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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Anheben eines Holzkonstruk- tionselements, insbesondere eines platten- oder balkenförmigen vor- gefertigten Bauelements für ein Haus.
Zum Verheben von grossflächigen und grossvolumigen Holzkonstruktions- elementen ist es üblich, etwa Seile oder Textilgurte unter den Elementen hindurchzuschieben und dann die Elemente an diesen Seilen oder Gurten etwa mit Hilfe eines Krans anzuheben. Üblich ist auch die Verwendung von Gabelstaplern. Nachteilig ist hierbei, dass die Elementenunterseiten zum Verheben zugänglich sein müssen und diese sowie die Kanten der Holzkonstruktionselemente häufig beschädigt werden.
Wenn die Holzkonstruktionselemente an der Baustelle fugenlos Seite an Seite verlegt werden sollen, so ist eine endgültige Positionierung der Holzkonstruktionselemente häufig erst nach Entfernung der über die Kante verlaufenden Seile oder Gurte möglich und erfordert daher einen zusätzli- chen Arbeitsschritt. Ferner ist es nicht möglich, das oberste dicht aufein- andergestapelter Holzkonstruktionselemente aufzunehmen, da die Hebeseile oder die Gabelstaplerzinken nicht unter die Elemente eingeschoben werden können. Auch ein Absetzen auf einen bereits vorhandenen Stapel plattenför- miger Holzkonstruktionselemente ist kaum ohne Beschädigung möglich, da dann die Gurte zwischen den aufeinanderliegenden Platten nicht mehr hervorgezogen werden können.
Zur Abhilfe wurde versucht, in die Oberseite der Elemente Hubösen oder dergleichen einzuschrauben, an welchen dann die Hebezeuge eingehängt
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werden können. Nach der Montage an der Baustelle müssen diese Hubösen jedoch wieder mühsam entfernt werden.
Ferner bekannt ist die Verwendung unterdruckbetriebener Saugelemente, die jedoch nur auf sehr glatten Oberflächen funktionieren. Diese Saugelemente sind aus Sicherheitsgründen nicht ohne zusätzliche Absturzsicherungen verwendbar und sind zudem aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anordnung der oben genannten Art bereitzustellen, mit der sich Holzkonstruktionselemente einfach und ohne Beschädigung anheben lassen.
Hierzu weist das Holzkonstruktionselement zumindest ein nach aussen offenes Loch sowie eine das Loch schneidende Querbohrung auf, aus der in das Loch ein Bolzen von einem in das Loch eingeführten Hebeelement hintergreifbar vorsteht.
Der Bolzen steht nicht über die Seite des Holzkonstruktionselements, von der das Loch ausgeht, vor und ist durch das Loch problemlos auch dann zugänglich, wenn mehrere Holzkonstruktionselemente im dichten Stapel aufeinanderliegen und von deren entgegengesetzten Seiten - etwa von unten her - nicht zugänglich sind. Hierdurch wird eine Beschädigung der Elemente vermieden.
Bevorzugt ist das Loch als blind endendes Sackloch ausgebildet, so dass die Lochöffnung auf eine Seite des Holzkonstruktionselements beschränkt bleibt. Bevorzugt sind die Löcher im rechten Winkel in das Holzkon- struktionselement gebohrte runde Bohrungen oder auch rechteckige Aussparungen oder Stufenbohrungen. Eine Stufenbohrung dient zur Aufnahme eines Verschlussstopfens nach dem Verheben. In Sonderfällen kann das Loch auch von einer Seite des Holzkonstruktionselements zur anderen durchgehen.
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Bei plattenförmigen Holzkonstruktionselementen öffnen sich bevorzugt die Löcher zur Flachseite im Randbereich der Holzkonstruktionselemente mit Abstand des Lochs vom Plattenrand, der zumindest das 1, 5- bis 3-fache des Lochdurchmessers betragen kann.
Die Querbohrung hat einen wesentlich kleineren Durchmesser als das Loch, und schneidet bevorzugt das Loch mittig, etwa rechtwinklig zur benach- barten Randseite des Konstruktionselements. Zur Erhöhung der Traglast kann die Querbohrung zu der vom offenen Lochende her abgelegenen Seite des Holzkonstruktionselements hin versetzt verlaufen. Wenn das Loch ein Sackloch ist, kann die Querbohrung das Sackloch mit geringem Abstand von dessen Boden her schneiden. Zur besseren Lastverteilung des Bolzens auf das Material des Holzkonstruktionselements kann die Querbohrung gegenüberliegende Umfangswandabschnitte des Lochs durchdringen, so dass der Bolzen beiderseits des Lochs abgestützt ist.
