<Desc/Clms Page number 1>
Farbfernseh-Empfangsgerät
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
achromatischem Licht reproduziert. Infolge eines bis jetzt noch nicht völlig geklärten Vorganges sieht dann ein Betrachter ein Bild der übertragenen Fersehszene mit guter Wiedergabetreue der Farben. Mit andern Worten sieht ein den Bildschirm betrachtender Beobachter sämtliche Farben der Originalszene im wesentlichen in der richtigen Ordnung, obwohl jedes Bildelement des Bildschirmes nur rötliches und achromatisches Licht aussendet.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das Empfangsgerät, wie schon erwähnt, mit NTSC-Signalen kompatibel ist, bei welchen die Rasterwechselfrequenz 60 Hz beträgt und dabei kein merkbares Flimmern zeigt. Wenn durch Auswertung der NTSC-Signale alle drei Farbauszüge wiedergegeben werden, so wird dem Betrachter jedes einem Farbauszug entsprechendes Teilbild (in Wirklichkeit natürlich nur jede zweite Zeile jedes dieser Teilbilder) 20 mal je Sekunde sichtbar. Diese Bildfrequenz liegt aber bereits in jenem Bereich, in dem ein Flimmern bemerkbar ist. Beim erfindungsgemässen Empfangsgerät wird hingegen dem Betrachter die gleiche Szene 30 mal je Sekunde sichtbar, also mit einer Frequenz, bei der ein Flimmern nicht mehr auftritt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind im Bildschirm die Leuchtstoffe in getrennten Schichten mit dazwischenliegender Sperrschicht angeordnet, wobei die Leuchtstoffschicht, welche Licht von relativ langer Wellenlänge emittiert, auf der der Elektronenstrahlquelle zugekehrten Seite der Sperrschicht liegt. Bei Anwendung der Rot-Weissmethode im engeren Sinn liegt das Licht relativ langer Wellenlänge, das von dem einen Leuchtstoff emittiert wird, im Rotbereich, und das von dem andern Leuchtstoff emittierte Licht ist komplementär zu Rot (Minus-Rot).
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher erläutert. Fig. 1 zeigt in vereinfachter schematischer Darstellung die Teile einer Kamera, eines übertragungssystems und eines Fernsehempfängers nach der Erfindung und Fig. 2 ist ein stark vergrösserter Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 1 und lässt mit grösserer Deutlichkeit den zusammengesetzten Aufbau des Bildschirmes der Kathodenstrahlröhre des Empfängers erkennen.
In Fig. 1 ist mit--10-ein Farbfemsehsystem bezeichnet, das eine Kamera-11-umfasst, die mit einem Empfänger-12--durch einen übertragungskanal --13-- verbunden ist. Bei der Kamera --11-- handelt es sich im wesentlichen um zwei Drittel einer bekannten Konstruktion eines Dreifarbenbild-Orthikons, wie es in dem Werk "Color Television Manual", 2. Auflage, 1959, beschrieben ist, das von der Radio Corporation of America, Camden, New Jersey, veröffentlicht wurde ; die folgende Beschreibung bezieht sich auf diese Veröffentlichung.
Das Licht, das von der aufzunehmenden Szene kommt, passiert ein Objektiv--14--und gelangt über einen blaues Licht reflektierenden dichroitischen Spiegel--15--zu einem rotes Licht reflektierenden dichroitischen Spiegel
EMI2.1
Rot-Weiss-System nicht benötigt wird. Aus diesem Grunde ist das dritte Bildorthikon in dem vereinfachten Blockdiagramm nach Fig. 1 fortgelassen.
EMI2.2
Abtaststrahlen der beiden Bildorthikone synchron abgelenkt werden. Vorzugsweise erfolgt die Strahlabsetzung nach dem Zeilensprungverfahren. Das Ausgangssignal des Grünbild-Orthikons-19-- wird durch die Abtastung der Photokathode --18-- erzeugt und bildet ein Fernsehsignal, das im folgenden als Grün-Femsehsignal bezeichnet wird.
Entsprechend wird das Ausgangssignal des Rotbild-Orthikons-23-durch Abtasten der Photokathode --22-- erzeugt und bildet ein Femsehsignal, das im folgenden als Rot-Fernsehsignal bezeichnet wird. In jedem Zeitpunkt entspricht das auf jeder Photokathode abgetastete Flächenelement dem gleichen Flächenelement der zu sendenden Szene. Somit repräsentieren die beiden Fernsehsignale in jedem Augenblick die Helligkeit des unterschiedlich gefärbten Lichtes, das vom gleichen Flächenelement der Szene ausgeht. Die vorherrschenden Wellenlängen dieser verschieden gefärbten Lichtarten liegen an verschiedenen Enden des sichtbaren Spektrums.
