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Herstellung von elektrischen Freiluft-Isolatoren aus Polyadditionsprodukten aus Glycidylverbindungen
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Kunststoffmaterials aus Polyadditionsprodukten von Polyglycidylcarbonsäureestern und Phthalsäureanhydrid zur Herstellung von witterungsbeständigen Isoliermaterialien, insbesondere zur Herstellung von Freiluft-Isolatoren.
Es ist bekannt, für die Herstellung von Freiluft-Isolatoren anorganische Materialien, wie Porzellan, zu verwenden. Jedoch besitzen Porzellan-Isolatoren verschiedene Nachteile. Sie zerbrechen leicht, haben geringe Zugfestigkeiten und zeigen, bedingt durch den Herstellungsprozess, grosse Fertigungstoleranzen.
Weiter ist es aus dem Artikel von K. Meyerhans in Kunststoffe Bd. 43, [1953], Heft 10, S. 387 bis 392 bekannt, Araldit -Giessharz B - d. i. ein Polyglycidyläther auf der Grundlage von 4, 4 Dihy- droxydiphenyl-dimethylmethan (= Bisphenol A) mit Phthalsäureanhydrid unter Formgebung zu härten und die resultierenden Produkte als Elektroisoliermaterial zu verwenden. Für die Herstellung von FreiluftIsolatoren haben sich derartige Kombinationen infolge ihrer zu geringen Witterungsbeständigkeit nicht bewährt, wie insbesondere aus der deutschen Auslegeschrift 1187700 hervorgeht.
Ferner ist es aus der deutschen Auslegeschrift 1187700 bekannt, für die Herstellung witterungsbeständiger, elektrischer Freiluft-Isolatoren ein gehärtetes Kunststoffmaterial aus einer cycloaliphatischen 1, 2-Epoxydverbindung mit einer Epoxydäquivalenz grösser als 1 und einem cycloaliphatischen oder aliphatischen Polycarbonsäureanhydrid als Härtungsmittel zu verwenden.
Die gemäss der deutschen Auslegeschrift erhaltenen Kunststoffe weisen gegenüber Kunststoffen aus Polyglycidyläthern des Bisphenols A und cyclischen Carbonsäureanhydriden eine verbesserte Lichtbogenbe- ständigkeit, eine gute Kriechstrombeständigkeit und eine verbesserte Wetterbeständigkeit auf. Ein wesentlicher Nachteil dieser Kunststoffe liegt jedoch in ihren ungenügenden mechanischen Festigkeiten.
Beispielsweise sind die Biegefestigkeiten und Schlagfestigkeiten dieser Produkte wesentlich geringer als die von Härtungsprodukten aus Polyglycidyläthern mehrwertiger Phenole und cyc1ischenCarbonsäurean- hydriden. (Vgl. K. Jellinek, Neuere Entwicklungen auf dem Gebiete der Epoxydharze in "Kunststoffe" 55. Jahrgang [1965], Heft 2, S. 82, rechte Spalte.)
Ein weiterer Nachteil des Verfahrens der deutschen Auslegeschrift 1187700 ist die Tatsache, dass aromatische Polycarbonsäureanhydride, wie z. B. Phthalsäureanhydrid, als Härter für die cycloaliphatischen Polyepoxyde hinsichtlich der vorgeschlagenen Verwendung nicht geeignet sind, wie insbesondere aus Beispiel 5 dieser Auslegeschrift hervorgeht. Derartige Formkörper zeigen nach der Bewitterung eine Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften.
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Aufgabe der Erfindung war es, ein witterungsbeständiges Isoliermaterial, insbesondere zur Herstellung von witterungsbeständigen Freiluft-Isolatoren, aufzufinden, zu dessen Herstellung das wohlfeile, in vorzüglicher Reinheit zur Verfügung stehende technische Rohprodukt Phthalsäureanhydrid herangezogen werden kann. Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, dass ganz spezielle cycloaliphatische Polyepoxyde für die Herstellung der Isoliermaterialien verwendet wurden.
Es war, insbesondere im Hinblick auf die bereits zitierte deutsche Auslegeschrift 1187700, überraschend, dass die erfindungsgemäss zu verwendenden cycloaliphatischen Epoxyd, gehärtet mit Phthalsäureanhydrid, ein Kunststoffmaterial ergaben, das nicht nur wetterbeständig, lichtecht, kriechstromfest und lichtbogenbeständig war, sondern gleichzeitig auch ausgezeichnete mechanische Festigkeiten aufwies.
Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von Polyadditionsprodukten aus Polyepoxyden mit mehr als einer Epoxydgruppe pro Molekül und cyclischen Dicarbonsäureanhydriden für elektrische Freiluft-Isolatoren, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyepoxyde Glycidylcarbonsäureester der allgemeinen Formel
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worin A einen mindestens zweiwertigen Rest eines gegebenenfalls durch Sauerstoff und/oder cycloali- phatischen Ringe unterbrochenen, aliphatischen Kohlenwasserstoffes oder den Rest eines gegebenenfalls durch einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest unterbrochenen, cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffes,
R Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 3 C-Atomen und n eine Zahl zwischen 2 und 6 bedeuten oder Mischungen von Glycidylcarbonsäureestern der angegebenen allgemeinen Formel und als cyclisches Dicarbonsäureanhydrid Phthalsäureanhydrid verwendet werden.
Von bevorzugtem Interesse für die Herstellung der witterungsbeständigen Isoliermaterialien, insbesondere der Freiluft-Isolatoren, sind Polyglycidylcarbonsäureester der vorstehend angegebenen Formel, in welcher sich die beiden Carbonsäureestergruppen in 1, 2-Stellung zueinander befinden und in welcher A den zwei-bis vierwertigen Rest eines aliphatischen Kohlenwasserstoffes mit 2 bis 10 C-Atomen, der durch Sauerstoffatome oder durch einen Cyclohexylring unterbrochen sein kann, weiter den zweiwer- tigen Rest eines cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffes mit 6 bis 15 C-Atomen, RWasserstoffund n eine Zahl von 2 bis 4 bedeuten.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden cycloaliphatischen Polyglycidylcarbonsäureester können gemäss dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1211117 hergestellt worden sein. Danach werden Polycarbonsäuren mit überschüssigem Epichlorhydrin in Gegenwart von Thioäthern und/oder Sulfoniumsalzen als Katalysatoren bei Temperaturen zwischen 30 und 90 C zu den entsprechenden3-Chlor-2-hy- droxy-propyl-carbonsäureestern umgesetzt, dann mit festem Kalium-oder Natnumhydroxyd bei 40 bis 850C behandelt und anschliessend nach Abdestillieren des überschüssigen Epichlorhyddns in einem iner- ten Lösungsmittel bei Temperaturen bis zu 850C mit einem Unterschuss an konzentrierter Alkalihydro- xydlösung,
bezogen auf den Chlorgehalt im Reaktionsprodukt, erhitzt, um das restliche Chlor zu entfernen.
Die für die Herstellung der erfindungsgemäss zu verwendenden Polyglycidylcarbonsäureester notwendigen Polycarbonsäuren sind Veresterungsprodukte aus einem Mol einer gegebenenfalls durch Alkylgruppen mit 1 bis 3 C-Atomen, vorzugsweise durch Methyl substituierten 1, 2-, 1, 3- oder 1, 4-Cyclo-
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und/oder cycloaliphatische Ringe unterbrochenen aliphatischen Polyols bzw. eines cycloaliphatischen Polyols, wobei n der Zahl der Hydroxylgruppen im Polyol entspricht.
Die Veresterung erfolgt nach bekannten Verfahren. Der Begriff Polyol soll in der Erfindung Diole mitumfassen. Die Zahl der Hydroxylgruppen im Polyol kann 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 betragen.
