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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stricken von Handschuhen aus einem ununterbrochenen Strickfaden mit Hilfe einer Handschuhstrickmaschine in der Reihenfolge, dass zuerst die Tasche des kleinen Fingers geformt wird, danach die Tasche des Ringfingers, danach die Tasche des Mittelfingers, danach die Tasche des Zeigefingers, anschliessend daran der bis zum Daumenansatz reichende Mittelteil, danach die Tasche des Daumens und sodann der Hauptteil und der Handgelenkstutzen.
Die Erfindung bezweckt, ein vollautomatisches Stricken zu ermöglichen, ohne dass ein manuelles Vernähen gewisser Teile des auf einer Strickmaschine gestrickten Handschuhes notwendig wird.
Gemäss der Erfindung wird beim Stricken von Handschuhen so verfahren, dass das Stricken sämtlicher Fingertaschen an der der Handkante zu liegenden Ecke ihrer Spitze beginnt, dass das Stricken der letzten Strickreihe der Tasche für den kleinen Finger, den Ringfinger, den Mittelfinger und des Mittelteiles jeweils an derselben Seite wie der Beginn und das Stricken der letzten Strickreihe der Zeigefingertasche und der Daumentasche an der gegenüberliegenden Seite wie der Beginn beendet wird, wobei am Ende des Strickens der Ringfingertasche, der Mittelfingertasche und der Zeigefingertasche in an sich bekannter Weise zwei bis drei Maschen der benachbarten, früher geformten Tasche von der gleichen Maschenanzahl der benachbarten später geformten Tasche überlagert werden.
Das bekannte Verfahren zum Stricken von Handschuhen wird im allgemeinen in folgender Reihenfolge ausgeführt : Das Stricken des Handschuhes beginnt an der Spitze des kleinen Fingers, wobei diese Spitze nach abwärts schaut, wenn man sie von der Vorderseite des zu strickenden Handschuhes betrachtet. Dann, sobald die Tasche des kleinen Fingers eine bestimmte Länge erreicht hat, wird der Strickvorgang mit der Bildung der benachbarten Fingertasche fortgesetzt, wobei die Basis der zuerst geformten Tasche offenbleibt. Nachdem vier benachbarte Taschen, d. h. die Taschen für den kleinen Finger, den Ringfinger, den Mittelfinger und den Zeigefinger, geformt worden sind, wird der Mittelteil des Handschuhes in Fortsetzung dieser vier Taschen gestrickt.
Wenn dieser Mittelteil eine bestimmte Länge erreicht hat und man auf jener Länge angelangt ist, auf welcher die Basis des Mittelteiles mit der Basis der noch zu formenden Daumentasche verbunden werden soll, beginnt ohne Unterbrechung das Stricken dieser Daumentasche von der Basis des Mittelteiles aus, wobei die letzterwähnte Basis offenbleibt. Sobald die Daumentasche eine bestimmte Länge erreicht hat, wird der Strickvorgang mit der Bildung des Handschuhhauptteiles fortgesetzt, welcher an den offenen Basisrand des Mittelteiles anschliesst.
Infolge dieser Strickweise bilden sich an der Verbindungsstelle zwischen den Basen benachbarter Fintertaschen Bereiche, wo die Maschen dieser Basisteile nicht miteinander verbunden sind. Infolgedessen haben diese Bereiche die Tendenz, sich weit zu öffnen. Man muss deshalb jene Maschen, welche nicht miteinander verbunden sind, manuell verbinden, um einen Zusammenhalt zwischen ihnen herzustellen. Bei der Benutzung eines Handschuhes werden vor allem die Daumentaschen und die Zeigefingertasche häufig weit auseinandergespreizt. Deshalb müssen die Maschen an der Verbindungsstelle dieser beiden Fingertaschen manuell miteinander verbunden werden, damit sich im Gebrauch dort keine Öffnung ergibt.
Um die Bildung von Öffnungen an den Verbindungsstellen von zwei benachbarten Fingertaschen zu verhindern, wurde ein Verfahren zum Stricken von Handschuhen vorgeschlagen, welches in folgender Weise abläuft : Sobald eine Fingertasche gebildet ist, werden zwei bis drei Stricknadeln, die zum Stricken der linken Seite dieser Fingertasche verwendet wurden, als Stricknadeln für die Bildung der rechten Seite der benachbarten als nächste zu strickenden Tasche benutzt. Wenn mit der Tasche für den kleinen Finger begonnen wird, ist die als nächste zu bildende Tasche die für den Ringfinger. Dadurch wird erreicht, dass zwei bis drei Maschen an der Basis der zuerst geformten Fingertasche von einer gleichen Maschenzahl der anschliessend zu formenden benachbarten Fingertasche beim Stricken dieser Tasche überlagert werden.
