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Gegenstand der Erfindung ist ein Femmeldesender mit Einrichtung zum Absetzen von Meldungen verschiedener Bewertung (Priorität), für die eine der Anzahl der vorgesehenen Prioritäten gleiche Anzahl von Meldungsspeichem für abzusetzende Meldungen vorgesehen ist, von denen jeder je einen Informationsausgang für die gespeicherte Information sowie je einen Meldeausgang besitzt, der bei Vorliegen einer eingespeicherten
Information belegt ist, wobei der Informationsausgang jeweils eines Meldungsspeichers mittels einer
Wähleinrichtung an den Meldungsübertragungsweg des Femmeldesenders anschaltbar ist.
In der deutschen Offenlegungsschrift 1937648 ist eine Fernwirkanlage beschrieben, an deren Zentrale die
Unterstationen in einzelnen Übertragungssträngen angeschlossen sind, welche im Zyklus aktiviert werden. Wenn in einer der Unterstationen der Anlass zu einer Sonderinformation auftritt, die es rechtfertigt, den normalen
Zyklusbetrieb zu unterbrechen, dann wird dies über einen gesonderten Hilfskanal der Zentrale gemeldet, die daraufhin den normalen Übertragungszyklus unterbricht und danach in vorbestimmter Reihenfolge die
Unterstationen abfragt, bis sie an jene gerät, die die Sonderinformation abzusetzen hat. Bei diesem System ist die Anzahl der Prioritäten auf zwei beschränkt und überdies eine feste Zuordnung zwischen bestimmten
Meldungen und ihren Prioritäten vorgesehen.
Ein weiteres Fernsteuerungssystem, bei dem die Zentrale und die Unterstationen in einer Reihe an einer gemeinsamen Vierdrahtleitung liegen, ist in der deutschen Auslegeschrift 1274662 beschrieben. Da über die
Vierdrahtleitung jeweils nur eine Information übertragen werden kann, muss verhindert werden, dass mehrere
Stationen gleichzeitig Signale aussenden ; demgemäss sind in den Unterstationen Prioritätssteuerkreise vorgesehen, die die Prioritäten von Empfangssignalen bestimmen und nur die Aussendung des Signales mit der höchsten
Priorität zulassen. Auch bei dieser Einrichtung sind die Prioritäten festliegend und können keinen laufenden Änderungen unterworfen werden.
Eine Schaltungsanordnung zur Abtastung von Meldekontakt-Gruppen in automatischen Fernüberwachungs- anlagen ist in der deutschen Patentschrift Nr. 44786 beschrieben. Auch bei diesen Einrichtungen werden Meldespeicher in einer vorgegebenen Reihenfolge einer Abtastung unterzogen.
Die Erfindung hat sich im Gegensatz zu allen diesen bekannten Einrichtungen die Aufgabe gestellt, die Prioritäten nicht von vornherein festzulegen, sondern diese mit Hilfe einer Bewertungsschaltung jederzeit willkürlich den Meldungsspeichem zuzuordnen. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erzielt, dass eine Bewertungsschaltung vorgesehen ist, deren Ausgänge den vorgesehenen Prioritäten zugeordnet sind und mittels welcher die Meldeausgänge einiger oder aller Meldungsspeicher mit deren Ausgängen wahlweise verbindbar sind und dass eine Reihungsschaltung vorgesehen ist,
deren Ausgänge in wählbarer Zuordnung zu den Stellungen der Wähleinrichtung der Reihe nach belegt sind und dass der erste Ausgang der Reihungsschaltung mit dem ersten Ausgang der Bewertungsschaltung an die Eingänge eines ersten Koinzidenzgatters geschaltet ist und dass der zweite Ausgang der Reihungsschaltung mit dem zweiten Ausgang der Bewertungsschaltung an die Eingänge eines zweiten Koinzidenzgatters geschaltet ist und dass die Ausgänge dieser Koinzidenzgatter den Setzeingängen zweier zugeordneter bistabiler Kippstufen zugeordnet sind, wobei der Ausgang der dem ersten Koinzidenzgatter nachgeschalteten Kippstufe an den Löscheingang der zweiten Kippstufe angeschlossen ist und dass der erste Ausgang der Reihungsschaltung mit dem Ausgang jener Kippstufe, die dem ersten Koinzidenzgatter nachgeschaltet ist,
