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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Markieren von auf Rollgängen od. dgl. geförderten Blechtafeln mit einem höhenverstellbaren und um eine zur Förderrichtung der Blechtafeln querliegende Achse schwenkbaren
Prägestempel, der eine um seine Schwenkachse kreiszylindrisch gekrümmte, entsprechende Markierungszeichen tragende Arbeitsfläche bildet.
Jede Blechtafel ist mit dem Firmenzeichen und einer bestimmten Seriennummer, eventuell auch der
Schmelzennummer, gekennzeichnet, u. zw. werden diese Markierungen während des Transportes der Blechtafeln von der Schere zur Stapelanlage eingeprägt. Abgesehen von der ursprünglichsten Möglichkeit der Markierung durch händisches Einschlagen der Zeichen in die Blechtafeln gibt es bisher pneumatische
Nummern-Stempelmaschinen und hydraulische Prägevorrichtungen. Sowohl bei den Nummern-Stempelmaschinen als auch bei den Prägevorrichtungen werden das Firmenzeichen und die komplette Nummernserie auf einmal eingeprägt.
Das bedeutet, dass bei pneumatisch arbeitenden Anlagen die notwendige Schlagenergie und bei hydraulisch arbeitenden Anlagen der notwendige Druck sehr gross sein muss, da bis zu etwa zwanzig Ziffern und das Firmenzeichen gleichzeitig in die Blechtafeln einzuprägen sind, was auch entsprechend grosse
Unterstützungskräfte auf der Unterseite der Blechtafeln im Prägebereich erforderlich macht. Ausserdem muss, um das Markieren der Blechtafeln ermöglichen zu können, die jeweils zu kennzeichnende Blechtafel bzw. der diese
Blechtafel transportierende Rollgang zum Stillstand gebracht oder die Markierungsvorrichtung selbst der
Transportgeschwindigkeit des Rollganges angepasst werden, was beides mit beträchtlichem Aufwand verbunden ist.
Um auf einfache Weise Blechtafeln während ihres Transportes markieren zu können, gibt es gemäss der deutschen Auslegeschrift 1652451 auch bereits Prägevorrichtungen, deren schwenkbarer Prägestempel mit seiner kreiszylindrischen Arbeitsfläche auf den Blechtafeln abrollt und dabei die Zeichen nacheinander eindrückt. Bisher ist nun der Prägestempel an einem über ein Elektro-Verstellgerät auf-und abschwenkbaren Hebel angelenkt, mit dem er auf die Blechtafeln aufgesetzt bzw. wieder abgehoben wird. Die fortbewegten Blechtafeln nehmen den aufgesetzten Stempel mit, so dass er sich mit seiner Arbeitsfläche auf ihnen abwälzt. Nach dem Abheben des
Stempels von den Blechtafeln bringt ihn eine Rückholfeder wieder in die Ausgangslage zurück.
Auf Grund der
Mitnahme des Stempels lassen sich aber gewisse, von der Transportgeschwindigkeit der Blechtafeln, dem
Prägedruck und der Transportart abhängige Relativverschiebungen zwischen der Stempelarbeitsfläche und der
Blechoberfläche nicht vermeiden, so dass es unweigerlich zu ungenauen Markierungen bzw. Störungen des
Blechtransportes kommt. Ausserdem wird der Stempel, bedingt durch seine Lagerung an einem schwenkbaren Hebel, entlang eines Kreisbogens auf-und abbewegt, was Schwierigkeiten und Ungenauigkeiten beim Positionieren der Markierungszeichen und beim Kennzeichnen von Blechtafeln stark unterschiedlicher Dicke mit sich bringt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Markierungsvorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, mit der unabhängig von der Art bzw.
