<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Maiserntegerät, insbesondere zum Anbau an ein Zugfahrzeug, mit einer
Pflückeinrichtung und mit einem Häckselwerk, das ein mit einem Auswurfstutzen versehenes Gehäuse umfasst, in dem ein Messerrad bzw. Trommelrad sowie umlaufende Schlagkörper gelagert sind, welch letztere mit an der
Innenwand des Gehäuses angebrachten Vorsprüngen zusammenwirken.
Bei der Herstellung von Maiskolbenschrotsilage werden die Maiskolben samt den Hüllblättern, den sogenannten Lieschen, im Häckselwerk in kleine Stücke zerteilt, die durch umlaufende Schlagkörper des
Häckselwerkes, die mit an der Innenwand des das Häckselwerk umgebenden Gehäuses angebrachten Vorsprüngen zusammenarbeiten, weiter zerkleinert werden, wodurch ein Aufschliessen der einzelnen Maiskörner erzielt wird.
Die so gewonnene Maiskolbenschrotsilage enthält einen grossen Anteil an fein zerkleinerten Lieschen, die jedoch nur einen geringen Nährwert besitzen (deutsche Offenlegungsschrift Nr. 2062945).
Um die Qualität des Futters, insbesondere für die Schweinemast zu verbessern, wird daher angestrebt, den
Anteil an Lieschen in der Silage möglichst gering zu halten.
Zu diesem Zweck sind bereits Maisemtegeräte vorgeschlagen worden, die zwischen der Pflückeinrichtung und dem Häckselwerk eine Entliescheneinrichtung, also eine Einrichtung zum Entfernen der Lieschen, aufweisen.
Solche Entliescheneinrichtungen bestehen üblicherweise aus gegenläufig angetriebenen Profilwalzen, welche die
Lieschen von den Maiskolben abziehen und nach unten auswerfen. Diese Einrichtung ist jedoch mechanisch aufwendig und benötigt verhältnismässig viel Platz, der bei Anbaugeräten oft nicht zur Verfügung steht. Auch das
Gewicht derartiger Geräte ist meist zu gross, um diese an das Hubwerk des Zugfahrzeuges anschliessen zu können.
Die Wirksamkeit der bekannten Entliescheneinrichtungen ist ausserdem beträchtlich vom Reifegrad des Maises abhängig.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Maiserntegerät zu schaffen, das die
Gewinnung von Maiskolbenschrotsilage mit einem sehr geringen Gehalt an Lieschen gestattet.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einem Maiserntegerät der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass der Spalt zwischen dem Messerrad bzw. Trommelrad des Häckselwerkes einerseits und der Schneidkante an dem
Gehäuse des letzteren anderseits grösser ist als die übliche Dicke der Lieschen zuzüglich des aus der Abnutzung resultierenden Spieles, so dass die Spaltbreite vorzugsweise 3 bis 6 mm beträgt, und dass im Auswurfstutzen des
Gehäuses bzw. in einer an diesen Auswurfstutzen angeschlossenen Leitung wenigstens eine Abscheideeinrichtung für die Lieschen vorgesehen ist. Bei dieser Ausbildung des Häckselwerkes wird der grösste Teil der Lieschen in den Spalt zwischen Messerrad bzw. Trommelrad einerseits und der Schneidkante anderseits eingezogen und bleibt somit im wesentlichen unzerkleinert.
Diese unzerkleinerten Lieschen gelangen kaum in den Bereich der
Schlagkörper und können im Auswurfstutzen oder in der daran angeschlossenen Leitung mittels der
Abscheideeinrichtung leicht entfernt werden.
Die einwandfreie Funktion des Häckselwerkes ist trotz des relativ grossen Spaltes zwischen Messer- bzw.
Trommelrad und Schneidkante gewährleistet, da die Maiskolben selbst eine gewisse Steifigkeit besitzen. Die
Wirkung der Abscheideeinrichtung beruht hingegen auf den unterschiedlichen Eigenschaften von
Maiskolbenschrot und Lieschen, beispielsweise dem unterschiedlichen spez. Gewicht und der unterschiedlichen
Grösse.
