DE3106457C2 - Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle oder dergleichen, und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle oder dergleichen, und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen VerfahrensInfo
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Abstract
Ein Gegenstand, z.B. eine Nockenwelle (1), wird einstückig mit mehreren längsverteilt angeordneten Vorsprüngen (2 bis 6) geschmiedet. Bei einem Rohling (1Δ) zur Herstellung dieses Gegenstands werden die Abschnitte, an denen die Vorsprünge (2 bis 6), z.B. Ringnocken, gebildet werden sollen, auf Temperaturen (z.B. t2, t3Δ, t4, t5, t6Δ) erhitzt, die höher sind als diejenigen der anderen Abschnitte. Die Erwärmungstemperaturen der einzelnen, zur Bildung von Vorsprüngen dienenden Abschnitte sind jeweils etwa proportional den radialen Abmessungen der entsprechenden Abschnitte (2 bis 6) des Rohlings, die aus der Umfangsfläche des Rohlings herausgepreßt werden und die Vorsprünge bilden. Es wird ferner eine Vorrichtung angegeben, mittels deren eine entsprechende differenzierte Erwärmung einzelner Abschnitte, insbesondere eine mehrdimensional differenzierte Erwärmung erzielbar ist.
Description
dadurch gekennzeichnet,
d) daß beim Schritt a) die einzelnen zur Bildung von Vorsprüngen (2—6) vorgesehenen Abschnitte
des Rohlings (V) vor dem Schmieden jeweils auf Temperaturen (z. B. 12, ti', 14, f 5,
i6') erwärmt werden, welche den radialen Abmessungen
der entsprechenden, anschließend beim Schritt c) aus dem Umfang des Rohlings
(V) herausgebildeten Vcrsprünge (2—6) etwa proportional sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Nockenwellenrohling aus
Stahl bei den Verfahrensschritten a) und d) diejenigen Abschnitte, an denen Nocten (2—6) ausgebildet
werden sollen, auf Temperaturen im Bereich von etwa 900— 12000C erwärmt werden, und daß die anderen
Abschnitte des Nockenweilenrohlings auf Temperaturen im Bereich von etwa 700—8000C erwärmt
werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzielung des gewünschten Temperaturprofils des Rohlings (V) eine HF-Induktionsheizung mit
einer Induktionsspule (23) vorgesehen ist, deren Windungen jeweils einen Abstand vom Rohling (V)
haben, der etwa umgekehrt proportional zu der an den einzelnen Stellen des Rohlings jeweils zu erzeugenden
Temperatur ist (F i g. 4).
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie befaßt sich insbesondere
mit der Herstellung von Metallgegenständen vorgegebener Form, bevorzugt aus Stahl, aber auch aus
anderen metallischen Werkstoffen, und sie bezieht sich bevorzugt auf das Verformen von stangenförmigen
Stahlrohlingen zu Gegenständen, welche in Längsrichtung gesehen mehrere Vorsprünge aufweisen. Ein wichtiges
Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung von Nockenwellen.
lung eines Kolbens für Kraftfahrzeuge bekannt, welcher
Kolben zur Aussteifung mit zwei Innenwülsten versehen ist Hierzu wird zunächst ein Kolbenrohling ohne
Innenwülste durch Pressen hergestellt und in ein passendes Gesenk eingelegt Dann wird dieser Rohling mit
einen: mehrteiligen Kern ausgefüllt, der an der Stelle
der zu bindenden Innenwülste entsprechende Ringnuten aufweist
Anschließend wird der Rohling mittels ringförmiger
Anschließend wird der Rohling mittels ringförmiger
ίο Gasbrenner an denjenigen Partien zum Schmelzen: gebracht
an denen die Innenwülste entstehen sollen, so daß das geschmolzene Metall in die erwähnten Ringnuten
des Kerns läuft Man erhält also im Bereich dieser Innenwülste eine gegossene Struktur des Kolbens, im
Bereich des Kolbenbodens und der anschließenden Kolbenwände dagegen eine gepreßte Struktur mit einem
der äußeren Kolbenkontur angepaßten Werkstoffaserverlauf. In vielen Fällen ist es aber aus Festigkeitsgründen
erwünscht, durchgehend im gesamten Werkstück
einen Faserverlauf zu erhalten, der sich der äußeren
Werkstückform anpaßt Mit dem bekannten Verfahren ist dies nicht möglich.
