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Die Erfindung bezieht sich auf eine kochfeste Hülle zur Aufnahme von Nahrungsmitteln, die bei der Fertigstellung Flüssigkeit, z. B. in Form von Wasser oder Milch, aufnehmen müssen, um in den genussfertigen Zustand übergeführt zu werden, insbesondere von Knödeln, Reis, Teigwaren u. dgl., von der Zubereitung bis zur Fertigstellung.
Die Herstellung von Nahrungsmitteln, die durch einen Koch- oder Brühvorgang in den genussfertigen Zustand übergeführt werden, erfolgte bisher im Haushalt wie auch in Grossküchenbetrieben nahezu ausschliesslich als sogenanntes Frischgericht. Hiezu wird beispielsweise bei der Herstellung von Knödeln aus den jeweils erforderlichen Zutaten ein Teig bereitet, aus dem, gegebenenfalls nach einer Rastzeit, von Hand aus Knödeln geformt und diese in kochendem Wasser gargekocht werden. Abgesehen von dem beträchtlichen Zeitaufwand ist diese herkömmliche Art der Knödelzubereitung sehr arbeitsintensiv und umständlich, muss doch beispielsweise die Menge der Zutaten richtig festgelegt werden und insbesondere eine von Fall zu Fall verschiedene Kochdauer genau eingehalten werden, wenn der fertige Knödel die letztlich gewünschte Konsistenz aufweisen soll.
Ein Überschreiten der Kochdauer führt zu einem Zerkochen der Knödel, wodurch diese unansehnlich werden und ihren Zusammenhalt verlieren. Überdies treten wegen der äusserst geringen Haltbarkeit des Teiges insbesondere in Gaststättenbetrieben zusätzliche Probleme auf. Häufig kann erst nach dem Eingang der Bestellungen mit der Teigbereitung begonnen werden, oder aber es bleiben Teigreste übrig, die nicht weiterverwendet werden können und unerwünschten Abfall darstellen. Anderseits bleiben auch häufig fertiggekochte Knödel übrig, die aber nicht mehr serviert werden können, weil sie entweder bereits zerkocht sind oder beim Warmhalten bzw. Aufwärmen Einbussen an Geschmack, Aussehen und Konsistenz erleiden.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, die vorstehend dargelegten Mängel der herkömmlichen Knödelbereitung zu vermeiden. So wurde beispielsweise in der AT-PS Nr. 231254 vorgeschlagen, die Herstellung von Knödeln dadurch zu erleichtern, dass zunächst z. B. Semmel-bzw. Weissbrotwürfel in üblicher Weise mit flüssigen oder breügen Zutaten befeuchtet bzw. getränkt, hierauf mit Mehl, Gries, Semmelbrösel od. dgl. überzogen, getrocknet und schliesslich in loser Form portionsweise in eine perforierte oder netzartige Hülle aus feuchtigkeitsbeständigem Material eingefüllt werden. Die solcherart haltbar gemachten Portionen werden dann im Bedarfsfalle samt der Hülle in kaltem Wasser zugestellt, gargekocht und die durch den Kochvorgang zu Knödeln verbundenen Portionen von der Hülle befreit.
Durch die Auftrennung der Knödelherstellung in die Bereitung eines trockenen Vorprodukts und dessen Einbringen in eine perforierte oder netzartige Hülle einerseits und einen mit der Bereitung des trockenen Vorprodukts zeitlich nicht unmittelbar im Zusammenhang stehenden Kochvorgang anderseits werden zwar schon Vorteile gegenüber der herkömmlichen Knödelbereitung erzielt, es können aber nicht sämtliche oben angeführten Nachteile der üblichen Knödelherstellung beseitigt werden. Ausserdem treten neue Probleme und Nachteile auf, die sich einer generellen Anwendung des Verfahrens nach der AT-PS Nr. 231254 entgegenstellen.
So erfordert die Bereitung des trockenen Vorprodukts gegenüber der herkömmlichen Knödelbereitung zusätzliche Arbeitsschritte, die zeit- und kostenintensiv sind. Überdies kann die Grösse der fertigen Knödel nicht nach Belieben gewählt werden, weil primär die äusseren Randschichten des trockenen Vorprodukts in der perforierten Hülle beim Zustellen mit Wasser in Berührung kommen, hiebei aufquellen und das Vordringen des Wassers zu den innenliegenden Teilen des trockenen Vorprodukts behindern. Nach dem bekannten Verfahren lassen sich somit nur kleine, eher unansehnliche Knödel bereiten, die aber insbesondere im Gastgewerbe keinen Anklang bei den Gästen finden.
