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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kinokamera mit einem Kassettenfach zum wahlweisen Einlegen von
Kassetten unterschiedlicher Art mit entsprechend unterschiedlichen Filmen, wobei die jeweils im
Kassettenfach befindliche Filmart durch eine Fühleinrichtung abtastbar und dadurch ein mit dem Film zusammenwirkender Teil der Kamera zwecks Anpassung an die Filmart umschaltbar ist, mit einem durch einen Kameraauslöser in Betrieb setzbaren, eine schrittweise den Film fördernde Transporteinrichtung aufweisenden Filmantrieb.
Eine derartige Kinokamera ist aus der DE-AS 1287436 bekannt. Dabei handelte es sich um eine
Kamera, die ein verstellbares Bildfenster für den Betrieb mit Doppel-8-Filmen oder Super-8-Filmen in entsprechend gekennzeichneten Kassetten aufwies.
Der Erfindung liegt jedoch ein völlig anders gelagertes Problem zugrunde. Will man nämlich in eine
Kinokamera wahlweise Stummfilmkassetten oder Tonfilmkassetten einsetzen, die sich jeweils voneinander unterscheiden, so müssen beim Einlegen letzterer jedenfalls die Tonaufzeichnungseinrichtungen mit einem entsprechenden kontinuierlichen Antrieb für den Film in Betrieb sein. Geschähe dies jedoch auch beim
Einlegen von Stummfilmkassetten, so würde der an sich sowieso sehr heikle kontinuierliche Filmantrieb unnötig beansprucht, wodurch sich dann im Bedarfsfall möglicherweise eine verschlechterte Tonqualität ergibt.
Es ist somit dafür Sorge zu tragen, dass einerseits der kontinuierliche Antrieb nur dann in
Funktion tritt, wenn sich im Kassettenraum Tonfilm befindet, und anderseits der Betriebsartenschalter der
Kamera, d. h. ihr Auslöser, sich in seiner Betriebslage befindet, weil bei nichtgebrauchter Kamera der kontinuierliche Antrieb ebenfalls ausser Funktion bleiben soll.
Dies gelingt erfindungsgemäss dadurch, dass die Kamera in an sich bekannter Weise als Tonfilmkamera mit Tonaufzeichnungseinrichtungen ausgebildet ist, die einen kontinuierlich den Film fördernden Antrieb mit einer von einem Motor angetriebenen Tonwelle und einer Andruckrolle aufweisen, mit deren Hilfe der Film an die Tonwelle andrückbar ist und die zueinander in wenigstens zwei Relativlagen bringbar sind, in deren erster sie voneinander entfernt sind, wogegen sie in der zweiten Relativlage im Vergleich zur ersten einander angenähert sind, wobei zwischen der schrittweisen Transporteinrichtung und dem kontinuierlichen Antrieb in an sich bekannter Weise ein Schlaufentaster angeordnet ist, der im Tonfilmbetrieb unter einer Last in einer Ausgleichsschlaufe des Films liegt,
und dass der kontinuierliche Antrieb durch eine das Vorhandensein von mit einer Tonspur bespurtem Tonfilm mit der Inbetriebnahme des Antriebes verknüpfende Einrichtung in dem Sinne schaltbar ist, dass sich der kontinuierliche Antrieb nur bei Erfüllung dieser beiden Bedingungen in seinem Betriebszustand befindet. Von Tonbandgeräten ist zwar die Verriegelung des Betriebsartenschalters selbst bekannt, jedoch ist eine solche Lösung für Kinokameras nicht anwendbar, weil ja das Lösen der Verriegelung des Auslösers eine Verwacklungsgefahr mit sich bringt. Die die beiden Bedingungen miteinander verknüpfende Einrichtung bildet praktisch eine Art UND-Gatter, durch das eine Inbetriebnahme des kontinuierlichen Antriebes nur für jene Fälle gesichert wird, in denen er wirklich gebraucht wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Die Fig. 1 stellt schematisch eine Filmkamera dar. Die Fig. 2A bis 2D zeigen eine Einrichtung aus Fig. l in verschiedenen Schaltphasen. Die Fig. 3A bis 3C zeigen eine Ausführungsform, mit welcher die Andruckrolle durch eine auf der Schwungmasse vorgesehene Steuernut von der Antriebswelle abgehoben werden kann. Eine weitere Ausführungsform in verschiedenen Schaltphasen wird in den Fig. 4A bis 4D schematisch dargestellt. Die Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei diese Einrichtung auch in eine Einfädelstellung für das Band geschaltet werden kann, wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt wird.
