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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Isolatoren bei Freileitungen, bei welchen die Möglichkeit besteht, sie fahrbar bzw. leicht transportabel zu machen, so dass die Isolatoren auch über lange Strecken in rascher Folge mühelos und mit geringem personellen Aufwand von angesetzten Verunreinigungen befreit werden können, die häufig zu folgenschweren Kurzschlüssen führen.
Zur Reinigung von Isolatoren, die sich in einer von Gas oder Flüssigkeit durchströmten Kammer befinden, ist durch die deutsche Patentschrift Nr. 1093447 eine Vorrichtung bekanntgeworden, die als offenes, den Isolator umgebendes und von den an ihm vorbeiströmenden Medium stets ausgefülltes Rohr ausgebildet ist. Solche Vorrichtungen sind zur Reinigung von Isolatoren an Freileitungen ungeeignet.
Erfindungsgemäss besteht die Vorrichtung aus einem über den Isolator bringbaren diesen gänzlich einschliessenden Gefäss, welches an eine Reinigungsmittel zum Isolator fördernde Quelle anschliessbar ist und aus mindestens zwei miteinander gelenkig verbundenen, vorzugsweise als Schalen ausgebildeten Teilen, die nach dem Aufbringen auf den Isolator diesen im wesentlichen dicht nach aussen umschliessen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert, in welchen mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt sind. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. l einen Isolator mit einem an diesem angebrachten Gefäss zur Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit, Fig. 2 einen Querschnitt des Gefässes, Fig. 3 die Vorrichtung in Verbindung mit einem Kraftfahrzeug als Quelle für die Behandlungsflüssigkeit und Fig. 4 eine geänderte Ausführungsform mit einer als fahrbarer Karren oder tragbarer Tornister ausgebildeten Quelle.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht in ihrer Grundform aus einem Gefäss, welches über den Isolator gebracht werden kann, so dass es ihn umgibt, und an eine Quelle anschliessbar ist, aus welcher in das Gefäss ein Mittel zur Reinigung des Isolators eingeführt wird. Hiebei ist vor allem an Reinigungsflüssigkeiten gedacht, die nicht elektrisch leitend sind. Die Flüssigkeit kann in Form eines Hebels, in der Art einer Durchflutung oder Bespritzung oder in sonstiger, die Oberflächenreinigung des Isolators bewerkstelligender Weise aufgebracht werden.
In Fig. 1 ist eine der Länge nach aufklappbare Ausführungsform des Gefässes--10--dargestellt, welches
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--1, 2-- besteht,Zusammenpressen von einem Gestänge, welches über einen Kreuzungsknoten geführt wird, es möglich ist, mechanisch von Hand aus, mittels einer hydraulischen oder pneumatischen Druckanlage oder elektrisch, beide Schalen zusammenzupressen.
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durch einen Stahldraht--6--an einem Mast--7--frei nach unten hängt und an seinem unteren Ende über einen Draht--8--, ein Seil od. dgl. die Hochspannungsleitung --9-- trägt. Zu diesem Zwecke sind die Schalen --1, 2-- im vorliegenden Falle halbzylindrisch ausgeführt und bilden an den Längsenden des Gefässes --10-- Kappen--11 bzw. 12--.
Die Ränder der Schalen --1, 2-- sind mit je einem Dichtungswulst --13, 14--, z. B. in Form eines dicken, weichen Gummirandes, versehen, so dass beim geschlossenen Gefäss --10-- ein dichter Hohlkörper entsteht, welcher die Reinigungsflüssigkeit aufnehmen kann, und oberhalb des Isolators--5--die Stahldrahtverbindung--6--und unterhalb desselben die Verbindung--8--oder, wie
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welchen der eine nahe dem unteren Ende des Gefässes--10--zum Anschluss einer Zufuhrleitung--17und der andere--16--nahe dem oberen Ende zum Anschluss einer Abfuhrleitung--18--dient.
Die Versorgung des Gefässes--10--kann je nach Bedarf in verschiedener Weise erfolgen. Für Überlandleitungssysteme mit hoher Kapazität wird es zweckmässig sein, eigene Rüstwagen hiefür einzusetzen.
Diese können, wie Fig. 3 zeigt, Spezialautos--19--sein, welche in Tanks--20--die verschiedenen Reinigungsflüssigkeiten und Spülflüssigkeiten mit sich führen. Ausserdem werden Schlauchsysteme, Leitersysteme --21-- nach der Art von Löschzügen, Filteranlagen für die Aufbereitung verbrauchter Reinigungsmittel und die verschiedenen Gefässarten mitgeführt. Ein eigenes Pumpensystem, welches vom Motor des Wagens angetrieben wird, kann es ermöglichen, dass die Reinigungsflüssigkeiten mit entsprechendem Druck und Temperatur zu den Reinigungsgefässen gebracht werden.
Für unwegsames Gelände wird es zweckmässig sein, Raupenfahrzeuge oder speziell geländegängiges Fahrzeug einzusetzen. Bei solchen Fahrzeugen befestigt der Bedienungsmann einzelne Gefässe--10--, beispielsweise in der in Fig. 1 gezeigten Art, um jeden der Isolatoren --5-- und schliesst die Gefässe an die Zufuhr-und Abfuhrleitungen an, falls dieser Anschluss nicht bereits von Haus aus gegeben ist. Hiebei kann je eine gemeinsame Zu- und Abfuhrleitung für eine Gruppe von Isolatoren vorgesehen sein.
