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Vorrichtung zum Ernten von Feldfrüchten,
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insbesondere von Silofutter Beschreibung Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Ernten von Feldfrüchten, insbesondere von Silofutter, im
wesentlichen bestehend aus einer Häckseltrommel, einen Gebläse und mindestens einem
dazwischen angeordneten Quetschwalzenpaar.
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Derartige Vorrichtungen werden in erster Linie zur Einbringung von
Silofutter eingesetzt. Unter diesen Oberbegriff fallen u. a. Anwelksilage und Grünfutter
sowie Getreide-Ganzpflanzen-Silage (GPS), Silomais und Lieschkolbenschrot.
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Anwelksilage und Grünfutter werden in einer Länge von 4 bis 24 mm
von den Messern der Häckseltrommel an der Schneidleiste geschnitten und unmittelbar
in das Gebläse gefördert. Das Gebläse dient in diesem Fall nur als Nachbeschleuniger
für den Auswurf des Häckselgutes.
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Getreide-GPS, Silomais und Lieschkolbenschrot hingegen durchlaufen
nach ihrem Schnitt zunächst das Quetschwalzenpaar, gelangen von dort in das Gebläse
und werden weitergefördert. Diese unterschiedliche Behandlung beruht darauf, daß
die letztgenannte Gruppe von Silofutter Körner enthält, die in unverletztem Zustand
den Tierkörper unverdaut durchlaufen. Es kommt also darauf an, die Körner aufzuschlagen
oder besser noch zu zerkleinern, damit bei der Silage durch Fermentation deren Eiweiß
aufgeschlossen und damit für Masttiere verdaulich wird.
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Bekannt ist eine Vorrichtung zum Ernten von Silofutter, bei der das
Quetschwalzenpaar im Weg des Häckselgutstroms unterhalb der Drehachse der Häckseltrommel
zwischen dieser und dem Gebläse angeordnet ist. Soll mit dieser Vorrichtung Anwelksilage
oder Grünfutter geschnitten werden, muß das Quetschwalzenpaar ausgebaut werden.
Hierin besteht ein erheblicher Nachteil, weil der Ausbau bzw. nachherige Einbau
bis zu einem ganzen Arbeitstag dauern kann. Die Vorrichtung kann solange nicht benutzt
werden.
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Weiterhin ist es bekannt, bei der Ernte von Getreide-GPS, Silomais
und Lieschkolbenschrot in das Gebläse einen festen Reibboden einzusetzen, der eine
Nachzerkleinerung der von dem Quetschwalzenpaar zerdrückten Körner bewirken soll.
Dieser Reibboden kann nur kurz vor dem Austritt des Häckselgutes installiert werden,
weil dieses in das Gebläse in dessen unteren Bereich eintritt. Üblicherweise beträgt
der nutzbare Umfang für einen Reibboden nur 450.
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Außerdem ist es üblich, Gebläse mit nur vier Wurfschaufeln zu bauen.
Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil,
daß das Häckselgut
ausschließlich von den Messern der Häckseltrommel an der Schneidleiste zerkleinert
wird.
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Danach erfolgt allenfalls noch durch das Quetschwalzenpaar ein Zerdrücken
der Körner. Andere Bestandteile werden dort nicht zerkleinert. Eine Nachzerkleinerung
durch den Reibboden findet nur in sehr geringem Umfange statt, so daß auch weiterhin
unverletzte Körner in die Silage wandern und dort nicht aufgeschlossen werden. Im
übrigen ist es höchst aufwendig, den Reibboden in das Gebläse ein- und aus ihm auszubauen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Ernte
aller Arten von Silofutter vorzuschlagen, die leicht und schnell auf das jeweilige
Schnittgut einstellbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß durch bewegbare Leiteinrichtungen (23) der Häckselgutstrom alternativ
den Quetschwalzen (20, 21) oder dem Gebläse (14) zuführbar ist.
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Vorteilhaft ist die Ausbildung der Leiteinrichtung derart, daß das
abgetrennte Schnittgut die Häckseltrommel nicht im unteren Bereich verlassen kann,
sondern zwangsweise zwischen das dem oberen Bereich des Gebläses zugeordnete Quetschwalzenpaar
gefördert wird und dieses durchläuft.
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Wird die Leiteinrichtung entfernt, nimmt das Schnittgut den üblichen
Weg unmittelbar in das Gebläse.
