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Die Erfindung betrifft ein plattenförmiges Erzeugnis, bestehend aus geschichtetem Rohstoff, welcher zwischen zwei Reihen parallel gespannter, quer zur Faserrichtung verlaufender Haltedrähte gepresst ist, die durch
Bindehaken zusammengehalten sind, welche die Platte durchsetzen.
Derartige Erzeugnisse sind als Leichtbauplatten bekannt und werden aus Schilfrohr, Stroh u. dgl. in einem kontinuierlichen Herstellungsverfahren erzeugt, bei welchem der Rohstoff in längsgeschichteten Bündeln in einem
Formkanal zwischen die Haltdrähte gepresst wird.
Die Erfindung befasst sich mit dem Problem des Umweltschutzes und geht von dem Bestreben aus,
Abfallprodukte, deren industrielle Verwertung bisher unterblieben ist, oder nur mangelhaft erfolgte, einem neuen
Verwendungszweck zuzuführen. Mit der immer zunehmenden Motorisierung stellt die Verwertung der ständig ansteigenden Zahl der anfallenden alten Autoreifen in der Zeit der zunehmenden Rohstoffknappheit ein ernstes
Problem dar. Bemühungen für eine sinnvolle Verwertung solcher Reifen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit einen wertvollen Ersatzstoff darstellen, brachten bisher keine befriedigende Lösung.
Die Erfindung geht von dem Gedanken der Erzeugung von Platten nach der Art der oben beschriebenen
Leichtbauplatten aus und schlägt vor, die Platten durch Bündelung von Streifen aus Altgummi, insbesondere aus zerschnittenen Autoreifen, herzustellen. Wie die Erfahrung gezeigt hat, reicht jedoch für diese Platten das Binden mit quer zur Faserrichtung gespannten Haltedrähten und den erwähnten Querbindungen nicht aus.
Zur Erzielung einer ausreichenden Festigkeit und Unempfindlichkeit gegen Knicken und Biegen wird die Bindungsart des eingangs erwähnten plattenförmigen Erzeugnisses in der Form ausgeführt, dass erfindungsgemäss jede der beiden
Reihen längsverlaufender Haltedrähte mit in Abständen voneinander angeordneten Querdrähten versehen ist, wobei die Bindehaken an den Kreuzungsstellen der längsverlaufenden Haltedrähte und der Querdrähte um die beiden sich kreuzenden Drähte gebogen ist.
Die Herstellung solcher Platten erfolgt in einem kontinuierlichen Verfahren durch Pressen und Binden, wobei erfindungsgemäss Gummistreifen in längsgeschichteten Bündeln in einem Formkanal zwischen parallele, quer zur Streifenrichtung der Bündel verlaufende, sich jeweils paarweise gegenüberstehende gespannte Haltedrähte gepresst werden, wobei im Arbeitsakt der Abbindung obere und untere, parallel zur Streifenrichtung verlaufende
Querdrähte zugeführt und an den Kreuzungsstellen mit den längsverlaufenden Haltedrähten mittels die Platte durchdringender Bindehaken in ihrer Lage festgehalten werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung und ihre Vorteile werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen, plattenförmigen Erzeugnisses dargestellt ist. Es zeigen
Fig. 1 ein Teilstück des erfindungsgemässen plattenförmigen Erzeugnisses in Seitenansicht und Fig. 2 das Teilstück nach Fig. 1 in Draufsicht.
Das plattenförmige Erzeugnis, welches nachfolgend der Einfachheit halber als Platte bezeichnet wird und mit dem Bezugszeichen--10--versehen ist, besteht aus einem oberen und einem unteren Drahtnetz--11 bzw. 12-und zwischen den beiden genannten Drahtnetzen--11, 12--gepressten Streifen--6--von Autoreifen und Bindehaken Das obere und das untere Drahtnetz--11 bzw. 12--besteht jeweils aus Längsdrähten--l bzw. 2--, die in Abständen voneinander sowie den Längsrändern der Platte--10parallel zueinander und quer zu den Streifen--6--verlaufen, und Querdrähten--3 bzw. 4--, die in Abständen voneinander auf den Längsdrähten-l bzw. 2--aufliegen und parallel zu den Streifen--6-- und zueinander verlaufen.
