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und Kombinationen, die in einem sauren Reaktionsprozess durch Mitkondensation von Kolophonium bzw. verwandten Harzen und/oder alkylierten Phenolen modifiziert werden, welche auch mit niedrig molekularen Alkoholen veräthert werden können, wodurch Kunstharze von völliger Klarheit, mit erhöhter Lagerbeständigkeit, verbesserter Wirtschaftlichkeit und deutlich elastischen Eigenschaften hergestellt werden können, die als Giessereibindemittel in einem Formstoffgemisch, bestehend aus einem Giessereiformstoff, einem sauren Härter und dem Kunstharz, gute anwendungstechnische Eigenschaften bei geringer Geruchsbelästigung am Arbeitsplatz bringen.
Furfurylalkohol-Formaldehydharze werden zurzeit hauptsächlich als Giessereibindemittel zur Herstellung von Kernen und Formen für Giessereizwecke verwendet. Man unterscheidet reine Furfurylalkohol-Formaldehydharze, Harnstoff-hältige, Phenol-hältige und Harnstoff-Phenol-hältige Furfurylalkohol-Formaldehydharze. Man kann prinzipiell zwei Herstellungsverfahren unterscheiden. Bei der einen Verfahrensgruppe wird von den Rohstoffen ausgegangen und die einzelnen Komponenten in einem einzigen Reaktionsprozess miteinander zur Reaktion gebracht. Bei der andern Verfahrensgruppe wird von wässerigen Vorprodukten, wie Harnstoff-Formaldehydharzen, Phenol-Formaldehydharzen bzw. Harnstoff-Phenol-Formaldehydharzen, ausgegangen, die in Furfurylalkohol bzw. Furfurylalkohol-Phenol-Gemischen gelöst und teilweise kurzfristig bei erhöhter Temperatur zur Reaktion gebracht werden.
Die oben beschriebenen Harze weisen neben schlechter Lagerbeständigkeit - sie flocken bald aus, sie fallen trüb an-den Nachteil auf, dass sie im Vergleich zu Alkydharzen bzw. isocyanatvernetzbaren Alkydharzen deutliche spröderes Verhalten bei Anwendung als Giessereibindemittel zeigen. Besonders phenolhältigen Typen wird das spröde Verhalten angekreidet.
Mit den oben beschriebenen Harzen, saurem Härter, wie Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure, Xylolsulfonsäure, Mischungen dieser untereinander und Mischungen mit Schwefelsäure und/oder Perchlorsäure, und einem Giessereiformstoff, wie Quarz-Sand, Zirkon-Sand und Chromit-Sand, werden durch intensives Vermischen Giessereiformstoffmischungen hergestellt. Diese werden in entsprechende Form- bzw. Kernkästen eingefüllt, leicht verdichtet, der überstehende Sand abgestrichen und erstarren gelassen. Je nach dem angewendeten Härter, Harz/Härterverhältnis und den Temperaturbedingungen kann der Kern bzw. die Form nach einer gewissen Zeitspanne entnommen werden.
Zeigen die verwendeten Giessereibindemittel spröde Eigenschaften, so kann es beim Entschalen der Kerne und Formen und dann während des Giessvorganges Schwierigkeiten geben, was unter Umständen beim Entschalen zu Beschädigungen der Kern- bzw. Formeinrichtungen führen kann, bzw. beim Giessvorgang können infolge hoher thermischer Beanspruchung Risse entstehen, wodurch Ausschuss erzeugt wird.
Die Nachteile der spröden Harzeigenschaften lassen sich durch Verwendung von mit Kolophonium und/oder alkylierten Phenolen modifizierten Furfurylalkohol-Formaldehydharzen bzw. Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharzen, die auch mit niedrig molekularen Alkoholen veräthert sein können, beseitigen. Diese Harze zeichnen sich durch Klarheit, gute Lagerstabilität, hohe Wirtschaftlichkeit und bei der Anwendung als Giessereibindemittel durch gute Aushärtungsgeschwindigkeit, hohe mechanische Festigkeit und Elastizität bei geringer Geruchsbelästigung bei Manipulation und Verarbeitung aus.
