AT29105B - Verfahren zur Entzinnung von Weißblechabfällen mittelst Chlors. - Google Patents

Verfahren zur Entzinnung von Weißblechabfällen mittelst Chlors.

Info

Publication number
AT29105B
AT29105B AT29105DA AT29105B AT 29105 B AT29105 B AT 29105B AT 29105D A AT29105D A AT 29105DA AT 29105 B AT29105 B AT 29105B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
chlorine
detinning
pressure
waste
tinplate
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Th Goldschmidt Fa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Th Goldschmidt Fa filed Critical Th Goldschmidt Fa
Application granted granted Critical
Publication of AT29105B publication Critical patent/AT29105B/de

Links

Landscapes

  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Entzinnung von Weissblechabfällen mittelst Chlors. 



   Bei der Entzinnung der Weissblechabfälle bieten die Sperrigkeit derselben und der grosse Raumbedarf der Ausschnitte eine ganz besondere Schwierigkeit, und dies ist   natürlich   auch bei der so vielfach versuchten Entzinnung der   Weissblechabfälle durch Chlor   der Fall. 



  Andererseits hat man aber bei der Behandlung mit Chlor (als Gas sowohl, wie gelöst oder suspendiert in Flüssigkeiten) naturgemäss Bedenken getragen, die   Weissblechabfälle   eng 
 EMI1.1 
 stören würde und das Resultat   Abfä1le sein wUrden,   die nur an den freiliegenden Stellen völlig   entzinnt   sind. 



   Nun ist aber durch Versuche gefunden worden, dass bei der chemischen Entzinnung durch trockenes Chlor als Gas, oder in gelöster Form oder eines trockenen Gemisches von Luft und Chlor in Gasform, oder in inerter Flüssigkeit, selbst bei so fest zusammengepressten   Weissblechabfällen,   wie sie durch mechanische Pressung erhältlich sind, eine 
 EMI1.2 
 dass selbst auf den dicht aufeinanderliegenden Flächen eine genügende Einwirkung des Chlors und Bildung von Zinnchlorid eintritt. 



   Vorteilhaft für das Verfahren und für dieses Resultat ist es, dass die Einwirkung des Chlors auf die festgepressten   Weissblechabfälle   unter wechselndem, am besten steigendem Drucke und bei einer Temperatur stattfindet, bei der das gebildete Zinntetrachlorid wenigstens zu einem erheblichen Teile sich zur Flüssigkeit kondensiert. 
 EMI1.3 
 beispielsweise 50 -- 60 kg Gewicht oder in Körbe von mehreren Tonnen Inhalt zu pressen und zu packen und so das Material in eine Form zu bringen, welche sich ausserordentlich leicht   hantieren lässt.   
 EMI1.4 
   ''twa     75   kg auf den Quadratzentimeter. Hieber liegen die einzelnen Blechabschnitte dicht, anscheinend   hermetisch, aufeinander.

   Man muss   es deswegen als in hohem Grade überraschend bezeichnen, dass trotzdem eine vollständige Entzinnung durch die ganze fest zusammengepresste Masse erfolgt und dass das gebildete Chlorzinn zwischen diesen ausser- 
 EMI1.5 
 
Das Arbeiten unter wechselndem Drucke nimmt man am einfachsten in der Weise vor, dass man die   gepressten   Pakete oder Körbe mit den gepressten Weissblechabfällen in einen Apparat bringt, diesen   schliesst,   so dass also Atmosphärendrucl in ihm herrscht. 



  Man   lässt nun Chlor zutreten   und steigert den Druck nach und nach bis z. B. auf 1   Atm.   



  Uberdruck. Die Erwärmung des Apparates durch die Reaktion einerseits, andererseits der 
 EMI1.6 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

   Je stärker   das Blech zusammengepresst worden ist, desto höher muss   d,   Druck sein, weil nur so das Chlor auch in die   feinston   Kanäle eindringt und das Zinn vollständig in Tetrachlorid umgewandelt wird. Man kann auch den Druck in dem Apparate, in dem die Entzinnung vor sich gehen soll, vermindern oder verstärken, bevor das Chlor eingeleitet wird. Man kann auch während des Prozesses   Druckverminderung   mit   Druckverstärkung   abwechseln lassen. Natürlich kann man auch hier wieder Chlor gelöst an Stelle von Chlorgas anwenden. 



   Wird nun das Chlor in den geschlossenen Entzinnungsapparat eingeleitet, so findet eine   Erwärmung   statt, welche aber nicht eine zu hohe sein darf ; man hat dementsprechend   die Chlorzuführung zu regulieren, so   dass die Reaktion langsam vor sich geht ; eine hohe Erwärmung wird man nach Möglichkeit vermeiden, da dadurch die Gefahr der Angreifbarkeit des Eisens und der Bildung von Eisenchlorid nahegerückt ist. In dieser Beziehung, kann insbesondere die chlorhaltige Flüssigkeit, welche unter Umständen neben dem Chlorgase eingeführt wird, sehr gut als Kühlmittel dienen. 



