AT35269B - Verfahren zur Herstellung künstlicher Textilfasern. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung künstlicher Textilfasern.

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  Verfahren zur Herstellung   künstlicher Textilfasern.   



   Die Herstellung künstlicher Textilfasern setzt sich zusammen aus einer ganzen Reihe von Einzelverfahren von der Fadenformung an bis zur Erzielung der gebrauchsfertigen Faser. 



   Man hat nun schon vorgeschlagen, die Herstellung solcher künstlicher Textilfaser aus Nitrozellulose, bei welcher die Faser gleich nach ihrer Formung durch Austreibung des Lösungs- 
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   (vgl.   schweizerische Patentschrift Nr. 4984). Abgesehen davon, dass dieses   sogenannte   Gesamtverfahren eigentlich aus einer Reihe getrennter Einzelverfahren besteht und dass dasselbe aus technischen Gründen nicht durchführbar ist, z.

   B. weil die immerhin doch langsamer sich vollziehende   Denitrierungsoperation   die Geschwindigkeit der Fadenbewegung in hinderlicher Weise stark herabsetzt bezw.   unmöglich   macht, konnte dieses Verfahren wegen der-unmittelbar nach der   Formung   erzielten Festigkeit   der Nitrozellulosekunstfa, ser   als solches immerhin möglich erscheinen. 



   Einem solchen kontinuierlichen Herstellungsverfahren künstlicher Textilfasern aus den 
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 der hieraus   geformten     Zellulosehydratfäden durchaus   hinderlich erscheinen. 



   Versuche im Betriebe, die zu   vorliegender Erfindung führten, haben indessen   gezeigt, dass die Erzeugung eines fertigen festen Fadens im kontinuierlichen Betrieb vom Augenblick des Austritts aus der Spinndüse   ab bia zum Aufwickelt) auf   die Zwirnspindel sehr wohl möglich ist und dass hierbei sogar ganz besondere Vorteile, z.   H.   des äusserst geringen Zeitaufwandes (Bruchteil einer Minute anstatt Tage) sowie der   Verbesserung der Güte   des Fadens, erzielt werden, trotzdem der aus der Spinndüse   herauskommende gefällte   Faden infolge seiner weichen, 
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 zuführen. 



   Überraschender Weise ergab sich dann weiter, dass die nach dem neuen Verfahren erzeugten Fäden nicht mehr die   Mängel der nach   den bisherigen Methoden erhaltenen Produkte aufwiesen. 



  Wohl infolge davon, dass die im Verlaufe der   Fabrikation stattfindenden chemischen und physi-   
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   zum   Aufspulen der Fäden weg und die damit verbundenen Verluste, ferner alle durch das inter-   mittierellde Behandeln jeweils bestimmter begrenzter Mengen Material bedingten Abfälle, ferner alle die schädlichen Beeinflussungen der zarten Gehilde, welche durch mechanische Verletzungen,   Verklebungen, Verwirrungen, lokale Überhitzungen bei ehemischen Reaktionen usw. entstehen,   ganz weg, sondern es ist die Verkürzung der Herstellungszeit des trockenen Fadens von einigen Tagen auf nur mehr einige Sekunden ein gewerblicher Fortschritt von der allergrössten Bedeutung.   
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 oder Spiritus.

   Es entstand ein gallertartiger Zellulosohydratfaden, der auf   Gla8waben auf.   gewickelt werden musste, da er der   nötigen   Festigkeit und Handlichkeit entbehrte, um sofort   richtig gezwirnt   oder in Strangform gebracht werden zu können. Es musste infolgedessen das Befreien der Fäden von den anhaftenden Chemikalien derart geschehen, dass jede mit Fäden besponnene Walze je nach der Art   der Fäden   mit Lösungen von Säure, Salzen oder mit Wasser gewaschen werden musste. 



   Da aber die gallertartige Fadenschicht dem Durchdringen der Waschflüssigkeit nicht unerheblichen Widerstand entgegensetzte, war die Operation eine langwierige und nur unter Zuhilfenahme von viel Zeit   (6-8   Stunden) und spezieller Waschmethoden durchzusetzen. Das Verfahren wurde noch dadurch um so umständlicher, viel Flächenraum und viele menschliche Hände beanspruchend, als die Fadenschichten auf den Walzen nur recht dünn genommen werden durften, wenn die Waschflüssigkeiten überhaupt so gründlich durchdringen sollten, dass ein Verkleben der Fäden und somit eine schlechte Abspulbarkeit und ein Flüssigwerden (d. i. etwa Rauhwerden) der getrockneten Fäden vermieden wird.

   Auch der Glanz der Fäden wurde um 80 mehr beeinträchtigt, je dicker die Fadenschicht genommen wurde, infolge ungenügend gleichmässiger Spannung der einzelnen Fadenschichten beim Trocknen. 