Die oben beschriebenen, mit Kolophonium und/oder alkylierten Phenolen modifizierten Furfurylalkohol-Formaldehydharzen bzw. Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharzen, die auch veräthert werden können, stellen eine neue, bisher noch nicht beschriebene und verwendete Klasse von Kunstharzen dar.
An Stelle von Kolophonium lassen sich auf die verwandten Naturprodukte Wurzelharze, Balsame, Kopale, Dammare und Tallharze u. ähnl. bzw. deren Kombinationen einsetzen.'Als alkylierte Phenole sind solche in p-Stellung mit Alkylresten mit mindestens vier Kohlenstoffen substituierte zu verstehen. Bevorzugt werden natürlich die technischen Produkte p-tert. Butylphenol, p-Octylphenol und p-Nonylphenol. Prinzipiell sind natürlich alle verzweigten und geradkettigen Alkylreste als p-Substituent denkbar.
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Die modifizierenden Komponenten können getrennt oder kombiniert in Furfurylalkohol-Formaldehydharzen bzw. Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharzen eingesetzt werden. Weiters können die Harze mit niedrig molekularen Alkoholen, wie Methanol und/oder Äthanol veräthert werden, was eine Steigerung der Reaktivität und eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit zur Folge hat.
Ausserdem kann Harnstoff durch andere stickstoffhältige Verbindungen, wie Melamin, Benzoguamin u. ähnl. ersetzt werden. Grundsätzlich kann auch mit Phenol kombiniert werden, wobei aber durch die Mitverwendung von Phenol der Vorteil der elastifizierenden Wirkung verloren geht. Formaldehyd kann in Form von wässerigen und methanolischen Lösungen, in Form von p-Formaldehyd und in Form von wässerigen Harnstoff-Formaldehydharzen mit hohem freien Formaldehydgehalt eingebracht werden. Die anwendungstechnischen Eigenschaften werden kaum verändert, wenn dafür gesorgt wird, dass die gleichen Endkonzentrationen der einzelnen Komponenten entstehen.
Die Reaktionsführung erfolgt bei leicht saurer bis stark saurer pH-Wert-Einstellung. Der pH-Wert der Kochung richtet sich vor allem nach der Abbaugeschwindigkeit des freien Formaldehyds der an der Reaktion teilnehmenden Komponenten. Die Komponenten Harnstoff, Melamin und Phenol bauen den freien Formaldehyd rasch ab, Kolophonium etwas langsamer, so dass in diesen Fällen eine leicht saure pH-Wert-Einstellung am günstigsten ist, um brauchbare Harze zu erzielen.
Bei den sehr langsam den freien Formaldehyd abbauenden Alkylphenolen und Harnstoff-Formaldehyd-
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die Rückflusstemperatur, wenn mit Verätherungsmitteln gearbeitet wird. Ohne Verätherungsmittel sind Reaktionstemperaturen zwischen 80 und 100 C günstig.
Durch Wahl der oben beschriebenen Reaktionsbedingungen, pH-Wert und Reaktionstemperatur, lassen sich die Reaktionszeiten einstellen. Aus wirtschaftlichen Gründen sollten die Kochzeiten möglichst kurz sein, doch müssen aus technischen und chemischen Gründen, vor allem um die Kochung sicher beherrschen zu können, mindestens 4 h eingehalten werden.