Bei dem Bolzen handelt es sich bevorzugt um einen Stahlstift oder ähnliches, dessen Durchmesser nur wenig geringer ist als der der Querboh- rung. Der Bolzen ist etwa genauso lang wie die Querbohrung, ggf. etwas kürzer. Er kann glatte Oberflächen besitzen und in der Querbohrung längsverschiebbar sein oder auch durch Aussengewinde oder ähnliche Strukturen in der Querbohrung fixiert sein. Soll der Bolzen nach dem Verheben wieder entfernt werden, kann er an seinem aus dem Holzkon- struktionselement ragenden Ende einen Handgriff tragen.
Der Bolzen kann auch aus nichtmetallischen Werkstoffen, wie Holzwerk- stoffen oder Glasfaserstoffen o. ä. hergestellt sein.
Bevorzugt erstrecken sich das Loch und die Querbohrung jeweils quer zur Hauptholzfaserrichtung der Lochumgebung des Holzkonstruktionselements.
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In bestimmten Fällen sollen die Holzkonstruktionselemente an der Baustelle Seite an Seite nebeneinander verlegt werden. Hierbei können die Bolzen nach dem Verheben zur mechanischen Verkoppelung nebeneinander liegender Holzkonstruktionselemente ausgenutzt werden. Um hierzu den Bolzen nach dem Verheben in Längsrichtung in das benachbarte Holzkon- struktionselement verschieben zu können, kann an der von der Randseite des Holzkonstruktionselements abgelegenen Seite des Lochs ein weiteres Loch vorgesehen sein, in das sich die Querbohrung öffnet. Der Bolzen ist dann länger als die Querbohrung und lässt sich mittels eines Werkzeugs von dem weiteren Loch her in der Querbohrung derart längsverschieben, dass er in eine fluchtende Querbohrung des benachbarten Holzkonstruktions- elements hineinragt und hierdurch eine mechanische Kopplung dieser beiden Holzkonstruktionselemente erzeugt.
Wenn der Bolzen mit der Querbohrung in Gewindeeingriff steht, kann der Bolzen durch Drehung in das benachbarte Holzkonstruktionselement bewegt werden, etwa mit Hilfe einer in das Loch, falls vorhanden in das weitere Loch, eingeführten Zange und ratschenartiger Hin- und Herbewegung dieser Zange. Wenn der Bolzen in der Querbohrung frei längsverschiebbar ist, besteht die Möglichkeit, in das weitere Loch einen Keil einzutreiben, der dann den Bolzen in das benachbarte Holzkonstruk- tionselement drückt.
In diesem Fall verläuft aus statischen Gründen die Querbohrung bevorzugt etwa mittig zwischen den beiden Flachseiten des Holzkonstruktions- elements, damit die Tragwirkung des Bolzens in seiner Funktion als Koppelelement möglichst hoch ist.
Bevorzugt wird das Hebeelement an dem Holzkonstruktionselement von dem in die Querbohrung eingesetzten Bolzen unverlierbar gehalten, entfernbar durch Herausziehen des Bolzens aus der Querbohrung.
Bevorzugt steht das mit dem Bolzen in Eingriff stehende Hebeelement so weit aus dem Loch vor, dass es von einem Hebezeug, etwa einem Kranha-
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ken, leicht ergriffen werden kann. Bevorzugt handelt es sich bei dem Hebeelement um ein knickbares, langgestrecktes Element, etwa einen textilen Hebegurt, ein Draht- oder Kunststoffseil oder eine Kette, das in U- förmiger oder geschlossener Schlaufe den Bolzen umschliesst.
Bevorzugt ist das Hebeelement derart zusammenlegbar, dass es vollständig in dem volumenmässig angepassten Loch untergebracht werden kann und ggf. zusätzlich noch ein Verschlussdeckel angebracht werden kann. Das Hebeelement kann dann nach Gebrauch an Ort und Stelle verbleiben.
Bei dem Hebeelement kann es sich auch um einen Haken oder ein ähnliches Element, wie etwa einen durch einen Schraubverschluss verschliessbaren Schäkel oder Karabiner, handeln.
