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Die Erfindung bezieht sich auf eine Bewehrung aus nebeneinander verlaufenden Bewehrungsstäben, vorzugsweise aus Stahl, die durch je zwei biegsame, ein paralleles Zusammenrollen der Bewehrungsstäbe ermöglichende Bänder, die vor und nach den Bewehrungsstäben durch Schweissen, Kleben od. dgl. verbunden sind, distanziert sind.
Im Bauwesen und insbesondere im Stahlbetonbau werden die konstruktive Gestaltung und die Bemessung der einzelnen Bauglieder entsprechend ihren Belastungen und den daraus resultierenden Beanspruchungen in den einzelnen Querschnitten ausgeführt.
Speziell im Stahlbetonbau ist es daher üblich, die Stahleinlagen dieser Beanspruchung (Momentenverlauf) anzupassen um den Stahlbedarf auf das Notwendigste zu beschränken. Eine frei aufliegende Platte z. B., hat unter einer gleichmässig verteilten Last in Feldmitte das grösste Moment, beim Auflager das Moment Null und in den
Viertelpunkten nur mehr 75% des Momentes in Feldmitte. Bei mehr als zweiseitig gelagerten Platten ergeben sich ähnliche Verhältnisse.
Das Verlegen von einzelnen, verschieden langen, dem Momentenverlauf angepassten Bewehrungsstählen, ergibt zwar weniger Materialaufwand, erfordert aber viel mehr Arbeitszeit. Auch wenn beide Kostenfaktoren zusammen wirtschaftlich vertretbar sind, ergibt sich durch den umfangreichen Zeitaufwand eine Verlängerung der
Gesamtbauzeit. Aus diesem Grunde ist die Entwicklung bei den Flächenbewehrungen dahin gegangen, fertige
Matten bzw. Geflechte herzustellen. Diese Geflechte werden in Fabrikationsanlagen vorgefertigt, wobei die
Kreuzungspunkte zweier Stäbe entweder miteinander verschweisst oder die Bewehrungseisen mit den sie kreuzenden Distanzhaltern fest und unverschieblich verbunden werden.
Aus der Vorfertigung ist augenscheinlich, dass diese gesamten Bewehrungsnetze und Matten nur beschränkt oder überhaupt nicht dem Momentenverlauf eines jeden einzelnen Baugliedes angepasst werden können.
Sämtliche bisher bekannten vorgefertigten Flächenbewehrungsmatten oder Netze beruhen auf der
Unverschieblichkeit der sich kreuzenden Stäbe bzw. Stäbe und Distanzhalter, um ein Verschieben der
Stahleinlagen während des Transportes, des Einbauens und des Verlegens zu vermeiden.
Durch die vorgefertigten Flächenbewehrungen konnte eine wesentliche Arbeitszeitverkürzung erreicht werden. Dieser Verkürzung steht jedoch ein Mehraufwand an Stahl aus vorerwähnten Gründen gegenüber. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem Umstand, dass vorgefertigte Gitter sperrig sind und da sie in Regellängen erzeugt werden, treten weitere Unkosten durch hohen Verschnittanteil auf. Weiters sind starre Gitter in der
Handhabung sehr umständlich. Um leichteren Transport und Handhabung zu erreichen, wurden rollbare Matten entwickelt, die aber in allen andern vorangeführten Belangen, infolge des Festhaltens der Stahlstäbe an den flexiblen Distanzhaltern dieselben Nachteile besitzen.
Es wurden Rollen entwickelt bei denen die Stahlstäbe in Distanzhaltern mit vorgefertigten Schlaufen eingelegt werden, um dieselben nachträglich zusammenzuheften. Infolge der Fixierung der Stahlstäbe an den
Kreuzungspunkten mit den Distanzhaltern wird für jeden Stahldurchmesser und für jeden Abstand eine andere
Schlaufe im Distanzhalter erforderlich. Ein Nachteil ergibt sich jedoch daraus, dass beim Aufrollen und Ausziehen der Matten sich die Schlaufen strecken und dadurch die Massgenauigkeit leidet. Auch die Anpassung an den Momentenverlauf ist hier bei vorgefertigten Serienelementen nicht möglich.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, dass ein die beim Verlegen und der Fertigung auftretenden Zugkräfte aufnehmendes Band bei Spannung annähernd gerade durchläuft, während das zweite Band die Bewehrungsstäbe lose, unter geringer Reibung, längsverschieblich umschliesst.
Nach der Erfindung werden die flexiblen Distanzhalter in regelmässigen oder unregelmässigen Abständen, miteinander so lose verbunden, dass ein nachträgliches Verschieben der Stahlstäbe innerhalb der Distanzhalter eventuell in Quer- als auch unbeschränkt in Längsrichtung der Bewehrung möglich ist, um eine Anpassung an den Kräfte- bzw. Momentenverlauf zu erreichen.