Durch Einbau der modifizierten Komponenten Kolophonium bzw. verwandte Harze und/oder Alkylphenol in Furfurylalkohol-Formaldehydharze bzw. Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldheydharze, wobei auch zusätzlich veräthert werden kann, werden klare, lagerstabile und sehr wirtschaftliche Harze erhalten, die als Giessereibindemittel Verwendung finden können. Auf Grund der elastifizierenden Wirkung der modifizierenden Komponenten werden Kunstharze mit neuen, für die Anwendung als Giessereibindemittel interessanten Eigenschaften erhalten. Schwierigkeiten beim Entschalen von Formen und Kernen für Giessereizwecke sind bis jetzt nicht aufgetreten. Auch ist es zu keinerlei Ausschuss an Gussstücken durch Rissbildung der Form bzw. des Kernes während des Giessens gekommen.
Die mit den erfindungsgemäss herzustellenden Harzen hergestellten Formen weisen hohe Festigkeit, gute Oberflächenhärte und ausgezeichnete Kantenfestigkeit auf. Für die Anwendung in der Giesserei ist es weiters bedeutsam, dass sämtliche erfindungsgemäss herstellbare Harze ohne Schwierigkeiten mit sehr niedrigem Gehalt an freiem Formaldehyd bzw. ohne freien Formaldehyd hergestellt werden können. Die Geruchsbelästigung bzw. die Reizung der verschiedenen Schleimhäute kann somit eliminiert oder zumindest stark reduziert werden.
Die nach den oben beschriebenen erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Harze wurden
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:0, 26 mm, 0. 5 Gew.-Teilen 65% iger wässeriger p-Toluolsulfonsäure und 1, 2 Gew.-Teilen Kunstharz, werden mit Hilfe eines zerlegbaren Kernkastens 20 Normbiegestäbe durch leichtes manuelles Verdichten hergestellt. Der Härtungsvorgang wird durch den Zustand "angezogen" (Prüfnadel 12 g, halbkugelförmige Spitze mit 2 mm Durchmesser sinkt nicht mehr ein) und "abgebunden" (Prüfnadel mit Zusatzgewicht von 100 g sinkt nicht mehr ein) charakterisiert. Hierauf wird die Zunahme der Biegefestigkeit nach 1, 2,3, 5,24 und 48 h jeweils an 2 bis 3 Normbiegestäben verfolgt.
Beispiel 1 : Furfurylalkohol-Formaldehydharz, modifiziert mit Kolophonium.
Eine Lösung von 25 g Kolophonium und 50 g p-Formaldehyd in 700 ml Furfurylalkohol wurde mit 70%iger Phosphorsäure auf einen pH-Wert von 3 eingestellt und 4 h bei 100 C gerührt, bis der freie Formaldehydgehalt unter 0,5% gesunken war. In nachfolgender Tabelle sind die Prüfwerte eines auf ähnliche Weise hergestellten, nicht erfindungsgemässen harzes, bestehend aus einem Grundansatz von 96% Furfurylalkohol und 4% p-Formaldehyd, vergleichsweise wiedergegeben.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h
<tb> Harz <SEP> des <SEP> 12 <SEP> 15 <SEP> 90 <SEP> 200 <SEP> 280 <SEP> 290 <SEP> 360
<tb> Beispiels <SEP> 1
<tb> nicht <SEP> erfindungsgem.
<tb>
Harz <SEP> 10,5 <SEP> 14 <SEP> 90 <SEP> 170 <SEP> 290 <SEP> 335 <SEP> 370
<tb>
Beide Harze weisen genügend niedrigen freien Formaldehydgehalt auf, um auch bei schlechten Arbeitsbedingungen den vorgeschriebenen MAK-Wert für Formaldehyd nicht zu überschreiten. Die mit dem erfindungsgemässen Harz hergestellten Formen und Kerne neigen nicht zum Kleben und lassen sich immer völlig problemlos entschalen, auch dann, wenn der Kern 72 h im Kernkasten lag.
Beispiel 2 : Furfurylalkohol-Formaldehydharz modifiziert mit p-tert. Butylphenol, veräthert mit Äthanol.
