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Die Erfindung betrifft einen Feldhäcksler, insbesondere zum Anbau an ein Zugfahrzeug, bestehend aus einem Häckselwerk samt zugehöriger Einzugsvorrichtung, die Einzugs- und Vorpresswalzen umfasst, und der gegebenenfalls ein Mähwerk zugeordnet ist, wobei die Vorpresswalzen mit im wesentlichen horizontaler Achse vor dem Schneidmund des Häckselwerkes vorgesehen und die in Einzugsrichtung den Vorpresswalzen vorgeschalteten, lotrechten oder in bezug auf die Lotrechte geneigte Achsen aufweisenden Einzugswalzen in Umfangsrichtung der Vorpresswalzen im Abstand nebeneinander angeordnet sind.
Die bekannten Feldhäcksler diese ; Art haben nur eine geringe Flächenleistung, da ihre Einzugsvorrichtung jeweils nur eine Reihe von Feldfrüchten oder einen schmalen Schwad von Halm- oder Blattgut aufnehmen können (deutsche Offenlegungsschrift 1962873).
Im Zuge der fortschreitenden Mechanisierung der Landwirtschaft werden an die Arbeitsleistung der Geräte immer höhere Anforderungen gestellt. So ist beispielsweise bereits vorgeschlagen worden, einen ortsfesten Gebläsehäcksler mit zwei von einer gemeinsamen Beschickungseinrichtung gespeisten Häckselwerken auszurüsten.
Das zu häckselnde Gut wird dabei mittels einer Rutsche auf ein über Rollen umlaufendes Förderband aufgegeben, welches das Gut dem Schneidmund des Häckselwerkes zuführt. Die beiden Messerräder des Häckselwerkes sind dabei gleichsinnig angetrieben, so dass eines der Messerräder mit der oberen und das andere mit der unteren Kante des Schneidmundes zusammenarbeitet. Diese bekannte Einrichtung ist zum gleichmässigen Häckseln von Feldfrüchten, wie beispielsweise Mais, jedoch wenig geeignet, da die Feldfrüchte ungeordnet und im wesentlichen auch ungepresst dem Häckselwerk zugeführt werden (österr. Patentschrift Nr. 259301).
Weiters ist es bekannt, die Flächenleistung eines fahrbaren Maishäckslers durch Verwendung eines zweireihigen Maisgebisses zu verbessern. Zweireihige Maishäcksler haben aber einen sehr hohen Kraftbedarf, so dass in vielen Fällen der Einsatz dieser leistungsfähigen Geräte an der zu geringen Leistung des Zugfahrzeuges scheitert.
Die Forderung nach Verbesserung der Arbeitsleistung gilt insbesondere für universell einsetzbare Geräte, wie beispielsweise Maishäcksler, an die wahlweise ein Reihenschneidwerk, eine Aufnahmeeinrichtung für Halmund Blattgut oder ein Mähwerk angeschlossen werden kann. Ein bekannter Maishäcksler dieser Art hat ein eigenes Fahrwerk und wird mittels einer Stange an das Zugmaul eines Zugfahrzeuges angehängt.
Es wäre denkbar, an diesem Häcksler zwecks Erhöhung der Flächenleistung ein zweireihiges Maisgebiss anzubringen, doch wäre in diesem Fall eine beträchtlich hohe Antriebsleistung für das Häckselwerk notwendig, dessen einziges Messerrad sodann das von den beiden Maisgebissen aufgenommene Maispaket in Form eines dicken Stranges durchschneiden müsste (USA-Patentschrift Nr. 2, 763, 115). Hohe Futterpakete wirken aber auf die umlaufenden Messer des Messerrades elastisch und somit kraftverzehrend. Auch kommt es bei hohen Futterpaketen vor, vor allem wenn die Messer nicht mehr scharf sind, dass aus den oberen Schichten Futterteile herausgezogen werden, die dann am ortsfesten Schneidmund nicht auf die dem Vorschub entsprechende Länge geschnitten werden und dadurch zu ungleichmässigem Schnittgut führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen Feldhäcksler zu schaffen, der bei einfachem, kompaktem Aufbau eine grosse Flächenleistung hat, eine möglichst geringe Antriebsleistung verlangt und sowohl für die Verarbeitung von Halm- und Blattgut, als auch von in Reihen stehenden Feldfrüchten, insbesondere Mais, geeignet ist.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einem Feldhäcksler der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die der Längsmitte der Vorpresswalzen zugekehrten Einzugswalzen der zwei Walzenpaare umfassenden Einzugsvorrichtung einen grösseren Abstand von den Achsen dieser Vorpresswalzen haben als die von der Längsmitte entfernt liegenden Einzugswalzen, so dass die durch die Achsen zusammenwirkender Einzugswalzen gelegten Ebenen einen stumpfen Winkel einschliessen, dessen Scheitel im Bereich der Längsmittelebene der Einzugsvorrhtung liegt, der gegebenenfalls eine Aufnahmevorrichtung, beispielsweise ein zweireihiger Pflückvorsatz für in Reihen stehende Feldfrüchte, wie Mais, oder eine Aufnahmetrommel für Halm- oder Blattgut vorgeschaltet ist,
und dass das Häckselwerk in an sich bekannter Weise aus zwei im Abstand nebeneinander angeordneten Messerrädern mit vorzugsweise horizontaler Drehachse besteht, die in einem gemeinsamen Gehäuse gelagert sind, dessen Schneidmund sich in seiner Längsausdehnung über einander benachbarte Bereiche der gegenläufig angetriebenen Messerräder erstreckt.