Geschwindigkeit des Blechtafeltransportes und unabhängig von der Dicke der Tafeln stets ein exaktes Kennzeichnen der Blechtafeln garantiert ist und die Arbeitskraft schwierigkeitslos den jeweiligen Blechhärten angepasst werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Stempel in einem von einer normal zur Förderebene der Blechtafeln oberhalb einer Rolle eines Rollganges od. dgl. liegenden Geradführung geführten Gleitstein lagert, an dem ein doppelt beaufschlagbarer Kolbentrieb angreift, dessen Zylinderräume vorzugsweise mit einem Druckspeicher verbindbar sind, und dass für den Stempel ein Schwenkantrieb vorgesehen ist, der dessen Arbeitsfläche in Förderrichtung der Blechtafeln eine deren Fördergeschwindigkeit entsprechende Schwenkgeschwindigkeit erteilt.
Der Gleitstein ergibt eine einfache, stabile und genaue Verstellmöglichkeit für den Prägestempel, wobei der Kolbentrieb nicht nur zum Verschieben des Gleitsteines in der Geradführung herangezogen werden kann, sondern durch seine Verbindung mit dem Druckspeicher auch in der Lage ist, den Prägestempel in jeder Höhenlage mit gleichem Druck zu belasten. Vor und während einem Markierungsvorgang wird der Kolbentrieb in Richtung zu der als Gegendruckkörper beim Prägen dienenden Rolle beaufschlagt, so dass sich der Gleitstein bzw. der Prägestempel vor dem Markieren in seiner untersten Lage befindet. Diese Lage wird so ausgelegt, dass die Arbeitsfläche des Prägestempels etwa 0, 5 mm über dem Transportband des Rollganges vorbeischwenken könnte.
Die zu markierenden Blechtafeln kommen nun auf dem Transportband in den Bereich des Prägestempels, der auf ihnen abrollt und die entsprechenden Zeichen eindrückt. Je nach der Dicke der Blechtafeln wird dabei der Prägestempel und damit auch der Gleitstein mehr oder weniger angehoben, so dass bei allen Blechdicken eine einwandfreie und gleichbleibende Prägung erfolgen kann. Der mit einem Druckspeicher in Verbindung stehende Kolbentrieb sorgt dafür, dass bei jeder Blechdicke die gleiche Prägekraft vorhanden ist.
Ohne besondere Anpassung ist es dadurch möglich, die Dicke der zu markierenden Blechtafeln nahezu um den Hub des Kolbentriebes zu variieren und dennoch immer die gleichen Prägeverhältnisse zu erreichen. Die Höhe des im Druckspeicher einstellbaren Druckes richtet sich nach dem zu markierenden Werkstoff, nach der Grösse der einzuprägenden Markierungszeichen und nach der gewünschten Prägetiefe.
Da die einzelnen Blechtafeln auf Rollgängen gefördert werden, ist es für eine gute Markierung nicht möglich, den Stempel allein durch Reibungskräfte von den Blechtafeln mitbewegen zu lassen, so dass für einen
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speziellen Antrieb gesorgt sein muss. Ein solcher Antrieb gestattet ein gleitfreies Abrollen des Stempels auf den
Blechtafeln ohne deren Beförderung aufzuhalten oder zu behindern. Da wirklich scharfe Markierungen nur bei einem exakten Abrollen des Stempels erreichbar sind, muss der Schwenkantrieb verstellbar und die
Schwenkgeschwindigkeit der Stempelarbeitsfläche der Fördergeschwindigkeit der Blechtafeln anpassbar sein.
Vorteilhaft ist es, wenn der Schwenkantrieb aus einer längsgeführten Zahnstange besteht, die durch wechselweise Druckbeaufschlagung von im Bereich ihrer beiden Enden vorgesehenen Kolbenflächen hin- und herbewegbar ist und mit der ein auf der Schwenkwelle des Stempels drehfest sitzendes Ritzel kämmt. Dieser
Antrieb ist unkompliziert aufgebaut, lässt sich leicht installieren und erfüllt alle an ihn gestellten Forderungen.