Eine Lösung von 200 g p-tert. Butylphenol und 50 g p-Formaldehyd in 650 g Furfurylalkohol und 100 g Äthanol wurde so lange unter Rückfluss erhitzt, bis ein Gehalt an freiem Formaldehyd von 0,5% erreicht war.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 48 <SEP> h
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 2 <SEP> 10 <SEP> 16 <SEP> 0 <SEP> 120 <SEP> 210 <SEP> 320 <SEP> 390 <SEP> 360
<tb>
Das im Beispiel 2 beschriebene, erfindungsgemäss hergestellte Harz ist in seiner Aushärtungsgeschwindigkeit deutlich langsamer. Es kann jedoch durch höhere Säuredosierung und durch reaktivere Härter weiter beschleunigt werden. Jedoch reicht die Aushärtungsgeschwindigkeit für die meisten Fälle völlig aus.
Beispiel 3 : Furfurylalkohol-Formaldehydharz, modifiziert mit Kolophonium und p-tert. Butylphenol, veräthert mit Methanol.
Eine Lösung von 40 kg p-tert. Butylphenol und 40 kg Kolophonium in 260 kg Furfurylalkohol und 40 kg Methanol wurde mit Phosphorsäure auf einen pH-Wert von 3,0 eingestellt und unter Rühren so lange unter Rückfluss erhitzt, bis der freie Formaldehydgehalt unter 0, 5% gesunken war.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 48 <SEP> h
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 3 <SEP> 8 <SEP> 11 <SEP> 90 <SEP> 250 <SEP> 350 <SEP> 380 <SEP> 420 <SEP> 400 <SEP>
<tb>
Mit diesem Harz wurden auf Basis Chromit-Sand der Zentralkern und die Segmentkerne für ein grosses Speichenrad hergestellt, das dann in legiertem Stahlguss abgegossen wurde. Gegenüber dem früher verwendeten Harz konnte sehr bald problemlos entschalt werden.
Die Qualität der Kerne war deutlich besser geworden. Der Abguss war einwandfrei.
Beispiel 4 : Furfurylalkohol-Formaldehydharz, modifiziert mit p-Nonylphenol und veräthert mit Methanol.
Eine Lösung von 100 g Kolophonium, 100 g p-Nonylphenol und 50 g p-Formaldehyd in 650g Furfurylalkohol und 100 g Methanol, mit Phosphorsäure auf einen pH-Wert von 3 eingestellt, wurde so lange unter Rückfluss gerührt, bis der Gehalt an freiem Formaldehyd unter 0,5% gesunken war.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> N/cm2 <SEP>
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 48 <SEP> h <SEP>
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 4 <SEP> 15 <SEP> 22 <SEP> 0 <SEP> 180 <SEP> 300 <SEP> 320 <SEP> 330 <SEP> 350
<tb>
Das Harz ist relativ langsam, genügt jedoch den meisten Anforderungen.
Beispiel 5 : Furfurylalkohol-Formaldehydharz, modifiziert mit Tallharz, veräthert mit Methanol.
Eine Lösung aus 300 g Tallharz und 50 g p-Formaldehyd in 550 g Furfurylalkohol und 100 g Methanol wurde mit 75%iger Phosphorsäure auf einen pH-Wert von 3 eingestellt und so lange unter Rückfluss gerührt, bis der freie Formaldehyd unter 0, 5% gesunken war.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 48 <SEP> h <SEP>
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 5 <SEP> 13 <SEP> 24 <SEP> 0 <SEP> 90 <SEP> 170 <SEP> 250 <SEP> 330 <SEP> 350
<tb>
Das Harz weist einen hohen Grad an Wirtschaftlichkeit auf. Der Anteil der modifizierten Komponente dürfte jedoch einen Grenzwert darstellen.
Beispiel 6 : Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharz, modifiziert mit p-tert. Butylphenol, veräthert mit Methanol.