Durch diese Ausbildung ist es möglich, einen breiten Schwad von Halm- oder Blattgut oder zwei bzw. mehrere Reihen von Feldfrüchten aufzunehmen und dem Häckselwerk zuzuführen, wobei im Falle der Verarbeitung von Feldfrüchten eine geordnete Zuführung der letzteren zum Häckselwerk bei allmählich zunehmender Pressung gewährleistet wird.
Die zweireihig aufgenommene Maispflanzen oder das aus einem breiten Schwad aufgenommene Halm- und Blattgut braucht nicht auf einen engen Kanal zu einem hohen bzw. dicken Futterpaket zusammengezogen werden, sondern es wird ein breites Futterpaket, das nur eine geringe Höhe aufweist, geformt. Das Durchschneiden eines solchen dünnen Futterpaketes im Häckselwerk braucht weniger Kraft und ergibt einen exakteren, gleichmässigeren Schnitt.
Die Feldhäcksler haben das Schnittgut zumeist nur auf kurze Entfernung auf einen angehängten oder parallel fahrenden Transportwagen zu fördern. Es genügt im allgemeinen eine geringe Umfangsgeschwindigkeit,
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um das Schnittgut auszubringen. Ein breiter Schneidmund würde bei einem einzigen Messerrad einen grossen Durchmesser des Messerrades verlangen. Dies ergäbe aber hohe Umfangsgeschwindigkeiten und grosse Luftbewegungen, welche unnötigen Kraftbedarf verursachen würden. Die Ausbildung des Häckselwerkes mit zwei kleinen Messerscheiben setzt hingegen die Umfangsgeschwindigkeit und die Luftbewegung erheblich herab und verursacht somit geringeren Kraftbedarf.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorpresswalzen in an sich bekannter Weise unmittelbar vor dem Schneidmund des Häckselwerkes angeordnet sind und wenigstens die gleiche Länge wie der Schneidmund aufweisen, und dass die Einzugswalzen, die konisch ausgebildet sind und an ihren unteren Enden einen zylindrischen Abschnitt grösseren Durchmessers aufweisen, sich in ihrer Längsausdehnung über den Schneidmund des Häckselwerkes erstrecken.
Bei dieser Anordnung kann ein sehr breiter Schwad aus Halm- oder Blattgut aufgenommen werden, der von den Einzugs- und Vorpresswalzen allmählich auf die Grösse des Schneidmundes zusammengeschoben wird.
Die Einzugsrichtung verläuft hiebei von der Aufnahmevorrichtung bis zu den Vorpresswalzen schräg zu den Achsen der letzteren.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch zeigt, näher beschrieben.
Fig. l ist eine Draufsicht auf einen erfindungsgemässen Feldhäcksler, teilweise im Schnitt, mit vorgebauter Aufnahmeeinrichtung für Halm- und Blattgut, Fig. 2 zeigt den Feldhäcksler nach Fig. l mit vorgebautem zweireihigem Maisgebiss, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. l, Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Häckslergehäuses in einer Darstellung analog Fig. 3, und Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Einzugs- und Vorpresseinrichtung in vergrössertem Massstab.