Als Polyole, die für sich oder in Mischungen untereinander mit den genannten Cyclohexandicarbonsäuren bzw. deren Anhydriden umgesetzt worden sein können, seien genannt :
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b) Propylenglykol- (1, 2), Di- (2-methyläthylenglykol), Tri- (2-methyläthylenglykol) und höhere Poly- (2-methyläthylenglykole) ; c) Propylenglykol- (1, 3), Dipropylenglykol und höhere Polypropylenglykole ; d) 2, 2-Dimethyl-propandiol-(1, 3), 2-Methyl-2-propyl-propandiol- (1, 3), 2-Methyl-2-hydroxymethyl-propandiol- (1,3); e) Butandiol-(1,3), Butandiol-(1,4), Butandiol-(2,3), Polybutylglykole, Butantriol- (1. 2, 4) ; f) Pentandiol-(1,5), 2-Methyl-pentandiol-(2,4), 3-Methyl-pentandiol-(2,4), 2-Methyl-2-hy- droxymethyl-pentanol- (l) ;
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Sorbit, Mannit ;
j) Oxalkylierungsprodukte, insbesondere Oxäthylierungs- und Propoxylierungsprodukte der Hexandiole und der längerkettigen aliphatischen Diole, des Glycerins, Hexantriols, Trimethylolpropans und Pentaerythrits ;
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Unter Oxalkylierungsprodukten der unter j) und k) genannten Polyole werden Umsetzungsprodukte von 1 Mol Polyol mit 1 bis 10 Mol Alkylenoxyd pro Hydroxylgruppe, vorzugsweise 1 Mol Alkylenoxyd pro Hydroxylgruppe verstanden.
Als Beispiele für die erfindungsgemäss bevorzugt zu verwendenden Polyglycidylcarbonsäureester seien die folgenden formelmässig angegeben :
Produkt I
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Produkt II II
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Produkt III
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Produkt IV
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Produkt V
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Produkt VI entspricht dem Produkt HI mit der Ausnahme, dass jeder der 3 Cyclohexanring eine Methylgruppe in 3-oder 4-Stellung zur Carbonsäureestergruppe trägt.
Produkt VII
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Produkt VIII
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Für die Verwendung der beschriebenen Polyepoxyde zur Herstellung von elektrischen Freiluft-Isola- toren ist es jedoch nicht erforderlich, dass die Glycidylester in ihrer chemischen Zusammensetzung vollkommen den angegebenen Formeln entsprechen müssen. Wie alle im technischen Massstab hergestellten Kunstharze können die beschriebenen Polyepoxyde von der Ideal-Zusammensetzung abweichen, z. B. dadurch, dass geringe Anteile an Hydroxylgruppen und an organisch gebundenem Halogen vorhanden sind, die durch nicht vollständige Umsetzung bzw. Nebenreaktionen bei der Herstellung der Polyepoxyde ent- steven.
Die Herstellung der elektrischen Freiluft-Isolatoren kann nach den üblichen Verarbeitungsweisenfür
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Polyepoxyde mit mehr als einer Epoxydgruppe pro Molekül erfolgen. Im einfachsten Falle erwärmt man den erfindungsgemäss zu verwendenden Glycidylester auf Temperaturen zwischen 80 und 150 C, gibt unter Rühren das Phthalsäureanhydrid hinzu und giesst die so erhaltene Mischung in z. B. Metallformen, die gegebenenfalls vorher mit Trennmitteln behandelt wurden. Die Härtung erfolgt durch Erwärmen der Form auf Temperaturen zwischen 80 und 1800C während einer Zeit zwischen einigen Minuten bis zu mehreren Stunden. Zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Härtung können gegebenenfalls Zusatzstoffe, wie Füllstoffe, Weichmacher, Farbstoffe, Pigmente, flammwidrige Stoffe, Formentrennmittel u. a. Zusatzmittel hinzugegeben werden.
Beispielsweise können als Füllstoffe folgende Materialien eingesetzt werden : Gesteinsmehl, Quarzmehl, Kreide, Schwerspat, Aluminiumoxyd, Aluminiumoxydtrihydrat.
Weiterhin können Verstärkermaterialien wie z. B. Gewebe, Fasern, Schnitzel, Stränge aus z. B. Glas, Ton und Textil eingearbeitet werden. Zur Verkürzung der Härtezeiten können Beschleuniger, wie z. B. tertiäre Amine, wie Dimethylbenzylamin, Bortrifluorid-Addukte, Alkaliphenolate od. ähnl. wirksame Stoffe hinzugegeben werden, beispielsweise Mono- oder Polyepoxyde, deren Epoxydgruppe bzw.-grup- pen an ein Stickstoffatom gebunden sind, wie N, N-Bis- (2, 3-epoxypropyl)-anilin.