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Für den Fall, daß das Häckselgut das Quetschwalzenpaar umgeht, wird
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung dieses Quetschwalzenpaar durch eine
Abdeckeinrichtung abgedeckt und somit vor Verschmutzung geschützt.
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Dabei wird vorgeschlagen, die Leiteinrichtung und die Abdeckeinrichtung
als Blechteile auszubilden.
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Da die Quetschwalzen bei der Ernte von Anwelksilage und Grünfutter
keine Funktion haben, ist es vorteilhaft, sie auszukuppeln. Leer mitlaufende Quetschwalzen
erfordern einen hohen Energieverbrauch, ohne daß sie nützlich sind.
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Deshalb ist vorgesehen, den Antrieb der Quetschwalzen durch kraft-
oder formschlüssige Kupplungen zu- und abschaltbar zu gestalten.
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Eine weitere Besonderheit der Erfindung ist die Ausgestaltung des
konzentrisch zur Antriebsachse des Gebläses angeordneten Bereichs des Gehäuses.
In diesem Bereich befindet sich wenigstens ein aus einem Füllplattenteil und einem
Reibbodenteil kombiniertes Element, das axial verschiebbar zur Antriebsachse ausgebildet
ist. Dabei kann entweder der Reibbodenteil oder der Füllplattenteil dem Innenbereich
des Gehäuses des Gebläses zugeordnet werden. Das kombinierte Element ist so ausgebildet,
daß die im Inneren des Gebläsegehäuses befindliche Oberfläche des Füllplattenteils
und die Erhebungen des Reibbodenteils gleich hoch sind.
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Der Füllplattenteil und auch der Reibbodenteil sind ungefähr so breit,
wie der Abstand zwischen den Seitenwänden des Gebläsegehäuses. Vorteilhafterweise
werden an den Seitenflächen des kombinierten Elements Anschläge angeordnet, die
die jeweilige Endstellung begrenzen. Die Stirnseiten des kombinierten Elements sind
mit Vorsprüngen versehen.
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Die Seitenwände des Gebläsegehäuses werden durch Stege miteinander
verbunden. Diese Stege sind parallel zur Antriebsachse angeordnet. Sie halten die
Seitenwände im Abstand parallel voneinander. Vorteilhafterweise sind die Stege in
Form eines T-Profils ausgebildet.
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Die verschiebbaren Elemente sind über die Vorsprünge an ihren Stirnseiten
in die T-förmigen Stege einlegbar und können über Spanneinrichtungen festgeklemmt
werden, so daß sie sich nicht in axialer Richtung ungewollt verschieben.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist das Gebläse mit acht
Wurfschaufeln bestückt.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung eingerichtet für die Ernte von
Anwelksilage oder Grünfutter im Schnitt, Fig. 2 eine Vorrichtung eingerichtet für
die Ernte von Getreide-GPS, Silomais oder Lieschkolbenschrot im Schnitt, Fig. 3
das geöffnete Gebläse mit einer entfernten Seitenwand und nur einer Wurfschaufel,
Fig. 4 ein kombiniertes Element ohne den Anschlag an der Seitenfläche des Reibbodenteils
in perspektivischer Darstellung, Fig. 5 eine Spanneinrichtung für kombinierte Elemente
im Schnitt.
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Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt in Fig. 1 die Häckseltrommel
10 mit Messern 11, die an der Schneidleiste 12 das Häckselgut abtrennen. Dieses
wird dann zwischen Häckseltrommel 10 und Gehäusewand 13 mit der sich drehenden Häckseltrommel
10 befördert und tritt im unteren Bereich der Häckseltrommel 10 aus. Der Schwung
befördert das Häckselgut in Richtung Gebläse 14,wo es von einer Wurfschaufel 15
erfaßt wird, die um die Antriebswelle 16 rotiert. Die Wurfschaufel 15 ist an ihrem
äußersten Ende mit einer Räumplatte 17 bestückt, die einen möglichst geringen Abstand
zur glatten Innenfläche des Füllplattenteils 18 des kombinierten Elements 19 auf-
weist.
Das Häckselgut wird in Drehrichtung von der Wurfschaufel 15 mitgenommen und nach
oben aus dem Gebläse 14 geschleudert. Bei dieser Arbeitsweise werden die Quetschwalzen
20, 21 nicht benötigt und durch eine Abdeckeinrichtung 22 vor Verschmutzung geschützt.