In den letzten Jahren hat man ferner statt des Warmschmiedeverfahrens
ein Kaltschmiedeverfahren verwendet, um Rohlinge aus Metall in mechanische Teile
der unterschiedlichsten Gestalt umzuformen. Hierdurch erhält man auf einfachere und schnellere Art das gewünschte
Endprodukt und zwar durch Zusammenpressen eines in ein Gesenk gelegten Rohlings zum Zwecke
der plastischen Verformung, wobei kein wesentliches Beschneiden bzw. spanabhebendes Verformen des verformten
Teils erforderlich ist
Bei dem üblichen Kaltschmiedeverfahren wird ein Rohling zur Herstellung eines Gegenstands, z. B. einer
Nockenwelle, zuerst erwärmt und der erhitzte Rohling wird in einem Schmiedegesenk an seinen beiden Enden
axial zusammengedrückt bzw. gestaucht Dieses Schmiedegesenk hat eine bestimmte Gestalt seiner
Formhöhlung, so daß hierbei Umfangsnocken auf der Umfangsfläche des Rohlings in einer längsverteilten Anordnung
gebildet werden.
Jedoch hat das konventionelle Kaltschmiedeverfahren den Nachteil, daß der Schmiedefaserverlauf an den
Wurzeln der hierbei gebildeten Umfangsnocken Unterbrechungen aufweisen kann, wodurch im Extremfall
Risse an diesen Stellen auftreten können, da das Werkstück an diesen Stellen empfindlicher gegen Kerbwirkung
ist Infolgedessen haben z. B. Nockenwellen, die so hergestellt worden sind, eine niedrige mechanische
Festigkeit und sind für eine praktische Verwendung ungeeignet.
Ein Verfahren der im Oberbegriff angegebenen Art ist Gegenstand des älteren Patents 30 09 656 der Anmelderin.
Bei dem Verfahren nach diesem Patent wird vor dem Verfahrensschritt der Verformung der Rohling
an demjenigen Abschnitt der später die Nocken enthalten soll, so erwärmt daß die Temperatur im Mittelbereich
dieses Abschnitts am höchsten ist und nach beiden Enden hin abfällt Dabei verwendet man bevorzugt eine
etwa glockenförmige Temperaturverteilung. Ein solches Verfahren liefert qualitativ hochwertige Erzeugnisse,
doch hat es sich gezeigt daß Schwierigkeiten bei diesem Verfahren dann auftreten können, wenn Nocken
mit relativ großen radialen Dimensionen erzeugt werden müssen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, das Verfahren nach dem älteren Patent weiter zu verbessern und insbesondere,
ein Schmiedeverfahren zur Herstellung von
3 4
Gegenständen mit längsverteilten Vorsprüngen zu Zustand in ein Schmiedegesenk vorgegebener Form geschaffen,
welche einen von Unterbrechungen weitge- legt und durch Beaufschlagung seiner zwei gegenfiberhend
freien Werkstoffaserverlauf haben, bei denen sich liegenden Enden mit einer axialen Kraft zusammengean
dsn Wurzeln der Vorspränge keine Risse bilden, und preßt bzw. gestaucht Dabei werden Umfangsnocken 2
die infolgedessen eine hohe mechanische Festigkeit ha- s bis 6 auf dem Rohling erzeugt, uud zwar längsverteilt,
ben. also >n Längsrichtung der Nockenwelle 1 gesehen hin-
die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen. Man er- fahren hergestellte Nockenwelle kann Unterbrechun-
hält so Nockenwellen oder dergleichen mit einem von gen in ihrem Schmiedefaserverlauf aufweisen, und zwar
stoffasern, ;/odurch die Bruchgefahr ganz wesentlich Unter ungünstigsten Bedingungen können Risse an den
reduziert wird, weil an den Wurzeln der Vorsprünge — Wurzeln der Nocken auftreten, so daß die Nockenwelle
selbst wenn deren radiale Dimensionen größer sind — eine sehr niedere Festigkeit hat, und daß eine Eignung
keine Risse entstehen und somit das fertige Bauteil eine zur Verwendung als Nockenwelle nicht gegeben ist
hohe mechanische Festigkeit hat Dies ist eine Folge 15 Die vorliegende Erfindung beruht auf der erfinderi-
davon, daß die zur Bildung von Vorsprüngen vorgese- sehen Erkenntnis, daß bei dem üblichen Kaltschmiede-
henen Abschnitte des Rohlings vor dem Schmieden indi- verfahren die Verteilung der Erwärmungstemperatur
viduell je nach den radialen Dimensionen dieser Vor- für den Rohling nicht der Anordnung und jeweiligen
ker erwärmt als solche mit kleinen radialen Dimensio- Fließen des Metalls im Rohling während des Stauchvor-
nen. Dabei kann auch bei dem erfindungsgemäßen Ver- gangs behindert wird.
