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Träger, insbesondere Rüstträger
Die Erfindung betrifft einen Träger, insbesondere Rüstträger, aus einem ebenen Fachwerk mit parallelen Gurten und dazwischen angeordneten Diagonalstreben, wobei in den von je zwei Diagonalstreben und einem Obergurtabschnitt gebildeten Dreiecken je ein aus Stäben bestehendes Dreieck angeordnet ist, das mit zwei seiner Ecken an die Diagonalstreben und mit der dritten Ecke an den Obergurtabschnitt, jeweils in der Mitte, angeschlossen ist.
Bei derartigen Rüstträgern ist man bestrebt, bei möglichst geringem Konstruktionsgewicht des Trägers ein möglichst hohes zulässiges Biegemoment zu erzielen. Dies führt zu grossen Bauhöhen der Rüstträger, die z. B. bei den Lasten, die bei den heutigen Stahlbetonbrücken aufzunehmen sind, etwa 2 m betragen. Die Diagonalstreben solcher Rüstträger sind demgemäss über 2 m lang. Um bei diesen grossen Längen der Diagonalstäbe eine ausreichende Knickfestigkeit zu erzielen, müssen die Diagonalen, die bisher durchwegs als Rohr ausgeführt wurden, einen verhältnismässig grossen Durchmesser erhalten.
Auch die zwischen zwei Diagonalen liegenden Obergurtabschnitte sind verhältnismässig lang. Um ihre Knicklänge zu verringern, hat man bei bekannten Rüstträgern diese Abschnitte durch Vertikalstäbe unterstützt.
Es ist auch ein Rüstträger bekannt, bei dem die Diagonalen in Form eines Rautenfachwerkes angeordnet sind. Dabei werden die Knicklängen, sofern man gleiche Winkel betrachtet, gegenüber einem normalen Fachwerk halbiert. Allerdings ist die Halbierung der Knicklänge in der Richtung senkrecht zur Trägerebene nicht voll wirksam. Es ist ferner von Nachteil, dass die Kreuzungs-bzw.
Durchdringungspunkte der Diagonalen technisch nur schwer zu verwirklichen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einleitend beschriebenen Träger, insbesondere einen Rüstträger zu schaffen, bei dem sowohl die Diagonalen als auch der Obergurt hohe Knickbelastungen aufnehmen können und der darüber hinaus einfach herzustellen ist.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Diagonalstreben einen solchen Querschnitt aufweisen, dass das Trägheitsmoment, bezogen auf seine in der Trägerebene liegende Hauptachse, ein Mehrfaches des auf die senkrecht zur Trägerebene liegende Achse bezogenen Trägheitsmomentes beträgt. Bezüglich der Knickung innerhalb der Trägerebene ist für die Knicklast der Diagonalstreben die halbe, bezüglich der Knickung senkrecht zur Trägerebene die volle Diagonallänge wirksam. Die gleiche Knicklast für beide Knickfälle ergibt sich theoretisch, wenn die Trägheitsmomente im Verhältnis 4 : 1 stehen. Es ist zweckmässig, Profile zu verwenden, deren Hauptträgheitsmomente im Verhältnis von etwa 2 : 1 bis etwa 10 : 1, vorzugsweise 3 : 1 bis 7 : 1 stehen.
Diese Bedingung wird von verschiedenen handelsüblichen Profilen erfüllt. Die Diagonalstreben sind zweckmässig nach unten offene U-Profile oder mit dem Steg nach oben angeordnete T-Profile. Bei diesen Profilen hat das Verhältnis der beiden Hauptträgheitsmomente einen günstigen Wert. Für die Stäbe des Dreiecks werden mit Vorteil Rohre verwendet.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine Längeneinheit eines Rüstträgers gemäss der Erfindung, Fig. 2 und 3 Schnitte durch die Diagonalstreben
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in zwei verschiedenen Ausführungsformen.
In Fig. l ist mit-l-der Obergurt und mit-2-der Untergurt einer Rüstträgereinheit bezeichnet. An den Enden des Obergurtes --1-- sind Verbindungslemente --13-- für den Anschluss benachbarter Längeneinheiten angebracht. Die Untergurte zweier benachbarter Längeneinheiten können beispielsweise durch Spannschrauben verbunden werden.
Zwischen den beiden parallelen Gurten-l und 2-sind in bekannter Weise Diagonalen-3 und 4-- angeordnet. Jeweils zwei Diagonalen-3 und 4--bilden zusammen mit einem Abschnitt des Obergurtes ein Dreieck. In diesen Dreiecken ist jeweils ein aus Stäuben-5, 6 und 7-bestehendes kleineres Dreieck angeordnet, u. zw. so, dass die Ecken des kleineren Dreiecks jeweils in der Mitte der beiden Diagonalen-3 und 4-und des Obergurtabschnittes liegen.
In Fig. 2 ist eine Diagonalstrebe im Schnitt mit einem daran angeschlossenen Stab des Stabdreiecks-5, 6, 7- dargestellt. Die Diagonalstrebe besteht hier aus einem U-Profll --8--. Die rohrförmigen Stäube-5, 6 und 7-sind vor Kopf stumpf auf den Steg des U-Profils aufgeschweisst.
Bei dem U-Profil ist das Trägheitsmoment, bezogen auf die in der Trägerebene liegende Hauptachse --10-- ein Mehrfaches des auf die quer zur Trägerebene liegenden Achse bezogenen Trägheitsmomentes.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 ist die Diagonalstrebe ein T-Profil-9-. Die Stäbe
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-5, 6--11-- bezogene Trägheitsmoment ein Mehrfaches des auf die zu der Achse --11-- senkrechten Achse bezogenen Trägheitsmomentes.
Da die Herstellung der Anschlüsse der Stäube-5, 6 und 7-bei den dargestellten Ausführungsbeispielen keinerlei Schwierigkeiten macht, lässt sich auf diese Weise eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung der Fertigung erzielen. Eine weitere Verbilligung ergibt sich daraus, dass für die Diagonalstreben an Stelle der bisher allgemein üblichen teuren Rohre billigere Walzstahlprofile verwendet werden können.
Wenn sich die Erfindung auch in erster Linie auf Rüstträger bezieht, so hat das Prinzip der Erfindung auch allgemeine Bedeutung hinsichtlich der Ausbildung von Fachwerkträgern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Träger, insbesondere Rüstträger, aus einem ebenen Fachwerk mit parallelen Gurten und dazwischen angeordneten Diagonalstreben, wobei in den von je zwei Diagonalstreben und einem Obergurtabschnitt gebildeten Dreiecken je ein aus Stäben bestehendes Dreieck angeordnet ist, das mit zwei seiner Ecken an die Diagonalstreben und mit der dritten Ecke an den Obergurtabschnitt, jeweils in
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solchen Querschnitt aufweisen, dass das Trägheitsmoment, bezogen auf die in der Trägerebene liegende Achse (10, 11) ein Mehrfaches des auf die senkrecht zur Trägerebene liegende Achse bezogenen Trägheitsmomentes beträgt.
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