Der Reinigungsvorgang kann in mehreren Stufen ablaufen. So ist es beispielsweise möglich, in einer ersten Stufe die anhaftenden Verunreinigungen der Isolatoren durch eine chemische Substanz aufzuweichen, worauf mit einer andern Reinigungsflüssigkeit das chemische Ablösen der Verunreinigungen erfolgen kann. Hierauf ist aufeinanderfolgend eine Warmwasserspülung, eine chemische Nachbehandlung mit Wasser bzw. Staub ablösenden Chemikalien, ein Kaltspülen und ein Trocknen durch Warmluft denkbar. Die hiefür erforderlichen Aggregate-Quellen sind am Rüstwagen vorgesehen und der Reihe nach zu- und abschaltbar.
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Unter Berücksichtigung der Möglichkeit der Reinigung von Isolatoren, kann an den Masten beim Aufbau derselben oder nachträglich ein Leitungssystem zum Anschluss der Quellen für Reinigungsmittel usw. vorgesehen werden, so dass es lediglich notwendig ist, mittels kurzen Schlauch- oder Rohrverbindungen einen Tankwagen am
Boden anzuschliessen, während die Reinigungsgefässe--10--in Isolatorenhöhe mit kurzen Schlauchstücken mit dem Leitungssystem verbunden werden.
Je nach Art der gewünschten Benetzung der Isolatoren ist auch die Form der Eintrittsöffnungen des Gefässes--10--für das Reinigungsmittel gewählt. So können über die Innenwand verteilte Düsen, Schlitze od. dgl. vorgesehen sein, wobei auch die Lagerung des Gefässes an der Stahldrahtverbindung--6--drehbar ausgebildet sein kann, so dass bei entsprechender Ausbildung der Düsen der Rückdrall nach Art eines
Seisnerschen Rades das Gefäss in Drehung versetzt und eine Bewegung der Reinigungsflüssigkeit zur
Unterstützung der Reinigungswirkung erzielt.
Falls einzelne oder alle der verwendeten Reinigungsmittel zumindest teilweise stromleitend sind, ist
Vorsorge für die Isolierung des Kreislaufes zu treffen. Hiezu ist es vor allem zweckmässig, die Gefäss-10- zumindest in den wesentlichen Teilen aus Kunststoff oder Gummi herzustellen.
Für kleine Stützisolatoren, wie sie beispielsweise auf Holzmasten angebracht werden und für Telephonleitungen oder elektrische Leitungen kleiner Kapazitäten Verwendung finden, besteht die Möglichkeit, die Gefässe--10-als Kugelküvetten auszubilden, die, wie Fig. 4 zeigt, auf einer Stange --22-- angebracht sind, welche vom Bedienungsmann aus vom Boden oder vom Mast her über den Stützisolator gestülpt wird. Der Reinigungsbehälter mit der jeweiligen Flüssigkeit kann sich in einer Art Tornister--23--auf dem Rücken des
Bedienungsmannes befinden. Diese Art von Reinigung kommt jedoch nur für kleine Isolatorgrössen in Frage.
Bei etwas grösseren Isolatorkörpern oder bei einer günstigen Weg- und Strassenlage ist es zweckmässig, die Reinigungsbehälter, Spülbehälter, usw. in einem kleinen Wagen--24--zu führen, so dass praktisch der Bedienungsmann nur die Küvette mittels der Stange --22-- über den Isolator stülpt und die Flüssigkeiten, welche sich gleichfalls in Röhrensystemen in der Stange befinden, zum Reinigungseffekt eingesetzt werden können.
Schliesslich ist es möglich die Küvette so auszubilden, dass sie ähnlich einem Tauchgefäss zum Teil geöffnet wird, so dass der Isolator von unten in die Reinigungsflüssigkeit eingetaucht werden kann.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung weitere konstruktive und verfahrensmässige Änderungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich nach erfolgter Reinigung der Isolatoren in das Gefäss --10-- eine Flüssigkeit, Dampf, Pulver od. dgl. einzuleiten und anschliessend die Isolatoren mit einem Warmluftstrom je nach Bedarf zu trocknen, wodurch an den Isolatoren eine elektrisch isolierende Schutzschicht erzeugt wird, welche beispielsweise Elektrolytbildungen verhindert, die allenfalls durch Salznebel beliebige Abgase so z. B. während der Wintermonate durch Salzstreuung erfolgen kann, von der Salzteile mit dem von Fahrzeugen erzeugten Sprühregen oder aufgetrockneten salzhaltigen Staub unterstützt durch Wind zu den Isolatoren gelangen kann.
Es ist aber auch möglich, die Schutzschichte auf andere Art, beispielsweise durch Aufsprühen, durch Aufspritzen mit einer Pistole, durch Bestreichen, Aufsintern, Aufschmelzen od. dgl. zu erzeugen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Reinigung von Isolatoren bei Freileitungen, gekennzeichnet durch ein über den Isolator (5) bringbares, diesen gänzlich einschliessendes Gefäss (10), welches an eine Reinigungsmittel zum Isolator (5) fördernde Quelle anschliessbar ist und aus mindestens zwei miteinander gelenkig verbundenen, vorzugsweise als Schalen (1, 2) ausgebildeten Teilen besteht, die nach dem Aufbringen auf den Isolator (5) diesen im wesentlichen dicht nach aussen umschliessen.
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