Die Knickbarkeit des Hebeelements gestattet ein problemloses Anheben eines etwa auf einem Lkw flachliegenden Holzkonstruktionselements und anschliessendes Kippen desselben in die Vertikale in einem Arbeitsgang, wenn es sich etwa bei dem Holzkonstruktionselement um ein Wandteil eines Hauses handelt.
Sollen plattenförmige Holzkonstruktionselemente überwiegend in senkrech- ter Position verhoben und gelagert werden, können die Löcher auch von der Randseite, ggf. Hirnholzseite der Holzkonstruktionselemente her eingebracht sein, wobei dann die Querbohrungen von den Flachseiten der Holzkon- struktionselemente ausgehen. Bei den Holzkonstruktionselementen kann es sich um beidseitig geschlossene Rahmenkonstruktionen handeln, massive grossflächige Massivholzelemente, sog. Dickholzplatten, oder auch Brettstapelelemente, die aus einer Vielzahl senkrecht stehender Bretter zu einem flächigen Element zusammengesetzt sind. Die Bretter der Brettstapel- elemente können miteinander vernagelt oder durch hölzerne Rundstäbe miteinander verbunden sein. Ein weiterer Anwendungsbereich liegt in brettschichtverleimten, balkenförmigen Binderkonstruktionen.
Die Holzkon-
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struktionselemente können mehrere, nach statischen Gesichtspunkten verteilt angeordnete Hebeanordnungen aufweisen.
Bei der Seite-an-Seite-Verlegung grösserer plattenförmiger Holzkonstruktions- elemente, insbesondere von massiven Dickholzplatten, zu grösseren Deckenflächen ist es möglich, von oben her in die Löcher Spannwerkzeuge einzuführen, um die benachbarten Holzkonstruktionselemente fest zusammenzuziehen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Randbereich eines plattenförmigen
Holzkonstruktionselements mit einer erfindungsgemässen Hebeanord- nung; Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang Linie 11-11 in Fig. 1; Fig. 3 zeigt eine Draufsicht in Richtung des Pfeils 111 in Fig. 1; Fig. 4 zeigt eine Variante gemäss Fig. 3; Fig. 5 zeigt eine weitere Variante gemäss Fig. 3 und vaun Fig. 6 zeigt @ Bolzen mit Handgriff.
Zu den Figuren 1 - 3. In den Eckbereichen eines plattenförmigen Holzkon- struktionselements 1 - hier einer Dicke von etwa 15 - 25 cm, als Decken- bauteil eines Hauses - befindet sich jeweils ein von seiner oberen Flachseite 3 aus senkrecht gebohrtes Loch 5, das hier als Sackloch mit geringem Abstand - hier ca. 3 cm - vor der gegenüberliegenden unteren Flachseite 7 des Holzkonstruktionselements 1 endet. Das Loch 5 erstreckt sich mit
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Abstand - hier ca. 10 - 15 cm - parallel zur benachbarten Randseite 9 des Holzkonstruktionselements 1, hier als zylindrisches Loch mit einem Durchmesser von ca. 50 - 70 mm, kann aber auch einen rechteckigen Querschnitt haben.
Von der Mittelebene des Holzkonstruktionselements 1 zur unteren Flachseite 7 versetzt erstreckt sich parallel hierzu eine Querbohrung 11, die von der Randseite 9 ausgeht, das Loch 5 mittig und mit geringem Abstand von dem Lochboden quert und in die gegenüber- liegende Lochwand hineinreicht. Der Durchmesser der Querbohrung 11ist kleiner als der des Lochs 5 und beträgt ca. 15 - 25 mm.
In die Querbohrung 11 ist ein Bolzen 13, hier aus Stahl, ggf. auch aus Hartholz oder glasfaserverstärktem Kunststoff, im wesentlichen ohne radiales Spiel eingesetzt. Das ggf. verbleibende Radialspiel ist in Fig. 1 übertrieben dargestellt. Der Bolzen 13 ist etwa genauso lang wie die Querbohrung 11, ggf. etwas kürzer. Ein flexibles Hebeelement 15, hier in Form einer geschlossenen Hebeschlaufe, etwa aus Textilgurtmaterial, ist in das Loch 5 eingesetzt und umschliesst den Bolzen 13. An dem aus dem Holzkonstruktionselement 1 vorstehenden Ende der Hebeschlaufe 15 lässt sich das Holzkonstruktionselement 1 anheben. Besteht das Holzkon- struktionselement im Lochbereich aus Massivholz, erstrecken sich hier das Loch 5 und die Querbohrung 111 jeweils quer zur Hauptfaserrichtung F des Holzes.
