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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des neuen Phenylglyoxylonitril-2-oxim-cyano- methyläthers, welcher als Gegenmittel ("Safener", "antidote") zusammen mit Herbiziden, die bestimmte
Kulturpflanzen schädigen, verwendet wird, um das betreffende Herbizid ohne Verlust seiner Unkrautwirkung in diesen Kulturpflanzenbeständen als Selektivherbizid brauchbar zu machen.
Es ist bekannt, dass Herbizide aus den verschiedensten Stoffklassen, wie Triazine, Harnstoffderiva- te, Carbamate, Thiolcarbamate, Halogenacetanilide, Halogenphenoxyessigsäuren usw. gegen Kulturpflanzen zu wenig oder nicht selektiv wirken, also neben den zu bekämpfenden Unkräutern auch die Kulturpflanzen mehr oder weniger schädigen.
Um diesem Problem zu begegnen, sind schon verschiedene Stoffe vorgeschlagen worden, welche befähigt sind, die schädigende Wirkung des Herbizids auf die Kulturpflanze spezifisch zu antagonisieren, d. h. die
Kulturpflanze zu schützen, ohne dabei die Herbizidwirkung auf die zu bekämpfenden Unkräuter merklich zu beeinflussen. Dabei kann das Gegenmittel je nach seinen Eigenschaften zur Vorbehandlung des Saatgutes der Kulturpflanze (Samenbeizung), oder vor der Saat durch Einbringen in die Saatfurchen, oder durch Vorbe- handlung der Stecklinge oder schliesslich als Tankmischung für sich oder zusammen mit dem Herbizid preoder post-emergent oder nach mehreren dieser Methoden verwendet werden. Die pre- bzw. post-emergente
Behandlung mit dem Gegenmittel kann dabei vor oder nach der Herbizidbehandlung oder aber gleichzeitiger-
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Es hat sich gezeigt, dass die vorgeschlagenen Gegenmittel oft sehr "artspezifisch" sowohl bezüglich der Kulturpflanzen (z. B. Mais, Getreide wie Weizen usw. Reis, Sorghum, Soja, Baumwolle, Zuckerrohr usw.) als auch bezüglich des Wirkstofftyps des Herbizids (Triazine, Carbamate usw.) und gegebenenfalls auch be- züglich Applikationsart (Samenbeizung, pre-emergente Tankapplikation) wirken, d. h. ein bestimmtes Gegen- mittel eignet sich oft nur für eine bestimmte Kulturpflanze und einige wenige herbizide Wirkstoffklassen.
So beschreibt die GB-PS Nr. 1, 277, 557 die Behandlung von Samen bzw. Sprösslingen von Weizen und
Sorghum mit gewissen Oxamsäureestern und Amiden vor dem Angriff durch "Alachlor" (N-Methoxymethyl- (2', 6'-diäthyl-chloracetanilid). Andere Literaturstellen (DE-OS 1952910, DE-OS 2245471, FR- PS
Nr. 2. 021. 611) schlagen Gegenmittel zur Behandlung von Getreide, Mais- und Reis-Samen zum Schutz gegen den Angriff herbizider Thiocarbamate vor. Die DE-PS Nr. 1576676 und US-PS Nr. 3,131, 509brmgtHydro- xy-amino-acetanilido und Hydantoine für den Schutz von Getreidesamen gegenüber Carbamaten wie Carb-
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US-PS Nr. 3,867, 444 beschrieben.
Während man Maispflanzen vor Schädigung durch stark herbizid wirksame Chloracetanilide, wie sie z. B. in den DE-OS 2212268,2305495 und 2328340 beschrieben worden sind, hervorragend schützen kann, indem man dem Boden als Gegenmittel ein N-disubstituiertes Dichloracetamid zuführt DE-OS 2402983), sind entsprechende Versuche in andern Kulturen, wie Kulturhirsen und Reis erfolglos geblieben.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass der neue Phenylglyoxylonitril-2-oxim-cyanomethyl- äther der Formel
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der auch als [0- (Cyanomethyl)-oximino]-benzylcyanid bzw. als [0- (Cyanomethyl)-oximino]-Q ;-cyanotoluol bezeichnet werden kann, sich hervorragend eignet, Kulturpflanzen, wie Mais, Getreidearten (Weizen,
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usw. )schützen.
Das obigem Äther zugrundeliegende freie Phenylglyoxylonitril-2-oxim und, inige kernsubstituierte Derivate davon sind in der US-PS Nr. 3, 799, 757als Wachstumshemmer zur Beeinflussung des Längenwachstums von Mais, Getreide und Soja beschrieben, also für ein völlig anderes Anwendungsgebiet.
Die erfindungsgemässe Herstellung des Phenylglyoxylonitril-2-oxim-cyanomethyläthers der Formel (I) ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein Salz, insbesondere ein Alkalimetallsalz des Phenylglyoxynitril-2-
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oxims der Formel
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mit einem Cyanomethylhalogenid (Halogenacetonitril) der Formel Hal-CH2-CN, (III) worin Hal ein Halogenatom, vorzugsweise Chlor Brom umsetzt.
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nach "Organie Reactions" [1953],Beispiel : In einem 350 ml Sulfierkolben werden 33,8 g Phenylglyoxylonitril-2-oxim (Natrium-Salz) in 200ml Acetonitril suspendiert. Darauf werden 15, 1 g Chloracetonitril in 20ml Acetonitril zugetropft, wobei eine ganz schwache Temperatursteigerung festzustellen war.
Dann wird die Suspension 3 hunter Rückfluss gerührt, wobei die Reaktionsmasse sich hellgrün färbt. Nach dem Kühlen auf Raumtemperatur wird das gebildete Kochsalz abgenutscht und das Filtrat im Rotavapor eingedampft. Man erhält als Rückstand 31 g Rohprodukt. Dieses wird in 200ml Acetonitril gelöst, mit Kohle verrührt und klarfiltriert. Nach Eindampfen des Filtrats im Rotationsverdampfer erhält man 25,4 g Oximäther (68, 6% d. Th.) vom Schmelzpunkt 53 bis 540C.
Aus Isopropanol umkristallisiert schmilzt der reine Phenylglyoxylonitril-2-oxim-cyanomethylätherbei 56 bis 570C (syn-Form).
Die andere stereoisomere Form (anti) dieses Äthers schmilzt bei 58 bis 590C und besitzt den Siedepunkt 1360C/6, 7. 10-2 mbar abs.