisse Puffersubstanzen beifügen, die dafür sorgen, dass bei Lagerungszutritt von Feuchtigkeit unter hohen Temperaturen, wie es in den Tropen vorkommt, gleichzeitig dazu führen, dass die an dem Kolloidbildner angeklammerte Substanz ihr für die Stabilität optimales PH vorfindet. 



   Dementsprechend werden auch Wirkstoffe, nachdem sie suspendiert sind, bei der Annahme 

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 wenig von der Salzsäure des Magens angegriffen, da eine vollkommene Freigabe des Wirkstoffes von der Anklammerung des Kolloidbildners erst nach 10 bis 15 min erfolgt, nämlich dann, wenn der Kolloidbildner sich in Wasser völlig gelöst hat. 



   Von den Kolloidbildnern dieser Type ist es nämlich bekannt, dass sie längere Zeit brauchen, um sich vollkommen in Wasser aufzulösen. Carboxymethylzellulose, Pektin, Guar-gum brauchen   z. B.   



  30 bis 40 min, um blanke Lösungen zu bilden. Auf Grund des vorher geschilderten Verfahrens ist es aber möglich, diese Kolloidbildner in Schwebe zu bringen, so dass eine Suspension entsteht, in der der Wirkstoff an den schwebenden, nicht aufgelösten Kolloidbildner gebunden ist. In dieser Form wird er unmittelbar nach dem Suspendieren eingenommen, wird aber erst nach 10 bis 15 min von der kolloidalen Substanz in Lösung freigegeben. 



   Dadurch ist es möglich, z. B. Antibiotika vor dem Einfluss der Salzsäure des Magens zu schützen, so dass die echte Freigabe des Wirkstoffes erst nach der Passage durch den Magen erfolgt. 



   Voraussetzung dafür ist allerdings eine perfekte Anklammerung des mikronisierten Wirkstoffes an den Kolloidbildner, die am besten über das Verfahren im Vakuum gelingt, weshalb die Vakuummethode vorzuziehen ist. 



   Es ist offensichtlich, dass das erfindungsgemässe Verfahren die Verarbeitung jedes beliebigen schwer- oder unlöslichen Wirkstoffes gestattet und dass mit dem Verfahren auch eine leicht lösliche Verbindung auf Grund ihrer Umhüllung durch der im Wasser schwer lösliche oder, besser gesagt, langsam lösliche Kolloidbildner als Suspension verabreicht werden kann, um eine verzögerte Freigabe des Wirkstoffes zu erzielen. 



   Weiters ist es offensichtlich, dass das erfindungsgemässe Verfahren nicht unbedingt auf die Verarbeitung pharmazeutischer Wirkstoffe beschränkt ist, obgleich diese Anwendung aus deutlichen Gründen im Vordergrund steht. 



   Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Beispiele, welche die Verarbeitung verschiedenartiger Wirkstoffe veranschaulichen, näher erläutert. Die in den Beispielen enthaltenen Teilangaben beziehen sich auf Massenteile. 



   Beispiel 1 : 100 Teile Pektin werden in einem Mischer mit 50 Teilen mikronisiertem Ampicillin vermischt. Die Mischung wird mit einer Lösung aus 20 Teilen Wasser und 0, 1 Teil Dioctylnatriumsulfosuccinat befeuchtet. Das leicht plastisch gewordene Gemisch wird mit 50 Teilen Alginsäurepropylester versetzt und die restliche Feuchtigkeit durch 10 Teile Staubzucker gebunden. 



   Das entstandene Gemisch wird entweder in Horden oder im Wirbeltrockner getrocknet. 



   Beispiel 2 : Auf 100 Teile Guar-gum werden 20 Teile Vitamin A zusammen mit 0, 1 Teilen Dioctylnatriumsulfosuccinat in 40 Teilen Methylenchlorid aufgebracht. Die Masse wird in einem Vakuummischer gemischt und im Vakuum getrocknet. Nach dem Trocknen wird die Masse mit 10 Teilen Äthanol befeuchtet und mit 15 Teilen Natriumalginat mikronisiert versetzt. Die Endtrocknung erfolgt im Vakuum ; das Gemisch wird zu einer Korngrösse von 1,5 mm gesiebt. 



   Beispiel 3 : 100 Teile Guar-gum werden mit 30 Teilen mikronisiertem Tetracyclin versetzt. 



  Das Gemisch wird mit 3 Teilen Alkohol, enthaltend 0, 1 Teil Dioctylnatriumsulfosuccinat befeuchtet. 



  Sodann wird die Mischung auf   50 C   im Vakuum erhitzt und aus einem Wärmeaustauscher 10 Teile überspannter Dampf aus destilliertem Wasser in das Vakuum auf die rotierende Masse implodiert. 



  Durch die gleichzeitige Einarbeitung von Puffersubstanzen kann das entsprechende Tetracyclinderivat auf adäquates PH gebracht werden. Durch den implodierenden Wasserdampf im Vakuum wird durch Feuchtigkeit benetzt und unmittelbar nachher wieder getrocknet, so dass lediglich eine Erweichung des Kolloids erfolgt, während welcher Zeit das Tetracyclin an der Oberfläche verankert wird. Durch eine Endtrocknung bis 20 mbar bei etwa 40 bis   50 C   kann sichergestellt werden, dass keine Feuchtigkeitsreste im System verbleiben. 