Der in Fig. l bis 3 dargetellte Feldhäcksler beteht im wesentlichen aus einem Häckselwerk--l--und einer Einzugsvorrichtung--2-. Das Häckselwerk-l-und die Einzugsvorrichtung --2-- sind auf einem Träger --3-- angeordnet, der nicht näher dargestellte Anschlüsse zur Befestigung am Dreipunkthubwerk eines gleichfalls nicht dargestellten Zugfahrzeuges aufweist. Bei Befestigung des Feldhäckslers am Zugfahrzeug kommt
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--3-- querverlaufender Drehachse, die im Abstand nebeneinander in einem gemeinsamen Gehäuse --6-- gelagert sind.
Jedes der beiden Messerräder --4,5-- besteht aus mehreren am Umfang gezahnten Häckselmessern --7-und Wurfschaufeln--8--. Der Abstand der Drehachsen der beiden Messerräder--4, 5--ist etwas kleiner als der halbe, äusserste Durchmesser jedes Messerrades, so dass sich die von den Messern--7--erzeugten Kreise geringfügig überschneiden. Diese Überschneidung ist möglich, da die Messer--7--der beiden Messerräder --4, 5--gegeneinander versetzt angeordnet sind. Die beiden Messerräder--4, 5--werden gegenläufig angetrieben.
Das Gehäuse-6--des Häckselwerkes-l--verjüngt sich im Bereich oberhalb der Messerräder --4, 5--und weist einen nach oben führenden, mittig angeordneten Auswurfstutzen--9-auf, an den ein nicht dargestellter Auswurfkrümmer zum Abtransport des Häckselgutes angeschlossen werden kann. Unterhalb des Auswurfstutzens--9--ist ein Leitkörper--6'--in das Gehäuse-6-eingebaut, der die von den beiden Messerrädern nach oben geförderten Gutmengen umlenkt und in den Auswurfstutzen--9--leitet.
Das gemeinsame Gehäuse-6--für die beiden Messerrädern 5--weist weiters einen für beide Messerräder
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Die Einzugsvorrichtung --2-- besteht aus mindestens zwei, im Abstand übereinander angeordneten Vorpresswalzen --11, 12-- mit im wesentlichen horizontaler Drehachse, die unmittelbar vor den Schneidmund
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Drehachse, die in Einzugsrichtung im Abstand vor den Vorpresswalzen --11, 12-- im Umfangsrichtung der letzteren nebeneinander angeordnet sind.
Die der Längsmitte der Vorpresswalzen--11, 12--zugewandten Einzugswalzen--14, 15--haben einen grösseren Abstand von den Achsen dieser Vorpresswalzen --11,12--, als die von der Längsmitte entfernt liegenden Einzugswalzen--13, 16--, so dass die durch die Achsen zusammenwirkenden Einzugswalzen gelegten Ebenen einen stumpfen Winkel einschliessen, dessen Scheitel im Bereich der Längsmittelebene der Einzugsvorrichtung liegt. Eine der Vorpresswalzen --11,12--, vorzugsweise die oben liegende Walze, ist höhenbeweglich gelagert. Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Vorpresswalzen ergibt sich weiters, dass einer unteren ortsfest gelagerten Vorpresswalze eine kleine mit glatter Oberfläche versehene Walze zugeordnet und darüberliegend eine ebenfalls ortsfest gelagerte Vorpresswalze mit grossen Durchmesser und elastischer Oberfläche vorgesehen ist.
Zum Aufnehmen des Häckselgutes kann an den Feldhäcksler wahlweis entweder eine Aufnahmevorrichtung --17-- für Halm- und Blattgut (Fig. l) oder ein zweireihiges Maisgebiss--18-- (Fig. 2) angebracht werden.
Zur lösbaren Verbindung dieser Aufnahmevorrichtung bzw. des Maisgebisses dienen nicht näher dargestellte
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Schnellverschlüsse. An Stelle der wahlweisen Anordnung dieser beiden Einrichtungen wäre es selbstverständlich auch möglich, eine dieser beiden Einrichtungen mit dem Feldhäcksler starr zu verbinden.