Die formelmässig angegebenen cycloaliphatischen Polyglycidylcarbonsäureester (Produkte I-VIII) werden entsprechend der nachstehend angegebenen Vorschrift für das Produkt III und gemäss den Bedingungen des Verfahrens der deutschen Auslegeschrift 1211117 erhalten. a) 1, 1, l-Trimethylolpropan-tris- (hexahydrophthalat)
In einem Dreihalskolben (mit Rührer, Innenthermometer, Rückflusskühler und Trockenrohr) werden 1388 g Hexahydrophthalsäureanhydrid (9 Mol) unter Ausschluss von Luftfeuchtigkeit geschmolzen. Unter Rühren und möglichst weitgehendem Feuchtigkeitsausschluss setzt man nun bei einer Innentemperatur von 130 bis 1350C innerhalb von zirka 1 h 403 g 1, 1, l-Trimethylolpropan (3 Mol) in so grossen Anteilen zu, dass sich die Innentemperatur trotz exothermer Reaktion nicht wesentlich erhöht.
Anschliessend erhitzt man auf 1500C und rührt bei dieser Temperatur noch 3 h. Nach Ausgiessen auf ein Trockenblech erstarrt das fast farblose Reaktionsprodukt rasch zu einer festen glasklaren Substanz. Ausbeute : 1762 g = 98, 5 Gew. -% d. Th. ; Säurezalù : 284 (Th. 282) GehaltanalkoholischenOH-Gruppen < 0,2%
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4100 g Epichlorhydrin = 44, 3 Mol und 8, 9 g 2-Hydroxy-äthyl-äthylsulfid wird 18 bis 19 h bei einer Innentemperatur von 600C gerührt.
Zur Ermittlung des Umsatzes wird danach ein kleiner Teil der Lösung durch Andestillieren bis zu einer Badtemperatur von 1200C und einem Druckvonl3Torrvonüber-
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Zu dem im Reaktionsgefäss befindlichen Produkt setzt man zur Dehydrohalogenierung bei einer Innentemperatur von 600C unter möglichst intensivem Rühren innerhalb von 2 h 356 g (8, 9 Mol) NaOH (Schuppenform) in kleinen Anteilen und in gleichen Zeitabständen zu. Nach Abklingen der Reaktion (zirka 10 bis 15 min nach Einrühren des letzten NaOH-Anteiles) und Abkühlen auf 400C werden das bei der Reaktion gebildete Wasser und das überschüssige Epichlorhydrin unter vermindertem Druck abdestilliert, zuletzt bei einer Sumpftemperatur von 1000C und 13 Torr.
Aus dem Destillat können - bei entsprechender Kühlung der Destillationsvorlage - mehr als 90% der theoretischen Gewichtsmenge des überschüssig eingesetzten Epichlorhydrins abgetrennt und wieder verwendet werden.
Der Destillationsrückstand aus der Dehydrohalogenierung wird mit 2260 g Benzol verrührt und zur Entfernung des Natriumchlorid mit 2500 ml Wasser gründlich gewaschen. Der Chlorgehalt des Destil- lationsrückstandes - bestimmt in einer kleinen Probe - betrug 2,97 Gel.-%,
Zur Eliminierung des restlichen Chlors erhitzt man die benzolische Lösung zum Sieden und versetzt sie nach destillativer Entfernung von Wasserspuren innerhalb von 5 bis 6 h unter intensivem Rühren tropfenweise und kontinuierlich mit 136 g einer 50% igen Natronlauge. Während der Zugabe von Natronlauge wird das Wasser mit Hilfe eines Wasserabscheiders azeotrop ausgekreist. Anschliessend wird die auf Raumtemperatur abgekühlte Benzollösung mit Wasser bzw.
Kochsalzlösung gewaschen und das Benzol abdestilliert, zuletzt bis zu einer Sumpftemperatur von 1400C und einem Druck von 12 Torr. Danach saugt man das 1400C heisse farblose bis hellgelbe Reaktionsprodukt durch ein geeignetes Filter ab. Ausbeute : 2030 g = 89, 8 Gew.-% d. Th. ; Chlorgehalt 0, 95 Gew. -0/0 ; Epoxydäquivalent 308 (Theorie 255) ; Viskosität : bei 200C > 4x 105 C. P. und bei 1200C = 200 C. P.