Mit andern Worten, die vorherrschende Wellenlänge des roten Farbauszugs ist länger als die vorherrschende Wellenlänge des grünen Farbauszugs und liegt natürlich im Langwellenbereich des sichtbaren Spektrums. Die vorherrschende Wellenlänge des grünen Farbauszugs
<Desc/Clms Page number 3>
liegt dagegen im Bereich kurzer Wellenlängen des sichtbaren Spektrums. Es wird angenommen, dass die tatsächlichen Werte der vorherrschenden Wellenlängen der beiden Farbauszüge nicht von kritischer Bedeutung sind, abgesehen davon, dass die längere Wellenlänge offensichtlich mindestens etwa 580 m IJ. und die kürzere Wellenlänge nicht mehr als etwa 540 m IJ. betragen soll.
Es hat sich gezeigt, dass die bei handelsüblichen Dreifarben-Fernsehkameras verwendeten Rot- und Grün-Signale ausreichen, um eine vollfarbige Wiedergabe der Szene bei guter Farbwiedergabetreue unter Verwendung der nachfolgend beschriebenen erfmdungsgemässen Zweifarbenbildröhre zu ermöglichen.
Die Verschlüsselungsstufe --28-- symbolisiert in Fig. 1 die Vorverstärker usw., mittels deren die beiden Fernsehsignale und die Synchronisiersignale so verarbeitet werden, dass sie dem Empfänger - -12 - zugeführt werden können. Wenn es sich bei dem Übertragungskanal --13-- um eine Hochfrequenz-Funkverbindung handelt, kann die Übermittlung nach den Normen des U.S.A.-Fernsehausschusses erfolgen. In einem solchen Falle kann die Stufe --28-- einen Gammakorrektor umfassen, ferner einen Matrixteil, einen Filterteil, einen Modulatorteil und einen Mischteil, wie es in dem schon erwähnten "Color Television Manual" beschrieben ist.
Die Entschlüsselungsstufe --29-- würde Detektoren umfassen, ferner Demodulatoren, Filter usw., wobei die Anordnung derart ist, dass das Ausgangssignal durch die Rot- und Grün-Fernsehsignale und gegebenenfalls durch das hier nicht verwendete Blau-Signal gebildet wird. Wenn es sich bei dem Übertragungskanal --13-- dagegen um ein Koaxialkabel handelte, würde man geeignete Einrichtungen bekannter Art verwenden, um zu erreichen, dass am Ausgang der Entschlüsselungsstufe-29-- mindestens die roten und grünen Femsehsignale sowie die Synchronisationssignale erscheinen.
Der Empfänger-12-umfasst die Ablenkschaltung-30--, eine Stufe --31-- zum Regeln der Beschleunigungsspannung, eine Stufe --32-- zum Regeln der Intensität des Elektronenstrahls und eine bei der Erfindung verwendete Zweifarben-Bildröhre-33--. Bei der Bildröhre, die zweckmässig nach einem andern, nicht vorveröffentlichten Vorschlag ausgebildet ist, handelt es sich um einen evakuierten Kolben-34--, in dessen einem Ende eine bei --35-- schematisch angedeutete
EMI3.1
fokkusiert wird. Eine Steuerplatte, die bei --38-- schematisch angedeutet ist, ist in der Bahn des Elektronenstrahls so angeordnet, dass eine Steuerspannung an sie angelegt werden kann, um die Intensität des Elektronenstrahls zu modulieren.
Die bei --39-- schematisch angedeuteten Ablenkwicklungen umschliessen den Hals der Bildröhre --33-- und regeln die Ablenkung des
EMI3.2
Fernerim wesentlichen konstant bleibt, während die Beschleunigungsspannung variiert wird.
Der Bildschirm--37-, der einen Raster bildet, ist mit weiteren Einzelheiten in Fig. 2 dargestellt. Der Bildschirm, der für das Auge-41-des Betrachters zu sehen ist, wird durch die aus Glas bestehende Stirnfläche --42-- der Bildröhre gegenüber der Elektronenschleuder--35-gebildet. Der Überzug--43--des Rasters umfasst zwei aufeinander angeordnete Schichten--44 und 45-aus verschiedenartigen Leuchtstoffen, zwischen denen eine nicht lumineszierende Sperrschicht --46-- angeordnet ist.
Bei Ausbildung der Bildröhre nach dem erwähnten andern Vorschlag ist kein Einbrennen des Überzugs bei hoher Temperatur erforderlich, um die Leuchtstoffe zu aktivieren, so dass als Kolben --34-- der gleiche Kolben verwendet werden kann wie bei einer Einfarben-Bildröhre. Hiebei bedeckt vorzugsweise die an der Innenfläche der Glaswand --42-- des Bildschirmteiles der Bildröhre anliegende, optisch durchscheinende untere Schicht --45-- den Raster vollständig und besteht aus Leuchtstoffen, die bei Anregung durch Elektronen mit relativ hohen Energieniveau rotfreies Minus-Rot bzw. Cyan-Licht aussenden, wobei die Korngrösse zweckmässig 0, 003 bis 0, 010 mm beträgt.