fahren der Temperaturverlauf am Rohling insgesamt Fig. 2 zeigt einen bevorzugten Schmiedefaserverlauf
einen solchen Verlauf haben, daß er von der Mitte aus- der Nockenwelle 1. Damit man eine solche Nockenwelgehend
nach beiden Seiten hin eine abfallende Tendenz 25 Ie mit einem ununterbrochenen Schmiedefaserverlauf
hat, der sich aber an einzelnen Stellen höhere Tempera- gemäß F i g. 2 erhält, muß man einen Nockenwellenrohturen
überlagern, entsprechend den zu bildenden radia- ling so schmieden, daß eine glatte Verschiebung bzw.
len Vorsprüngen und deren gewünschten Dimensionen. ein glatter Fluß des Metalls des Rohlings in einer Rich-Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur tiing und in einer Menge möglich ist, die jeweils der
Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, 30 Anordnung und der Formgebung der einzelnen auf der
welche dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Erzielung Nockenwelle auszubildenden Nocken entspricht
des gewünschten Temperaturprofils des Rohlings eine Deshalb werden nach der Lehre der vorliegenden Er-HF-Induktionsheizung mit einer Induktionsspule vorge- findung diejenigen Abschnitte eines Rohlings, an denen sehen ist, deren Windungen jeweils einen Abstand vom Vorsprünge ausgebildet werden sollen, jeweils auf zuge-Rohling haben, der etwa umgekehrt proportional zu der 3s ordnete vorgegebene Temperaturen erwärmt, die höan den einzelnen Stellen des Rohlings jeweils zu erzeu- her sind als diejenigen der anderen Abschnitte. Diese genden Temperatur ist vorgegebenen Temperaturen der Abschnitte, an denen
des gewünschten Temperaturprofils des Rohlings eine Deshalb werden nach der Lehre der vorliegenden Er-HF-Induktionsheizung mit einer Induktionsspule vorge- findung diejenigen Abschnitte eines Rohlings, an denen sehen ist, deren Windungen jeweils einen Abstand vom Vorsprünge ausgebildet werden sollen, jeweils auf zuge-Rohling haben, der etwa umgekehrt proportional zu der 3s ordnete vorgegebene Temperaturen erwärmt, die höan den einzelnen Stellen des Rohlings jeweils zu erzeu- her sind als diejenigen der anderen Abschnitte. Diese genden Temperatur ist vorgegebenen Temperaturen der Abschnitte, an denen
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildun- Vorsprünge ausgebildet werden sollen, sind dabei begen
der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden vorzugt jeweils etwa proportional zu den radialen Abbeschriebenen
und in der Zeichnung dargestellten, in 40 messungen der Vorsprünge, die beim Stauchvorgang
keiner Weise als Einschränkung der Erfindung zu ver- aus dem Umfang des Rohlings herausgepreßt werden,
stehenden Ausführungsbeispiel, sowie aus den Unteran- Der hierbei entstehende Gegenstand mit seinen Vorsprüchen.
Es zeigt Sprüngen, z. B. eine Nockenwelle, hat einen Schmiedefa-
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar ist, 45 Gegenstand erstreckt, so daß Risse nicht entstehen.
