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Die durch die AT-PS Nr. 282410 und die DE-PS Nr. 1081354 bekanntgewordenen Übungshandgranaten weisen den Nachteil auf, dass sie ein von der Kampfhandgranate abweichendes Gewicht haben, so dass sie dem Übenden nicht das richtige Wurfgefühl vermitteln. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden (AT-PS Nr. 339776), den Körper einer Übungshandgranate aus mehreren aufeinanderfolgenden Schichten aufzubauen, von welchen die äussere aus Kunststoff ist und innerhalb der Kunststoffschicht mindestens zwei metallische Schichten vorgesehen sind, die miteinander durch Adhäsion verbunden sind. Hiebei besteht die Innenschicht aus einem sehr zähen und reissfesten Material, z. B. aus zirka 2 mm starkem
Stahl, einer Mittelschicht, z. B. aus Blei oder Bleizinnlegierung, und einer zirka 3 mm dicken Aussensicht aus Kunststoff, z. B. Polyuretan.
Durch geeignete Wahl der Schichtdicken kann der Übungshandgranate das gleiche Gewicht wie der Kampfhandgrante verliehen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfacher und billiger herstellbare Übungshandgranate zu schaffen, die darüber hinaus eine erhöhte Sicherheit gegen Verletzungen durch den Knallsatz bietet.
Die Erfindung bezieht sich demnach auf eine Übungshandgranate mit mehrschichtigem Aufbau, die das Gewicht einer Kampfhandgranate aufweist, wobei die innerste Schichte aus Stahl und die äusserste aus Kunststoff besteht und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlschicht aus einem einstückigen, an den Enden eingezogenen und auf beiden Stirnseiten offenen Hohlkörper besteht, auf dem die äusserste Kunststoffschicht unmittelbar aufgebracht ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung des Hohlkörpers und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweise Ausführungsform dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch den Körper einer erfindungsgemässen Übungshandgranate, Fig. 2 die obere und untere Pressform zur Durchführung des erfindungsgemässen Herstellungsverfahrens im Schaubild und die Fig. 3 und 4 Schnitte durch die Pressform gemäss Fig. 2 zu Beginn und am Ende des Pressvorganges.
Der Körper-1--der erfindungsgemässen Handgranate besteht gemäss Fig. 1 aus einem Hohlkörper - aus Stahl und einem Kunststoffmantel --3--. Der Hohlkörper --2-- ist aus einem Rohr gebildet, das an seinen Enden-4, 5-annähernd konisch eingezogen ist und an diesen Stellen annähernd Flaschenhalsform aufweist. An einem Ende ist dieser Hohlkörper mit einer Gewindebohrung --6-- zum Einschrauben des Zünders versehen und weist am andern Ende eine Öffnung --7-- auf, die zum Druckausgleich bei der Detonation des Knallsatzes dient. Die Kunststoffschicht --3-- ist innen der Aussenform des Hohlkörpers angepasst und weist die gleiche Aussenform auf wie eine Kampfhandgranate.
Die Dicke des Hohlkörpers --2-- ist so gewählt, dass sein Gewicht gemeinsam mit dem der Kunststoffschicht --3-- annähernd dem Gewicht der Kampfhandgranate entspricht.
Die erfindungsgemässe Übungshandgranate hat den Vorteil, dass sie mehrmals verwendbar ist. Die Wandstärke des Hohlkörpers gewährleistet eine hohe Sicherheit, da die Detonation des Knallsatzes keinesfalls zu einer Zerstörung des Granatenkörpers ausreicht.
Der Hohlkörper kann in verschiedener Weise hergestellt werden. Es ist vorteilhaft, ihn durch einen Formvorgang aus einem Abschnitt eines nahtlosen Stahlrohres zu bilden. Die Verformung kann in heissem Zustand durch Pressen oder Rollen bzw. Walzen vorgenommen werden. Eine besonders kostensparende Herstellung ergibt sich jedoch, wenn ein Kaltpressvorgang angewendet wird. Erfindungsgemäss wird daher ein nahtloses Stahlrohr im kalten Zustand an seinen Enden durch Pressen eingezogen.