an die Eingänge eines ersten NAND-Gatters angeschlossen ist und dass der zweite Ausgang der Reihungsschaltung mit dem Ausgang der zweiten Kippstufe an die Eingänge eines zweiten NAND-Gatters angeschlossen ist und dass die Ausgänge beider Kippstufen an die Eingänge eines NOR-Gatters angeschlossen sind, dessen Ausgang mit dem dritten Ausgang der Reihungsschaltung an die Eingänge eines dritten NAND-Gatters angeschlossen ist und dass die Ausgänge aller NAND-Gatter mit den Eingängen eines weiteren NAND-Gatters verbunden sind, an dessen Ausgang eine in den Meldungsübertragungsweg eingeschaltete Durchschaltevorrichtung angeschlossen ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auch noch mit Hilfe der Reihungsschaltung die Reihenfolge der zur Aussendung gelangenden Meldungen variiert werden kann. Es kann also beispielsweise die Schaltung auch so gewählt werden, dass in der Reihenfolge der Abfrage die Meldungen der Priorität --3-- vor denen der Priorität--l--ausgesendet werden. Durch das Vorhandensein einer Bewertungsschaltung und einer Reihungsschaltung ist es möglich, die Priorität nicht nur an der Unterstation willkürlich einzustellen. Bei entsprechender Ausgestaltung der Bewertungs- und Reihungsschaltung, nämlich wenn die Durchschaltung ihrer Koppelpunkte in Abhängigkeit von speziellen Telegrammimpulsen vorgenommen wird, kann diese auch von der Zentrale aus eingestellt werden. Es ist dadurch möglich, zu gewissen Zeiten, z.
B. einer Messwertablesung (die meist als nachrangig betrachtet wird), den Vorrang gegenüber einer Sonderinformation zu geben, wenn durch die Kenntnis der näheren Umstände anzunehmen ist, dass keine Sonderinformation auftreten wird.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 der Zeichnungen schematisch jener Teil eines Femmeldesenders dargestellt, der die Anschaltung von Meldungen verschiedener Prioritäten an einen gemeinsamen Meldungsübertragungsweg ermöglicht. Fig. 2 zeigt eine einen Teil der in Fig. 1 dargestellten Schaltung bildende Auswahl- und Koinzidenzschaltung.
Die am Ort des Femmeldesenders anfallenden Informationen über Zustände, Messwerte od. dgl. werden nach der Art ihres Informationsgehaltes geordnet in je einem von drei Meldespeichem--MS1, MS2 bzw.
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den Meldungsübertragungsweg --MÜ-- und damit die Aussendung der gespeicherten Meldung veranlasst, wenn diese Meldung zu diesem Zeitpunkt gerade die erforderliche Priorität aufweist. Bei gleichzeitigem Vorliegen mehrerer Meldungen werden, falls keine Speicherung der verbliebenen Meldungen von einem Abfragezeitpunkt bis zum nächsten vorgesehen ist, diese unterdrückt und gelangen somit nicht mehr zur Aussendung.
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in Fig. l schematisch als Wähler dargestellt ist.
Diese wird als Suchwähler entweder ununterbrochen betrieben oder jeweils bei Vorliegen irgend eines Anreizsignales in Tätigkeit gesetzt. Hiebei werden einerseits die der Meldungsübertragung dienenden Ausgänge der Meldungsspeicher--MS1, MS2 und MS3--in dieser Reihenfolge
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Information veranlasst.
