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Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse, insbesondere auf eine Abkantpresse für Bleche, welche an einem beweglichen Holm einerseits und auf dem Arbeitstisch anderseits angeordnete, miteinander zusammenwirkende Bearbeitungswerkzeuge trägt, von denen mindestens das eine unter Wirkung von, eine
Durchbiegung kompensierenden Mitteln steht.
Bei Abkantpressen, welche mit hohem Druck arbeiten, kommt es häufig vor, dass sich während der
Bearbeitung des Werkstückes der Holm nach oben und der Arbeitstisch nach unten durchbiegt. Zwischen dem oberen und dem unteren Bearbeitungswerkzeug entsteht daher ein gegen die Mitte hin grösser werdender Spalt, was die Genauigkeit der Bearbeitung des Werkstückes nachteilig beeinflussen kann. Um diese Unzulänglichkeiten zu eliminieren, sind verschiedene Lösungen bekanntgeworden. Neben den rein mechanisch wirksamen
Ausgleichsvorrichtungen mit Zentrierplatten od. dgl., welche ein umständliches Justieren erfordern, hat sich als vorteilhafte Lösung erwiesen, mindestens eines der Bearbeitungswerkzeuge auf einem Kissen aus einer Flüssigkeit oder einem Elüssigkeitsähnlichen Material aufliegend zu lagern.
Dieses Flüssigkeitsölkissen übt eine ausgleichende
Stützwirkung auf das Bearbeitungswerkzeug aus, indem es an allen Stellen längs des Werkzeuges einen konstanten
Gegendruck liefert, so dass eine Durchbiegung des Werkzeuges und der Maschine selbsttätig kompensiert wird.
Diese Lösung hat sich im wesentlichen gut bewährt und es hat sich gezeigt, dass mit einer Abkantpresse die mit einem solchen flüssigkeitsgelagerten Werkzeug ausgerüstet ist, ein im allgemeinen präzises Arbeiten möglich ist.
Immerhin hat sich jedoch, insbesondere beim Bearbeiten von Werkstücken, die wesentlich schmaler sind als die nutzbare Breite der Presse, eine weitere Unzulänglichkeit herausgestellt. Während der Bearbeitung eines solchen Werkstückes wird das Flüssigkeitsölkissen lediglich auf einer, dem Werkstück entsprechenden Breite, mit
Druck beaufschlagt, welcher Druck sich jedoch auf die ganze Breite des Flüssigkeitsölkissens verteilt. Da aber an den nicht durch das Werkstück eingenommenen Stellen kein Gegendruck erzeugt wird, kann es zu einer unerwünschten überkompensation der Durchbiegung kommen, was die Qualität der Bearbeitung in den
Randzonen des Werkstückes wieder nachteilig beeinflusst.
Es ist das Ziel der Erfindung, auch diesen Nachteil auszuschalten, und eine Presse der eingangs erwähnten
Art vorzuschlagen, mit welcher unter allen Bedingungen und bei jeder beliebigen Werkstückbreite ein Arbeiten mit äusserster Präzision möglich ist. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass auf einem der
Bearbeitungswerkzeuge mindestens zwei, in der Bewegungsbahn derselben liegende, in der Dicke zumindest annähernd dem zu bearbeitenden Werkstück entsprechende Abstandshalter vorgesehen sind. Diese Abstandshalter können beispielsweise Blechstücke sein, deren Querschnitt zumindest teilweise die gleiche Form besitzt wie derjenige der bearbeiteten Werkstücke. Ausserdem ist es zweckmässig, wenn die Abstandshalter auf den festen, unteren Bearbeitungswerkzeug und entlang desselben verschiebbar und arretierbar angeordnet sind.
Auf diese Weise lässt sich erreichen, dass auch an den, den Randzonen des Werkstückes benachbarten
Stellen ein Druck auf das ölkissen ausgeübt wird und diesem gleichsam ein breiteres Werkstück vorgetäuscht wird, so dass eine eventuell auftretende überkompensation der Durchbiegung sich beim Rand der Abstandshalter auswirken würde, was jedoch auf die Bearbeitung des Werkstückes keinen Einfluss hat.
In der nachfolgenden Beschreibung wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher erläutert, indem auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Es zeigen : Fig. l einen Querschnitt durch den unteren Teil einer Abkantpresse, Fig. 2 einen Querschnitt durch das obere Bearbeitungswerkzeug einer Abkantpresse, und Fig. 3 eine schematische Vorderansicht der Presse gemäss Fig. 1.