In einer Filmkamera--l-ist zum Transport eines in einer Kassette --2-- gelagerten Films --3-- ein Greiferwerk --4-- vorgesehen, dessen Antrieb von einem Motor --5-- bewerkstelligt wird. In eine Aussparung --6-- der Kassette --2-- ist eine zweite Filmantriebseinrichtung schaltbar, die beispielsweise mit dem Antriebsmotor--5--getrieblich verbunden sein kann. Diese Verbindung ist in der Fig. 1 schematisch als strichpunktierte Linie zwischen dem Motor --5-- und einer Tonwelle --7-- dargestellt. Mit der Tonwelle --7-- ist eine Andruckrolle --8-- in Eingriff bringbar. Nachdem der Film --3-- die zweite Antriebseinrichtung passiert hat, wird er auf eine angetriebene Aufwickelspule --9-- in der Kassette - gewickelt.
Der Antrieb dieser Aufwickelspule wird beispielsweise in der AT-PS Nr. 296021 genau beschrieben. Es sei aber an dieser Stelle erwähnt, dass der Antrieb für das Klinkenschaltwerk --10-- für
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die Aufwickelspule --9-- nicht unbedingt vom Greifer --4-- erfolgen muss, es wäre auch vorteilhaft, eine mit der Tonwelle --7-- gekuppelte Schwungmasse --11-- (Fig. 2A) für den Antrieb heranzuziehen.
Da das Greiferwerk --4-- nach Beendigung der Filmaufzeichnung immer in einer definierten Lage abgestoppt wird, befindet sich auch das Klinkenwerk --10-- und ein mit diesem verbundener Fortsatz --12-- in einer definierten, in Fig. 1 dargestellten Stellung. Mit dem Fortsatz --12-- ist eine Sperrklinke - gelenkig verbunden und hält in der"Aus"-Stellung der Kamera --1-- die Andruckrolle --8--, die an einem Hebel --14-- drehbar gelagert ist, in der von der Tonwelle --7-- abgehobenen Lage. Der Hebel - ist um eine Achse --15-- drehbar gelagert und wird in seiner in Fig. 1 dargestellten Lage von einer relativ starken Feder --16-- in Richtung auf die Tonwelle belastet.
Eine zweite, mit dem Hebel --14-verbundene Feder --17-- ist in dieser Ruhelage des Hebels entspannt und übt auf den Hebel keinerlei Wirkung aus (s. auch Fig. 2A).
Wird nun die Kamera --1-- beispielsweise durch einen Auslöser --A-- in Betrieb gesetzt, so wird der Motor --5-- eingeschaltet und treibt das Greiferwerk--4--, die Tonwelle --7-- bzw. die Schwungmasse - an. Das Antriebsmoment wird auch mechanisch von einer der beiden Transporteinrichtungen auf das Filmaufwickelgetriebe --10-- übertragen und dadurch die Sperrklinke --13-- aus ihrer Arretierstellung in eine den Hebel --14-- freigebende Stellung gebracht. Die Feder --16-- zieht den Hebel --14-- an und schaltet die Andruckrolle --8-- an die Tonwelle --7-- (Fig. 2B). Gleichzeitig wird die gegenüber der Feder - schwächere Feder-17-- gespannt.
Von der Schwungmasse --11-- ist über ein Zahnradgetriebe ständig eine Nocke --18-- antreib bar und dreht sich im Uhrzeigersinn. Soll die Kamera ausser Betrieb gesetzt werden, so wird beispielsweise durch den Auslöser --A-- ein Riegel --19-- für einen Hebel --20-- kurzzeitig geöffnet. Da das andere Ende der noch immer gespannten Feder --16-- am Hebel --20-- angreift, wird sich dieser unter der Wirkung dieser Federkraft um eine Achse --21-- verschwenken, bis eine Tastfläche --22-- mit der Nocke --18-- in Eingriff kommt (Fig. 2C). Der Hebel --20-- legt sich nun auf Grund der Federkraft an die Nocke --18--
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Stellung geschaltet wurde, bleibt die Andruckrolle in ihrer Ruhestellung (Fig. 2D).
