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Vorrichtung zur Vernichtung der überschüssigen lebendigen Kraft sich drehender Massen von Schraubengetrieben.
Wenn die lebendige Kraft sich drehender Massen verwendet werden soll zur Verrichtung mechanischer Arbeit, u. zw. besonders in geradliniger Druckrichtung, so verwendet
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Mutter bewegt. Dieser Mechanismus wird verwendet als sogenannter Balancier zum Stanzen und Lochen, für Prägepressen aller Art, für Nietmaschinen u. dgl.
In Fig. 1 ist die Anordnung dargestellt ; a ist die rotierende Masse, b die Spindel, c die Mutter ; letztere trägt einen Stempel d oder dgl., welcher beim Drehen der Spindel Arbeit verrichten kann. Wenn durch die zu verrichtende Arbeit nicht die ganze, in der rotierenden Masse a aufgespeicherte Energie verbraucht wird, so wird die Mutter nach Verrichtung der Arbeit noch weiter laufen. Um dieses Weiterlaufen zu verhindern. muss der Hub der Mutter aux, der Spindel begrenzt werden : dieses geschieht gewöhnlich durch
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anläuft.
Diese Ausführung hat aber den Nachteil, dass die Mutter sich so fest gegen den Bund presst, dass die Spindel sich oft nur'mit Gewalt wieder zurückdrehen lässt, wodurch Aufenthalt bei der Arbeit entsteht und auch Brüche eintreten können.
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heblich sind und dass sie daher, wenn es sich um die Vernichtung grösserer Energiemengen handelt, nicht anwendbar ist.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Vorrichtung, weiche geeignet
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mit einer Anschlagnase versehen, sondern ein mit Reibung auf ihn aufgesetzter Ring f (Fig. 4), welcher unter Erzeugung von Reibung gedreht werden kann. Die dabei entstehende Reibungsarbeit dient zur Vernichtung der lebendigen Kraft der Schwungmasse a. Da die Spindel sich hiebei noch ein Stück weiter dreht, so tritt eine Längsbewegung der Mutter c ein, so dass die Nasen aneinander gleiten müssen. Die Nasen müssen daher mindestens so lang sein, wie der Weg, den die Mutter während der Vernichtung der lebendigen Kraft macht, damit nicht ein Aufstossen der Nasen gegen die Fläche des betreffenden Gegenkörpers vorkommen kann. Diese Länge würde z.
B. gleich der doppelten Steigung der Spindel sein müssen, wenn die Vernichtung der lebendigen Kraft während zweier voller Umdrehungen der Spindel gesch@hen sollte. Dabei würden die Nasen nicht nur verhältnis-
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mässig lang werden, sondern sie würden auch im ersten Augenblick ihres Aufeinandertreffens sich an ihrer Spitze fassen müssen, also eine ungünstige Beanspruchung und starke Abnutzung erfahren.
Um diesen Nachteil zu beseitigen und die Nasenlänge unabhängig von dem arbeitvernichtenden Wege der Spindel zu machen, ist die in Fig. 5 dargestellte Anordnung getroffen worden. Die Nase der Mutter r wird federnd gelagert, so dass sie in der Längsrichtung nachgeben kann. Die Nasenhöhe an der Reibungsscheibe f ist verhältnismässig niedrig gehalten, so dass die Nase von Anfang an in voller Höhe gefasst wird. Durch Anwendung mehrerer am Umfange gleichmässig verteilter Zähne kann die Höhe der einzelnen noch weiter verringert werden. Es ist ersichtlich, dass, wie lang auch der Bremsweg sein mag, ein Festlaufen der Mutter trotz niedriger Zahnhöhe nicht eintreten kann, weil die Mitnehmernase der Mutter sich einfach verschiebt, wenn sie aufsetzt.
Will man unter allen Umständen erzielen, dass der Mitnehmer den Zahn immer in ganzer Höhe angreift, so kann man die Einrichtung treffen, wie sie bei Sperrwerken üblich ist, d. h. man kann die Zähne so stark unterscheiden, dass beim ersten Anfassen des Mitnehmers dieser sofort bis auf den Grund des gefassten Zahnes hinabgleitet. Die Flanke des Mitnehmers muss dann in derselben Weise abgeschrägt sein, wie die Zähne. Da der Mitnehmer hiebei nicht zurückweichen kann, sondern sich sogar noch weiter herausschieben muss, so muss er nach zwei Richtungen unter Federwirkung stehen. Fig. 6 zeigt eine solche Einrichtung des Mitnehmers in der Anfangs- und Endstellung des Mitnehmers.
