<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Entbasten von Rohseide.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entbasten (Entschälen) der Rohseide und Rohseideabfälle sowie der Gespinste und Gewebe aus diesen Stoffen. Das neue Verfahren besteht darin, dass die Rohseide in Gegenwart von Dampf und Luft mit Seifenschaum behandelt wird, um den Hast (Schale) zu erweichen und löslich zu machen, worauf letzterer durch Wuschen mit (kaltem oder warmem) Wasser entfernt wird. Dieses Vorfahren bietet, was die Raschheit und Billigkeit des Vorganges und die Güte des Produktes anbetrifft, erhebliche Vorteile gegenüber dem bekannten Kochverfahren mit Seifenlösung, wo die Seide in zwei Phasen, nämlich zunächst mit starker und dann mit schwächerer Seifenlösung, behandelt wird.
Die Fig. l und 2 der Zeichnung veranschaulichen durch zwei zueinander senkrechte
EMI1.1
unton offen und oben durch einen nicht dicht abschliessenden Deckel B abgedeckt ist. Der untere Hand dieses Kessels taucht in den von der Doppelwand des die Seifenlauge ent- haltenden Behälters C gebildeten ringraum hinein und findet hier einen hydraulischen Abschluss. Innerhalb des Kessels A sind die Strähne D etagenweise an drehbar gelagerten
EMI1.2
die Strähne selbst 11m ihre Walzen b, c gedreht werden können.
Der Laugenbehälter enthalt ein Schlangenrohr f, welches mit Dampf gespeist wird und die Erhitzung der im Behälter befindlichen Seifenlauge bewirkt. Ferner ist er mit
EMI1.3
um die auf dem geeigneten Boden des Behälters sich absetzenden festen Teile zu entfernen. Der deckel B des Kessels A besitzt auf seiner Unterseite regelmässig voneinander
EMI1.4
Tröpfchen auf die Seidensträhne aiederfallen lassen. Ferner ist dieser Decke ! mit einigen nicht gezeichneten Ventilen versehen, um auf Wunsch Luft in den Behandlungskessel cin- zulassen.
EMI1.5
der Kessel vom Laugenbehälter C abgehoben und zu einem zweiten, neben diesem angeordneten Behälter H geführt werden kann, in welchem die in A behandelte Seide gewaschen werden soll.
Dieser Waschbehälter H wird mit Wasser gespeist, welches den erweichen und löslich gemachten Bast (Schale) von der Faser zu entfernen bestimmt ist.
Um z. B. 100 kg Seidensträhne zu entbasten bzw. zu entschälen, wird man folgender- massen verfahren : Die Seidensträhne werden im Kessel A an den Tragwalzen b, c auf- gehängt. worauf der Kessel, wie in Fig. 1 und 2 in Vollstrichen angegeben ist, über den
EMI1.6
<Desc/Clms Page number 2>
auch Druckluft durch das Schtangonrohr 9 in die Lange ein.
Die aufkochende Seifenlauge kommt zum Schäumen und dieser Seifenschaum steigt im Kessel A längs der Strähne in die Höhe, diese letzteren allseitig einhüllend, so dass die Seidenstrl1hne der vereinten Wirkung des Dampfes, der heissgewordenen Luft und des Seifenschaumes ausgesetzt werden, was eine rasche Erweichung und Löslichmachung des Bastes (Schale) zur Folge hat. Wird keine Luft durch das Schlangenrohr g eingeblasen, so kann Anssenluft in den Kessel A am Umfange des Deckels B eintreten oder eventuell durch die Ventile an demselben eingelassen werden. Nach Verlauf von ungefähr 35 Minuten wird der Bast hinreichend erweicht und löslich gemacht sein.
Man hebt alsdann vermittelst der Laufwinde F den Kessel A vom Laugenbehälter C ab, führt ihn zum Waschbehälter Il und senkt ihn in diesen hinab, wie dies. strichpunktiert angegeben ist, worauf die Strähne durch Betätigung
EMI2.1
ersten Prozess wird man ungefähr vier Fünftel des Bastes oder der Schale zu entfernen imstande sein. Das Entbasten kann hierauf durch eine zweite Behandlung der Strähne über dem Laugenbehälter C mit nachfolgendem Waschen vervollständigt werden.
Man erhält auf diese Weise eine schöne, entbastete bzw. entschälto Seide, sowie als Nebenprodukt reine Bastlösungen, welche für die Zwecke des Färbens weiterverwendet werden können.
Die im Laugenbehälter C nach einer ersten Verwendung zurückbleibende Flüssigkeit hat sich infolge Dampfverlustes auf ungefähr drei Fünftel ihres ursprünglichen Volumens verringert. sise kann für eine erneute Behandlung derselben oder einer anderen Seide benutzt werden, wofern man wieder zirka 230-240 l Wasser und zirka 16'5-22 A < / Seife zusetzt ; dabei ändert sich die anzuwendende Seifenmenge mit der Natur der zu be- handelnden Rohseide.
Handelt es sich um das Entbasten von Rohseidenabfällen, so braucht der Kessel. 4 nicht vom Behälter C abhebbar zu sein, sondern kann fix mit demselben verbunden bzw. mit demselben zusammenhängend sein. In diesem Falle werden die Rohseidenabfälle vorzugsweise in übereinander in ('angeordneten Siebkasten gelagert.
Gegenüber den bisher üblichen Verfahren zum Entbasten von Seide mit warmen Seifenlösungen unter beständigem Hantieren der Ware hat das neue Verfahren folgende Vorteile :
1. Das Entbasten geht viel rascher vor sich ; sogar bei einzelnen Artikeln ist es schon in wenigen Minuten vollzogen.
2. Da das beständige Hantieren der Ware in der Seifen) ösung wegfällt, d. h. die Ware nicht in letzterer hin-und her-und auf-und abgezogen und nicht von derselben gepeitscht wird, so bleiben die einzelnen Fasern der Seide in Ruhe, behalten ihre Kohäsion und es wird sozusagen kein Flaumigwerden (Floconnement) derselben verursacht, so dass bei Anwendung des neuen Verfahrens auf Grège dieselbe nach dem Entbasten leicht gehaspelt werden kann.
B0 Das neue Verfahren gestattet selbst erhärteten Seidenleim wie er z. 11. durch überhitztes Trocknen oft entstehen kann, zu lösen, was bei dem bisherigen Verfahren nicht
EMI2.2
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entbasten von Rohseide, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohseide in Gegenwart von Dampf und Luft mit Seifenschaum behandelt wird, um den Last (Schale) zu erweichen und löslich zu machen, worauf letzterer durch Waschen mit (kaltem oder warmem) Wasser entfernt wird.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.