Bei der Aufnahme von Halm- und Blattgut wird den etwa lotrecht stehenden Einzugswalzen --13 bis 16-- die Aufnahmevorrichtung --17-- so vorgeordnet, dass deren oberes Einlaufblech in unter den lotrechten Einzugswalzen--13 bis 16--liegende Trennmesser eingreift und diese wenigstens teilweise abdeckt. Das von der Aufnahmevorrichtung aufgenommene Gut wird in einem kleinen Schwad an die Einzugswalzen herangeführt und von diesen in zwei Gutsträngen an die Vorpresswalzen weitergeleitet. Durch die Anordnung der Einzugswalzenpaare in einem stumpfen Winkel zueinander ergibt sich ein Zusammenführen der aufgenommenen Gutstränge in Richtung auf die Vorpresswalzen.
Der Antrieb des Feldhäckslers erfolgt mittels einer nicht dargestellten Gelenkwelle von der Zapfwelle des Zugfahrzeuges an ein hinter dem Zugfahrzeug am Rahmen --3-- angeordnetes, Winkelgetriebe (in den Zeichnungen nicht dargestellt) und von dort mittels einer Welle oder Gelenkwelle auf die Winkelgetriebe der Messerräder--4 und 5--. Über einen Keilriemen- oder Kettenantrieb und Verteilgetriebe-19-werden die Vorpresswalzen-11, 12- und die Einzugswalzen--13, 16-angetrieben.
Das Häckselwerk gemäss Fig. 4 unterscheidet sich von dem Häckselwerk gemäss Fig. l bis 3 im wesentlichen durch die Lage des AUswurfstutzens--9'--. Dieser ist aussermittig, in annähernd tangentialer Verlängerung der Seitenwand des Gehäuses --6-- angeordnet.
Der Feldhäcksler nach Fig. 5 umfasst zwei Paare von Vorpresswalzen--21, 22 und 21', 22'-sowie in bezug auf die Lotrechte geneigte Einzugswalzen-23, 24,25, 26--. Diese Einzugswalzen weisen einen konischen Abschnitt auf, an den sich ein Mitnehmerkörper mit grösserem Durchmesser anschliesst. Unmittelbar unterhalb der Einzugswalzen ist hiebei eine Trenneinrichtung --27-- zum Abtrennen der Stengel der Maispflanzen oder anderer Feldfrüchte vorgesehen. Die Trenneinrichtung --27 -- ist als Trennscheibe ausgebildet, die mit der Einzugswalze fest verbunden ist und mit einer ortsfesten Schneidkante oder einer benachbarten Trennscheibe zusammenwirkt. Der Antrieb der Einzugswalzen erfolgt an ihren dem Erdboden abgewandten Enden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Feldhäcksler, insbesondere zum Anbau an ein Zugfahrzeug, bestehend aus einem Häckselwerk samt zugehöriger Einzugsvorrichtung, die Einzugs- und Vorpresswalzen umfasst, und der gegebenenfalls ein Mähwerk zugeordnet ist, wobei die Vorpresswalzen mit im wesentlichen horizontaler Achse vor dem Schneidmund des Häckselwerkes vorgesehen und die in Einzugsrichtung den Vorpresswalzen vorgeschalteten, lotrechten oder in bezug auf die Lotrechte geneigte Achsen aufweisenden Einzugswalzen in Umfangsrichtung der Vorpresswalzen im
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Vorpresswalzen (11,12 bzw. 21,22) zugekehrten Einzugswalzen (14,15 bzw. 24,25) der zwei Walzenpaare umfassenden Einzugsvorrichtung einen grösseren Abstand von den Achsen dieser Vorpresswalzen haben als die von der Längsmitte entfernt liegenden Einzugswalzen (13,16 bzw.
23,26), so dass die durch die Achsen zusammenwirkender Einzugswalzen gelegten Ebenen einen stumpfen Winkel einschliessen, dessen Scheitel im Bereich der Längsmittelebene der Einzugsvorrichtung liegt, der gegebenenfalls eine Aufnahmevorrichtung, beispielsweise ein zweireihiger Pflückvorsatz für in Reihen stehende Feldfrüchte, wie Mais, oder eine Aufnahmetrommel für Halm- und Blattgut vorgeschaltet ist, und dass das Häckselwerk (1) in an sich bekannter Weise aus zwei im Abstand nebeneinander angeordneten Messerrädern (4,5) mit vorzugsweise horizontaler Drehachse besteht, die in einem gemeinsamen Gehäuse (6) gelagert sind, dessen Schneidmund (10) sich in seiner Längsausdehnung über einander benachbarte Bereiche der gegenläufig angetriebenen Messerräder erstreckt.
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