Es ist schwierig, eine unkontrollierte Verformung des mittleren Abschnittes des zu verformenden Rohres zu vermeiden. Dieser Abschnitt soll seine zylindrische Gestalt beibehalten. Unter den hohen Pressdrücken, die bei der Kaltverformung auftreten, kommt es jedoch immer wieder zu Stauchungen und Beulungen des mittleren Rohrabschnittes, so dass es erforderlich wurde, ein Presswerkzeug zu entwickeln, welches solche Verformungen verhindert. Eine Möglichkeit besteht darin, das Presswerkzeug dreiteilig auszuführen ; den mittleren Teil mit einer zylindrischen Bohrung zu versehen, in die das zu verformende Rohr, an beiden Seiten vorstehend, eingesetzt wird. Hierauf werden die Rohrenden durch Nähern der beiden äusseren Formteile verformt, wobei der mittlere Formteil eine Verformung des mittleren Rohrabschnittes verhindert.
Eine solche Form ist jedoch aufwendig, weshalb erfindungsgemäss ein zweiteiliges Presswerkzeug vorgeschlagen wird, dessen obere und untere Pressform an ihren einander zugewendeten Stirnseiten klauenkupplungsartig ausgebildet sind. Die Klauen dieser Formen ergänzen sich im geschlossenen Zustand des Werkzeuges weitgehend zu einem Hohlzylinder, der den mittleren Abschnitt des zu verformenden Rohres stützt. Solange der Pressdruck zu Beginn des Verformungsvorganges noch gering
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ist, genügt die am Umfang verteilte Unterstützung des mittleren Rohrabschnittes durch die Klauen. Wenn der Pressdruck eine bedrohliche Grösse annimmt, befinden sich die Stirnflächen der oberen und unteren Pressform angenähert in gleicher Höhe, so dass der mittlere Rohrabschnitt an seinem Äquator über den vollen Umfang abgestützt ist.
Die Fig. 2 zeigt ein solches Presswerkzeug, bestehend aus einer oberen Pressform --11-- und einer unteren Pressform --12--, die an den einander zugekehrten Seiten mit Klauen --13-- versehen sind, die zwischen sich Lücken --14-- freilassen, in die die Klauen der jeweils andern Form eingreifen können. Die Fig. 3 und 4 zeigen Anfangs- und Endphase des erfindungsgemässen Verfahrens, wobei die angewendete Vorrichtung im Schnitt dargestellt ist. Der Rohling besteht aus einem nahtlos stählernen Rohr --15--, das in die untere Pressform --12-- eingesetzt wird. Beim Absenken der oberen Pressform --11-- wird das obere Ende des Rohres --15-- von den Klauen --13-- geführt.
Zu Beginn der Verformung tritt nur ein geringer Pressdruck auf, so dass keine Gefahr besteht, dass der mittlere Abschnitt --16-- des Rohres --15-- sich verformt. Bei fortschreitender Näherung der beiden Pressformen --11, 12-- steigt der Pressdruck, doch nähern sich auch die Klauen --13--, so dass der freie, nicht unterstützte Abschnitt Rohres --15-- laufend schmäler wird. Sobald die Stirnflächen der beiden Pressformen --11 und 12-- gleiche Höhe aufweisen, ist der Abschnitt --16-- auf Null zusammengeschrumpft und das Rohr --15-- wird am Äquator des Rohres am gesamten Umfang unterstützt.
Der voll nach aussen von den Klauen erfasste Abschnitt des Rohres --15-- wächst in der Bewegungsrichtung der Pressform --11--, bis schliesslich die in Fig. 4 gezeigte Lage erreicht ist und aus dem Rohling --15-- der Hohlkörper --2-- entstanden ist.
Die Erfindung ist nicht auf den dargestellten Aufbau des Granatenkörpers eingeschränkt. Sie ist auch anwendbar, wenn mehr als zwei Schichten vorgesehen werden und ebenso wenn der Stahlhohlkörper die Aussen- oder eine mittlere Schicht bildet.
P A T E N T A N S R Ü C H E :
1. Übungshandgranate mit mehrschichtigem Aufbau, die das Gewicht einer Kampfhandgranate aufweist, wobei die innerste Schicht aus Stahl und die äusserste aus Kunststoff besteht, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Stahlschicht aus einem einstückigen, an den Enden (4,5) eingezogenen und auf beiden Stirnseiten offenen Hohlkörper (2) besteht, auf dem die äusserste Kunststoffschicht (3) unmittelbar aufgebracht ist.