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Fig. 2 zeigt die Vorrichtung eingerichtet zum Häckseln von Getreide-GPS,
Silomais oder Lieschkolbenschrot. Zunächst ist die Abdeckeinrichtung 22 entfernt
und dafür die Leiteinrichtung 23 eingesetzt worden. Die Messer 11 der Häckseltrommel
10 schneiden das Silofutter an der Schneidleiste 12 ab und transportieren es wieder
entlang der Gehäusewand 13. An deren Ende übernimmt die Leiteinrichtung 23 die Führung
des Häckselguts nach oben zwischen die Quetschwalzen 20, 21. Hat das Häckselgut
diese Quetschwalzen 20, 21 durchlaufen, fällt es von oben in das Gebläse 14. Das
kombinierte Element 19 wurde inzwischen axial zur Antriebswelle 16 verschoben. Der
Füllplattenteil 18 befindet sich nun außerhalb des Gehäuses, der Reibbodenteil 24
hingegen innerhalb. Das im oberen Bereich des Gebläses 14 eintretende Häckselgut
durchläuft mit der Wurfschaufel 15 einen Dreiviertel-Kreis bevor es aus dem Gebläse
14 nach oben austritt. Dabei hält die Räumplatte 17 nur einen geringen Abstand zu
den Erhebungen 25 des Reibbodenteils 24 ein.
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In Fig. 3 ist dargestellt, wie die kombinierten Elemente 19 am Umfang
des Gebläses 14 angeordnet sind. Es handelt sich hier um eine bevorzugte Ausführungsform
von sechs kombinierten Elementen 19, die insgesamt 2700 des Umfangs des Gebläses
14 umfassen. Dabei können je nach Härtegrad des Häckselguts einzelne kombinierte
Elemente als Füllplattenteil 18 und andere kombinierte Elemente 19 gleichzeitig
als Reibbodenteil 24 Anwendung finden. Der gewünschte Zerkleinerungsgrad läßt sich
so vollkommen beeinflussen. Das Gehäuse 14 ist hier nur mit einer Wurfschaufel 15
dargestellt. Eine Erhöhung der Anzahl der Wurfschaufeln führt zu einem besseren
Zerkleinerungsgrad des Häckselguts.
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In vereinfachter Weise sind die Streben 26 dargestellt, mit denen
die Seitenwände 27, 28 des Gebläses 14 verbunden sind. Die kombinierten Elemente
19 werden im Bereich ihrer Stirnseiten 29 von den Streben 26 gehalten. Spanneinrichtungen
30 halten die kombinierten Elemente 19 fest. Auch hier ist deutlich zu sehen, daß
der Weg des Häckselguts durch das Gebläse 14 beim Eintritt in dessen oberen Bereich
wesentlich verlängert wird, bevor das Häckselgut aus dem Gebläse 14 oben ausgeworfen
wird.
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In Fig. 5 ist die Verbindung der kombinierten Elemente 19 mit einer
Strebe 26 im Detail dargestellt. Die Vorsprünge 31 der Stirnseiten 29 der kombinierten
Elemente 19 liegen auf den Schenkeln 33 der T-förmigen Strebe 26 auf. Eine Spanneinrichtung
30 wird durch eine Schraube 32 gegen die Strebe 26 gezogen und drückt auf die Vorsprünge
31 der Stirnseiten 29, die dadurch mit der Strebe 26 kraftschlüssig verbunden werden.
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Fig 4. macht deutlich, wie ein kombiniertes Element 19 ausgestaltet
ist. Das Niveau des Füllplattenteils 18 und das der Erhebungen 25 des Reibbodenteils
24 ist gleich.
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Die Vorsprünge 31 dienen der Auflage auf den Schenkeln 33 der Streben
26. Eine Seitenfläche 34 ist mit einem Anschlag 35 versehen.
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Bezugszeichenliste 10 Häckseltrommel 11 Messer 12 Schneidleiste 13
Gehäusewand 14 Gebläse 15 Wurfschaufel 16 Antriebswelle 17 Räumplatte 18 Füllplattenteil
19 kombiniertes Element 20 Quetschwalze 21 Quetschwalze 22 Abdeckeinrichtung 23
Leiteinrichtung 24 Reibbodenteil 25 Erhebungen 26 Streben 27 Seitenwand 28 Seitenwand
29 Stirnseite 30 Spanneinrichtung 31 Vorsprung 32 Schraube 33 Schenkel 34 Seitenfläche
35 Anschlag 36 Drehachse