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Einrichtung zum Einspiegeln von Einstellwerte in den Sucherstrahlengang einer photographischen Kamera
Die Erfindung behandelt eine Einrichtung zum Einspiegeln von Einstellwerten in den Strahlengang eines Suchers mit reeller Bildebene in einer photographischen Kamera, die es ermöglicht, alle für die Einstellung interessierenden Werte, wie Blende, Belichtungszeit und Belichtungsmesseranzeige einzustellen bzw. zu kontrollieren, ohne dass die Kamera vom Auge entfernt werden muss, aber auch gestattet, die Belichtungsmessereinstellung in einem Ausbruch der Kameradeckkappe zu beobachten.
Es ist eine Anzahl von Konstruktionen bekannt, die verschiedene Einstellmarken und Zeiger einer Belichtungsmesseinrichtung im Sucherbild oder an mehreren Seiten desselben beweglich sichtbar machen.
Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, dass sie vor allem bei einäugigen Spiegelreflexkameras mit Umkehrprisma einen erheblichen mechanischen Aufwand erfordern, der sich ungünstig auf die Preisgestaltung und die Baugrösse der Kamera auswirkt. Ebenso nachteilig ist, dass bei diesen Anordnungen jeder Einstellwert an einer andern Seite des Sucherbildes abgelesen werden muss, also nicht mit einem Blick erfasst werden kann.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile und erzielt weitere Vorteile dadurch, dass im Sicht- und Akkommodationsbereich des einblickenden Auges eine diffus brechende oder diffus reflektierende Fläche, vorzugsweise an einemPenta-Dachkantprisma angeordnet ist, auf der ein Objektiv die die Einstellwerte angebenden Skalen bzw. Skalenteile und/oder Anzeigeorgane abbildet.
Sie ordnet zum gleichen Zwecke die optischen Bauteile für den Einspiegelungsstrahlengang so an, dass sowohl der Messwerkzeiger als auch der Nachführzeiger einer elektrischen Belichtungsmesseinrichtung in der Nähe der zusammenfallenden Drehachse beider Zeiger abgebildet wird.
Im Nachfolgenden soll nun die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden, aus denen weitere ihr eigene Merkmale erkennbar sind. Es ist dabei auf alle Einzelheiten verzichtet worden, die mit der Erfindung nicht unmittelbar im Zusammenhang stehen.
Es zeigen Fig. l einen Längsschnitt durch eine Kameradeckkappe mit der erfindungsgemässen Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht der Zeigeranordnung zu Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Kameradeckkappe mit einer andern erfindungsgemässen Einrichtung, Fig. 4 eine Draufsicht der Zeigeranordnung zu Fig. 3, Fig. 5 die sich im Sucher zeigenden Bilder der Einrichtung nach Fig. 3 bei richtiger und falscher Einstellung.
Das erste Ausführungsbeispiel nach den Fig. l und 2 zeigt die Einrichtung in ihrer Anwendung bei einer Spiegelreflexkamera mit Penta-Dachkantprisma. In einer Deckkappe 1 mit einer Lichtöffnung 2 ist ein Penta-Dachkantprisma 3 mit einer mattierten Seitenfläche 4, ein Objektiv 5, ein Spiegelraum 6, ein Spiegelprisma 7, ein Messwerk 8, ein Messwerkzeiger 9, ein Nachführzeiger 10 und. gleichachsig gelagert, eine Blendenskala 11 und eine Zeitskala 12 angeordnet.
Das Spiegelprisma 7 ist dabei etwa in der Mitte des Spiegelraumes 6 befestigt, dessen obere offene Seite der Lichtöffnung 2 in der Deckkappe 1 zugewendet ist. Zwischen dem Spiegelprisma 7 und der Lichtöffnung 2 liegen die drehbeweglichen durchsichtigen Skalen für Blende (11) und Zeit (12). An der unteren Seite des Spiegelraumes 6 über dessen spiegelndem Boden bewegen sich Teile des Messwerkzeigers 9 und des Nachführzeigers 10. Das Objektiv 5 ist zwischen der mattierten Seitenfläche 4 und dem Spiegelprisma 7 angeordnet.
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Die Wirkungsweise wird wie folgt beschrieben :
Ein Teil der durch die Lichtöffnung 2 in der Deckkappe 1 eintretenden Strahlen durchdringt die durchsichtigen Skalen für Blende (11) und Zeit (12) und fallen auf die ihnen zugewendete Spiegelfläche des Spiegelprismas 7. Von dort werden sie zum Objektiv 5 reflektiert, das den eingestellten Skalenwert der Blendenskala 11 und der Zeitskala 12 auf der mattierten Fläche 4 des Penta-Dachkantprismas 3 abbildet.