   Einen ähnlichen Erfolg erzielt man, wenn das Chlorierungsgefäss vorher evakuiert wird und man nun allmählich Chlor zuströmen lässt, u. zw. so lange, bis Druck eingetreten ist. Auch so wird eine ganz innige und gleichmässige Berührung des Chlores mit dem   Weissblech   erzielt. 



   Bei allen vorerwähnten Massnahmen müssen   natürlich   alle die bereits bekannten   Vorsichtsmassregeln angewendet   werden, welche verhindern, dass das einströmende Chlor das Eisen angreift. Dazu gehört, dass das Chlor in trockenem Zustande angewendet wird, wie man   überhaupt   dafür sorgen wird, dass die im Apparate befindlichen inerten Gase möglichst trocken sind ; man   währt   deshalb auch   Lösungsflüssigkeiten   für das Chlor. 



   Wenn die Behandlung mit Chlor unter steigendem Drucke, entweder von gewöhnlichem Atmosphärendrucke angefangen oder unter einem gewissen Vakuum beginnend, zu Ende   geführt   ist, hat sich das flüssige Zinnchlorid unten im Apparate gesammelt und kann zum   Schlüsse   oder vorher von Zeit zu Zeit entfernt werden. 



   Es verbleibt nun eine sehr wichtige Aufgabe, welche bisher noch nicht für den fortlaufenden Fabrikbetrieb genügend gelöst worden ist, nämlich die Befreiung der entzinnten   Abfälle von den Resten   des gebildeten Zinnchlorides oder Zinnchloriddämpfen und des noch im Apparate befindlichen nicht verwendeten Chlorgases. 



   Es hat sich nun gezeigt, dass die entstehenden Dämpfe oder Flüssigkeitsreste am schnellsten und vollkommensten dadurch entfernt werden, dass man sie mit Hilfe einer Luftpumpe aus dom geschlossenen Apparate absaugt, u. zw. derart, dass man zunächst ein möglichst hohes Vakuum im Apparate erzeugt und darauf nach und nach Luft in den 
 EMI2.1 
 Apparate. 



   Nachdem so im wesentlichen die Hauptmerkmale des neuen Verfahrens beschrieben worden sind, sei noch im folgenden kurz der Gang der Operation geschildert. 



   In das   Aufnahmegefäss   wird das Blech unter maschinellem Drucke entweder eingepresst, oder es wird in geeigneten Körben, in denen das Blech vorher mechanisch eingepresst worden ist, in den Behälter geführt. Doch es hat sich als am praktischesten erwiesen, das Weiss-   b) ech von vornherein   in Pakete zu pressen, u. zw. gleich in solche, wie sie nach der Eilt-   ziunuug   von den Stahlwerken zum Chargieren verwendet werden können. Diese Bunde   haben z. B. 40#60 cm   Breite und Länge und 8-14 cm Höhe bei einem Gewichte von etwa50-65kg. 



   Nachdem der Apparat l gefüllt ist, wird entweder die Luft aus demselben ausgepumpt, oder besser derselbe unter gewöhnlichem Luftdrucke gelassen und Chlorgas von oben durch   ditj   Leitung c zugeführt. 



     Dieses Cbtorgas   steht unter einem bestimmten Überdrucke, beispielsweise 3-4 Atm. und verbreitet sich zuerst in dem oberen Raume n über dem Pakete d, verdünnt sich dort 
 EMI2.2 
   gemische   wird nun das Chlor beständig von dem Zinn auf den   Woissblechabfällen   aufgeschluckt, es entstehen unter Ausbreitung der Reaktion über den ganzen Inhalt des Behälters a stets verdünnte Chlorluftgemische, denen wieder das Chlor vom Zinne   ent-   zogen wird, worauf wieder eine Anreicherung durch neu zuströmendes und sich mischendes 
 EMI2.3 
 als Lösungsmittel für Chlor). 



   Nach einer gewissen Zeit hat der Prozess, wie oben schon erwähnt, sein Ende erreicht und nun wird durch   eine an die Leitung e   angeschlossene Luftpumpe das verbleibende Gemisch   von Zinnchloriddämpfen,   Chlor und Luft aus dem Apparate l abgezogen, während 
 EMI2.4 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 auch abwechselnd arbeiten, indem man erst ein Vakuum erzeugt, dann die Leitung abschliesst und nun   Luft eintreten lässt, welche bis   tief in die innersten   Raumspalton   eindringen und sich dort mit den   Chlorzinnresten   vermischen wird, wonach eine erneute Absaugung stattfindet. 



   Nachdem so ein vom Chlore und Zinnchlorid möglichst freies Produkt (Eisenblech) erzielt ist, wird der Behälter geöffnet (wie ersichtlich, ging die Operation bisher in geschlossenem   Behälter   vor sich) und die Eisenpakete entfernt. 