In einer Weiterbildung der Erfindung sind zur selbsttätigen Steuerung des Schwenkantriebes und des am
Gleitstein angreifenden Kolbentriebes eine von den Blechtafeln vor dem Markieren zu durchlaufende Lichtschranke und über mit dem Stempel bzw. dem Gleitstein mitbewegte Anschläge auslösbare Endschalter vorgesehen. Im Ausgangszustand hält der Schwenkantrieb den Stempel gegen die Förderrichtung des Rollganges hochgeschwenkt und der Kolbentrieb drückt den Stempel in seine unterste Lage. Sobald eine zu markierende Blechtafel die Lichtschranke durchläuft, wird der Schwenkantrieb eingeschaltet und der Stempel rollt auf der Blechtafel unter gleichzeitigem Einprägen der Markierung ab.
Nach Beendigung der Schwenkbewegung, dh., wenn alle Markierungszeichen in die Blechtafel eingedrückt sind, wird nun über einen Endschalter der Kolbentrieb umgeschaltet, so dass sich der Gleitstein nach oben bewegt und der Stempel von der Blechtafel abhebt. Nach Erreichen der oberen Endlage des Gleitsteines bzw. des Stempels wird durch einen weiteren Endschalter der Schwenkantrieb umgesteuert und der Stempel in angehobener Stellung wieder entgegen der Förderrichtung zurückgeschwenkt, wobei er einen weiteren Endschalter betätigt, der den Kolbentrieb erneut umschaltet. Dadurch wird der Gleitstein bzw. der Stempel wieder in seine unterste Lage gebracht und die Ausgangsposition ist erreicht. Ein neuer Markierungsvorgang kann beginnen.
Dienen zur Halterung der Markierungszeichen in Taschen der Stempelarbeitsfläche arretierbare Einsatzstücke, was bereits aus der DDR-Patentschrift Nr. 27177 bekannt ist, dann ist es erfindungsgemäss besonders günstig, wenn die Markierungszeichen zu Gruppen zusammengefasst in den Einsatzstücken sitzen. Die Markierungszeichen können so schon satzweise vorbereitet werden bzw. sind je nach den Gegebenheiten einzeln oder in ganzen Gruppen auswechselbar.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand schematisch in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung, Fig. 2 eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines Ausschnittes dieser Vorrichtung und Fig. 3 bzw. Fig. 4 jeweils einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2 bzw. der Linie IV-IV der Fig. 1 in grösserem Massstab.
Die in ihrer Gesamtheit mit-l--bezeichnete Markierungsvorrichtung für auf Rollgängen--2-- geförderte Blechtafeln --3-- besitzt einen Prägestempel--4--, der um eine zur mit dem Pfeil--S-- angedeutete Förderrichtung der Blechtafeln--3--querliegende Achse schwenkbar lagert und eine um diese Schwenkachse gekrümmte kreiszylindrische Arbeitsfläche --6-- bildet, in die die entsprechenden Markierungszeichen--7--eingesetzt sind. Als Gegendruckkörper für das Einprägen dieser Zeichen in die Blechtafeln--3--dient eine lotrecht unter der Schwenkachse des Stempels --4-- angeordnete Rolle - des Rollganges--2--. Für den Einsatz der Markierungszeichen--7--weist die Arbeitsfläche
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Der Prägestempel --4-- lagert in einem Gleitstein--13--, der in einer lotrechten Geradführung --14-- gehalten ist. Am Gleitstein --13-- greift ein doppelt beaufschlagbarer Kolbentrieb-15-an, dessen Zylinderräume wahlweise mit einem nicht dargestellten Druckspeicher verbindbar sind. Für den Prägestempel --4-- ist weiters ein Schwenkantrieb --16-- vorgesehen, der im wesentlichen aus einer längsgeführten Zahnstange--17--und einem mit dieser Zahnstange kämmenden Ritzel--18--, das drehfest
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In der Ausgangsposition für das Markieren der Blechtafeln wird der Prägestempel --4-- über den Schwenkantrieb--16--in entgegen der Förderrichtung --5-- hochgeschwenkter Lage gehalten und der Kolbentrieb --15-- drückt den Gleitstein--13--in die unterste Stellung, in der der Stempel--4-gerade noch ohne anzustreifen über den Rollgang-2-schwenken könnte (Fig. 1).