Je nach Anwendungsfall kann die Holzfaserrichtung auch anders verlaufen, etwa parallel zur Querbohrung.
Sollen mehrere Holzkonstruktionselemente 1, 1' Seite an Seite verlegt werden (Fig. 1), befindet sich im benachbarten Holzkonstruktionselement 1' eine zur Querbohrung 11 fluchtende Bohrung 11', in die der Bolzen 13 nach dem Verheben als Koppelelement verschoben werden kann, etwa mittels eines in das Loch 5 eingeführten Werkzeugs. Steht dann der Bolzen 13 in nicht dargestellter Weise mit der Querbohrung 11in Gewindeeingriff, lässt er sich etwa mittels einer Zange durch Drehung in die Bohrung 11' des anderen Holzkonstruktionselements 1 bewegen. Die Querbohrung 11kann
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zumindest im Bereich ihres Austrittsendes von einer Radialbelastungen aufnehmenden Metallhülse 14 ausgekleidet sein. Die Hülse kann mit dem Bolzen in Gewindeeingriff stehen.
Die Bohrung 11' des benachbarten Holzkonstruktionselements kann ebenfalls, zumindest abschnittsweise, von einer Metallhülse 14' ausgekleidet sein.
Eine weitere Möglichkeit zur Längsbewegung des Bolzens 13 in die gegenüberliegende Bohrung 11' besteht darin, dass man auf der von der Randseite 9 abgelegenen Seite des Lochs 5 hierzu parallel ein weiteres Loch 17 vorsieht, in dem die Querbohrung 11 endet. Der Bolzen 13 ist dann etwas länger als die Querbohrung 11. Treibt man in das weitere Loch 17 einen Keil K ein, drückt dieser den Bolzen 13 in die Bohrung 11' des benachbarten Holzkonstruktionselements 1'.
Das benachbarte Holzkonstruktionselement 1' kann ebenfalls ein die Bohrung 11' schneidendes weiteres Loch 17' aufweisen. Nach dem Koppeln der beiden Elemente 1, 1' kann man in die Löcher 17,17' eine Ver- gussmasse füllen, die nach Aushärtung die quer profilierten, ggf. mit Gewinde versehenen Enden 13a des Bolzens zugfest in den Holzkon- struktionselementen 1,1' verankert. Entgegen der Darstellung in Fig. 1 ist dann der Bolzen 13 so lang, dass er im Koppelzustand in beide weiteren Löcher 17, 17' ragt.
Die Hebeschlaufe 15 ist hier derart an das Volumen des Lochs 5 angepasst, dass sie sich zusammengelegt vollständig in dem Loch 5 unterbringen lässt und nicht mehr über die obere Flachseite 3 vorsteht. Das Loch 5 kann als Stufenbohrung ausgebildet sein, mit einem durchmesservergrösserten Abschnitt 5' (in Fig. 1 gestrichelt dargestellt), in den nach Montage des Holzkonstruktionselements 1 ein Stopfen S mit der Flachseite 3 bündig einsetzbar ist. Der Stopfen S verdeckt das Loch 5 ggf. samt darin zu- sammengelegter Hebeschlaufe 15.
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Das Holzkonstruktionselement kann aus einer Vielzahl parallel verleimter Bretter oder Balken zu einem sog. Brettstapelelement verleimt sein, wie in Fig. 4 schematisch dargestellt. Auch hier verläuft die Faserrichtung F des Holzes quer zum Loch 5 und zur Querbohrung 11.
Fig. 5 zeigt eine Variante mit rechteckigem Loch 5, ohne Hebeschlaufe. Der
41 Querbolzen kann hier von einem starren Haken, einem Karabiner oder dgl., lösbar ergriffen werden.
Fig. 6 zeigt eine Ausführung, bei der der Bolzen 13' an seinem Aussenende einen Handgriff 13 trägt. Der angenähert konische Übergangsbereich b zwischen dem Bolzen 13' und dem Handgriff 13)( ist mit einem Aussen- a gewinde 13)(versehen, mittels dem der Bolzen 13' in die Umfangswandung der Querbohrung 11' einschraubbar ist.