Die elastischen und flexiblen Bänder können z. B. aus zwei leicht verformbaren Blech-oder Kunststoffbändern, Draht u. ähnL bestehen, dadurch dass ein die beim Verlegen und der Fertigung auftretenden Zugkräfte aufnehmendes Band bei Spannung annähernd gerade durchläuft, während das zweite Band die Bewehrungsstäbe lose umschliesst, wird erreicht, dass auch beim kräftigen Ausziehen des Bewehrungselementes der vorgegebene mittlere Abstand der Stäbe gewährleistet wird. Dies ist gegenüber der Ausbildung von Schlaufen, die sich beim kräftigen Ausziehen strecken, ein wesentlicher Vorteil. Auch bei noch so starkem Zug ist die lose Halterung garantiert und eine Längsverschiebung der Bewehrungsstäbe sowie eine beschränkte Querverschiebung möglich, ohne dass sich der mittlere vorbestimmte Abstand der Stäbe ändert.
Das zweite Band und die Verbindung der Bänder bleiben auch bei Zug auf das erste Band spannungslos. Dadurch wird das Verbinden der Bänder etwa durch Kleben oder Schweissen erleichtert. Auch bei schwacher Klebung oder Schweissung werden die Verbindungsstellen bei der Fertigung oder Verlegung nicht aufreissen, da sie keiner Belastung unterliegen.
Durch die lose Verbindung wird es erst möglich, die Lage der Stahlstäbe durch beidseitiges oder einseitiges Herausziehen, vor oder nach dem Verlegen, dem Momentenverlauf in jedem Einzelfalle, selbst bei Vorfertigung der Flächenbewehrung, anzupassen. Ausserdem wird es durch den Erfindungsgegenstand erst möglich, die bereits verlegten Flächenbewehrungen durch Verschieben und Verziehen der einzelnen Stahlstäbe um bauliche Hindernisse, wie vorspringende Pfeiler, Aussparungen usw. herumzuführen. Eine nachträgliche Bearbeitung wie-
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Schneiden, Biegen usw. der Stahleinlagen, um sie bei Hindernissen zu entfernen, wie es bei den bisher bekannten Flächenbewehrungen erforderlich war, wird hier durch das viel einfachere Verziehen bzw. Verschieben der Stahlstäbe vermieden. Es können auch bereits gebogene Stäbe mit eingebunden werden.
Während der Transporte können die gebogenen Stäbe jede beliebige Lage einnehmen. Nach dem Verlegen können die gebogenen Stäbe in den Schlaufen in die richtige Lage geschoben und gedreht werden. Um das Verschieben von profilierten Stäben zu erleichtern ist es zweckmässig, wenn die Distanzierungsbänder um ihre Längsachse gekrümmt sind.
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gleicherweise so zu erreichen, dass ein Verschieben der Stahleinlagen möglich wird. Die Fixierung kann durch Nieten, Kleben oder Schweissen der Distanzhalter erreicht werden.
Die Distanzhalter können Blechbänder z. B. von etwa 0, 2 mm Stärke und 1 cm Breite sein, oder mehr bzw. weniger. Sie können aus Textilien, Kunststoffolien, Kunststoff, festen elastischen oder gummiartigen, dehnbaren Materialien bestehen.
Weiter wird vorgeschlagen, dass das den Bewehrungsstab lose umschliessende Band aus einzelnen getrennten Bandstücken gebildet ist.
Eine weitere Möglichkeit der Verbindung ist, dass die Distanzierungsbänder von ihren Verbindungsstellen vor bzw. hinter dem Bewehrungsstab bis zur Verbindungsstelle hinter bzw. vor dem benachbarten Bewehrungsstab durchlaufend, vorzugsweise durch Verkleben miteinander verbunden sind. Die Bänder könnten bereits vor oder während des Arbeitsganges mit einem entsprechenden Kleber belegt werden.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Distanzierungsbänder zwischen den Bewehrungsstäben nur einmal verbunden sind.
Die Erfindung ist an Hand von in den Zeichnungen dargestellen Ausführungsbeispielen näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken. Die Fig. 1, 2 und 4 zeigen Seitenansichten mit Schnitt durch die Bewehrungsstäbe von verschiedenen Ausführungsvarianten. Fig. 3 zeigt eine Ansicht mit einem Schnitt durch eines der Bänder. Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht einer Fertigungsvariante.
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AusführungsbeispielZusammenrollen der Eisen gestattenden Material, im Ausführungsbeispiel zwischen zwei Bändern aus 0, 2 mm starkem Bandeisen mit einer Breite von etwa 1 cm eingebettet.
Die Bänder sind vor und hinter jedem Bewehrungsstab-l--an den Schweissstellen-4 und 5--miteinander verbunden. Fig. 1 zeigt ein durchlaufend ebenes unteres Band--3--. Die Festhaltung--6--, in welcher der Bewehrungsstab--l-- liegt, wird durch das obere Band--2--geformt. Zwischen den Festhaltungen--6--sind die Bänder--l und 2--entweder punktweise oder wie in Fig. 4 gezeigt durchlaufend miteinander verbunden. Die Variante gemäss Fig. 2 zeigt nur eine einzige Verbindungsstelle zwischen zwei Bewehrungsstäben.