Die Nocke --18-- dreht sich indessen noch weiter, wodurch der Nockenberg an die Tastfläche --22-- angreift und den Hebel --20-- in die Ausgangslage zurückstellt. Dort wird er wieder vom Riegel --19-- arretiert (Fig. 2A). Die Nocke --18-- gleitet im gesperrten Zustand des Hebels --20-- an der Tastfläche --22-- vorbei, ohne sie zu berühren, da eine Schräge --23-- am Riegel --19-- ein geringfügiges Abheben (um einen Betrag"x") des Hebels --20-- von der Nocke --18-- beim Arretieren bewirkt.
Es ist notwendig, den Riegel --19-- beim Auslösen zunächst für eine halbe Umdrehung der Nocke - offen zu lassen, da es unter Umständen vorkommen kann, dass der Nockenberg beim Zeitpunkt des Auslösens in einer Lage ist, bei der die Rückstellung des Hebels --20-- eingeleitet werden würde. Es käme dann die Feder --16-- nicht in den entspannten Zustand und die Feder --17-- könnte die Andruckrolle --8-- nie von der Tonwelle --7-- abheben.
Die Kamera --1-- befindet sich am Ende dieser Rückstellung wieder in Aufnahmebereitschaft. Dies könnte beispielsweise durch eine Anzeigeeinrichtung oder durch eine gelöste Sperreinrichtung, beispielsweise für den Auslöser, dem Kamerabedienenden mitgeteilt werden.
Um die Kamera-l-auch betreiben zu können, ohne dass die Andruckrolle an die Tonwelle --7-angeschwenkt wird, ist ein Betriebsartenschalter --24-- vorgesehen, der um die Schwenkachse --15-- des Hebels --14-- drehbar gelagert ist. In der in Fig. 1 dargestellten Stellung --1-- des Betriebsartenschalters ist ein Tonfilmbetrieb möglich, wobei eine Schenkelfeder --25-- völlig entspannt ist. Ein Schenkel--26-- der Feder liegt in dieser Stellung an einem Anschlag --27-- des Hebels --14--, der zweite Schenkel --28-an einem Anschlag --29-- des Betriebsartenschalters --24--. Wird der Schalter --24-- in die Stellung - geschaltet, legt sich der Anschlag --29-- am Schenkel --26-- an und hebt diesen vom Hebelanschlag --27-- ab.
Mit diesem kommt jedoch anderseits der Schenkel --28-- der Feder in Eingriff und nimmt den Hebel --14-- während der Schaltbewegung mit. Dabei wird die Federkraft --16-- überwunden. Der Schalter --24-- wird in der Stellung --II-- arretiert (nicht dargestellt) und hält somit den die
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Gegensatz dazu überträgt die Rolle --51-- über Konus --50-- das Moment von der Rückstellfeder --59-- auf den Zwischenhebel --53-- und von diesem auf den Riegel --19--, der den Hebel --58-- daraufhin freigibt. Der Riegel --19-- wird nun so lange in der Freigabestellung gehalten, bis die Rolle --51-- in den Bereich der konischen Fläche des Konus --50-- zu liegen kommt. Die Rückstellung des Hebels --53-- bzw. des Riegels --19-- steuert die Feder --54--.
Der freigegebene Hebel --58-- wird unter der Wirkung einer wesentlich stärkeren Feder --61-- als die Feder --48-- entlang der Geradführungen --56, 57-- verschoben, bis eine Tastfläche --62-- auf die von der Schwungmasse --11-- angetriebene Nocke --18-- aufläuft (Fig.4B).
Gleichzeitig wurde die Feder - aufgezogen, wobei die Feder --61-- noch immer stark genug gespannt ist, um den Hebel --58-- an die Nocke --18-- anzudrücken. Liegt der radial innerste Punkt der Nocke --18-- der Tastfläche --62-- gegenüber, verklinkt ein Stift --63-- des Hebels --58-- in einer Sperre --64-- der Geradführung --57--.
Die Geradführung --57-- ist mit dem Hebel --49-- für die Andruckrolle --8-- über ein Gestänge --65-- fix verbunden.