Die andern nicht zur Abbildung der Blenden und Zeitwerte benötigten Lichtstrahlen werden von den spiegelnden Innenflächen des Spiegelraumes 6 reflektiert und erleuchten so den Hintergrund der im Spiegelraum 6 befindlichen Teile der Zeiger 9 und 10.
Die Drehachse der beiden Zeiger 9 und 10 ist so gelegt, dass sie in ihrer Verlängerung auf die Mitte der ihr zugewendeten Spiegelfläche des Spiegelprismas 7 trifft. Sie wird also optische Mitte für das Strahlenbündel, das von dieser Spiegelfläche zum Objektiv 5 gelenkt wird, das von den in diesem Strahlenbündel erfassten Teilen der Zeiger 9 und 10 ebenfalls ein Bild auf der mattierten Fläche 4 erzeugt. Dieses Bild zeigt einen über eine zentrische Bohrung in der Nachführzeigerachse gespannten Draht 10a und den durch diese Bohrung hindurch sichtbaren Teil des abgekröpften Messwerkzeigerendes 9a (Fig. 2), die sich vor der Einstellung in der Mitte der Bohrung schneiden, nach der Einstellung decken.
Auf diese Weise entstehen am Rande des Sucherbildes stets an der gleichen Stelle zwei nebeneinander liegende Bilder, von denen das eine die Werte für Blende und Zeit, das andere die Stellung des Messwerkzeigers 9 zum Nachführzeiger 10 zeigt.
Das zweite in den Fig. 3-5 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine Einrichtung, bei der in der Deckkappe 1 unter der Lichtöffnung 2 eine Opalscheibe 18, die Blendenskala 11, die Zeitskala 12, ein Objektiv 17, ein Messwerkzeiger 13 mit einem Spiegel 15 und ein Nachführzeiger 14 mit einem Spiegel 16 gelagert sind. Ausserdem überdeckt die Deckkappe 1 wieder das Penta-Dachkantprisma 3 mit seiner mattierten Fläche 4. Die Spiegel 15 und 16 sind schräg gestellt, der Spiegel 16 teildurchlässig.
Das durch die Lichtöffnung 2 einfallende Licht dringt durch die Opalscheibe 18, die lichtdurchlässige Blendenskala 11 und die ebenfalls lichtdurchlässige Zeitskala 12. Danach wird es vom. Objektiv 17 gebündelt und trifft auf die Spiegel 15 und 16. 50% des Lichtes reflektiert der Spiegel 16 zur mattierten Fläche 4, während die andern 50% vom Spiegel 15 zur mattierten Fläche 4 gelenkt werden. Über beide Spiegel 15 und 16 entwirft das Objektiv 17 ein Bild des Blenden- und Zeitskalenausschnittes, der augenblicklich eingestellt ist, auf der Fläche 4 (Fig. 3 und 4). Da die Spiegel 15 und 16 sich mit den Zeigern 13 und 14 drehen, wandern die Bilder der Blenden- und Zeitskala entsprechend dem Zeigerausschlag auf der Fläche 4 hin und her.
Die Stellung der Spiegel 15 und 16 kann so gewählt werden, dass die Bilder, die über sie entstehen, bei richtiger Einstellung entweder nebeneinander oder aufeinander liegen. Fig. 5a zeigt die beiden Möglichkeiten vor der Einstellung, Fig. 5b die beiden Möglichkeiten nach der Einstellung. Im hinund herwandernden Bild der Blenden-und Zeitskalenteile sind also die eingestellten Werte ablesbar und die Stellung der Bilder zueinander zeigt die Einstellung der Belichtungsmesseinrichtung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Einspiegeln von Einstellwerten in den Strahlengang eines'Suchers mit reeller Bildebene in einer photographischen Kamera, dadurch gekennzeichnet, dass im Sicht- und Akkommodationsbereich des einblickenden Auges eine diffus brechende oder diffus reflektierende Fläche (4), vorzugsweise an einem Penta-Dachkantprisma (3), angeordnet ist, auf der ein Objektiv (5, 17) die die Einstellwerte angebenden Skalen bzw. Skalenteile (11,12) und/oder Anzeigeorgane (9, 10, 13, 14) abbildet.