laufs bei einer Nockenwelle, Metalle, die weich sind, einen niedrigen Verformungswi-
mehrdimensionale Erwärmungstemperaturverteilung In dieser Hinsicht ist Stahl besonders günstig. Es können
bei einem Rohling für eine Nockenwelle, entsprechend 50 jedoch auch Nichteisenmetalle verwendet werden,
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah- wenn sie eine genügend niedrige Wärmeleitfähigkeit
rens, haben, und sonstigen Anforderungen an die Schmied-
bildung und Anordnung einer HF-Induktionsspule, wel- Eine Ausführungsform der Erfindung wird nun unter
ehe einen Teil einer Erwärmungsvorrichtung zur Erwär- 55 Bezugnahme auf die Herstellung einer Nockenwelle der
mung eines Nockenwellenrohlings bildet, in F i g. 1 gezeigten Art beschrieben. Die Nockenwelle 1
tung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfah- schnitte müssen noch kegelig bearbeitet und an den
rens, wobei die linke Seite im Schnitt dargestellt ist, Enden mit einem Gewinde oder einer Verzahnung ver-
dungsgemäßen Verfahren hergestellten Nockenwelle, stellte — Kraftstoffeinspritzpumpe eingebaut und mit
und zugeordneten Wellen verbunden werden kann. Die dar-
eine typische in F i g. 1 dargestellt und mit der Bezugs- der Nockenwelle 1 (»mittleren« bezieht sich hier wie im
zahl 1 bezeichnet ist mit einem üblichen Kaltschmiede- folgenden auf die axiale Erstreckung) ein Ring- oder
verfahren, wird ein Nockenwellenrohling im erwärmten Exzenternocken 4 ausgebildet, und zu beiden Seiten die-
5 6
ses mittleren Ringnockens 4 sind weitere Ringnocken 2, Beispiel sind in F i g. 3 die höchsten Erwärmungstempe-
3,5 und 6 ausgebildet Die Nocken 2,3,5 und 6 dienen raturen 13, f 5 etwa 1200" C, «iie zweithöchsten Tempe-
zum Antrieb der Pumpenkolben einer zugeordneten, raturen f2,14,16' betragen etwa 10000C, die noch nied-
nichtdargestellten Kraftstoffeinspritzpumpe,z. B. eines rigeren Temperaturen ti, f3, f4', t6 betragen etwa
der Plungerkolben, und der mittlere Nocken 4 dient zum rungen zwischen den Nocken betragen etwa 800"C, und
und treibt diesen Pumpenkolben an. Jedoch sind die Erwärmungstemperaturen, die dem
devorrichtung nach Fig.5 hergestellt werden. Ein gesehenen Abschnitten in anderen Ebenen aufgezwun-
unteres Gesenkteil 7b, und zwischen diesen erstreckt gemäß von den oben angegebenen Temperaturen ver-
sich horizontal eine längliche Formhöhlung 8. Die Ge- schieden, d. h. der Rohling hat bevorzugt ein mehrdi-
senkteile 7a und 7b werden auf Temperaturen im Be- is mensionales TemperaturprofiL Anders ausgedrückt
reich von 90,,, 22O°C vorgewärmt Ein nicht dargestell- werden die zur Nockenbildung vorgesehenen Ringab-
ter Rohling aus Draht- oder Stangenmaterial, der in der schnitte des Rohling Γ auch in Umfangsrichtung gese-
nachfolgend beschriebenen Art erwärmt wurde, wird in hen verschieden stark erhitzt, angepaßt an die jeweili-
die Formhöhlung 8 des heißen Gesenks 7 eingebracht gen Profile der dort zu bildenden Nocken oder derglei-
und seine beiden gegenüberliegenden Enden werden 20 chen.
mittels Stempeln 9,10 mit einer maximalen Preßkraft Fig.3 zeigt ferner bei der axialen Erwärmungstem-
von 1700 kN entsprechend einem maximalen Druck von peraturverteilung einen generellen Verlauf der Gestalt
212£ kp/cm2 (203 MPa) beaufschlagt daß die Erwärmungstemperatur vom mittleren Ab-
drozylindern 15,16 her über die Kolbenstangen 13,14 eine generell etwa parabelförmige Temperaturvertei-
betätigt Die beiden Teile 7a und 7b des Gesenks 7 lung mit überlagerten Spitzen.
werden zusammengehalten durch einen oberen Ge- Ausgehend von der Raumtemperatur wird der Roh-
senkhalter 17 und einen unteren Gesenkhalter 18. Das ling 1' gewöhnlich etwa 10 Sekunden bis 1 Minute lang
!en Kraft von 500OkN beaufschlagt entsprechend einem wärmt
maximalen Druck von 250 kp/cm2 (244 MPa), und zwar Durch die vorbeschriebene Erwärmung des Rohlings
mittels einer Kolbenstange 19, die von einem oberhalb 1' in Form eines spezifischen mehrdimensionalen Temdes
Gesenks 7 angeordneten Hydrozylinder 20 betätigt peraturprofils hat dieser an seinen verschiedenen Abwird.
