<Desc/Clms Page number 1>
Holzschutz-und Imprägnierungsmittel
In der Holzschutztechnik werden bereits seit mehreren Jahren einige wasserlösliche Holzschutzsalze bzw. Holzschutzsalzgemische verwendet, denen man wasserlösliche organische Farbstoffe zusetzt.
Der Zusatz derartiger wasserlöslicher organischer Farbstoffe hat den Zweck, die ihrer chemischen Zusammensetzung nach nicht gefärbten Holzschutzsalze in Lösung derart anzufärben, dass die damit vorgenommene Behandlung von Holz zur Markierung bzw. Kontrolle farbig hervorsticht. Mithin dient der Zusatz solcher wasserlöslicher Farbstoffe lediglich der Behandlungskontrolle, denn die wasserlöslichen Kontrollfarbstoffe sind weder licht- noch wetterbeständig.
Chromat- und bichromathaltige fixierende Salzgemische, wozu die sogenannten U- undUA-Salz- typen zählen, sind durch die Bichromatkomponente bereits in wässeriger Lösung gelb bzw. orange gefärbt. Nach dem Eindringen der U- und UA-Salze in das Holz findet eine Fixierung zu schwerauslaugbaren Komplexen statt, wobei das Chromat bzw. Bichromat zum 3wertigen Chromisalz reduziert wird, das mit Fluoriden unter Bildung schwerlöslicher Kryolithe, mit Arsenat unter Bildung schwerlöslicher Chromarsenate reagiert.
Im Rahmen dieses Reduktionsvorganges schlägt der ursprüngliche gelbe bzw. orangerote Farbton in grün um. Diese grüne Anfärbung des Holzwerkes ist wenig ansprechend und nicht wetterbeständig. Die Atmosphärilienbewirken eine allmähliche uncharakteristische Vergrauung.. Schwerauslaugbar werdende, d. h. fixierende Holzschutzsalze können mithin nicht mit wasserlöslichen Farbstoffen versetzt werden, um das Ziel zu erreichen, damit behandelte bewetterte Hölzer gleichzeitig mit einer dauerhaften Anfärbung zu versehen. Die Zugabe eines wasserlöslichen organischen Farbstoffes ist bei diesen Salzen nicht möglich, weil derartige Farbstoffe durch die als starke Oxydationsmittel wirkende Chromsäure bzw. deren Salze zerstört werden.
Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, elektrolytbeständige Kunststoffdispersionen, z. B. solche auf Polyvinylacetat- oder Polymethacrylsäurebasis mit Holzschutzsalzlösungen (Fluoriden, Silikofluoriden, eventuell auchHolzschutzsalzkombinationen derartiger Fluorverbindungen mit Bichromaten und Arsenaten) zu kombinieren (vgl. DAS 1131867), um bei ihrer Anwendung auf Holz eine oberflächliche Filmausbildung und Porenfüllung zu erreichen, die den Zweck hat, Wirkungsverluste durch Abspaltung von gasförmigen Wirkstoffen, insbesondere Flusssäure, oder durch Auslaugung einzuschränken bzw. zu verhüten. Hiefür sind begreiflicherweise relativ hohe Kunststoffanteile für die Filmbildung und Porenfüllung erforderlich.
Da jedoch der Fachwelt die Zerstörung der organischen Farbstoffe durch Chromsäure bzw. Bichromsäure oder deren Salze bekannt war, hat man davon abgesehen, solche Kombinationen, die einen verhältnismässig hohen Anteil an Hochpolymeren von mehr als 5'po, vorzugsweise etwa lOo enthalten,
<Desc/Clms Page number 2>
zusätzlich mit organischen Farbpigmenten zu versetzen, um farbige Anstriche zu erreichen.
Ziel und Aufgabe der Erfindung war es nun, ein farbiges, licht-und wetterbeständiges Holzschutzund Imprägnierungsmittel auch auf der Grundlage auslaugbeständiger (fixierender) Holzschutzsalze bzw. Holzschutzsalzgemische oderderen Lösungen zu finden. Weiterhin bestand das Ziel darin, die auslaug- beständige Holzschutzbehandlung in einem Arbeitsgang mit einer wetterfesten Farbgebung zu kombinieren.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung war die Erzielung eines farbvertiefenden, ölglänzenden Aussehens auch bei solchen Hölzern bzw. Holzwerkstoffen, die mit chromathaltigen bzw. bichromathaltigen Holzschutz. bzw.
Imprägnierungsmitteln behandelt werden sollen.