Mit--BS--ist eine Bewertungsschaltung bezeichnet, mittels welcher die jeweilige Entscheidung, welcher
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einem Koppelfeld mit sechs willkürlich durchschaltbaren Koppelpunkten zwischen den drei die Anreizsignale der Meldungsspeicher --MS1, MS2 und MS3-- zuführenden Leitungen und zwei abgehenden Leitungen --P1, P2--, von denen die eine (P1) der ersten Priorität und die andere (P2) der zweiten Priorität zugeordnet ist. Durch Herstellung einer leitenden Verbindung im Koppelpunkt je einer ankommenden und je einer abgehenden Leitung wird jener Meldungsspeicher, von dem die ankommende Leitung ausgeht, mit der der ausgewählten abgehenden Leitung--Pl oder P2-- zugeordneten Priorität versehen.
Der jeweils dritte Meldungsspeicher, der weder mit der Leitung-Pl-noch mit der Leitung-P2-zu verbinden ist, erhält somit die dritte Priorität.
Mit-AS-ist eine Auswahlschaltung bezeichnet, die im Zusammenwirken mit einer Koinzidenzschaltung--KS--an die Durchschaltevorrichtung--DV--ein Durchschaltesignal genau in jenem Zeitpunkt liefert, in welchem die Wähleinrichtung --WE-- den Meldungsspeicher --MS1, MS2 oder MS3-mit der jeweils höchsten Priorität gerade an den Meldungsübertragungsweg --MÜ-- schaltet.
Im folgenden ist die Funktion der Auswahlschaltung--AS--und der Koinzidenzschaltung-KS--an Hand der Fig. 2 beschrieben : Von der Wähleinrichtung--WE-werden zugleich mit der Anschaltung der zur
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Reihenfolge mit je einem Signalimpuls beaufschlagt, normalerweise aber in der angegebenen Reihenfolge - Sl, S2, S3--.
Der erfindungsgemässe Fernmeldesender ist sowohl für den Betrieb zwischen zwei Stationen (Punkt-Punkt-Betrieb) geeignet, bei dem Sender und Empfänger in Melderichtung dauernd miteinander verbunden sind, als auch für den Stationsaufrufbetrieb, bei welchem mehrere Unterstationen von einer Zentrale in einem bestimmten Zyklus aufgerufen werden. Bei der erstgenannten Betriebsart können Informationsarten niederer Priorität dauernd übertragen werden, während Informationen höherer (d. h. im Beispiel von erster oder zweiter) Priorität spontan in den Meldungsübertragungsweg eingeblendet werden, dadurch, dass nach jedem Telegrammende eine überprüfung der Anreizsignale erfolgt, wonach dann entschieden wird, welche Meldung als nächste abgesetzt wird.
Beim Stationsaufrufbetrieb ist eine Prüfung der Prioritäten nur anlässlich eines Aufrufes der Station durch die Zentrale möglich. Informationen niederer Priorität werden erst bei nachfolgenden Aufrufen übertragen.
Entweder nach Telegrammende (bei Punkt-Punkt-Betrieb) oder zu Beginn eines Aufrufes der Station (bei Stationsaufrufbetrieb) wird in der Schaltung nach Fig. 2 an einer Eingangsklemme--E--ein Signal gegeben, das zwei Koinzidenzgatter-Gl und G2-- durchschaltet und damit die Setzeingänge zweier bistabiler Kippstufen --K1 und K2--an die Ausgänge zweier weiterer Koinzidenzgatter--G3 und G4-durchverbindet.