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Tabelle 1
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Die erfindungsgemäss erhaltenen Elektroisoliermaterialien, insbesondere Freiluft-Isolatoren, zeigen vor und nach der Bewitterung eine ausgezeichnete Lichtbogenbeständigkeit und Kriechstromfestigkeit.
Sie sind weiterhin lichtecht. Darüber hinaus besitzen sie gleichzeitig ausgezeichnete mechanische Werte, wie hohe Biegefestigkeiten und Schlagzähigkeiten. Die Summe dieser Eigenschaften wurde bisher von den Kunststoffmaterialien gemäss dem Stand der Technik im Hinblick auf den angegebenen Verwendungszweck nicht erreicht.
Beispiel 1 : 100 Gew.-Teile eines Triglycidylesters (Produkt III) wurdenunter Rührenaufl200C erhitzt und bei dieser Temperatur mit 200 Gew.-Teilen Quarzmehl und 0, 1 Gew.-TellenDimethylben- zylamin vermengt. Danach wurden 37 Gew.-Teile Phthalsäureanhydrid hinzugegeben und zurvollstän- digen Auflösung 5 min lang bei 1200C weitergerührt. Ein Teil der so erhaltenen härtbaren Giessharzmas- se (Probe A) wurde zu einem 10 kV-StUtz-Isolator mit eingebetteten Messing-Armaturen, 8in Teil zu Normstäben von 120 X 15 X 10 mm vergossen und während 24 h bei 1400C ausgehärtet.
Bei Probe B wurde wie bei Probe A verfahren, jedoch an Stelle des Triglycidylesters (Produkt III)
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Bei Probe C wurden 100 Gew.-Teile des im Beispiel 1 der franz. Patentschrift Nr. 1. 233. 231 beschriebenen 3,4-Epoxyhexahydrobenzal-3',4'-epoxy-1',1'-bis-(oxymethyl)- cyclohexans mit 270
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hydrid ebenfalls bei 1200C vermischt.
Die Härtung der Normstäbe und des Isolators wurde bei 1400C innerhalb einer Zeitvon 24 h vorgenommen.
Die Isolatoren wurden längere Zeit der Witterung ausgesetzt. Während die Isolatoren mit der Zusammensetzung entsprechend Probe A und C ohne Änderung der Oberfläche und der Kriechstromfestigkeit blieben, zeigte der Isolator mit der Zusammensetzung entsprechend Probe B eine Aufrauhung der Oberfläche, Verfärbung, Ablagerungen von ausgewaschenem Füllstoff und Verschlechterung der Kriechstromfestigkeit.
An den hergestellten Normstäben wurden die Lichtbogenbeständigkeit nach DIN 53484, die Kriechstromfestigkeit nach DIN 53480, die Biegefestigkeit nach DIN 53452 und die Schlagzähigkeit nach DIN 53453 bestimmt. Die erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle enthalten :
Tabelle 2
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<tb>
<tb> Probe <SEP> Härtungsbe- <SEP> Lichtbogen- <SEP> Kriechstrom- <SEP> Biege- <SEP> Schlagzähig- <SEP>
<tb> dingungen <SEP> festigkeit <SEP> festigkeit <SEP> festig-keit
<tb> keit
<tb> Stufe <SEP> Stufe <SEP> kp/cm2 <SEP> kp <SEP> cm/cm2
<tb> A <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 140 C <SEP> L4 <SEP> KA <SEP> 3 <SEP> c <SEP> 1450 <SEP> 11,5
<tb> B <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 1400C <SEP> L <SEP> 1 <SEP> KA <SEP> 1 <SEP> 1380 <SEP> 10,8
<tb> C <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 1400C <SEP> L4 <SEP> KA <SEP> 3c <SEP> 630 <SEP> 3,8
<tb>
Beispiel 2 :
100 Gew.-Teile eines Diglycidylesters (Produkt V) wurden mit 195 Gew. - Teilen Quarzmehl und l Gew.-Teil N, N-Bis- (2, 3-epoxypropyl)-anilin auf 120 C erhitzt und bei dieser Tem- peratur 35 Gew.-Teile Phthalsäureanhydrid eingerührt. Im übrigen wurde wie bei der Probe A des Beispiels 1 verfahren (Probe D).