Das Band-l-hat die Aufgabe, beim Strecken des Bewehrungselementes die Zugkräfte aufzunehmen, während die aus dem Band --2-- gebildeten Festhaltungen die Bewehrungsstäbe-l-lose, drehbar und längsverschiebbar halten, auch bei starkem Zug. Besonders Fig. 2 gestattet eine beschränkte Querverschiebung.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 zeigt eine Variante, bei welcher die Festhaltungen --6-- aus einzelnen Bandstücken-2-gezeigt sind, die lose um die Eisen gelegt sind. Sie können mit einer Vorrichtung analog der in den Fig. 4 bis 8 gezeigten hergestellt werden. Es ist lediglich notwendig, die Bandstücken-2- einzeln einzubringen. Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung einer flächenartigen Verbindung --26-- der Bänder-l und 2--, vorzugsweise durch Verkleben. Die Bänder--1 und 2--können bereits vor oder während des Arbeitsganges mit einem Kleber belegt werden. Die Bänder durchlaufen die beiden Rollen-28 und 29--. Sie werden durch Druck, eventuell bei gleichzeitiger Erwärmung zusammengeklebt.
Ein Fühler --27-- bewirkt, dass sich die Rolle--28--im Bereich des Bewehrungsstabes--l--abhebt und die gewünschte lose Verbindung geschaffen wird.
Die losen Festhaltungen ermöglichen, dass einzelne Bewehrungsstäbe seitlich verschoben werden. Die Bewehrungsstäbe können nach einer oder nach zwei Seiten verschoben werden. Man kann so nach dem Auflegen der Matte durch seitliches Verschieben die Bewehrungsstäbe unter Hindernissen, Vorsprüngen usw. durchschieben. Man kann beispielsweise die Bewehrung so verlegen, dass ein Stab oberhalb eines Hindernisses, der zweite unterhalb eines Hindernisses zu liegen kommt. Durch seitliches Verschieben einzelner Bewehrungsstäbe kann man die Bewehrung den jeweiligen Erfordernissen anpassen. So kann es bei Decken möglich sein, dass in der Deckenmitte mehr Eisen als in den Randbereichen benötigt wird. Dies wird durch seitliches Verschieben von Bewehrungsstäben erreicht. Durch seitliches Verschieben kann die Breite der Bewehrung vergrössert werden.
Die Lagerhaltung wird dadurch wesentlich vereinfacht. Weiter ist es möglich, wenn in einer Rolle mehr Eisen als nötig vorhanden ist, Bewehrungsstäbe zur Gänze herauszuziehen. Hindernisse, Öffnungen usw. können durch Verschieben oder Herausnehmen von Bewehrungsstäben umgangen werden.
Die Ausführungsbeispiele lassen zahlreiche Variationen offen, die in den Rahmen der Erfindung fallen sollen. So kann beispielsweise an den Verbindungspunkten eine rasch härtende Klebmasse aufgebracht werden
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und statt Eisenbändem Kunststoffbänder od. dgl. Verwendung finden. Es können anders geartete Sortier- und Vorschubeinrichtungen Verwendung finden. Kunststoffbänder können durch Erhitzen der Verbindungsstelle mit Verbindungsstiften verbunden werden und Eisenbänder mit Punktschweisselektroden zusammengeschweisst werden. Die Verbindungsstifte können dabei entweder direkt geheizt werden oder beispielsweise aus Hochfrequenzelektroden ausgebildet sein. Zur Erzeugung einer Rolle sind mehrere der in Seitenansicht gezeigten Bänder parallel nebeneinander angeordnet.
Durch unterschiedlichen Bandvorschub kann man erreichen, dass die Stäbe nicht parallel sind und die Rolle eine kreisförmige Bewehrung bildet, bei der die Stäbe radial liegen. Es können Bewehrungseisen mit unterschiedlichen Durchmessern hintereinander verarbeitet werden, da die Grösse der Halterung sich automatisch nach dem Durchmesser des Bewehrungseisens einstellt. Man kann daher Eisen mit unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlicher Lage zueinander kontinuierlich bearbeiten und praktisch jede Form von Bewehrungsrollen mit der gleichen Vorrichtung ohne wesentliche Umstellung der Erzeugungsmaschine herstellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bewehrung aus nebeneinander verlaufenden Bewehrungsstäben, vorzugsweise aus Stahl, die durch je zwei biegsame, ein paralleles Zusammenrollen der Bewehrungsstäbe ermöglichende Bänder die vor und nach den Bewehrungsstäben durch Schweissen, Kleben od. dgl. verbunden sind, distanziert sind, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass ein die beim Verlegen und der Fertigung auftretenden Zugkräfte aufnehmendes Band bei Spannung annähernd gerade durchläuft, während das zweite Band die Bewehrungsstäbe lose, unter geringer Reibung, längsverschieblich umschliesst.
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