Ausserdem lässt sich mit diesen bekannten, zwingend wasserdurchlässigen Hüllen ein Verkochen der Knödel nicht in zufriedenstellendem Ausmasse vermeiden ; ein mehrstündiges Warmhalten oder ein Aufwärmen der Knödel ohne Beeinträchtigung des Aussehens, der Konsistenz und des Geschmacks ist in diesen Hüllen ebenfalls nicht möglich.
Diese Nachteile können auch durch besondere Ausgestaltungen der Hülle, etwa in Form einer Platzhülle, wie sie in der AT-PS Nr. 248845 im Zusammenhang mit einem trockenen Knödelvorprodukt beschrieben sind, oder durch eine spezielle Anordnung der Perforation in der Hülle, wie dies etwa aus der AT-PS Nr. 337086 bekannt ist, nicht überwunden werden. Allen diesen Vorschlägen, die von einem Teig oder einem trockenen Knödelvorprodukt ausgehen und daher zwingend in irgendeiner Weise den Zutritt von Wasser beim Kochen der Knödel erfordern, ist der Nachteil gemeinsam, dass ein Zerkochen der fertigen Knödel nicht wirksam hintangehalten werden kann und ein Warmhalten oder Wiederaufwärmen der Knödel nicht möglich ist.
Es besteht daher nach wie vor ein Bedarf nach einer einfachen, in gleicher
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Weise für den Privathaushalt wie für Grossküchenbetriebe geeigneten Methode zur Bereitung von Nahrungsmitteln, die bei der Fertigstellung Flüssigkeit, insbesondere Wasser aufnehmen müssen, um in den genussfertigen Zustand übergeführt zu werden, bzw. nach einer hiezu verwendbaren Hülle oder Verpackung, die sämtliche oben angeführte Nachteile vermeidet.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine kochfeste Hülle für Nahrungsmittel vor, die bei der Fertigstellung Flüssigkeit aufnehmen müssen, beispielsweise für Knödel, welche Hülle im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass sie als unperforierte, wasserundurchlässige und während des Garungsvorgangs unperforiert bleibende Hülle aus beliebigem, lebensmittelrechtlich unbedenklichem Material ausgebildet ist. Die Hülle oder Verpackung hat somit im wesentlichen die Funktion einer dauerhaften, vollständigen Trennung zwischen dem eingeschlossenen Nahrungsmittel einerseits und dem umgebenden Medium anderseits, u. zw. von der Zubereitung angefangen während allen weiteren Behandlungsstufen, wie Lagerung, Transport und Erhitzung, bis unmittelbar vor dem Verzehr.
In der praktischen Anwendung zeigt die erfindungsgemässe Hülle zahlreiche unerwartete Vorteile. Sie ermöglicht beispielsweise die Bereitung und Fertigstellung jeder beliebigen Knödelart, wie Semmelknödel, Kartoffelknödel, Obstknödel, Topfenknödel, Fleischknödel, Marmeladeknödel, Serviettenknödel u. dgl.
Wesentlich ist nur, dass die für den Garvorgang erforderliche Wassermenge gemeinsam mit dem Teig in der erfindungsgemäss ausgebildeten Hülle eingeschlossen ist. So kann in üblicher Weise aus z. B. Semmelwürfeln, Wasser bzw. Milch und den erforderlichen weiteren Zutaten ein Knödelteig gebildet und zu Knödeln beliebiger Grösse geformt werden, die dann einzeln oder zu mehreren in die erfindungsgemäss ausgebildete Hülle eingebracht werden. Die Grösse und die Form der Hülle kann auch dazu herangezogen werden, die Grösse und die Form des Knödels mitzubestimmen. So können kugelförmige, längliche oder beliebig andersartig geformte und hinsichtlich ihrer Grösse, insbesondere hinsichtlich des Durchmessers nicht beschränkte Knödel bereitet werden.
Nach dem portionsweisen Einbringen der feuchten Knödelmasse, die gegebenenfalls eine noch weichere Konsistenz als sonst üblich aufweisen kann, in die Hülle, wird diese verschlossen, beispielsweise durch Abbinden, Verschweissen, unter Zuhilfenahme von Klammern, Clips od. dgl. Die in die Hülle eingeschlossenen Knödel können nach Belieben sofort frisch weiter verarbeitet werden, d. h., in kaltem oder heissem Wasser zugestellt und gargekocht werden, sie können aber auch gelagert, z. B. tiefgekühlt werden und erst bei Bedarf gegart werden.
Die erfindungsgemässen Hüllen lassen sich mit Vorteil auch zur Herstellung von essfertigem Reis durch Kochen oder Dünsten verwenden. Bei den zu diesem Zweck bisher bekannten perforierten Hüllen, die den Zutritt von Wasser ermöglichen, den sogenannten Kochbeuteln, muss die Kochzeit genau eingehalten werden, weil sonst ein Überkochen des Reises oder ein nicht vollständiges Garkochen des Reises eintritt.