Durchbricht nun eine vom Rollgang--2--transportierte Blechtafel--3--die in einem bestimmten Abstand vor der Markierungsvorrichtung --1-- angeordnete Lichtschranke --22--, wird der Schwenkantrieb-16eingeschaltet, der Stempel --4-- schwenkt in Förderrichtung-5-und wälzt sich dabei auf der Blechtafel
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--3-- ab. Der Schwenkantrieb --16-- ist so ausgelegt, dass die Schwenkgeschwindigkeit der Arbeitsfläche --6-- des Stempels--4--genau der Fördergeschwindigkeit der Blechtafeln --3-- anpassbar ist. Es kommt zu keiner Gleitbewegung zwischen Blechtafel-3-und Arbeitsfläche-6-, und es werden einwandfreie Markierungsergebnisse erzielt.
Die für das Markieren erforderliche Prägekraft wird dabei durch den Kolbentrieb --15-- aufgebracht, der den Prägestempel --4-- in dieser Arbeitsphase in Richtung zum Rollgang--2-- belastet. Da der entsprechende Zylinderraum dieses Kolbentriebes --15-- mit einem Druckspeicher in Verbindung steht, kann der Stempel zusammen mit dem Gleitstein höhenmässig verstellt werden, ohne dass sich dadurch die Belastungsverhältnisse ändern. Es können so verschieden dicke Blechtafeln--3--ohne zusätzliche Einstellungen der Vorrichtung mit gleichbleibendem Ergebnis markiert werden, wobei die Blechtafelstärke praktisch um den Hub des Kolbentriebes--15--variieren kann.
Der im Druckspeicher herrschende Druck ist massgebend für das Einprägen der Markierungszeichen und ist daher vom Werkstoff der Blechtafeln, von der Grösse der einzuprägenden Zeichen und von der gewünschten Prägetiefe abhängig. Da durch das Abrollen des Stempels--4--auf der Blechtafeloberfläche immer nur ein Zeichen nach dem andern eingeprägt wird, braucht der vom Kolbentrieb-15-auf den Stempel --4-- übertragene Druck nur einen Bruchteil des Druckes auszumachen, der zum gleichzeitigen Einprägen der gesamten Markierung erforderlich wäre.
Nachdem alle Zeichen in die Blechtafel eingedrückt sind, d. h. nach Beendigung des Abrollvorganges bzw. der Schwenkbewegung des Stempels--4--, wird über Endschalter der Schwenkantrieb ausgeschaltet und der Kolbentrieb--15--umgeschaltet. Durch die Umschaltung des Kolbentriebes--15--wird der Gleitstein
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Sobald diese vordere Schwenkstellung des Stempels--4--erreicht ist, schaltet ein weiterer Endschalter den Kolbentrieb--15--neuerlich um, so dass er wieder in Richtung zum Rollgang--2--druckbelastet ist und den Gleitstein --13-- mit dem Stempel --4-- in die unterste Lage drückt. Damit befindet sich der Prägestempel-4-wieder in der Ausgangslage und ist zum Markieren einer neuen Blechtafel --3-- bereit.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Markieren von auf Rollgängen od. dgl. geförderten Blechtafeln mit einem höhenverstellbaren und um eine zur Förderrichtung der Blechtafeln querliegende Achse schwenkbaren Prägestempel, der eine um seine Schwenkachse kreiszylindrisch gekrümmte, entsprechende Markierungszeichen
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normal zur Förderebene der Blechtafeln (3) oberhalb einer Rolle (8) eines Rollganges (2) od. dgl. liegenden Geradführung (14) geführten Gleitstein (13) lagert, an dem ein doppelt beaufschlagbarer Kolbentrieb (15) angreift, dessen Zylinderräume vorzugsweise mit einem Druckspeicher verbindbar sind, und dass für den Stempel ein Schwenkantrieb (16) vorgesehen ist, der dessen Arbeitsfläche (6) in Förderrichtung (5) der Blechtafeln (3) eine deren Fördergeschwindigkeit entsprechende Schwenkgeschwindigkeit erteilt.
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