Bei Probe E wurde wie bei Probe C des Beispiels 1 verfahren, jedoch an Stelle von 85 Gew. - Teilen Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid 83 Gew.-Teile Phthalsäureanhydrid eingesetzt (Probe E).
Der Isolator mit der Zusammensetzung entsprechend Probe D zeigte die gleich gute Wetterbeständigkeit wie die Isolatoren A und C des Beispiels 1, während der Isolator mit der Zusammensetzung entsprechend Probe E nach der Bewitterung eine Verschlechterung der elektrischen Eigenschaften zeigte.
Die Ergebnisse an den Normstab-Messungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt :
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Tabelle 3
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<tb>
<tb> Probe <SEP> Härtungsbe- <SEP> Lichtbogen- <SEP> Kriechstrom- <SEP> Biege- <SEP> Schlagzähig- <SEP>
<tb> dingungen <SEP> festigkeit <SEP> festigkeit <SEP> festig-keit
<tb> keit
<tb> Stufe <SEP> Stufe <SEP> 2 <SEP> kp <SEP> cm/cm2
<tb> D <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 1400C <SEP> L4 <SEP> KA <SEP> 3c <SEP> 1360 <SEP> 9,8
<tb> E <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 140 C <SEP> L <SEP> 1 <SEP> KA <SEP> 2 <SEP> 740 <SEP> 4,0
<tb>
Beispiel 3: 100 Gew.-Teile eines Tetraglycidylesters (Produkt IV) wurden unter Rühren auf
1300C erhitzt und bei dieser Temperatur mit 150 Gew.-Teilen Dolomit-Mehl und 30 Gew.-Teilen
Titandioxyd, Rutil-Typ, vermischt. Danach wurden, ebenfalls bei 130 C, SOGew.-TeilePhthalsäure- anhydrid eingerührt.
Die so erhaltene härtbare Giessharzmasse wurde zu einem 110 kV-Hängeisolator mit eingebetteten Stahl-Armaturen vergossen und 24 h bei 1400C gehärtet.
Der Isolator wurde längere Zeit der Witterung ausgesetzt. Er zeigte danach keine Veränderung der
Oberfläche, der Kriechstromfestigkeit und der Lichtbogenfestigkeit.
Beispiel 4 : Zur Herstellung eines glasfaserverstärkten Isolators wurde ein Strang aus Glas-Ro- vings, an dessen Enden Metallkauschen durch Umwickeln befestigt waren, mit einer 1200CheissenMi- schung aus 100 Gew.-Teilen eines Diglycidylesters (Produkt I) und 28 Gew.-Teilen Phthalsäureanhydrid imprägniert und in einer Metallform umgossen. Der nach einer Härtezeit von 24 h bei 1200C erhaltene
Isolator zeigte eine gute Witterungsbeständigkeit. Bei mechanischer Zugbeanspruchung zeigte der Iso- lator keine Rissbildung vor dem Bruch, da die Dehnbarkeit des Polyadditionsproduktes grösser als die Dehn- barkeit des Glasseidenstranges war.
Stellte man den gleichen glasfaserverstärkten Isolator unter Verwendung der härtbaren Giessharz- masse mit der Zusammensetzung entsprechend Probe C des Beispiels 1 unter Fortlassung des Quarz- mehl-Zusatzes her, so zeigte der Isolator bei mechanischer Zugbeanspruchung Rissbildungen vor dem Er- reichen der Bruchlast.
Beispiel5 :100Gew.-TeileeinesTriglycidylestersgemässderidealisiertenFormel
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und mit den Kenndaten des Produktes VI in der Tabelle wurden auf 1300C erhitzt und mit 230 Gew. Teilen Quarzmehl bei dieser Temperatur vermischt. Danach wurden, ebenfalls bei 130 C, 35 Gew. Teile Phthalsäureanhydrid eingerührt. Ein Teil der so erhaltenen härtbaren Giessharzmasse wurde zu einem 10 kV-Stütz-Isolator mit eingebetteten Messingarmaturen, ein Teil zu Normstäben von 120 x 15 x 10 mm vergossen und während 24 h bei 1400C ausgehärtet.