Gemäss einer bevorzugten Bauform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abscheideeinrichtung aus mindestens zwei, nebeneinander angeordneten, vorzugsweise bogenförmigen, federnden Zinken bestehen, die in den Auswurfstutzen oder in die an diesen angeschlossene Leitung hineinragen, der bzw. die im Bereich der Zinken Öffnungen, insbesondere Schlitze zum Ausbringen der Lieschen aufweist. Bei dieser Ausbildung werden die Lieschen erfasst und nach aussen befördert. Hiebei ist es zweckmässig, wenn die vorzugsweise parallel zueinander angeordneten Zinken im Bereich einer Krümmung des Aufwurfstutzens bzw. der an diesen angeschlossenen Leitung angeordnet sind.
Bei einer andern bevorzugten Bauform der Erfindung ist die Abscheideeinrichtung aus einem ausserhalb des Auswurfstutzens bzw. der an diesen angeschlossenen Leitung gelagerten Zinkenrad gebildet, dessen Zinken durch eine Öffnung in den Auswurfstutzen bzw. in die an diesen angeschlossene Leitung eingreifen, wobei die Spitzen der Zinken entgegen die Förderrichtung der Lieschen gerichtet sind. Die Zinken des Zinkenrades sammeln die im wesentlichen unzerkleinerten Lieschen, während die bedeutend kleineren, aufgeschlossenen Maiskörner zwischen den Zinken hindurchgleiten. Es ist günstig, wenn das Zinkenrad mehrere Reihen von im Abstand nebeneinander angeordneten, vorzugsweise bogenförrnigen oder abgewinkelten Zinken aufweist. Weiters ist es vorteilhaft, wenn das Zinkenrad antriebsmässig mit dem Häckselwerk oder der Pflückeinrichtung verbunden ist.
Die antriebsmässige Verbindung kann hiebei so gewählt werden, dass die Geschwindigkeit der Zinkenspitzen im Auswurfstutzen bzw. in der an diesen angeschlossenen Leitung kleiner als die Fördergeschwindigkeit in dem Stutzen bzw. in der Leitung ist.
Eine weitere Bauform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheideeinrichtung aus einem in die nach oben gerichtete Öffnung des im wesentlichen vertikal verlaufenden Auswurfstutzens bzw. der im Bereich dieser Öffnung gleichfalls im wesentlichen vertikal verlaufenden Leitung ragenden Umlenkkörper gebildet ist, dessen Mantelfläche Öffnungen zum Durchtritt des Maiskolbenschrotes aufweist. Die aus dem Auswurfstutzen bzw. der Leitung unter Druck austretenden Maiskörner können somit ungehindert durch den
<Desc/Clms Page number 2>
Umlenkkörper hindurchströmen, wogegen die wesentlich grösseren Lieschen an den Mantelflächen des Umlenkkörpers umgelenkt werden und nach unten fallen.
Es ist vorteilhaft, wenn der Umlenkkörper aus mehreren, insbesondere federnden, dünnen Drahtstücken oder Stäben besteht, welche die durchbrochene Mantelfläche eines Kegels bilden, dessen Spitze in die nach oben gerichtete Öffnung des Auswurfstutzens bzw. der an diesen angeschlossenen Leitung hineinragt, wobei die von der Spitze des Kegels abgewandten Enden der Drahtstücke oder Stäbe nach aussen umgebogen sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes zeigen, näher beschrieben. Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Darstellung der Pflückeinrichtung und des Häckselwerkes eines erfindungsgemässen Maiserntegerätes, wobei das Häckselwerk im Schnitt gezeichnet ist, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. l, Fig. 3 den Auswurfstutzen samt Abscheideeinrichtung, Fig. eine andere Ausführungsform der Abscheideeinrichtung und Fig. 5 eine weitere Bauform der Abscheideeinrichtung.
Das in Fig. 1 dargestellte Maiserntegerät umfasst eine Pflückeinrichtung--l--und ein Häckselwerk - mit vorgschalteter Einzugsvorrichtung--3--. Die Pflückeinrichtung-l--und das Häckselwerk --2-- sind mit einem Rahmen--l'-verbunden, der nicht näher dargestellte Anschlüsse zum Anbau an das Dreipunkthubwerk einer Zugmaschine aufweist. Bei Anbau des Maiserntegerätes an die Zugmaschine wird der Rahmen quer zur Fahrtrichtung der Zugmaschine angeordnet, so dass die Pflückeinrichtung seitlich neben die Zugmaschine zu liegen kommt.
