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Fernrohrsucheinrichtung an photographischen oder kinematographischen Kameras
Die Erfindung betrifft eine Fernrohrsucheinrichtung an photographischen oder kinemato- graphischen Kameras, z. B. Spiegelreflexkameras, mit photoelektrischer Belichtungsmessung, wobei der photoelektrische Wandler im Sucherokularteil angeordnet ist und das vom Objektiv in das Okular eindringende bzw. hindurchtretende Licht sowohl für die Sucherbildbetrachtung als auch für die photoelektrische Belichtungsmessung dient, und dass mindestens ein optisches Glied des Okulars der
Sucheinrichtung ausser der Lupenwirkung zugleich lichtleitendes Mittel ist, wobei der in das Okular eintretende Lichtstrom teilweise auf den photoelektrischen Wandler reflektiert wird.
Für die photoelektrische Belichtungsmessung ist es bekannt, den photoelektrischen Empfänger in unmittelbarer Nähe des Okulars anzuordnen, so dass er durch Sucherlichtstrahlen entweder direkt oder mittels verspiegelter bzw. teilverspiegelter Reflexionsflächen beleuchtet wird. So ist z. B. eine
Fernrohrsucheinrichtung für Spiegelreflexkameras bekannt, bei der zwecks Abbildung der Austrittspupille des Aufnahmeobjektivs auf dem photoelektrischen Empfänger, z. B. Photowiderstand, Teile der Sucherlichtstrahlen mittels eines im Okularglied in einem Winkel von etwa 450 zur Sucherachse liegenden, teildurchlässigen Spiegels auf einen am Umfang des Okulars befindlichen photoelektrischen Empfänger gelenkt werden.
Hiebei ist nachteilig, dass die Kameraabmessungen im Bereich des Okulars infolge des würfelförmigen Strahlenteilers erheblich vergrössert werden müssen und dass bei Benutzung von teilverspiegelten, im Strahlengang befindlichen Reflexionsflächen infolge der Helligkeitsverminderung die Sucherbilderbetrachtung stark beeinträchtigt wird.
Weiters ist eine Kamera mit einer Belichtungsinnenmesseinrichtung bekannt, bei welcher das vom Aufnahmobjektiv kommende Licht an der dem Sucherokular zugewandte Fläche eines Pentaprismas von einem an dieser Stelle angeordneten lichtempfindlichen Empfänger direkt oder unter Zwischenschaltung lichtleitender Mittel aufgefangen wird. Die Unterbringung von lichtleitenden Mitteln in der Nähe des Okulars verursacht jedoch, insbesondere bei Kleinbildkameras, infolge Raumnot erhebliche Schwierigkeiten.
Zweck der Erfindung ist somit, die Fernrohrsucheinrichtung für Kameras in ökonomischer Hinsicht und in der technischen Ausgestaltung bei grösstmöglicher Helligkeit und optimaler Messgenauigkeit zu verbessern, wobei dieselbe in Verbindung mit der photoelektrischen Belichtungsmesseinrichtung hinsichtlich der Lichtführung und der Lichtkonzentration von nicht unmittelbar am Sucherbild beteiligten Lichtströmen innerhalb eines gemeinsamen optischen Mediums konstruktiv wesentlich vereinfacht werden soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das optische Glied des Sucherokulars, welches zugleich lichtleitendes Mittel ist, im Randbereich rundherum um die Sucherachse, also ausserhalb des Sucherbildstrahlenverlaufes, Reflexionsflächen aufweist, welche die Lichtströme durch einfache oder mehrfache Totalreflexion auf einen oder mehrere am Umfang oder an der
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Lichtaustrittsfläche am Okularglied in hiefür vorgesehenen Aussparungen, zum Teil formschlüssig, befestigte photoelektrische Wandler lenken.
Die reflektierenden Flächen für die Lichtführung der Messlichstrahlen können an einer oberhalb der Sucherachse befindlichen brechenden Linsenfläche und bzw. oder an einer unterhalb der
Sucherachse befindlichen, dem Auge zugewandten Fläche angeordnet sein.
Die sich aus der Erfindung ergebenden Vorteile sind die Einsparung der Fassung für den lichtempfindlichen Empfänger und besonderer lichtleitender bzw. lichtkonzentrierender Mittel, die gegenüber den bekannten Suchereinrichtungen als zusätzliche optische Bauteile sowohl in ökonomischer Hinsicht als auch im Hinblick auf die Montage den Aufbau einer Kamera beeinflussen. Die einstückig ausgebildete Okularlinse mit ihren verschiedenen optisch-mechanischen Eigenschaften gewährleistet eine in ihrem Aufbau einfache Kamera, ohne dabei den Vorteil einer hohen Lichtmessgenauigkeit preiszugeben. Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken, dass die Herstellung, insbesondere in spritztechnischer Hinsicht, einer Kunststofflinse keinen besonderen Werkzeugaufwand erfordert.
Schliesslich ist erwähnenswert, dass für die Befestigung der erfindungsgemässen Okularlinse im Kameragehäuse gegenüber einer nur für Bildbetrachtungszwecke dienenden Lupe keine besondere Fassung erforderlich ist.
Weitere Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass die brechenden und reflektierenden Flächen am Okular unverspiegelt sind.
Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend an Hand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei sind die nicht unmittelbar zur Erfindung gehörenden Teile, z. B. einer photographischen bzw. kinematographischen Spiegelreflexkamera, fortgelassen. In schematischer Darstellung zeigen Fig. l die Suchereinrichtung einer Spiegelreflexkamera mit einem erfindungsgemässen Sucherokular und die Fig. 2 bis 7 Suchereinrichtungen für Spiegelreflexkameras mit unterschiedlich gestalteten Okularen.