Ein Führungszapfen 21 für die Kolbenstange 19 ist 35 schnitten verschiedene Verformungswiderstände, d.h.
in einer Führungsbohrung 22 geführt der erhitzte Rohling ist an verschiedenen Stellen ver-
welle, z. B. die Nockenwelle 1 der Fig. 1, mit dem Ver- gepaßt an die zeitliche Reihenfolge und die Richtung
fahren nach der vorliegenden Erfindung hergestellt der Nockenbildung. Infolgedessen ergibt sich beim
wird. Zuerst wird Stahl, z. B. in Form von Draht- oder 40 Stauchen des Rohlings ein gleichmäßiges Fließen des
denen jeder eine vorgegebene Länge hat Diese Rohlin- chen Anordnung der zu bildenden Nocken; dies verhin-
ge oder Blanks werden in einem Induktionsofen erhitzt dert das Entstehen von Unterbrechungen des Schmie-
insbesondere in einer HF-Vorrichtung, oder in einer an- defaserverlaufs im Endprodukt und von Rissen in der
deren geeigneten Weise. 45 fertigen Nockenwelle.
wellen ist diese Erhitzung von großer Bedeutung. F i g. 3 in einer induktiven HF-Erwärmungsvorrichtung für die
zeigt eine Erwärmungstemperaturverteilung, die einem Herstellung der Nockenwelle nach Fig. 1; die Induk-
zwungen wird, z. B. zur Herstellung der Nockenwelle 1 50 die Erwärmungstemperaturen etwa umgekehrt propor-
nach F i g. 1. Dies ist das Temperaturprofil in Längsrich- tional sind zu den Abständen zwischen den Wicklungen
tun* und in einer Ebene, die sich in Durchmesserrich- der Induktionsspule 23 und dem Rohling Γ, sind die
tung des zylindrischen Rohlings 1' erstreckt Wie F i g. 3 verschiedenen Abschnitte der induktionsspule z3 in ei-
klar zeigt, sind die Erwärmungstemperaturen ί 2 bis r 6, ner umgekehrten Beziehung zu den Erwärmungstempe-
12' bis Γ6' der Stellen des Rohlings 1', an denen die 55 raturkurven der Fig.3 angeordnet Dabei ist naturge-
diejenigen der anderen Abschnitte. diametralen Schnitt durch den Rohling 1' betreffen.
Femer sind bei den einzelnen Nockenformabschnit- Der Stahlrohling 1' in Form eines Drahtes oder Staten
die Erwännungstemperaturen 12,13', 14,15,16' für bes wird also mit Hilfe einer in dieser Weise ausgebildedie
relativ weit ausladenden Abschnitte der Nocken eo ten Induktionsspule 23 erwärmt und dann wird der ergrößer
als die Temperaturen t Ί, f 3, ί 4', f 5', r 6 für die hitzte Rohling in das Gesenk 7 der Schmiedemaschine
relativ wenig ausladenden Abschnitte. Anders gesagt nach F i g. 5 gelegt Dann wird der obere Hydrozylinder
werden die Erwärmungstemperaturen auf Werte einge- 20 betätigt um über die Kolbenstange 19 und die Gestellt
bzw. festgelegt, die jeweils den radialen Abmes- senkhalter 17,18 das Gesenk 7 geschlossen zu halten,
sungen der entsprechenden Vorsprünge des Endpro- 65 Gleichzeitig werden auch die Hydrozylinder 13,14 an
dukts etwa proportional sind, also den Vorsprüngen, die den beiden Längsenden des Gesenks 7 betätigt und beaus
der Umfangsfläche des Rohlings 1' beim Stauchvor- wirken, daß die beiden Stempel 9,10 mit einer Kraft von
gang im Schmiedegesenk herausgepreßt werden. Zum 1000 bis 170OkN in axialer Richtung auf die beiden
Längsenden des heißen Rohlings im Gesenk 7 drücken. Während dieser Druckbeaufschlagung werden die Nokken
2 bis 6 gebildet, wie sie in F i g. 1 dargestellt sind,
wobei ihre Umfangskonturen endgültig geformt werden.
Bei dem so mit Nocken versehenen, geformten Teil werden dann in üblicher Weise die Oberflächen abgeschreckt
bzw. vergütet und auf die genauen Endmaße geschliffen.
