<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf einen Tennisschläger mit einem das Schlagfeld umschliessenden Rahmen und einem Schaft, an dem ein Griff ausgebildet ist, wobei der Rahmen und der Schaft aus einem im Querschnitt umfanggeschlossenen Hohlprofil bestehen, das von zwei Schalen gebildet ist und dessen Innenraum gegebenenfalls einen Kunststoffschaumkern aufweist.
Es ist bekannt, bei Tennisschlägern Einlagen aus Kunststoff vorzusehen, welche die Widerstandskraft des Schlägers besonders in bezug auf torsionsartige Beanspruchungen erhöhen und seine Eigenschaften unter dem Einfluss von Nässe und Wärme verbessern.
Es sind auch Tennisschläger bekanntgeworden, bei welchen Rahmen und Schaft zur Gänze aus Kunststoff, z. B. Superpolyamid bestehen. Derartige Schläger sind insbesondere durch ein geringes Gewicht gekennzeichnet.
Weiters sind Tennisschläger bekannt, die aus zwei zusammengeschweissten Kunststoffschalen bestehen, wobei die genannte Schweissnaht den Rahmen und den Griff seitlich umgibt. Dies gilt in gleicher Weise für Ballschläger, die aus zwei Schalen aufgebaut sind, die sich im Randbereich überlappen, wobei die die Schalen verbindende Überlappung den Rahmen und den Griff umgibt.
Bekannt ist ferner ein Tennisschläger, der eine schalenförmige Kappe für den Schlägergriff aufweist, deren Wandstärke gegen den Rand hin abnimmt. Dabei wird von der bekannten konstruktiven Lösung Gebrauch gemacht, einen hohlen Gegenstand derart aus zwei Kunststoffschalen aufzubauen, dass die Wandstärke der Schalen zu den Rändern hin abnimmt und sich die zusammengesetzten Schalen im Randbereich überlappen.
Es ist weiters auch bekannt, die genannten Kunststoffschalen aus glasfaserverstärktem Kunststoff auszubilden, wobei die Gewebelagen einschichtig oder mehrschichtig sein können. Das, den tragenden Teil des Ballschlägers bildende Kunststoffhohlprofil kann dabei in seinem Inneren mit einem Kunstschaumstoff ausgefüllt sein um gewisse Spieleigenschaften des Ballschlägers zu erzielen. Bekannt ist auch eine konstruktive Lösung, bei der ein aus zwei Teilen zusammengeleimter Tennisschläger von einem Kunststoffhohlprofil gebildet wird, dessen Innenraum eine Glasfaserfüllung aufweist.
Für die Herstellung von Tennisschlägerrahmen aus Kunststoff ist es ferner auch bekannt, eine Ummantelung aus unidirektionalem Prepreg zur Aufnahme der Biegebeanspruchung und darüber eine weitere Prepreglage zur Aufnahme von Querkräften vorzusehen. Auch sind Ballschläger-Verstärkungen aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit längs- und quergerichteten Fasern bekannt, in die ein Drahtgewebe eingebettet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, durch die Kombination an sich bekannter konstruktiver Lösungen, einen Kunststoff-Tenisschläger zu schaffen, der optimal den auftretenden Belastungen, beispielsweise den von der Bespannung herrührenden, Widerstand leisten kann, der eine ausgezeichnete Verwindungsfestigkeit aufweist und bei dem die Gewichtsverteilung praktisch unbehindert durch konstruktive Notwendigkeiten, allein unter Hinblick auf die Spieleigenschaften des Schlägers optimal vorgenommen werden kann.
Die spieltechnische Eigenschaft des Tennisschlägers soll dahingehend beeinflusst werden, dass ein auf das Schlagfeld des Ballschlägers auftreffender Ball bzw. vom bewegten Schläger getroffene Ball eine möglichst starke Beschleunigung erfährt und dass ferner auch ein am Schlagfeld aussermittig getroffener Ball noch einigermassen exakt geführt werden kann.
Dies wird erfindungsgemäss erreicht durch die Kombination folgender einzeln an sich bekannter Merkmale : dass die beiden aus Kunststoff bestehenden Schalen aus mehreren Lagen von kunstharzgetränktem Glasfasergewebe, z. B. Prepreg, gebildet sind, dass die Wandstärke der Schalen zu den Rändern hin abnimmt und die Schalen sich im Randbereich überlappen, und dass die die Schalen verbindende Überlappung bzw. Schweissnaht den Rahmen und den Griff seitlich umgibt.
Faserverstärkte Kunststoffe besitzen unter anderem, insbesondere bei der Verwendung von Glasfasern, die Eigenschaft, dass Verformungen, die durch äussere Krafteinwirkungen hervorgerufen werden, ohne erkennbare Verzögerung und ohne elastische Nachwirkung rückgebildet werden. Sie weisen also eine spontane elastische Rückfederung auf. Die beim Schlagen des Balles auftretende Verformung des Schlagfeldrahmens und des Schaftes wird daher, wenn der Rahmen und der Schaft im wesentlichen aus faserverstärktem Kunststoff besteht, momentan, also noch während der Schlagführung des Balles federnd rückgeformt, wodurch der Ball über das Schlagfeld eine zusätzliche Beschleunigung erfährt. Es tritt eine Art von Katapultwirkung auf.