   Das Produkt wird durch ein 1,5 mm Sieb gebracht und mit einer Mischung von 300 Teilen Zucker, Aromastoffen und Geschmackskorrigentien vermengt. 
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 einer Lösung aus 10 Teilen Alkohol, 3 Teilen Methylenchlorid und 0, 05 Teilen Dioctylnatriumsulfosuccinat benetzt. Das Gemisch wird durch intensives Mischen und Einsatz von Vakuum getrocknet. 



  Nach dem Trocknen werden 20 Teile mikronisierter Hydroxypropylmethylzellulose-Ester kurzer Ketten- 

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 länge aufgebracht und durch Implosion von 10 Teilen Wasserdampf auf dem System befestigt. Die Mischung wird durch ein 1 mm Sieb gebracht und mit Geschmackskorrigentien und Süssstoffen vermischt. 



   Beispiel 5 : 20 Teile Alginsäurepropylester werden nach Befeuchten mit 1 Teil Alkohol enthaltend 0, 05 Teile Dioctylnatriumsulfosuccinat im Vakuum auf   60 C   erhitzt. Es wird ein Vakuum angelegt, um die Restfeuchtigkeit der Substanzen auf zirka 0, 4 bis 0, 5% zu bringen (etwa 26 mbar). 



  Sodann werden 5 Teile Ampicillin eingebracht, wobei über eine Turbulenzdüse gesorgt wird, dass der Wirkstoff in feinstverteilter Form durch die Luftimplosion an das vorliegende Gemisch kommt. 



   Dann wird bei höchsten Drehzahlen des Mischgerätes Wasserdampf aus destilliertem Wasser in das Gerät eingesaugt, wobei man durch Ventilmassnahmen an der Vakuumpumpe dafür sorgt, dass nur ein geringer Teil der Feuchtigkeit kondensiert. Dies wird erreicht durch eine automatische Ventilsteuerung durch ein Präzisionsmanometer. Durch mikroskopische Untersuchungen lässt sich deutlich verfolgen, wie der Wirkstoff in das oberflächlich angelöste Pseudokolloid eingebaut wird und in das Pseudokolloid hineinmigriert. Auf die angelöste Kolloidbildnerschichte können nun zusätzlich mikronisierter Zucker, Kohlehydrate, Süssstoffe und auch Geschmackskorrigentien aufgebracht werden. 



   Nach Beendigung der Vorgänge wird bei höchsten Vakua getrocknet und dadurch die Oberfläche des Kolloidbildners wieder verschlossen. Die gleichzeitige Anwesenheit des Zuckers dient dazu, die Kolloidbildner für das Wasser leichter angreifbar zu machen. Bei gleichen Temperaturen in geeigneten Feuchtigkeitsmengen und geeigneten Vakua wird sich der Zucker ebenfalls als Mikrodragée und als Schutzschicht über die Kolloiddbildnerpartikelchen anlagern. 



   Hernach fügt man weitere Geschmackskorrigentien hinzu und füllt die entsprechende Masse in feuchtigkeitssichere Sachets. 



   Derartige Produkte sind nach Einbringen in Wasser und leichtem Umrühren innerhalb von 10 bis 20 s vollkommen suspendiert und zeigen keinerlei   Sedimentations- oder Abcremungseigenschaf-   ten. Erst nach 3 bis 4 min würde die Situation abcremen, wobei der Wirkstoff aber immer noch an die Kolloidbildner gebunden ist. Erst nach 15 bis 20 min tritt blanke Lösung ein, wobei der wasserunlösliche oder wasserschwerlösliche Wirkstoff freigegeben wird. 



   Durch diese Suspensionstechnologie können unter gleichzeitigem Einsatz von Farbstoffen und Geschmackskorrigentien naturähnliche Getränkestrukturen erreicht werden, die die Einnahme solcher Medikamente vor allem durch Kinder und Erwachsene ausserordentlich erleichtert. 



   Das Verfahren ist speziell für Produkte in tropischen Ländern geeignet.   PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung eines zur Weiterverarbeitung zu einer wässerigen Suspension dienenden wasserunlöslichen Trockeninstantpräparates unter Einsatz von wasserunlöslichen oder wasserschwerlöslichen insbesondere pharmazeutischen Wirkstoffen, sowie von hydrophilen Polysaccharid (derivat) en, Tensiden und Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man den zu suspendierenden mikronisierten Wirkstoff auf wenigstens einen hydrophilen feinteiligen Kolloidbildner bestehend aus schwerlöslichen bzw. langsamlöslichen Polysaccharid (derivat) en unter Anlösung der Oberfläche der letzteren in Gegenwart von Wasser bzw.

   eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels und einer oberflächenaktiven Substanz aufbringt und das derart erhaltene Produkt trocknet, wobei, vor oder nach einem allfälligen Zusatz von geschmacksverbessernden Stoffen, Farbstoffen, Süssstoffen od. dgl. Getränkezusätzen, gegebenenfalls zusammen mit dem als schwerlösliches Polysaccharid vorliegenden Grundträger zum Zwecke der Unterstützung der Suspendierung und längeren Inschwebehaltung des Wirkstoffes ein leichtlösliches Polysaccharid mit einer in bezug auf den durch das schwerlösliche Polysaccharid gebildeten Grundträger unterschiedlichen elektrischen Ladung, wie beispielsweise ein Natriumsalz eines Polysaccharids, zugesetzt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkstoff in Lösung auf den Kolloidbildner aufgebracht und sodann das Lösungsmittel abgedampft wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Z, dadurch gekennzeichnet, dass man den Wirkstoff in <Desc/Clms Page number 6> EMI6.1
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