Das Häckselwerk --2-- ist als Messerradhäckselwerk ausgebildet und umfasst ein Messerrad--4--mit einer Antriebswelle--5--, die in einem das Messerrad umgebenden und mit einem Auswurfstutzen--7--
EMI2.1
befestigt. Der Spalt-A-zwischen den Messern --9-- und der Schneidkante --10-- des Gehäuses - beträgt-in axialer Richtung gemessen-3 bis 6 mm ; vorzugsweise wird ein Abstand von 5 mm eingestellt. Dieser Abstand entspricht einem Vielfachen der Dicke der Lieschen (etwa 0, 5 bis 0, 8 mm) zuzüglich des sich infolge der üblichen Abnutzung ergebenden Spieles, das bis zu 1, 0 mm betragen kann. Durch die verstellbare Halterung der Messer --9-- ist die Breite des Spaltes-A-beliebig einstellbar.
EMI2.2
Zwecke mit schlitzförmigen Öffnungen--18--, versehen ist.
Die federnden Zinken --16-- ragen auf der den Schrauben--17--abgelegenen Seite der Leitung--14--durch eine Ausnehmung --19-- derselben über diese beträchtlich hinaus, wobei das freie Ende der Zinken ebenfalls bogenförmig gekrümmt ist.
Das in Fig. l bis 3 dargestellte Maiserntegerät arbeitet wie folgt :
Beim überfahren des Feldes werden die Maiskolben von der Pflückeinrichtung --1-- erfasst, vom Stengel getrennt und von der Einzugsvorrichtung --3-- dem Häckselwerk --2-- zugeführt. Im Häckselwerk--2-- wird durch den Spalt--A-zwischen den Messern--9--und der Schneidkante --10-- zwar eine ausreichende Zerkleinerung der Maiskolben erreicht, aber gleichzeitig bewirkt, dass hingegen die dünnen Lieschen zum überwiegenden Teil ungeschnitten durch den Spalt-A-durchgezogen bzw. nur zu einem geringen Prozentsatz geschnitten werden. Die spezifisch schwereren Maiskolbenteile gleiten an der Innenseite des Gehäuses - 6-- entlang und werden an den Vorsprüngen auf Maiskolbenschrot zerkleinert.
Die leichteren Lieschen schweben im Luftstrom mit und werden kaum einer nennenswerten Weiterzerkleinerung unterzogen. Auch tritt in diesem Fall keine starke Vermengung der Lieschen mit dem Maisschrot auf, da diese kaum in den
EMI2.3
<Desc/Clms Page number 3>
Sowohl durch die Bodenunebenheiten als auch durch den Luftstrom werden die federnden Zinken --16-- in
Schwingungen versetzt, welche das Abgleiten begünstigen.
In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform einer Abscheideeinrichtung dargestellt, die mit --20-- bezeichnet ist. Die Abscheideeinrichtung --20-- umfasst ein drehbar gelagertes Zinkenrad --21--, dessen Drehachse --23-- seitlich ausserhalb der an den Auswurfstutzen --7-- angeschlossenen Leitung --14-- angeordnet ist. Das Zinkenrad --21-- ist mit dem Antrieb des Häckselwerkes --2-- bzw. der Pflückeinrichtung-l-in nicht näher dargestellter Weise antriebsmässig verbunden. Das Zinkenrad-21-- weist mehrere Reihen von im Abstand nebeneinander angeordneten, winkelförmig ausgebildeten Zinken auf, die durch eine Öffnung--22--in die Leitung--14--eingreifen.
Die Spitzen der Zinken beschreiben bei
Rotation des Zinkenrades --21-- in der Leitung --14-- eine kreisförmige Bahn, wobei die
Bewegungsrichtung der Zinken im wesentlichen wie die Austragsrichtung des Maiskolbenschrotes verläuft. Die mit dem Maiskolbenschrot ausgeworfenen Lieschen werden vom Zinkenrad erfasst und gleiten auf Grund der besonderen Formgebung und Anordnung der Zinken auf letzteren durch die Öffnung --22-- aus der Leitung --14-- ins Freie. Bei Rotation des Zinkenrades --21-- in Richtung des pfeiles --24-- werden die auf den
Zinken angesammelten Lieschen nach unten abgeworfen, sobald die Spitzen dieser Zinken in den unteren
Bereich ihrer Umlaufbahn gelangen.