Bei dem geschilderten Ausführungsbeispiel kann ein Stangenmaterial aus Stahl der Qualitäten S48C und
S45C nach der japanischen Industrienorm (= JIS) g 3102 als bevorzugter Werkstoff für die Nockenwelle
verwendet werden. Dieser Werkstoff hat die folgende chemische Zusammensetzung:
S48C | S45C | |
C: | 0,45... 0,510/0 | 0,42... 0,48% |
Si: | 0,15... 035% | wie nebenstehend |
Mn: | 0,60... 0,90% | wie nebenstehend |
P: | 0,030% | wie nebenstehend |
oder weniger | ||
S: | 0,035% | wie nebenstehend |
oder weniger | ||
FE und | der Rest | der Rest |
unvermeidliche | ||
Verunreinigungen |
gestellt ist. Dadurch ergibt sich eine ausreichende mechanische Festigkeit
Naturgemäß sind die Erwärmungstemperaturen für den Nockenwellenrohling im Rahmen der vorliegenden
s Erfindung keineswegs auf die vorstehend angegebenen Werte beschränkt. Nach der Erfindung hat sich folgendes
gezeigt: Sofern die Erwärmungstemperaturen in einem Bereich liegen, in dem das Schmieden möglich ist,
ist das Schmiedeverfahren um so effektiver, je niedriger die Erwärmungstemperaturen sind, da der Rohling weniger
entkohlt und weniger oxidiert wird, wenn er auf solche niedrigeren Temperaturen erwärmt wird.
Da ferner eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Nockenwelle vor dem Pressen im Geis
senk bereits erhitzt worden ist, braucht sie nach dem Pressen nicht geglüht oder normalisiert zu werden, um
restliche Spannungen zu beseitigen.
Die unvermeidlichen Verunreinigungen bestehen aus 030% oder weniger Cu, 0,20% oder weniger Ni, und
0,20% oder weniger Cr, wobei die Gesamtheit von Ni und Cr 035% nicht übersteigt
Als Werkstoff für den Rohling kann man auch ein Stangenmaterial aus dem Stahl SCM 21H (Chrom-Molybdän-Stahl)
nach der japanischen Industrienorm JIS G 4051 verwenden. Dieser Stahl hat eine Zusammensetzung
von 0,12... 0,18% C; 0,15... 035% Si; 0,55
... 0,90% Mn; 0,030% oder weniger P; 0,030% oder weniger S; 035... 1.25% Cr; 0,15... 035% Mo; und der
Rest Fe und unvermeidliche Verunreinigungen, welch letztere 0,25% oder weniger Nickel enthalten.
Da die vorstehend erwähnten Stähle ziemlich weich sind, einen niedrigen Verformungswiderstand haben
und weniger Oxydation und Entkohlung erfahren, eignen sie sich besonders gut als Rohlinge für das Schmieden
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Bei dem vorstehend ausführlich erläuterten Ausführungsbeispiel sind die Abmessungen des Rohlings vor
und nach dem Schmieden wie folgt:
vor dem Schmieden nach dem Schmieden
Länge 300 mm 236 mm
Die Nockenwelle, die man beim Ausführungsbeispiel durch das erfindungsgemäße Schmiedeverfahren erhält,
hat die Form und die Abmessungen, die in den F i g. 6,7
und 8 dargestellt sind. Die Zahlen in Klammern stellen die Abmessungen nach dem abschließenden Schleifen
dar.
Eine Nockenwelle, die man mit dem erfindungsgemä- es
Ben Schmiedeverfahren erhält, kann einen Faserverlauf
der Schmiedefasern oder Bahnlinien haben, der ohne wesentliche Unterbrechungen ist, wie das in F i g. 2 dar-
Claims (1)
1. Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle oder dergleichen durch Schmieden, welche Nockenwelle
oder dergleichen längsverteilt einstückig mit ihr ausgebildete Vorsprünge aufweist, mit folgenden
Verfahrensschritten:
a) ein länglicher Rohling aus einem Metall oder einer Metallegierung wird so erwärmt, daß Abschnitte,
an denen die Vorsprünge ausgebildet werden sollen, auf Temperaturen erhitzt werden,
weiche unterhalb der Schmelztemperatur des Rohlings liegen und höher sind als diejenigen
der anderen Abschnitte;
b) der so erhitzte Rohling wird in ein Schmiedegesenk gelegt;
c) in dem Schmiedegesenk werden die beiden gegenüberliegenden Enden des erhitzten Rohlings
mit Druck beaufschlagt, um den Rohling axial zusammenzudrücken und an dem erwähnten,
besonders erwärmten Abschnitt Vorsprünge auszubilden;
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