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Einrichtung zum Antrieb von Walzenstrassen.
Im Patente Nr. 32260 ist eine Einrichtung zum Antriebe von Arbeitsmaschinen mit stark schwankender Leistung beschrieben, wobei diese Schwankungen durch Schwungmassen ausgeglichen werden, während das Netz gleichmässig belastet wird. Es war dabei angenommen, dass der Motor immer in der Nähe seiner synchronen Drehzahl arbeitet, so dass er bei längeren Betribbspausen, bei denen die Stromentnahme aus dem Netze wesentlich sinkt, keine höhere Drehzahl annehmen kann.
Nun tritt aber bei elektrisch angetriebenen Walzenstrassen noch die Forderung auf, beim Auswalzen schwerer Profile die grösste Geschwindigkeit der Walzen für eine längere Betriebsdauer herabzusetzen. Es muss dann dafür gesorgt werden. dass der Motor in den grösseren Betriebspausen keine höhere Drehzahl erreicht.
Der Arbeitsvorgang lässt sich in diesem Falle an dem Diagramme. (Fig. 1) leicht übersehen.
In Fig. 1) sind die Zeiten durch die Abszissen dargestellt. die Ordinaten der Kurve c. c... bedeuten den jeweiligen Energiebedarf bei einem #Stiche" der Walzenstrasse, die während einer
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bedarf verwandeln, (dargestellt durch die Kurve f). sondern auch bei längeren Btriebspau8eJl.
(dargestellt beispielsweise durch die Zeitdauer t in dem Diagramme) die Energiezufuhr aus dem Netze soweit herabdrücken, dass die Walzenstrasse das Maximum der durch die Ordinaten der
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die Motorgeschwilldigkeit über das vorgeschriebene Mass ansteigen, wie in dem punktierten Zweige der Kurve r angedeutet ist, wenn nicht in der nachfolgend beschriebenen Weise ein solches fber- schreiten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit verhindert würde.
Fig. 2) stellt schematisch eine Form der neuen Einrichtung dar, wobei zum Antriebe der Walzenstrasse ein Drehstrommotor m vorausgesetzt ist. Die Rotorwicklung des Motors m ist in bekannter Weise durch veränderliche Widerstände w geschlossen (in der Figur sind Flüssigkeits- widerstände angedeutet), und die Einstellung dieser Widerstände erfolgt durch das Motorrelais r, dessen Stator an den Netzleitungen für den Motor m angeschlossen ist, im vorliegenden Falle durch Vermittlung eines Stromtransformators u. Diese an sich bekannte Einrichtung ist nun für den vorliegenden Zweck vervollständigt durch Widerstände w1, die dem Motorrelais r parallel
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ist von dem mit dem Motor m verbundenen Zentrifugal-Regulator z.
Dieser kann durch einen Anschlag auf seiner Weite gestützt angenommen werden, so dass er erst nach t'berschreiten einer vorgeschriebenen Geschwindigkeit seine Muffe zu verschieben beginnt, womit eine entsprechende
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kreise sinkt die Geschwindigkeit des Hauptmotor. In dieser bekannten Weise wird also auf an nähernd konstante Stromentnahme aus dem Netze der jeweiligen Last entsprechend geregelt. Solange die Motorgeschwindigkeit unterhalb der vorgeschriebenen oberen Grenze bleibt, entnimmt der konstante Teil der Widerstände w, dem Stromtransformator einen bestimmten Teil des Stromes.
Steigt aber die Geschwindigkeit über das festgesetzte Mass, so werden die Wider- stünde il durch Hinzufügen der veränderlichen Teile vergrössert, das Drehmoment des Motorrelais f steigt entsprechend und die Widerstände im Rotorstromkreise des Motors 111 werden so vergrössert, dass die vorgeschriebene Geschwindigkeit nur um eine beliebig geringe Grösse überschritten wird. Die beschriebene Vorrichtung wirkt demnach so, als wenn die Feder/geschwächt würde.
Derselbe Zweck kann auch mit etwas anderen Mitteln erreicht werden. So kann beispielsweise der Zentrifugal-Regulator z (Fig. 3), wie durch den Schluss des vorigen Absatzes nahe gelegt wird, ohne Benutzung der Widerstände w, durch stärkeres Anspannen einer Gegenfeder/1 die Federkraft von/verringern. Der Zentrifugalregulator kann der Feder f auch in der durch die Figur 4) angedeuteten Weise entgegenwirken, indem er bey-miner der vorgeschriebenen grössten Geschwindigkeit entsprechenden Stellung durch einen Anschlag a am Gestänge der Federkraft von f entgegenzuwirken beginnt.
In ähnlicher Weise ist die gleichzeitige Betätigung der Schlupfwiderstände 10 durch das Motorrelais und den Zentrifugalregulator etwa nach Figur 5) durch Vermittlung geeigneter Hebel-Verbindungen auszuführen.
Statt des Zentrifugalregulators können für denselben Zweck auch elektrische Mittel benutzt werden, etwa in Form einer kleinen Gleichstrommaschine g (Fig. 6), die den auf Entlastung der Feder ; wirkenden Elektromagneten l erregt. Bei angemessener Ausgestaltung der Einzelheiten wird dadurch das Motorrelais im Sinne der vorhergehenden Darlegungen beeinflusst.
Im vorstehenden wurde ein einziger Widerstandaapparat M'für den Motor rn angenommen. der von dem Motorrelais und dem Zentrifugalregulator. bezw. allgemein dem Geschwindigkeits- regler beeinflusst wird. Man kann aber natürlich auch zwei getrennte Apparate mit Schlupf- widerständen in Hintereinanderschaltung verwenden, deren einer von dem Motorrelais, deren anderer von dem Geschwindigkeitsregler beeinflusst wird. Dient zum Betriebe der Walzenstrassp ein Gleichstrommotor mit gesonderter Erregung, so kann ohne weiteres die Begrenzung der
Geschwindigkeit durch entsprechende Begrenzung der Erregung erreicht werden. Hat der Motor dagegen Kompound-oder Serienwicklung, oder muss eine Hauptstromregelung benutzt werden. so ist die Drehzahl nicht unabhängig von der Belastung.
Auf diese Fälle finden daher sinngemäss ebenfalls die vorhergehenden Darlegungen Anwendung, indem durch selbsttätiges Vorschaltpn von Widerständen im Ankerstromkreise ein Überschreiten der Drehzahl vermieden wird.
Die Einzelheiten der im vorstehenden nur schematisch wiedergegebenen Einrichtungen sind natürlich der verschiedensten Ausgestaltung fähig. Wesentlich ist nur, dass Widerstände in den Rotorstromkreisen, bezw. in den Hauptstromkreisen des Motors gleichzeitig von der Be- lastung und von der Geschwindigkeit des Motors derartig abhängig sind, dass einerseits du*
Schwungmassen des Motors als periodische Energiespeicher wirken können, andererseits aber die Geschwindigkeit des Motors auf eine bestimmte obere Grenze festgelegt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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Walzenstrassen, gekennzeichnet durch die gleichzeitige Anwendung eines Geschwindigkeitsreglers, der mit Hilfe der veränderlichen Widerstände das Cberschreiten einer vorgeschriebenen grössten Drehzahl des Motors verhindert.