   Man hat wohl versucht die Waschung zu erleichtern, indem man die Fäden erst in einen Topf fallen liess und darin die Waschung vornahm, wobei der Topf   dre@ bar   gemacht werden konnte, um die Fäden zur Vermeidung des Verwiriens so weit vorzuzwirnen, als der nachfolgende   Waschprozess   es zuliess, oder wobei der Topf ruhig stehen konnte und die Fäden kunstvoll iibereinander gehäuft wurden oder wobei der Topf zu einer rasch rotierenden Zentrifuge ausgebildet war, die gestatten sollte, die Waschflüssigkeiten unter gewissem Druck durch die   Fasermassen   zu senden.

   Abgesehen von andern   schv'eren     Unzuträglichkeiten   helfen diese Verfahren indessen   immer   noch nicht über die Notwendigkeit des zeitraubenden und viel Abfall lassenden Auf-   spulcns   des schwachen gallertartigen Fadens in dünne Schichten auf Walzen und das nachfolgende   langsame   Trocknen fort. Ja man kann wohl sagen, dass diese Methoden noch kostspieliger waren als die früheren, welche wenigstens gestatteten eine einmal aufgespulte Faden-   menge mit   ziemlicher Sicherheit und ohne Verletzungen durchelle Fährlichkeiten der Behandlung zu bringen. Dass Trocknen war bislang eine recht langwierige Operation, wenn es einen hochglänzenden, festen und gleichmässig elastischen Faden geben sollte.

   Ein Trocknen im heissen   Luftstrom   war nicht angängig, da das Zellulosehydrat ein recht empfindlicher Körper   let   und   bei rasch einwirkender Hitze sich bräunt   unter Zersetzung und Einbusse der Festigkeit. Es musste 
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   beobachtet worden, dass   der Trockenprozess nicht   unerheblich abgekürzt werden konnte, wenn   mittels überhitzten Dampfes die vorhetige Abspaltung des im Zellulosehydrat chemisch gegebundenen Wassers bewirkt wurde. Wegen der geringen   Widerstandsfähigkeit   der Walzen und   wopn des grossen Dampfaufwa. ndes scheiterte indessen bislang   die praktische Verwirklichung der Methode im Grossbetrieb.

   Die trocknen Fäden mussten dann neuerdings während etwa   eines     talcs     behufs Lockermachung   auf den Walzen'angefeuchtet werden, ehe an die Arbeit des Abspulens des Zwirnens und Haspelns gegangen werden konnte. 
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 ohne Schaden die Abspaltung des chemisch gebundenen Wassers bewirkt. Schon 1 m bis   1, 50 ill   Weglänge, auf der heissen Metallfläche in raschem Tempo zurückgelegt, genügen, um sofort   ellen     glänzenden gleichmässigen trockenen   Faden zu erlangen.

   Damit war aber der Weg gewiesen   zum     ('ontinuspinnell.   In   der Tat genügte es   die aus den Düsen austretenden und eventuell zu   Bündeln vereinigten Fäden über eine   die Abzugsgeschwindigkeit regelnde Vorrichtung, z. B. eine   \\alze   oder ein zwischen zwei Walzen rotierendes Tuch ohne Ende der geheizten Trockentrommel   oder Trockenplatte entgegenzuführen   und unterwegs durch geeignete auffliessende Flüssigkeiten, wie Säure. Salzlösungen. Wasser oder Spiritus die Fäden von anhaftenden Chemikalien zu be-   freiell. um von dem Trockenapparat   den fertigen festen Faden von einer Aufwickel-oder noch   besser dtrekt einer Zwirnspule aufnehmen zu   lassen.

   Es ist klar, dass das Waschen eines einzelnen, gleichmässig dahinziehenden Fadens viel rascher,   gründlicher,   allseitiger und gleichmässiger und ohne   Beschädigung   irgend einer Art erfolgen kann, als wenn   ganze Schichten von Fäden     durchdrungen   und ausgewaschen werden müssen. 

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   Es liegt auch auf der Hand, dass, wie schon erwähnt, die   Regelmässigkeit der physikalischen   Konstanten der ausgezogenen Fäden eine sehr grosse wird dank der kontinuierlichen, absolut gleichmässigen Genese und Behandlung der   Fäden.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung künstlicher Textilfasern und Zelluloseprodukte jeder Art aus wässerigen Zelluloselösungen, dadurch gekennzeichnet, dass unter Vermeidung jeder Unterbrechung der aus der Spinndüse austretende Faden ununterbrochen durch alle Zwischenoperationen des Fällens, Waschens, Trocknens, Spülens und Zwirnens unter steter Spannung in einem Zue durchgeführt wird.
AT35269D 1907-07-15 1907-07-15 Verfahren zur Herstellung künstlicher Textilfasern. AT35269B (de)

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