150 g eines handelsüblichen, wässerigen Harnstoff-Formaldehydharzes mit hohem freien Formaldehydgehalt, 20 g Harnstoff und 100 g p-tert. Butylphenol, gelöst in 630 g Furfurylalkohol und 100 g Methanol, wurden mit 75%iger Phosphorsäure auf einen pH-Wert von 3, 0 eingestellt und so lange unter Rückfluss gerührt, bis der Gehalt an freiem Formaldehyd unter 0, 5% gesunken war.
In der Folge sind die Prüfwerte des Beispiels 5 und eines nicht erfindungsgemässen, unmodifizierten Harzes mit 85% Furfurylalkohol und gleichem Harnstoffgehalt wiedergegeben.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP>
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 5 <SEP> 20 <SEP> 26 <SEP> 0 <SEP> 70 <SEP> 140 <SEP> 410 <SEP> 430
<tb> nicht <SEP> erfindungsgemässes <SEP> Harz <SEP> 16 <SEP> 23 <SEP> 30 <SEP> 150 <SEP> 240 <SEP> 360 <SEP> 420 <SEP>
<tb>
Das erfindungsgemäss hergestellte Harz ist im Hinblick auf Aushärtegeschwindigkeit unterlegen.
Jedoch ist es auf Grund der verbesserten Wirtschaftlichkeit und der neuen Harzeigenschaften für viele Giessereien brauchbar.
Ausserdem kann das Harz durch höhere Härterdosierung und durch reaktivere Härter beschleunigt werden.
Beispiel 7 : Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharz, modifiziert mit Kolophonium, veräthert mit Methanol.
Eine Lösung aus 800 g Methanol, 900 g p-Formaldehyd und 650 g Harnstoff in 6850 g Furfurylalkohol und 800 g Methanol wurde so lange unter Rückfluss erhitzt und gerührt, bis der Gehalt an freiem Formaldehyd unter 0, 5% gesunken war.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP>
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 7 <SEP> 19 <SEP> 28 <SEP> 60 <SEP> 190 <SEP> 330 <SEP> 510 <SEP> 450
<tb>
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Das erfindungsgemäss hergestellte Harz mit erhöhter Wirtschaftlichkeit, gesteigerten Festigkeiten und elastischem Verhalten lässt früheres Entschalen zu und ist somit als überlegen zu bezeichnen.
Beispiel 8 : Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharz, modifiziert mit Kolophonium, veräthert mit Methanol.
250 g Kolophonium, 65 g Harnstoff und 90 g p-Formaldehyd in 485 g Furfurylalkohol und 150 g Methanol wurden so lange unter Rückfluss erhitzt und gerührt, bis ein Gehalt an freiem Formaldehyd unter 0, 5% erreicht war.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm'
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h <SEP>
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Beispiels <SEP> 8 <SEP> 19 <SEP> 25 <SEP> 0 <SEP> 70 <SEP> 210 <SEP> 320 <SEP> 390
<tb>
Das erfindungsgemäss hergestellte Harz des Beispiels 8 weist sehr gute elastische Eigenschaften auf. Die Aushärtegeschwindigkeit ist jedoch bei dem hier verwendeten Härter und Härter/Harz-Verhältnis nicht besonders hoch, sie reicht aber sicherlich für viele Zwecke aus.
Beispiel 9 : Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharz, modifiziert mit Kolophonium und p-tert. Butylphenol, veräthert mit Methanol.
Eine Lösung aus 100 g Kolophonium, 100 g Harnstoff, 100 g p-tert. Butylphenol und 100 g p-Formaldehyd in 500 g Furfurylalkohol und 100 g Methanol wurde so lange unter Rückfluss erhitzt und gerührt, bis ein Gehalt an freiem Formaldehyd von 0, 5% erreicht war. In der nachfolgenden Tabelle sind die Prüfwerte eines kalt gemischten Giessereibindemittels wiedergegeben, bestehend aus 75% Furfurylalkohol und 25% eines wässerigen Harnstoff-Formaldehydharzes mit einem N-Gehalt von 20%, so dass die Harzlösung einen ähnlichen Stickstoffgehalt wie das erfindungsgemäss hergestellte Harz aufweist.