Man sollte meinen, dass durch dieses Strickverfahren die Bildung vergrösserter Öffnungen vermieden wäre.
Bei der Benutzung eines solchen Handschuhes weiten sich jedoch die Schleifen der miteinander überlagerten Maschen aus, wodurch derselbe Effekt auftritt, wie bei der Bildung einer weiten Öffnung an der Verbindungsstelle der Taschen. Genauer gesagt : Wenn man die Überlagerung der genannten Maschenzahl erreichen will, muss man dafür sorgen, dass die Maschen der zuerst geformten Fingertasche von den Maschen der anschliessend geformten Fingertasche erst dann ergriffen werden, wenn das Stricken dieser nächsten Tasche in der letzten Reihe angelangt ist. Dies erreicht man dadurch, dass man jene Maschen aus dem Endteil der zuerst geformten Tasche kräftig herauszieht, so dass sie aus der Reihe, welcher sie angehören, weit vorspringen.
Infolge dessen wird die letzte Masche der zuerst geformten Fingertasche, von welcher das vorauslaufende Ende des Strickfadens wegführt, in ihrer Schleifengrösse unvermeidlich aufgeweitet und bekommt dasselbe Aussehen, als ob eine weite Öffnung vorhanden wäre. Ausserdem, wenn der Strickfaden sehr nahe an jener letzten Masche abgeschnitten wird, kann sich diese letzte Masche lockern und kann aufgehen. Man muss deshalb den Faden in einem ziemlichen Abstand von dieser letzten Masche abschneiden und muss das wegstehende Fadenende in den gestrickten Handschuh hineinziehen.
Es ist deshalb das Ziel des erfindungsgemäss verbesserten Verfahrens zum Stricken von Handschuhen, die erwähnten Nachteile und Unbequemlichkeiten der bisherigen Strickmethode zu vermeiden. Das erfindungsgemässe Strickverfahren benötigt kein manuelles Vernähen der Verbindungsteile benachbarter Fingertaschen und
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ermöglicht die Herstellung von Handschuhen ausschliesslich durch Strickvorgänge, welche auf einer vollautomatischen Handschuhstrickmaschine ausgeführt werden können.
Wie die vorhin erwähnten Vorteile sowie auch andere Vorteile mittels des erfindungsgemässen Verfahrens erreicht werden können, wird aus der folgenden Detailbeschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung an Hand der Zeichnungen ersichtlich werden. In den Zeichnungen stellen dar :
Fig. 1 eine Ansicht eines gestrickten Handschuhes, Fig. 2 eine schematische Darstellung der üblichen Reihenfolge und Vorgangsweise beim Stricken von Handschuhteilen, Fig. 3 eine schematische Darstellung der Reihenfolge und Vorgangsweise, in welcher die entsprechenden Teile eines Handschuhes gemäss der Erfindung gestrickt werden, Fig. 4 eine schematische Darstellung des Verstrickens der Basisränder benachbarter Fingertaschen in der bisher üblichen Weise, in vergrössertem Massstab, wobei zwei oder drei Maschen des einen Basisteiles mit der gleichen Maschenzahl des benachbarten Basisteiles überlagert werden, Fig. 5 eine schematische Darstellung in vergrössertem Massstab gleich jener von Fig. 4, Fig.
6 eine schematische Darstellung, wie das vorwärtslaufende Ende des Strickfadens nach Bildung einer Fingertasche fortgeführt wird, um eine benachbarte Fingertasche in erfindungsgemässer Weise zu bilden und Fig. 7 eine schematische Darstellung in vergrössertem Massstab mit mehreren elastischen Fäden, welche quer durch Maschenreihen im Gelenkteil eines erfindungsgemäss gestrickten Handschuhes hindurchgeführt sind.