Die Sperrschicht --46-- ist optisch durchscheinend und besteht aus nicht lumineszierendem Material. Sie hat die Aufgabe, eine Erregung der Schicht --45-- durch Elektronen bei der niedrigeren der beiden Beschleunigungsspannungen zu verhindern und eine Erregung der Schicht --45-- bei der höheren Beschleunigungsspannung zu ermöglichen.
Die äussere oder obere Schicht --44-- überdeckt nicht den ganzen Raster und besteht aus einem Leuchtstoff, der bei seiner Erregung durch Elektronen rotes Licht aussendet. Ebenso wie bei der Schicht --45-- ist das Material der Schicht --4-- kornförmig, wobei zweckmässig die Korngrösse etwa 0, 003 bis 0, 006 mm beträgt und die Körner gleichmässig so über den Raster verteilt sind, dass Leerstellen zwischen den Körnern verbleiben.
Als innerste Schicht des Bildschirmbelages ist ein Überzug --48-- aus Aluminium vorgesehen, der etwa 10% Licht durchlässt. Die leitfähige Schicht --48-- aus Aluminium ist elektrisch leitend mit
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
<Desc/Clms Page number 5>
Während bei der vorstehenden Beschreibung das Zeilensprungverfahren in Betracht gezogen worden ist, wobei die ungeradzahligen Zeilen des Rasters z. B. in rotem Licht wiedergegeben werden, während die Wiedergabe der dazwischen liegenden geradzahligen Zeilen in achromatischem Licht erfolgt, können natürlich auch andere Abtastverfahren angewendet werden. Stehen zwei Elektronenschleudern zur Verfügung, so ist es möglich, an Stelle der abwechselnden Erregung des Bildschirmes mit einer gleichzeitigen Erregung zu arbeiten.
Im letzteren Fall ist es möglich, die Geschwindigkeit der Elektronenstrahlen jeder Elektronenschleuder individuell so zu regeln, dass eine Intensitätsmodulation des Strahls der Elektronenschleuder, welche Elektronen von geringerer Energie erzeugt, durch das Rot-Fernsehsignal bewirkt wird, während die Intensitätsmodulation des Elektronenstrahls der Elektronen von höherer Energie erzeugenden Elektronenschleuder durch das Grün-Femsehsignal erfolgt. Wenn beide Elektronenstrahlen so fokussiert werden, dass sie auf den gleichen Punkt des Rasters treffen, wird eine gleichzeitige Wiedergabe von zwei Farbauszügen in rotem und in achromatischem Licht erzielt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Farbfernseh-Empfangsgerät zur Wiedergabe von Farbbildern nach der Rot-Weissmethode gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale, a) dass ein Empfänger (29) vorgesehen ist, der aus dem aufgenommenen Signalgemisch ein erstes, relativ langwelliges Farbauszug-Signal und ein zweites, relativ kurzwelliges Farbauszug-Signal und Synchronisierungsimpulse ableitet (Fig.
1), b) dass der Schirm der Bildröhre zumindest zwei kathodolumineszierende Leuchtstoffe (44, 45) trägt, die je für sich gleichmässig über den Bildschirm verteilt sind, wobei der eine Leuchtstoff (44) weniger als 70% der gesamten Bildschirmfläche bedeckt, so dass zwischen den bedeckten Flächenteilen Zwischenräume vorhanden sind, und bei Erregung durch Elektronen hauptsächlich relativ langwelliges Licht emittiert, während der andere Leuchtstoff (45) wenigstens die Zwischenräume zwischen den mit dem erstgenannten Leuchtstoff (44) bedeckten Flächenteilen des Bildschirmes bedeckt und bei Erregung durch Elektronen relativ kurzwelliges Licht emittiert, wobei zwischen dem ersten Leuchtstoff (44) und dem zweiten Leuchtstoff (45) eine an sich bekannte Sperrschicht (46) angeordnet ist (Fig.
3), und c) dass eine Strahlsteuerungseinrichtung (53) vorgesehen ist, die dem Elektronenstrahl in Abhängigkeit von dem ersten Farbauszug-Signal eine relativ niedrige Energie erteilt, die nur zur Erregung des relativ langwelliges Licht emittierenden Leuchtstoffes ausreicht, der dadurch ein langwelliges Teilbild ergibt, und in Abhängigkeit von dem zweiten Farbauszug-Signal dem Elektronenstrahl eine relativ hohe Energie erteilt, bei welcher beide Leuchtstoffe gleichzeitig erregt werden, so dass sie ein zweites Teilbild aus im wesentlichen achromatischem Licht ergeben (Fig. l).
EMI5.1