Der Arbeitstisch der Presse ist mit--l--bezeichnet und trägt ein unteres Bearbeitungswerkzeug --2--, das mit einem in Fig. l nicht näher dargestellten, am beweglichen Holm angeordneten Oberwerkzeug zusammenwirkt. Die Tischplatte--l--liegt auf einem Stützelement --3-- auf, welche sich im wesentlichen über die ganze Länge der Tischplatte-l-erstreckt. Das Stützelement --3-- besitzt einen Querschnitt, der in der Form einem umgekehrten T gleicht und ist vertikal in einem Bodenteil gelagert, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem oberen Teil--4--und einem unteren Teil -5-- besteht.
Der Oberteil --4-- des Bodenteiles ist mit seitlichen Ausnehmungen --6-- versehen, welche durch die seitlich abstehenden Fortsätze--7--des Stützelements--3--eingenommen werden. Dadurch ist die Verschiebbarkeit des Stützelements --3-- gegen oben begrenzt. Im Unterteil --5-- des Bodenteiles ist eine, im wesentlichen der Länge der Tischplatte --1-- entsprechende Wanne --8-- ausgebildet, welche zur Aufnahme von 01--9-bestimmt ist. Diese Wanne --8-- wird oben durch eine Membran-10verschlossen, welche dichtend auf Absätze des Unterteiles--5--aufgelegt und durch den Oberteil--4-- festgehalten ist.
Das untere Bearbeitungswerkzeug --2-- trägt zwei Abstandshalter Ein Teil derselben besitzt einen Querschnitt, der demjenigen des bearbeiteten Werkstückes entspricht. Im
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, gelangen im Normalfall zwei der erwähnten Abstandshalter --11-- zur Anwendung. Das zu bearbeitende Werkstück, beispielsweise eine Blechtafel, ist mit --13-- bezeichnet und wird, bei hochgezogenem Holm-14--, auf das Unterwerkzeug--2--gelegt. Sodann werden die beiden Abstandshalter --11-- entlang des Werkzeuges --2-- verschoben, bis sie auf beiden Seiten an das Blechstück - 13-anstossen, und durch die Arretiereinrichtung --12-- in ihrer Lage fixiert. Eine beispielsweise am Werkzeug--2-angebrachte Skala--15--, erlaubt es, den gegenseitigen Abstand der Abstandshalter --11-- schon im voraus einzustellen, wenn die Breite des zu bearbeitenden Werkstückes bekannt ist.
Eine Variante ist in Fig. 2 dargestellt. Am Holm--14--, der in den Zeichnungen nur teilweise angedeutet ist, ist mittels Schrauben --16-- ein oberes Bearbeitungswerkzeug --17-- angebracht. An diesem befestigt
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--17'-- des Werkzeuges --17-- befindet.- eine Skala aufweisen, die es gestattet, den gegenseitigen Abstand der Abstandshalter--II-- voreinzustellen.
Bei einer programmgesteuerten Presse kann man noch weitergehen und die Verschiebung des Abstandshalters mit Hilfe mechanischer bzw. hydraulischer oder pneumatischer Mittel vornehmen, welche Verschiebevorrichtungen ebenfalls durch das Programmsteuergerät betätigt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn nacheinander Bleche verschiedener Breite oder ein Blech mit unterschiedlichen Breiten bearbeitet werden muss. Eine andere Lösung könnte darin bestehen, das obere Bearbeitungswerkzeug mit einer grösseren Anzahl von Abstandshalter-Paaren auszurüsten, die von einer nicht wirksamen Bereitschaftsstellung in eine Arbeitsstellung geschwenkt werden können. Auch dieser Vorgang lässt sich durch das die Presse steuernde Programmsteuergerät auslösen.
In der Praxis würde das beispielsweise so aussehen, dass der obere Biegestempel am Holm mit vier Paaren von Abstandshaltern ausgerüstet ist, die alle paarweise von einer Bereitschaftsstellung in eine Arbeitsstellung geschwenkt werden können. Mit der so ausgerüsteten Presse lassen sich in einem Arbeitszyklus vier Bleche unterschiedlicher Breite bzw. ein Blech an vier verschieden breiten Stellen nacheinander bearbeiten, wobei nach jedem Bearbeitungsschritt das eben benötigte Abstandshalter-Paar weggeklappt und das für den nächstfolgenden Schritt benötigte Paar von Abstandshaltern in die Arbeitsstellung geschwenkt wird.
Es ist selbstverständlich, dass die Dicke des wirksamen Teiles der Abstandshalter--11-zumindest annähernd der Dicke des zu bearbeitenden Werkstückes entspricht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Presse, insbesondere Abkantpresse für Bleche, welche an einem beweglichen Holm einerseits und auf dem Arbeitstisch anderseits angeordnete, miteinander zusammenwirkende Bearbeitungswerkzeuge besitzt, von denen mindestens das eine unter Wirkung von, eine Durchbiegung kompensierenden Mitteln steht,
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der Bewegungsbahn derselben liegende, in der Dicke zumindest annähernd dem zu bearbeitenden Werkstück entsprechende Abstandshalter (11) vorgesehen sind.
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