Die übliche Strickweise eines Handschuhes wird im folgenden an Hand der Fig. l erläutert. In dieser ist ein gestrickter Handschuh mit nach abwärts gewendeten Fingerspitzen dargestellt. Gemäss Fig. l wird die Tasche --A- für den kleinen Finger als erste geformt. Das Stricken der Tasche des kleinen Fingers beginnt an der Spitze. Dann wird in gleicher Weise eine Tasche--B--für den Ringfinger geformt, anschliessend eine Tasche --C-- für den Mittelfinger, hernach eine Tasche--D--für den Zeigefinger. Nachdem die Tasche--Ddes Zeigefingers fertig gestrickt ist, läuft der Strickvorgang ohne Unterbrechung zur Bildung des Handschuhmittelteiles--E--weiter. Dabei werden die vier Fingertaschen mit dem oberen Rand des Mittelteiles verbunden.
Sobald dieser Mittelteil--E--eine gewisse Länge besitzt, wird als nächstes der Basisrand der Daumentasche--F--geformt. Das Stricken des Mittelteiles wird sodann ausgesetzt und das Stricken der Daumentasche--F--beginnt an deren Spitze. Anschliessend daran erfolgt das Stricken des Hauptteiles--G--des Handschuhes, welcher sich von der Basis der Daumentasche bis zur Basis des Mittelteiles erstreckt. Am Ende wird ein elastischer Stutzen--H--gestrickt, dessen Maschenzahl gleich der Maschenzahl
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Fingerspitze begonnen wird, welche von der Aussenseite des kleinen Fingers weiter weg liegt. In der Fig. 2 der Zeichnungen liegen diese Stellen links. Das Stricken einer jeden Fingertasche endet am linken Eck der Fingerbasis.
Wenn nun, wie Fig. 4 zeigt, die Fingertaschen so geformt sind, dass zwei bis drei Maschen (dünn gezeichnet) der einen Tasche, welche schon fertiggestrickt ist, mit den korrespondierenden Maschen (dick gezeichnet) der als nächste geformten benachbarten Tasche verstrickt sind, muss die Schleife jener Masche, von welcher das führende Ende des Strickfadens wegläuft mit Kraft herausgezogen werden, nachdem der Faden die Bildung dieser Masche beendet hat. Infolgedessen ist die Schleife der letzten Masche, von welcher das Fadenende wegläuft, vergrössert, wodurch die Verbindungsstelle an der Basis zweier benachbarter Fingertaschen ein unschönes Aussehen bekommt. Es ist dies derselbe Effekt, welcher durch eine weite Öffnung an der Verbindungsstelle entsteht.
Die folgenden Merkmale des erfindungsgemässen Verfahrens unterscheiden sich nicht vom bisher üblichen Verfahren :
1. Der Handschuh wird in der bereits beschriebenen Reihenfolge gestrickt, d. h. es wird mit der Tasche
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wird der Mittelteil--E--gestrickt, hernach die Daumentasche--F--und schliesslich der
Handschuhhauptteil--G--sowie der Handgelenkstutzen--H--.
2. Zwei bis drei der Stricknadeln, welche für eine Fingertasche verwendet worden sind, werden auch zum Stricken der rechten Seite der benachbarten Tasche verwendet.
3. Die Verbindung zwischen zwei benachbarten Taschen wird so gestrickt, dass zwei bis drei Maschen der Basis einer Tasche in Überlagerung mit zwei oder drei Maschen der Basis der benachbarten
Tasche aufgenommen werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren, welches in Fig. 3 dargestellt ist, unterscheidet sich jedoch in folgender Weise von dem bisher bekannten Verfahren : Das Stricken einer jeden Fingertasche beginnt an jener Ecke --x--, der Fingerspitze, welche näher der Handkante zu liegt, wobei auch das Stricken der Tasche des kleinen Fingers an deren äusserer Seitenecke begonnen wird. Das heisst, das Stricken dieser Taschen wird an der rechten Seite der Fig. 3 begonnen. Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass das
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Stricken der Tasche des kleinen Fingers--A--, des Ringfingers--B--und des Mittelfingers--C--an jener Stelle--y--beendet wird, welche näher der Handkante zu liegt.
Das heisst, dass die Strickenden dieser drei Fingertaschen unverändlich an der rechten Seite der zeichnerischen Darstellung liegen. Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass das Stricken des Mittelteiles an einer Stelle--y-- beendet wird, welche an dem zum kleinen Finger näheren Rand liegt, oder bei irgendeiner Masche, welche nicht von den Maschen der Daumentasche überlagert wird, wenn diese Tasche anschliessend an den Mittelteil gestrickt
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an der linken Seite der zeichnerischen Darstellung.