Wenn gleich die Abscheideeinrichtung --20-- mit einem Antrieb versehen ist, so wäre auch eine Ausführungsform ohne Antrieb möglich. Bei der zuletzt genannten Ausführungsform wäre das Zinkenrad drehbar gelagert und würde allein durch den in der Leitung --14-- herrschenden Strömungsdruck angetrieben.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Abscheideeinrichtung ist mit--25--bezeichnet. Die Abscheideeinrichtung --25-- umfasst einen kegelförmigen, durchbrochenen Umlenkkörper, dessen Mantelfläche durch federnde, unter einem Winkela gegeneinander geneigte Drahtstücke -26-- gebildet ist, die an der Spitze des Kegels miteinander verbunden sind.
Die der Spitze des Kegels abgewandten Enden der Drahtstücke --26-- sind von der Kegelachse weg nach aussen abgebogen. Die Kegelachse ist koaxial zur Achse des vertikal verlaufenden Auswurfstutzens-7-angeordnet und die Spitze des Kegels ragt in die nach oben gerichtete Öffnung --27-- des Auswurfstutzens - -7-- hinein. Der ausserhalb des Auswurfstutzens --7-- befindliche Teil des Umlenkkörpers ist von einem ringförmigen Hohlkörper-28-umgeben, der koaxial zum Auswurfstutzen --7-- augeordnet ist und diesen mit Abstand umgibt. An der Innenseite des Hohlkörpers --28-- sind die abgebogenen Enden der Drahtstücke - befestigt.
Der Hohlkörper-28-selbst ist über einen konischen Abschnitt --29-- mit einer Leitung --30-- zum Austragen des Maiskolbenschrotes verbunden und kann durch zwei oder mehrere Arme - 31-an dem Auswurfstutzen-7-abgestützt sein.
Die Wirkungsweise der Abscheideeinrichtung --25-- besteht darin, dass das unter Druck aus dem Auswurfstutzen --7-- austretende Gut gegen den Umlenkkörper geführt wird ; hiebei sammeln sich die Lieschen an den Drahtstücken-26-, während der Maiskolbenschrot zwischen den einzelnen Drahtstücken --26-- hindurch in die Leitung --30-- geschleudert wird. Die Abscheidewirkung wird noch verbessert, weil beim Verlassen des Auswurfstutzens ein wesentlicher Teil des Luftstromes nach unten entweichen wird und dabei die leichten Lieschen mitführen. Die kleineren, aber spezifisch schwereren Maisschrotteilchen gehen geradlinig durch den Umlenkkörper hindurch.
An Stelle der dargestellten Abscheideeinrichtung könnten auch schwingend bewegte oder rotierende Siebe im Bereich des Auswurfstutzens angeordnet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Maiserntegerät, insbesondere zum Anbau an ein Zugfahrzeug, mit einer Pflückeinrichtung und mit einem Häckselwerk, das ein mit einem Auswurfstutzen versehenes Gehäuse umfasst, in dem ein Messerrad bzw.
Trommelrad sowie umlaufende Schlagkörper gelagert sind, welch letztere mit an der Innenwand des Gehäuses
EMI3.1
dem Messerrad (4) bzw. Trommelrad des Häckselwerkes (2) einerseits und der Schneidkante (10) an dem Gehäuse (6) des letzteren anderseits'grösser ist als die übliche Dicke der Lieschen zuzüglich des aus der Abnutzung resultierenden Spieles, so dass die Spaltbreite vorzugsweise 3 bis 6 mm beträgt, und dass im Auswurfstutzen (7) des Gehäuses (6) bzw. in einer an diesen Auswurfstutzen angeschlossenen Leitung (14) wenigstens eine Abscheideeinrichtung (15,20, 25) für die Lieschen vorgesehen ist.
EMI3.2