Die Querdrähte--3 bzw. 4--kreuzen alle Längsdrähte --1 bzw. 2--, von welchen im vorliegenden Fall jeweils vier in Abständen voneinander vorgesehen sind und ragen auch über die randseitigen Längsdrähte, wie in Fig. 2 an den Längsdrähten--l', l"--ersichtlich ist, hinaus, enden aber in einem kurzen Abstand vom Längsrand der Platte
Die Gummistreifen--6--werden in einer Maschine, die in ihrem Aufbau ähnlich einer Maschine zur Herstellung der einleitend geschilderten Leichtbauplatten sein kann und beispielsweise in der österr. Patentschrift Nr. 179740 beschrieben ist, zwischen die oberen und unteren Längsdrähte --1, 2-- entsprechend der Plattenstärke in Bündel eingebracht.
Zur Erzielung der Querstabilität werden die oberen und die unteren Querdrähte--3 bzw. 4--im Arbeitstakt der Abbindung zugeführt, und mittels der Bindehaken--5--in ihrer Lage festgehalten. Das nun zur Pressung bestimmte Gummibündel wird mittels Presskolben in einen Formkanal geschoben, wobei die vorerwähnte Drahtabbindung vor dem Gummibündel in den Formkanal geschoben wird, und mittels eines Absperrahmens gegen den Binderaum gesichert wird. Da die Längsdrähte --1, 2--sowie die Querdrähte--3, 4--in ihrer Spannung durch Abbremsen bestimmt werden können, kann ein beliebig steifes Drahtgebinde kontinuierlich hergestellt werden.
Der Bindehaken --5-- umschliesst gleichzeitig den oberen Quer-und Längsdraht--3 bzw. 4--genauso wie den unteren Quer-und Längsdraht --4 bzw. 2--. Zu diesem Zweck ist der Bindehaken--5--zu einer S-Form gebogen und umgreift die übereinanderliegenden Kreuzungsstellen in der gleichen Diagonalebene aus verschiedenen Richtungen, so dass die S-Schlaufe jeweils unter 45 zu den beiden Drähten--l, 3 bzw. 2, 4--steht.
Um das Plattenprodukt in seiner Breite massgenau zu erhalten, wird mittels eines Messerpaares nach dem Formkanal die Platte beschnitten. Der gesamte Arbeitsablauf der Maschine wird hydraulisch ausgeführt, wobei die einzelnen Arbeitstakte über ein hiefür besonders entwickeltes Drehschiebersystem gesteuert werden können.
Die Drahtqualität richtet sich nach der gewünschten Plattenfestigkeit und kann zwischen der Qualität eines
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rostfreien Stahldrahtes und der eines gewöhnlichen Bindedrahtes gewählt werden. Der Pressdruck für die Verformung der Gummistreifen ist einstellbar und wird auf die Drahtspannung abgestimmt. Das Fertigprodukt ist entsprechend der Qualität eines Autoreifens abriebfest und schwer verrottbar.
Die Plattengrösse ist vorteilhaft mit 30 cm Breite, 3 cm Stärke und Längen bis 4 m gegeben. Da das kontinuierliche Verfahren beliebige Längen zulässt, sind auch andere Plattenlängen möglich.
Einen besonderen Vorteil bietet die wunschgemäss erreichbare Festigkeit. Die Biegesteifigkeit ist für statische Beanspruchung gegeben, die Biegsamkeit der Platte ermöglicht Rundungen, Bögen und Rohrummantelung. Der Einsatzbereich für diese Platten kann auch dort gegeben sein, wo wertvolle Rohstoffe, wie z. B. Holz, auf Grund ihrer Bestandzeit grosse Wartung erfordern würden. Das spezifische Gewicht von Gummi ist zwar grösser als von Holz, aber die Festigkeit, bedingt durch das Stahldrahtnetz, lässt einen Volumenausgleich zu, so dass die Einsatzmöglichkeiten auch aus dem Blickfeld der Transportprobleme begünstigt sind. Schliesslich können Platten der erfindungsgemässen Ausstattung auch als Schutzwände für sportliche Zwecke oder für den Naturschutz verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Plattenförmiges Erzeugnis, bestehend aus geschichtetem Rohstoff, welcher zwischen zwei Reihen
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