Infolge der erfmdungsgemässen Anfangsstellen--x--und Endstellen--y--beim Stricken einer jeden Fingertasche, werden die Verbindungsstellen der Fingertaschen, d. h. vom kleinen Finger bis zum Zeigefinger so gestrickt, wie es in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Insbesondere erkennt man aus Fig. 6, dass das erfindungsgemässe Stricken der drei Taschen, für den kleinen Finger, den Ringfinger und den Mittelfinger an einer Stelle--y--endet, welche an jener Seite liegt, die zur Handkante näher ist. Das Stricken des Mittelteiles endet an jener Stelle--y--, welche entweder an jener Ecke liegt, die zur Handkante zu liegt, oder an irgendeiner andern Masche, welche nicht von den Maschen der Daumentasche überlagert wird, wenn diese anschliessend an den Mittelteil gestrickt wird.
Es wird demnach jede folgende Fingertasche so gestrickt, dass das voranlaufende Ende--z--des Fadens zum rechten Ende--c--der folgenden Fingertasche hinaufgezogen wird und dass aus diesem Ende eine Anzahl Schleifen--d--geformt werden, welche gegen die Aussenseite des Daumens hin verlaufen und zum Stricken der nächsten Fingertasche ausgenutzt werden. Infolge dieser Strickweise ergibt sich keine Möglichkeit, dass die Maschen an der Basis der vorher geformten Tasche mit Gewalt vergrössert werden.
Es ist weiters zu bemerken, dass die letzte Masche einer Tasche, von welcher das voranlaufende Ende--z--des Fadens weggeführt wird, und welche nicht von den an ihren beiden Seiten liegenden Maschen erfasst ist, automatisch in eine Masche der benachbarten Tasche hineingezogen wird, welche von den an ihren beiden Seiten liegenden Maschen gehalten ist. Auf diese Weise kann die Grösse der Öffnungen, welche sich an der Verbindungsstelle benachbarter Taschen bilden, minimal klein gehalten werden.
Wenn man nach der Bildung von zwei bis drei Maschenreihen der benachbarten Tasche den laufenden Faden durchschneidet, wird der abgeschnittene Endteil des Fadens automatisch auf die Innenseite des Handschuhes gezogen, wodurch jene andernfalls notwendige manuelle Arbeit eingespart wird, welche erforderlich ist, um das voranlaufende Fadenende zum Schluss in den fertigen Handschuh hineinzuziehen.
Weiters liegt erfindungsgemäss das Strickende des Mittelteiles--F--an jener Seite, die zur Handkante näher ist, nämlich am Punkt--P--der Fig. l. Dagegen liegt das Strickende der Daumentasche--F--an der
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gebildet, und diese Maschen wieder werden von den an ihren beiden Seiten liegenden Maschen gehalten. Man kann deshalb den Handschuh so perfekt stricken, dass sich auch an der Basis der Daumentasche keine Öffnung bildet, und dass kein manueller Vorgang erforderlich ist, sobald der Handschuh fertig ist.
Fig. 7 zeigt in vergrössertem Massstab einen Teil des Handgelenkstutzens eines gestrickten Handschuhes. Man erkennt aus der Zeichnung, dass ein elastischer Faden--e--aus Gummi, welcher mit Garn umsponnen ist, durch eine querverlaufende Schlingenreihe von Maschen durchgezogen ist, u. zw. durch jede Reihe oder durch jede zweite bzw. dritte Reihe, so dass ein elastischer Handgelenkstutzen entsteht. Diese Methode zur Bildung eines elastischen Handgelenkstutzens ist bekannt und stellt keinen Teil der Erfindung dar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Stricken von Handschuhen aus einem ununterbrochenen Strickfaden mit Hilfe einer Handschuhstrickmaschine in der Reihenfolge, dass zuerst die Tasche des kleinen Fingers geformt wird, danach die Tasche des Ringfingers, danach die Tasche des Mittelfingers, danach die Tasche des Zeigefingers, anschliessend daran der bis zum Daumenansatz reichende Mittelteil, danach die Tasche des Daumens und sodann der Hauptteil
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Strickreihe der Tasche für den kleinen Finger (A), den Ringfinger (B), den Mittelfinger (C) und des Mittelteiles (E) jeweils an derselben Seite wie der Beginn und das Stricken der letzten Strickreihe der Zeigefingertasche (D)
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