Erfindungsgemäss wurde festgestellt, dass farbige, licht-, wetter- und auslaugbeständige (fixierende) Holzschutz-und Imprägnierungsmittel auf der Basis von Salzgemischen aus Chromaten und/oder Bichromaten zusammen mit Fluoriden und/oder Bifluoriden und/oder Arsenalen und/oder Borverbindungen od. dgl., sowie mit einem Gehalt von Hochpolymeren Verwendung finden können, wenn sie einen Zusatz von etwa 1 bis 3 Gew.-% einer elektrolytbeständigen bzw. elektrolytbeständig gemachten weichmacherhaitigen Kunststoffdispersion und von einem organischen Pigmentfarbstoff bzw. Pigmentfarbstoffgemisch sowie gegebenenfalls von mit chromhaltige Lösungen verträglichen insektiziden und/oder feuerhemmenden Stoffen und/oder Bakteriziden bzw.
Fungiziden und/oder gegebenenfalls weitere Zusätze, wie Paraffin- und/oder Wachs- und/oder Ölemulsionen und/oder Weichmacher, enthalten.
Es war nicht vorauszusehen, dass gewisse feindisperse organische Pigmentfarbstoffe, vorzugsweise vom Typ der Monoazo- und der Phthalocyaninmetallkomplexpigmente, in bichromathaltigen Salzlösungen chemisch beständig sind, und dass derartige geeignete organische Farbpigmente, vorzugweise als Farbpaste eingesetzt, schon mit einem Mengenanteil von nur 0, 5% Paste, entsprechend etwa 0, 25% Pigment, bezogen auf die anwendungsfertige Holzschutzsalzlösung, ausreichen, um eine intensive Holzanfärbung zu erzielen, für deren Fixierung an der Holzoberfläche schon ein Zusatz von nur 0, 5% einer Kunststoffdispersion, beispielsweise Polyvinylacetat bzw. Polyvinylpropionat, Polyacrylaten, Polyacrylsäureestern unter anderem sich als ausreichend erwies, um auf diesem Wege eine licht-und wetterbeständige Anfärbung des Holzes zu erreichen.
Diese Kunststoffdispersionen müssen gegen Säure und Oxydationsmittel beständig sein, weil die in den genannten Holzschutzmitteln enthaltenen sauren Alkalisalze der Fluss- und Chromsäure in wässeriger Lösung pH-Werte zwischen 4 und 5 aufweisen und stark oxydierend wirken ; die der Erfindung zugrun- de liegenden Kombinationen von Holzschutzsalzen mit Farbpasten aus Farbpigmenten und Kunststoffdispersionen sind in der Lösung beständig.
In einer solchen Kombination kann die Kunststoffdispersion mengenmässig in einem Bereich von 0, 5 bis 5%, vorzugsweise 1 bis 3%, bezogen auf die anwendungsfertige Holzschutzsalzlösung, eingesetzt werden. Die organischen Farbpigmente werden in Mengen von etwa 0, 1 bis etwalGew.-%, vor- zugsweise 0, 2 bis 0, 5 Gew. -%, bezogen auf die anwendungsfertige Holzschutzsalzlösungverwendet.
Offenbar kommt die wetterbeständige Anfärbung dadurch zustande, dass die als Bindemittel benutzten hochpolymeren Kunststoffteilchen die organischen wasserunlöslichen Farbpartikel umhüllen und auf der Holzfaser fixieren. Anderseits aber muss die Chromatkomponente chemisch an der Fixierung der Farbstoffe beteiligt sein, weil durch chromathaltige Salzgemische eine ungleich bessere Haltbarkeit der Anfärbung erzielt wird als durch fixierende Salzgemische anderer chemischer Zusammensetzung, beispielsweise auf der Grundlage von wasserlöslichem Pentachlorphenolnatrium, dasdurch saure Bestandteile im Holz als unlösliches Pentachlorphenol gefällt wird.
Es hat sich durch praktische Versuche ausserdem gezeigt, dass Borverbindungen enthaltende Uund UA-Salze in der Beständigkeit der Anfärbung auch normale U- und UA-Salze einschliesslich sol- cher mit stärkerem Säurecharakter (niedrigerem pH-Wert) übertreffen.
Es wurde weiterhin festgestellt, dass die stärker gepufferten borfluoridhaltigen U- und UA-Salztypen gemäss der DAS 1019817, gegenüber den bekannten U- und UA-Salztypen mit niedrigeren PH- Werten ihrer Lösungen in Kombination mit der erfindungsgemäss beschriebenen Farbkomponente vorteilhafter sind, weil sie eine deutliche Farbvertiefung auf dem Holz neben der noch grösseren Beständigkeit der Anfärbung gewährleisten.