     Di, e Blechabfälle,   so wie sie aus dem Apparate kommen, zeigen eine stahlgraue oder gelbliche, nicht korrodiert Oberfläche und es ist von Wichtigkeit, diese Oberfläche, welche das Weiterrosten verhindert, zu behalten. Es ist nun gefunden worden, dass es möglich ist, diese trockenen korrosionsfreien Abfälle in ihrem Zustande zu erhalten und sie vor dem Roste zu schützen, wenn man sie nachher einem bestimmten Waschprozesse unterwirft, um die geringen Mengen Eisenchlorid, welche sich in der Schicht zwischen dem Eisen und Zinn vermöge der Eisen-Zinn-Legierung bilden, zu entfernen und jede Nachwirkung auszuschliessen, indem man ein Alkali auf die   Oberflächen einwirken   lässt. 



   Dies geschieht, wenn man das Material mit Wasser und dann nachher z. B. mit Alkalilauge wäscht. 



   Dieser Waschprozess wird vorteilhaft dadurch verkürzt, dass man die   Eiseapakete   zuerst in einen besonderen geschlossenen Apparat bringt, evakuiert und nun Wasser hinzufliessen lässt. Es werden dann alle Zwischenräume energisch mit Wasser in Berührung gebracht. Diesen Prozess kann man wiederholen, wie man auch den Prozess unter wechselndem Drucke durchführen kann. Nachdem die Pakete auf diese Weise genügend mit Wasser gespült sind, werden sie in ein schwaches alkalisches Bad (Allkalien, Erdallialien usw.) getaucht und auf diese Weise eine dünne Schutzschicht des betreffenden Satzes darauf erzeugt. 



   Die Bleche erhalten auf diese Weise eine schöne blanke, stahlgraue Oberfläche ohne   Korrosionszeichen.   



   PATENT-ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Entzinnung von   Weissblechabfällen mittelst Chlors,   dadurch gekenn- zeichnet, dass die   AbfäDe in zusammengepresstem Zustande,   insbesondere in Form von 
 EMI3.1 
 
Chlors ausgesetzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufträume in den zusammengepressten Abf@llen durch Druckwechsel, insbesondere Druckvermehrung unschädlich gemacht werden.
    3. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reste des entstandenen Zinnchlorids und unverbrauchten Chlors durch Druckwechsel unter Zuhilfenahme inerter Gase aus dem Apparate entfernt werden.
    4. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Konservierung des entzinnten Eisenbleches durch einen Waschprozess Illit Wasser und eventuell einen nachfolgenden Waschprozess mit Alkali erfolgt, nachdem vorher 'sowohl das Chlor als auch das Zinnchlorid vollständig entfernt worden sind.
AT29105D 1905-07-22 1905-07-22 Verfahren zur Entzinnung von Weißblechabfällen mittelst Chlors. AT29105B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT29105T 1905-07-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT29105B true AT29105B (de) 1907-07-10

Family

ID=3542242

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT29105D AT29105B (de) 1905-07-22 1905-07-22 Verfahren zur Entzinnung von Weißblechabfällen mittelst Chlors.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT29105B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1900644A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Anwendung des elektrischen Lichtbogens fuer chemische Reaktionen
DE1935763B2 (de) Verfahren zur herstellung von flachglas und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE1065625B (de) Rückgewinnung von Fluoriden aus gebrauchten Aus kleidungen von Alumimumreduktionszellen
DE2724103A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum behandeln von metallischem schrott
AT29105B (de) Verfahren zur Entzinnung von Weißblechabfällen mittelst Chlors.
DE2112271C3 (de) Verfahren zur Aufarbeitung verbrauchter Beizflüssigkeit
DE2147507A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Metallfluoriden und Metallfluoridgemischen, die keinen Sauerstoff enthalten
DE2243559A1 (de) Verfahren zur elektrolytischen reinigung von abwasser
DE2601076C2 (de)
DE176456C (de)
DE2313116A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von alkalihyperoxid
AT217820B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entzinnung von Weißblech
DE1546712A1 (de) Verfahren zum Elektrolysieren und elektrolytische Zelle
DE219306C (de)
DE68335C (de) Vorrichtung zur Elektrolyse geschmolzener Chloralkalien
CH243879A (de) Verfahren und Vorrichtung zum Entzinnen von Metallen.
DE246068C (de)
DE384288C (de) Verfahren zur Erlangung nicht rostender Oberflaechen an Eisenstuecken
DE2655C (de) Verfahren zur Karbonisirung der in Wollgeweben enthaltenen vegetabilischen Stoffe auf kaltem Wege durch wasserfreie und trockene Gase
DE1937272A1 (de) Halogenierte Kohlenwasserstoff-Stoffzusammensetzungen
DE69015817T2 (de) Verfahren zum Nitrieren von Stahl.
AT82200B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Elektrolysieren von Lösungen von Natrium- oder Kaliumchlorid oder Natrium- oder Kaliumnitrat oder von anderen Lösungen, die einen gasförmigen Körper an der Anode entwickeln.
DE58121C (de) Verfahren und Apparat zur Darstellung von Alkalimetall aus Aetzalkalien mittelst Elektrolyse
DE1173883B (de) Verfahren zur Herstellung von Titantetrajodid
DE311987C (de)