<Desc/Clms Page number 2>
Wird zur Herstellung eines Tennisschlägers von einem, aus Prepreg gebildeten Schlauch ausgegangen, der gegebenenfalls mit Kunstschaumstoff ausgeschäumt sein kann, so kann ein Ballschläger mit relativ guten Spieleigenschaften geschaffen werden, der allerdings in bezug auf die Steifigkeit nicht voll befriedigt. Durch die einander überlappenden U-Profile in der erfindungsgemässen Gestaltung ergibt sich an den Stellen der höchsten Beanspruchung, nämlich an den, senkrecht zum Schlagfeld liegenden Seiten des Tennisschlägers, in der die Bespannung verankert ist, eine wesentliche Verstärkung des Rahmens.
Weiters wird durch die den Tennisschläger seitlich umgebenden Überlappungen bzw. die Schweissnaht an den beiden Schalen eine zusätzliche Versteifung erreicht, die ein Verwinden des Tennisschlägers optimal verhindert.
Die erfindungsgemässen Schalen sind verhältnismässig einfach und billig anzufertigen und erhalten ihre Elastizität und Festigkeit durch die verwendeten Glasfaserbündel (Rovings oder Strands). Die Schalen erfüllen somit die allein-tragende Funktion, so dass dem Kern rein schockdämpfende Wirkung zukommt.
Betreffend der schockdämpfenden Füllmittel für den Kern gelten die folgenden Überlegungen : Die beim Schlagen der Bälle am Schlagfeld entstehenden schockartigen Stösse und Schwingungen werden über den Schaft auf den Griff und von dort auf den Arm des Spielers übertragen. Es ist bekannt, dass viele Tennisspieler unter schmerzhaften, von der genannten Schockbelastung des Armes herrührenden Beschwerden. im Arm leiden. Diesem Übelstand kann begegnet werden, wenn der, von den beiden Schalen ummantelte Innenraum mit schockdämpfenden Schaumstoffen, wie etwa Polyurethanschaum, ausgefüllt wird.
Die Mantelung, die erfindungsgemäss von zwei miteinander verschweissten und/oder verpressten und/oder verklebten Schalen gebildet wird ermöglicht es, durch Anpassung der Wandstärke, u. zw. in der Ausdehnung nach innen, innerhalb eines gewissen Rahmens jedes gewünschte Gewicht zu erzielen, ohne dass die äusseren Abmessungen des Schlägers dadurch beeinflusst werden. Derselbe Effekt kann natürlich auch durch die entsprechende Wahl des Innenraumfüllmittels erzielt werden.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen erläutert, ohne dass das gezeigte Ausführungsbeispiel eine Einschränkung bedeuten soll. Fig. 1 zeigt das Schaubild einer Ausführung eines erfindungsgemässen Schlägers und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.
Der Tennisschläger gemäss Fig. 1 weist einen Rahmen-l-auf, an dem die, z. B. aus Darmseiten bestehende und das Schlagfeld bildende Bespannung --2-- befestigt ist. Der Schaft --3-- des Tennisschlägers teilt sich dabei an seinem rahmenseitigen Ende in zwei Holme --4--, welche zumindest annähernd tangential in den Rahmen-l-übergehen.
EMI2.1
die Holme --4-- verbundene Einheit bilden, von zwei gleichen Schalen --5-- gebildet.
Die Schalen--5--, welche zusammengefügt genügend Steifigkeit besitzen, um den allein tragenden Teil des Tennisschlägers zu bilden, bestehen aus harzgetränktem Glasfasergewebe, z. B. glasfaserverstärktem Epoxidharz, wobei mehrere Lagen übereinander gelegt wurden, um die erwünschte Wandstärke zu erreichen. Die einzelnen Streifen des Glasfasergewebes sind dabei derart übereinander gelegt, dass die Wandstärke zu den Rändern --5'-- hin abnimmt. Beim Zusammensetzen der Schalen --5-- überlappen sich die Ränder --5'-- (dabei kann eventuell die Basis des Schaftes --3-- ausgenommen sein), die Schalen --5-- werden gewissermassen ineinander geschoben (s. Fig. 2).
Die Gewebestreifen weisen Längsfäden auf, von denen sich mindestens ein Teil um den Rahmen --1-und ohne Unterbrechung über die Holme --4-- in den Schaft --3-- bis zum Griffende erstreckt. Die Querfäden sind dabei im Bereich der Befestigung der Saiten im wesentlichen normal zur Schlagfläche gerichtet.
Die Saiten der Bespannung werden, wie üblich, durch Bohrungen im Rahmen-l-hindurchgeführt und die an der Rahmenaussenseite liegenden Teile der Saiten verlaufen in Nuten der Rahmenaussenseite.
Beim Schlagen eines Balles wird die auf die Saiten ausgeübte Zugbelastung primär auf die Querfäden der Glasfaserverstärkung übertragen, wodurch diese Querfäden neben den in der Einleitung beschriebenen Effekten auch ein Eindringen der Saiten in das Rahmenmaterial verhindern.
Insbesondere durch entsprechende Wahl des Harzanteils im Vergleich zum Gasanteil können die Eigenschaften des Glasfaserkunststoffes beeinflusst werden, darunter auch der Elastizitätsmodul des Glasfaserkunststoffes in der Grössenordnung ähnlich dem Elastizitätsmodul der Saiten der Bespannung
<Desc/Clms Page number 3>
In den Glasfaserkunststoff können zusätzlich auch Drähte eingearbeitet sein, u. zw. vornehmlich in Längsrichtung des Schaftes --3-- bzw. der Schaftholme und gegebenenfalls im Rahmen --1-- um das Schlagfeld laufend. Die Drähte können zwischen zwei Lagen von Glasfaserkunststoff eingelegt werden.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der gesamte, durch Zusammenlegen der Schalen --5-- entstandene Innenraum --9-- mit einem Kunststoffschaum ausgeschäumt.