Eine weitere, speziell optische Verbesserung des Farbeffekte wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Farbpaste Wachse und/oder Paraffine und/oder hochsiedende Öle als Emulsion zugefügt werden. Besonders vorteilhaft ist jedoch die Anwendung solcher Stoffe, die gegenüber der Kunst- stoffdispersion als Weichmacher wirken. So sind z. B. als Weichmacher Phthalate (u. a. Alkyl- oder Arylphthalate in Verbindung mit Polyvinylacetatdispersionen), Alkylarylphosphate. Citronensäureester,
<Desc/Clms Page number 3>
Oxybenzoesäureester usw. von besonderem Vorteil.
Während man üblicherweise bei Kunststoffdispersionen Weichmacherzusätze bis zu etwa 20% verwendet, wird ein ölglänzendes Aussehen der mit dem erfindungsgemässen Holzschutzmittel behandelten
EMI3.1
mit solchen aus Holzschutzsalzlösungen, Farbpasten und den letztgenannten Zusätzen bereiteten Mischungen behandelten Hölzer zeigen nach dem Trocknen ein farbvertiefendes ölglänzendes Aussehen, das einer Imprägnierung mit öligen Mitteln ähnlich wird.
Mit den erfindungsgemässen Holzschutz-und Imprägnierungsmitteln gelingt es somit, Hölzer und Holzwerkstoffe, die der Feuchtigkeit oder der Witterung ausgesetzt sind, z. B. Lattenzäune, Holzschindeln und Verschalungen an Häusern, sowie Pikierkästen in Gärtnereien mit auslaugbeständigen Holzschutzsalzen zu imprägnieren und im selben Arbeitsgang licht-und wetterbeständig lasierend anzufärben. Der Vorteil dieser Anfärbung besteht darin, mit einem geruchlos auftrocknenden, im Gegensatz zu Teeröl nach der Verarbeitung nicht mehr schmutzenden, salzartigen Imprägniermittelschon in einem Tauchgang eine einwandfreie Holzkonservierung und zugleich einen dauerhaften Farbeffekt zu erzielen.
Diese Arbeitsweise hat somit gegenüber der Imprägnierung mit Teeröl viele anwendungstechnische Vorteile. Den erfindungsgemässen Holzschutz-und Imprägnierungsmitteln können zusätzlich insektzide und/oder feuerhemmende Stoffe und/oder Bakterizide bzw. Fungizide zugesetzt werden, soweit sie nicht in chromhaltigen Lösungen zerstört werden.
Die Erfindung ist in den nachfolgenden Beispielen, ohne sie hierauf zu beschränken. weiter erläutert.
Beispiel 1 : 5 Gew.-Teile Phthalocyanin-Braunpigment (zirka 50%iger Feinteig)
21 Gew.-Teile Polyvinylacetatdispersion (zirka 60% zig)
9 Gew.-Teile Weichmacher (Phthalsäureester)
965 Gew.-Teile einer looien U-oder UA-Salzlösung (U-Salzlösung = Holzschutzmittel auf der Basis von Verbindungen des 6wertigen Chroms, z. B. Chromat und Biehromat, und Fluorid bzw. Bifluorid.
UA-Salzlösungen = Holzschutzmittel auf der Basis von Verbindungen des 6wertigen Chroms, z. B.
Chromat und Bichromat, und Arsenverbindungen, vorzugsweise Arsenaten, sowie Fluoriden bzw. Bifluoriden usw.).
EMI3.2
973 Gew.-Teile einer 100/0igen U- oder UA-Salzlösung, vorzugsweise einer Salzlösung gemäss DAS 1019817.
Beispiel 3 : 10 kg eines Holzkonservierungsmittels, auf der Basis einer Mischung von Chromaten bzw. Bichromaten und Fluoriden bzw. Bifluoriden und/oder Arsenaten, gegebenenfalls auch Schwer- metallverbindungen, vorzugsweise jedoch Holzkonservierungsmittel gemäss der DAS 1019817, werden in 80 l Wasser gelöst. Zu der Lösung des Holzschutzmittels wird eine Farblösung zugesetzt, die aus 3, 5 kg einer Farbpaste (organische wasserunlösliche Farbpigmente und Kunstharzdispersion) und 6, 5 I Wasser besteht. Die Farbpaste wird unter intensivem Rühren in den 6, 5 1 Wasser gelöst. Erst dann wird die Farblösung unter weiterem Rühren der Holzschutzmittellösung zugesetzt. Die gebrauchsfertige angefärbte Imprägnierlösung setzt sich kaum ab.
Bei längeren Imprägnierpausen empfiehlt es sich jedoch, die Imprägnierlösung vor dem Einlegen der Hölzer kurz aufzurühren.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.