Durch die Anordnung möglichst vieler Zähne auf dem Ringe f und mehrerer um Teile der Ringzahnteilung versetzter Zähne an der Mutter ist es möglich, das Verkuppeln der Mutter r mit dem Bremsring fast genau bei der gleichen relativen Stellung von Mutter und Spindel zu erhalten und somit die nach Verrichtung der Nutzarbeit noch überschüssige lebendige Kraft der Schwungmasse a stets gleichmässig abzubremsen, ohne die Rückwärtsdrehung in irgend einer Weise zu hindern oder zu erschweren.
In solchen Fällen, wo es sich darum handelt, grosse lebendige Kraft abzubremsen, kann es vorkommen, dass die Reibungsarbeit, welche der Ring f auf der festen Scheibe e der Spindel b verrichtet, nicht genügt. Um sie zu erhöhen, wird eine Lamellenbremse angewendet, wie in Fig. 7 dargestellt. Die Welle b trägt zwei Ringe e, welche mit ihr fest verbunden sind. Der Ring f dagegen ist fest verbunden mit dem Ring g ; die beiden Ringhälften, ans denen der Ring f besteht, sind fest zusammengepresst, so dass zwischen den Ringen e einerseits und dem Ring 9 sowie den Ringhälften f andererseits an vier Fliichon Reibung entsteht. Die Zahl der Ringe e und 9 kann beliebig vergrössert werden.
Die eine Hälfte des Ringes f trägt die Zähne, welche zur Kupplung mit den Zähnen der Mutter dienen.
Die ganze Anordnung kann auch derart ausgeführt werden, dass die Mitnehmer statt an tier Muttor r an dem Iting f sitzen (Fig. 8) oder dass sowohl die Mutter c als auch derHing./'titngsboweglicho Zähne tragen (Fig. 9).
Ebenso kann auch der Bremsring f statt auf einem festen Ringe der Spindel b auf einem entsprechenden Ringo der Mutter c angebracht werden und auch bei dieser Anordnung kann die Längsbeweglichkeit der Zähne sowohl an der Mutter als auch an dem
Ring der Wolle oder an beiden vorhanden sein und ebenso ist es in diesem Falle möglich, dit'Wirkung der Bremse durch lamellenartige Konstruktion zu erhöhen (Fig. 10 13).
Die Hubbegrenzung der Mutter auf der Spindel kann mit allen Ausführungsmöglichkeiten auch auf beiden Seiten der Dowegungsrichtung der Mutter angewendet werden. In allen
Fällon kann auch der bewegliche Mitnehmer der Mutter oder Spindel eine doppelte Be- weglichkeit haben im Sinne der Fig. li.
Statt des längsbeweglichen, parallel verschiebbaren Mitnehmers kann in allen Fällen auch ein sperrklinkenartig ausgebildeter Mitnehmer verwendet werden. Wenn nur eine Längsbeweglichkeit der Sperrklinke in einer Richtung verlangt wird, kann eine Sperrklinke nach Fig. 14 verwendet werden, welche nach der einen Richtung einen festen und nach der anderen Richtung einen federnden Anschlag hat, während, wenn die Sperrklinke nach beiden'Seiten federnd sein soll, im Sinne der Fig. 6 eine Sperrklinke mit federndem An- schlag nach Fig. Ir) verwendet werden kann. In letzterem Falle sind, wie in Fig. 15 angedeutet, die Zähne des Sperrkranzes zu unterscheiden, um stets einen vollen Zahn- eingriff zu erreichen.
Auch bei Verwendung der Sperrklinke können, den jeweiligen Konstruktionsverhältnissen angepasst, alle kinematischen Umkehrugen ausgeführt werden. So kann erstens die Sperr- klinke an der Mutter festgelagert sein, während der Zahnkranz mit Reibung auf dem Ring der Welle sitzt (Fig. 14 und lui). Zweitens kann die Sperrklinke fest auf der Welle sitzen, während der Zahnkranz mit Reibung auf die Mutter gesetzt ist (Fig. 16). Drittens kann die Sperrklinke auf einem Reibungsring der Mutter sitzen und in einen auf der Welle
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festen Zahnkranz eingreifen (Fig. 17). Viertens kann die Sperrklinke auf einem an der Welle losen Reibungsring sitzen und in einen auf der Mutter festen Zahnkranz eingreifen (Fig. 18).
In allen diesen Fällen lässt sich auch an Stelle des einfachen Bremsringes der in Fig. 7 dargestellte Lamellenbremsring anwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Vorrichtung zur Vernichtung überschüssiger lebendiger Kraft sich drehender Massen von Schraubongetrieben, dadurch gekennzeichnet, dass die undrehbar und geradlinig bewegte Mutter der Schraubenspindel am Ende des Hubes selbsttätig mit einer Reibungsbremse gekuppelt wird, die das Festklemmen der Mutter an dem ihren Hub begrenzenden Maschinen- teile verhindert.