An den Normstäben wurden nach den im Beispiel 1 genannten Prüfvorschriften diefolgenden Eigenschaftswerte ermittelt : Lichtbogenfestigkeit : L 4 (Stufe)
Kriechstromfestigkeit : KA 3 c (Stufe)
Biegefestigkeit : 1260 (kp/cm2)
Schlagzähigkeit : 8,8 (kp cm/cm2)
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Der 10 kV-Stütz-Isolator wurde längere Zeit der Witterung ausgesetzt. Er zeigte danach keine Änderung seiner Oberfläche.
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Quarzmehl und 40 Gew.-Teilen Phthalsäureanhydrid bei dieser Temperatur vermischt. Ein Teil der so erhaltenen Giessharzmasse wurde zu einem 1 kV-Isolator, ein Teil zu Normstäben von 120 X 15 X 10 mm vergossen und während 24 h bei 1400C ausgehärtet.
An den Normstäben wurden nach den in Beispiel 1 genannten Prüfvorschriften die folgenden Eigenschaften ermittelt :
Lichtbogenfestigkeit : L 4 (Stufe)
Kriechstromfestigkeit : KA 3 c (Stufe)
Biegefestigkeit : 1200 (kp/cm)
Schlagzähigkeit : 9,4 (kp cm/cm2)
Der 1 kV-Isolator wurde längere Zeit der Witterung ausgesetzt, ohne Änderungen der Oberfläche zu zeigen.
Beispiel 7.-100Gew.-TeileeinesDiglycidylestersgemässderideaUsiertenFormel
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und mit den Analysendaten des Produktes II in der Tabelle wurden auf 1300C erhitzt und bei dieser Temperatur mit 278 Gew.-Teilen Quarzmehl und 1, 4 Gew.-Teilen N, N- Bis- (2, 3-epoxypropyl)-anilin vermischt. Danach wurden 39 Gew.-Teile Phfhalsäureanhydrid eingerührt. Mit der so erhaltenen Giessharzmasse wurde ein Strang aus Glasrovings, an dessen Enden Metallarmaturen befestigtwaren, in einer Metallform umgossen und bei 1400C während 24 h zu einem Hängeisolator ausgehärtet.
Der Isolator erwies sich als mechanisch äusserst widerstandsfähig, insbesondere gegenüber Zugkräften und zeigte nach längerer Bewitterung keine Veränderung der Überschlagsspannung und keine Änderung der Zugfestigkeit.
Beispiel 8: 100 Gew.-Teile eines Diglycidylesters mit einer Zusammensetzung gemäss der idealisierten Formel
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und mit den Kenndaten des Produktes VIII in der Tabelle wurden auf 1300C erhitzt und bei dieser Temperatur mit 190 Gew.-Teilen Quarzmehl, 25 Gew.-Teilen Titandioxyd und 37 Gew.-Teilen Phthalsäureanhydrid vermischt. Ein Teil der so erhaltenen Giessharzmasse wurde zu einem 30 kV-Stütz-Isolator mit eingebetteten Messingarmaturen, ein Teil zu Normstäben von 120 x 15 x 1 mm vergossen und
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während 24 h bei 140 C gehärtet.
An den Normstäben wurden nach den im Beispiel 1 genannten Prüfvorschriften die folgenden Eigenschaften ermittelt : Lichtbogenfestigkeit : L 4 (Stufe)
Kriechstromfestigkeit : KA 3 c (Stufe) Biegefestigkeit : 1300 (kp/cm2)
Schlagzähigkeit : 9, 2 (kp cm/cm2)
Der 30 kV-Stütz-Isolator wurde längere Zeit der Bewitterung ausgesetzt. Er zeigte danach keine Änderung seiner Oberfläche.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verwendung von Polyadditionsprodukten aus Glycidy1carbonsäureestern der allgemeinen Formel
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worin A einen mindestens zweiwertigen Rest eines gegebenenfalls durch Sauerstoff und/oder cycloali- phatische Ringe unterbrochenen, aliphatischen Kohlenwasserstoffes oder den Rest eines gegebenenfalls durch einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest unterbrochenen, cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffes, R Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 3 C-Atomen und n eine Zahl zwischen 2 und 6 bedeuten, oder aus Mischungen von Glycidylcarbonsäureestern der angegebenen allgemeinen Formel und Phthalsäureanhydrid für elektrische Freiluft-Isolatoren.
2. Verwendung einer Verbindung der allgemeinen Formel
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