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<tb>
<tb> angezogen <SEP> abgebunden <SEP> Biegefestigkeit <SEP> in <SEP> N/cm2
<tb> min <SEP> min <SEP> 1 <SEP> h <SEP> 2 <SEP> h <SEP> 3 <SEP> h <SEP> 5 <SEP> h <SEP> 24 <SEP> h
<tb> Harz <SEP> des
<tb> Boispiels <SEP> 9 <SEP> 17 <SEP> 24 <SEP> 0 <SEP> 120 <SEP> 150 <SEP> 350 <SEP> 400
<tb> nicht <SEP> erfindungsgemässes <SEP> Harz <SEP> 13 <SEP> 20 <SEP> 10 <SEP> 110 <SEP> 150 <SEP> 350 <SEP> 290
<tb>
Das Harz des Beispiels 9 ist zumindest gleichwertig.
In den Beispielen 1 bis 9 wurden die Herstellungsverfahren und die dazugehörigen Ausprüfungen wiedergegeben. Für die Herstellung selbst können die derzeit üblichen Harzkochapparate verwendet werden. Die Reaktionszeiten sind in den hier beschriebenen Beispielen gleich bis eher kürzer im Vergleich zu den bisherigen Herstellungsverfahren, wenn von den einzelnen Rohstoffen ausgegangen wird. Dies lässt eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Produktionskapazitäten zu. In allen Fällen konnten Harze erhalten werden, die den Vorschriften bezüglich der maximalen Arbeitsplatzkonzentration für Formaldehyd entsprechen.
Die Ausprüfwerte zeigen, dass bei nicht allzu grossen Anteilen der modifizierenden Komponen- te (n), insbesonders bei gleichzeitiger Verätherung, den derzeit üblichen Giessereibindemitteln durchaus gleichwertige, wenn nicht überlegene Harze hergestellt werden können. Allen erfindungsgemäss hergestellten Harzen gemeinsam sind die Klarheit und die hohe Lagerstabilität, bei der Anwendung in der Giesserei die elastischen Eigenschaften der damit hergestellten Kerne und Formen. Durch die mit dem Einbau der modifizierenden Komponenten verbundene Reduktion des Furfurylalkoholanteils der derzeit üblichen Harze ist den erfindungsgemäss hergestellten Harzen eine stark gesteigerte Wirtschaftlichkeit eigen.
Werden grosse Anteile der modifizierenden Komponente (n) eingebaut,
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sinken naturgemäss die Aushärtegeschwindigkeit und die erzielbaren Endfestigkeiten ; die elastifizierende Wirkung und die Wirtschaftlichkeit steigern sich weiter. In der Praxis musste ein Kompromiss zwischen den einzelnen Faktoren gefunden werden. Das hier beschriebene Verfahren ist in einem sehr weite Rahmen anwendbar.
Das erfindungsgemässe, hier beschriebene Verfahren zur Herstellung von modifizierten Furfurylalkohol-Formaldehydharzen bzw. Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharzen, die auch veräthert sein können, ist bisher unbekannt, die resultierenden Harze in der Literatur noch nicht beschrieben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung modifizierter Furfurylalkohol-Formaldehydharze bzw. Furfurylalkohol-Harnstoff-Formaldehydharze, die insbesondere gemeinsam mit sauren Härtern zum Binden von Giessereiformstoffen geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in einem sauren Reaktionsprozess die modifizierende (n) Komponente (n) Kolophonium oder verwandte Naturprodukte oder alkylierte Phenole mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen in der Seitenkette mitkondensiert werden, wobei die entstehenden Harze zusätzlich veräthert werden können.