Bei Verwendung der erfindungsgemäss ausgebildeten Hülle, in der Reis mit etwa dem Doppelten seines Gewichts an Wasser und gegebenenfalls Salz, Öl oder Fett und Gewürzen eingeschlossen ist, tritt beim Erhitzen in einer Flüssigkeit oder in einem beliebigen andern Medium kein Zerkochen ein ; bei Nichtverwendung der erwärmten Reisportion kann diese auskühlen gelassen werden und bei Bedarf wieder in einem beliebigem Medium aufgewärmt werden, ohne irgendwelche Geschmackseinbussen zu erleiden. Die sich daraus ergebenden Vorteile, die insbesondere in Grossküchenbetrieben, Restaurants u. dgl. zum Tragen kommen, sind offensichtlich. Die Portionen können auch ohne weiters in der erfindungsgemäss ausgebildeten Hülle tiefgekühlt und in dieser Form gelagert werden.
Die erfindungsgemässen Hüllen eignen sich in gleicher Weise zur Aufnahme und Fertigstellung von Teigwaren sowie ganz allgemein von Speisen, die bei ihrer Fertigstellung Flüssigkeit benötigen, beispielsweise Süssspeisen wie Topfenstrudel oder Reisauflauf oder Schinkenfleckerl. Bei Fertiggerichten können in den erfindungsgemässen Hüllen eingeschlossene Beilagen, wie Knödel, Reis und Teigwaren, beigefügt und gemeinsam mit den Hauptspeisen zubereitet werden, wodurch eine bisher nicht möglich gewesene Ergänzung für Menüs erzielt wird.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäss ausgebildeten Hülle ist neben dem vollständigen Schutz gegen ein Verderben des eingeschlossenen Nahrungsmittels das zuverlässige Verhindern jeglichen Verkochens. Hiedurch erübrigt sich die bisher erforderliche genaue Einhaltung einer bestimmten Kochzeit, es spielt keine Rolle, ob z. B. ein Knödel in der erfindungsgemäss ausgebildeten Hülle 1/2 Stunde oder mehrere Stunden lang im heissen, siedenden oder sprudelnden Wasser gehalten wird. Zusätzlich können nicht verbrauchte Nahrungsmittel mitsamt der Hülle ohne Beeinträchtigung ihres
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Aussehens, ihres Geschmacks und ihrer Konsistenz wieder erwärmt werden, z. B. im Wasserbad, im Würstelkocher od. dgl.
Als weiterer Vorteil, der sich insbesondere in Grossküchen auswirkt, tritt eine Energieersparnis hinzu, weil beispielsweise ein Wasserkessel mit den erfindungsgemäss in einer wasserundurchlässigen Hülle eingeschlossenen Knödeln weitgehend gefüllt werden kann und daher eine weit geringere Wassermenge erhitzt werden muss als bei der herkömmlichen Knödelbereitungsart, bei der die Knödel beim Kochen an der Wasseroberfläche "schwimmen" müssen. Ausserdem können die Knödel praktisch beliebig lang im heissen Wasser bleiben und brauchen erst bei Bedarf herausgenommen zu werden.
Neben einem Erhitzen der Nahrungsmittel unter Verwendung von Wasser oder Dampf, z. B. auf einem Dampfbad oder in Dampfkochtöpfen kann das Garen auch im Backrohr, Ofen, Griller, Mikrowellenherd oder mit Heissluft bewirkt werden. Hiebei kann es vorteilhaft sein, z. B. den Knödel vor dem Einschliessen in die erfindungsgemäss ausgebildete Hülle mit einer wasserreichen, aus z. B. Fett, Wasser und Stärke gebildeten Masse zu überziehen, um einer gelegentlichen Krustenbildung vorzubeugen. Da durch die unperforierte erfindungsgemässe Hülle während des Koch- bzw. Garvorganges von aussen kein Wasserzutritt zu der Knödelmasse erfolgt, wird es bevorzugt, einen etwas weicheren Teig als üblich herzustellen, um die gewünschte endgültige Konsistenz des Knödels zu erzielen.
Hiezu reicht es im allgemeinen aus, etwa 10% mehr Wasser als üblich bei der Zubereitung des Teiges zu verwenden.
Als Material für die erfindungsgemässe Hülle eignet sich prinzipiell jedes beliebige, lebensmittelrechtlich unbedenkliche Material, wobei insbesondere Kunststoffolien wegen ihrer leichten Zugänglichkeit und Verarbeitbarkeit, ihres geringen Gewichts und ihrer zumindest teilweise gegebenen Durchsichtigkeit bevorzugt werden. Auch Warmhaltefolien aus Metall und/oder Kunststoff haben sich als sehr geeignet erwiesen.