Kommt nun der Nockenberg der Nocke --18-- mit der Tastfläche --62-- in Eingriff, wird nicht der Stift --63-- bzw. der Hebel --58-- in die ursprüngliche Lage rückgeführt, sondern durch den in der Geradführung --57-- gesperrten Stift --63-- das gesamte Gestänge --65-- verschoben. Dabei hebt sich die
Andruckrolle --8-- von der Tonwelle --7-- ab und die Feder --61-- wird gespannt, die Feder --48-- hingegen bleibt gespannt. Ist der radial äusserste Abschnitt der Nocke der Tastfläche --62-- gegenüber- gestellt (Fig. 4C), verrastet einerseits der Hebel --58-- beim Riegel --19--, der Hebel --49-- anderseits bei der Sperrklinke --13--.
Darüber hinaus läuft die Sperre --64-- auf eine ortsfeste Rampe --66-- und wird von dieser in der gelösten Stellung gehalten, so dass der Stift --63-- in der Geradführung --57-- wieder frei beweglich ist. Bei neuerlicher Betätigung des Auslösers --39-- würde der Hebel --49-- wieder freigegeben werden und samt dem Gestänge --65-- in Richtung zur Tonwelle --7-- von der Feder --48-angezogen werden.
Wie an Hand der Fig. 2A bis 2D beschrieben worden ist, kann der Riegel --19-- eine Schräge aufweisen, um den Hebel --58-- um den Betrag"x"von der Umlaufbahn der Nocke abzuheben. Um auch zu gewährleisten, dass die Andruckrolle --8-- wieder in ihre Ruhelage rückgeführt wird, muss der Riegel - eine bestimmte Zeit, zumindest wieder für die Dauer einer halben Nockenumdrehung, geöffnet bleiben. Der Hebel --58-- würde nämlich sofort wieder verklinken, wenn der Nockenberg der Nocke - 18-zum Zeitpunkt des Auslösens an die Tastfläche --62-- angeschaltet werden würde, und die Andruckrolle bliebe in der an der Tonwelle anliegenden Stellung.
Zu diesem Zweck weist der den Riegel - steuernde Konus einen zylindrischen Abschnitt --67-- auf, der während des Ausschaltens des Auslösers über die Rolle --51--, Hebel --53-- den Riegel --19-- in der Offenstellung hält.
Ein besonders einfaches Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt die Fig. 5. Bei dieser Einrichtung ist lediglich ein einziger Hebel zum Spannen des Kraftspeichers notwendig und dieser Hebel --70-- trägt gleichzeitig die Andruckrolle --8-- für die Tonwelle --7--. In der Ruhelage ist der Hebel --70-- von einem von einem Schlaufentaster --71-- steuerbaren Riegel --72-- arretiert.
Sobald die Kamera in Betrieb genommen wird, fördert der in Fig. 5 nicht dargestellte Greifer (Greifer --4-- aus Fig.1) den Film --3--, wodurch sich die Schlaufe --73-- vergrössert. Über eine mit einer Kippfeder --75-- verbundene Tänzerrolle --74-- wird die Verriegelung für den Hebel --70-- gelöst und dieser schwenkt unter der Wirkung einer Feder --76-- um eine ortsfeste Achse --77-- an die angetriebene Tonwelle --7-- an.
Beim Ausschalten der Kamera wird zunächst der Greifer --4-- abgestoppt und der Film --3-- für einen Augenblick von der Tonwelle --7-- weitertransportiert. Dabei verkleinert sich die Schlaufe --73--, die Tänzerrolle --74-- schaltet die Kippfeder --75-- um und dadurch den Riegel --72-- in die Sperrstellung. Mit dem Ausschalten wurde gleichzeitig ein beispielsweise vom Auslöser gesteuertes Gestänge --78-- in Richtung des Pfeiles --79-- verschoben, wodurch ein Doppelhebel --80-- ein Zahnrad --81-- über dessen Zapfen --82-- um einen geringfügigen Winkelbetrag verschwenkt.
Das Zahnrad --81-- trägt eine Zahnlücke --83--, die im Ruhezustand einem von der Schwungmasse --11-- angetriebenen Ritzel - gegenübersteht, Sobald das Zahnrad --81-- verschwenkt wird, kommt der verzahnte Abschnitt mit dem Ritzel --84-- in Eingriff, wobei dieses das Zahnrad --81-- für eine volle Umdrehung antreibt. Mit dem Zahnrad --81-- wird die Nocke --18-- angetrieben, die während dieser einen Umdrehung den Hebel --70-- in dessen Ruhelage rückführt und damit die Andruckrolle --8-- von der Tonwelle --7-- abhebt.
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