Gemäss Fig. l tritt das vom nicht dargestellten Aufnahmegegenstand kommende Licht durch das Aufnahmeobjektiv--l--einer nicht näher dargestellten Spiegelreflexkamera und wird über den Reflexspiegel-2-durch die Bildfeldlinse-3--in das Pentadachkantprisma--4-gelenkt, um von da durch mehrfache Reflexionen durch das Okular-5-hindurchtretend in das Auge--6-des Betrachters zu gelangen. Für die photoelektrische Belichtungsmessung ist an der Lichtaustrittsfläche vom Okular--5--ein photoelektrischer Empfänger--7--, kurz Wandler genannt, durch Aussparung am Okular formschlüssig mit demselben verbunden.
Das Okular im vorliegenden
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Lichtführung und Lichtkonzentration im Sinne eines Lichtleiters mit lichtsammelnden und/oder lichtbrechenden und/oder totalreflektierenden Eigenschaften des für die Belichtungsmessung erforderlichen Messlichtes dient. Gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel gelangen die aus dem
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durch zum Teil mehrfache Totalreflexion und Verdichtung der Lichtstrahlen--I und II--auf den Wandler --7-- geführt. Die am Okular--5--befindlichen schrägen Flächen-8, 9--sind so geneigt, dass die in das Okular eintretenden Messlichtstrahlen--I und II--mit den Sucherbildstrahlen - innerhalb des Okulars kreuzen und/oder streifen.
Die am Okular --5-- befindlichen schrägen Flächen --8, 9-- sind unverspiegelt. Zur Erhöhung des für die Belichtungsmessung erforderlichen Messlichtstromes gelangen ausserdem Teile der Sucherlichtstrahlen--III--in das Okular u. zw. direkt, ohne irgendwelche Reflexionen innerhalb des Okulars auf den Wandler-7-.
Einem weiteren Ausführungsbeispiel zufolge ist gemäss Fig. 2 des Okular--10--derart gestaltet, dass Teile der Sucherlichtstrahlen--V, VI--über am Okular--10--befindliche stufenförmige verspiegelte bzw. unverspiegelte Reflexionsflächen --11-- durch weitere Totalreflexionen an der Linsenfläche--10'--bzw. einer oberhalb der Sucherachse--IV--am Okular--10--befindliche Schrägfläche--12--, dem Wandler --13-- zugeführt werden. Teile der Sucherlichtstrahlen --VII-- gelangen direkt in das Okular--10--auf den Wandler--13--.
Die Ausführungen gemäss den Fig. 3 und 4 zeigen einmal ein Okular --14-- mit einem Wandler - -15--, welcher an der Lichtaustrittsfläche vom Okular teilweise formschlüssig eingelassen ist, zum andern ein Okular--16--, an welchem zur Erhöhung der Messlichtleistung zwei Wandler --17, 18--an der Lichtaustrittsfläche vom Okular--16--ebenfalls teilweise formschlüssig eingelassen sind.
Nach der Ausführung gemäss Fig. 5 gelangen die aus dem Pentaprisma--4- tretenden Lichtstrahlen--I und II--in das Sucherokular--20--, treffen auf je eine im mittleren,
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unteren und oberen Teil des Okulars vorgesehene unverspiegelte Schrägfläche-21, 22-, wobei der Lichtstrahl --1-- innerhalb des Okulars durch mehrfache Totalreflexion und Verdichtung, hingegen der Lichtstrahl--II--durch einfache Reflexion auf den Wandler-23--geführt wird. Eine der am Okular-20-befindlichen Schrägflächen-21-ist so geneigt, dass der in das Okular eintretende Messlichtstrahl--I--mit den Sucherbildstrahlen--IV--innerhalb des Okulars kreuzen und/oder streifen muss.
Einem weiteren Ausführungsbeispiel zufolge ist gemäss Fig. 6 das Okular --25-- derart gestaltet,
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Die dem Auge--6--abgewandte Linsenfläche--27--ist oberhalb der Sucherachse--IV-- teilweise keilförmig ausgeführt. Wie im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 ist der Photowiderstand --28-- am Umfang des Okulars--25--eingelassen und mit demselben formschlüssig verbunden.
Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel sind nach Fig. 7 zur Erhöhung der Messlichtstrahlen am Okular --30-- zwei Wandler --31 und 32-jeweils am Umfang des Okulars ebenfalls teilweise den Formschluss gewährend eingelassen. Die aus dem nichtdargestellten Pentaprisma kommenden Lichtstrahlen-I und II-gelangen über die dem Auge --6-- zugewandten Reflexionsflächen --33, 34--auf die Wandler-31 und 32--.
Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungen, sondern die erfindungsgemässe Suchereinrichtung kann sowohl in einäugigen als auch in zweiäugigen
Spiegelreflexkameras mit unterschiedlichen bildaufrichtenden Spiegel- oder Prismensystemen Anwendung finden. Schliesslich kann der Erfindungsgegenstand auch in Fernrohrkameras Anwendung finden. Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, wenn die am Okular befindlichen, zur Lichtführung dienenden, schrägen Flächen sowohl unterhalb als auch oberhalb, bzw. rechts und/oder links der Sucherachse-IV--angeordnet sind. Ebenso können die Aussparungen für die Befestigung der photoelektrischen Empfänger an beliebigen Stellen vom Okularumfang angeordnet sein.
Bei mehrgliedrigen Okularen genügt es, wenn eines der Okularglieder mit den lichtempfindlichen Empfängern im erfindungsgemässen Sinne verbunden ist.