Unter der Voraussetzung, dass die Eingänge--S1, S2 und S3--der Koinzidenzschaltung in dieser angegebenen Reihenfolge Signalimpulse erhalten, wird beim ersten dieser Impulse, der über den Eingang --S1-- eingespeist wird, das Gatter--G3--aufgesteuert, an dessen zweitem Eingang die Leitung--P l-- der Bewertungsschaltung--BS--angeschlossen ist, welche bei Vorliegen einer Meldung mit der ersten Priorität eine Signalspannung führt ; dadurch gelangt über das Gatter--Gl--ein Setzimpuls an die Kippstufe--Kl--, die dadurch in die Ansprechlage kippt und also in diesem Zustand das Vorliegen einer Meldung der ersten Priorität anzeigt.
Eine Meldung, der die zweite Priorität zugeordnet wurde, veranlasst in analoger Weise über die Leitung --P2-- bei Auftreten des zweiten, über den Eingang-S 2-einlaufenden Signalimpulses die Abgabe eines über die Gatter-G4 und G2-laufenden Setzimpulses für die Kippstufe-K2--, die dadurch in die Ansprechlage versetzt wird. Der Ausgang der Kippstufe--Kl--ist mit dem Löscheingang der Kippstufe
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--K2-- verbunden, wodurch ein Setzen der Kippstufe--K2--verhindert wird, solange die Kippstufe --Kl-- gesetzt, was bedeutet, dass eine Meldung mit der zweiten Priorität nicht zur Aussendung gelangt, solange eine Meldung mit der ersten Priorität vorliegt.
An die Ausgänge der Kippstufen --K1 und Kuist ein NOR-Gatter--G5--angeschlossen, das an seinem Ausgang dann ein Signal liefert, wenn beide Kippstufen - Kl und Kein Ruhestellung sind, d. h. wenn weder eine Meldung mit der ersten noch eine Meldung mit der zweiten Priorität vorliegt und somit einer Aussendung einer Meldung mit der dritten Priorität nichts im Wege steht.
Die Ausgänge der Kippstufen-Kl und K2-sowie des Gatters-G5-sind an je einen Eingang dreier NAND-Gatter-G6, G7 und G8-angeschlossen, deren zweite Eingänge mit den Eingängen--S1, S2 und S3--der Koinzidenzschaltung--KS--verbunden sind. Die Ausgänge der Gatter--G6, G7 und G8--
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mit der höchsten Priorität angeschaltet wird.
Dies wird dadurch erzielt, dass jeweils jenes Koinzidenzgatter --G6, G7 oder G8--, das an das die jeweils höchste Priorität kennzeichnende Schaltelement, also entweder die Kippstufe-Kl oder Köder das Gatter-G5--, angeschlossen ist, für den betreffenden Signalimpuls der Wähleinrichtung--WE--durchlässig ist und somit diesen Signalimpuls über das Gatter--G9--als Startimpuls an die Durchschaltevorrichtung--DV--weiterleitet, wodurch die Meldung mit der jeweils höchsten Priorität zur Aussendung gelangt. Nach Beendigung der Aussendung der Meldung werden durch einen an einen zweiten Eingang--L--angelegten Löschimpuls die Kippstufen --K1 und K2--in die Ruhelage zurückgestellt, wodurch die Auswahlschaltung--AS--für die nächste Belegung vorbereitet wird.
Die Reihungsschaltung--RS--ist nur bei Stationsaufrufbetrieb anwendbar und dient der wahlweisen Zuordnung der Prioritäten zu den Meldespeichem--MS1, MS2 und MS3--. Die Reihungsschaltung--RS-besteht aus einem Kommutator, der je nach beliebiger Einstellung jeweils einen der von der Wähleinrichtung --WE-- beaufschlagten Eingänge mit je einem der Eingänge --S1, S2 und S3--der Koinzidenzschaltung -KS-- verbindet. Durch ferngesteuerte Herstellung bzw. Auflösung dieser Verbindungen kann z. B. von der Zentrale die Zuteilung der Prioritäten fallweise vorübergehend geändert werden und dadurch im Bedarfsfall auch der übertragung einer Meldung mit an sich niedrigerer Priorität der Vorrang gegeben werden.