<Desc/Clms Page number 1>
Photographische Kamera zur gleichzeitigen Aufnahme eines Objektes auf zwei Filme
Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera zur gleichzeitigen Aufnahme eines Objektes auf zwei Filme, mit einem einzigen Objektiv, das gleichzeitig auch als Sucherobjektiv dient sowie mit zwei ortsfesten Strahlenteilern, von denen einer ein zwischen dem Objektiv und einer der Emulsionen zur optischen Achse geneigt angeordneter, teildurchlässiger Spiegel ist, welcher einen Teil des Strahlenbündels auf diese erste Emulsion durchlässt sowie gleichzeitig den andern Teil reflektiert, wobei von beiden senkrecht zur optischen Achse und parallel zueinander angeordneten photographischen Emulsionen wahlweise jede nach Abschaltung der andern durch eine Abblendvorrichtung auch in üblicher Weise allein belichtet werden kann.
Solche sogenannte"Zweifilm-Kameras** können also wahlweise entweder zur synchronen Aufnahme auf beide Filme oder auch nur mit einem derselben verwendet werden.
Es sind bereits Zweifilm-Kameras bekannt-bei denen allerdings nicht beide Emulsionen gleichzeitig belichtet werden können-welche auch nur mit einem einzigen Spiegel ausgestattet sind und daher infolge der ungeraden Anzahl von Spiegelungen ausschliesslich seitenverkehrte Bilder ergeben.
Positive und Vergrösserungen büssen dabei infolge des Lichtdurchtrittes durch zwei oder drei Negativschichten bzw. durch eine Rückschicht erheblich an Schärfe ein. Eine andere, aus der deutschen Patentschrift Nr. 1069465 bekannte Zweifilm-Kamera zur gleichzeitigen Aufnahme auf beide Filme - gleichfalls seitenverkehrt-hat ausserdem den Nachteil, dass zu jeder Bildbühne ein eigener Schlitzverschluss verwendet werden muss. Bei der in der tschechoslowakischen Patentschrift Nr. 105670 beschriebenen Zweifilm-Kamera werden zwar mit einer geraden Anzahl von Spiegelung seitenrichtige Bilder erzeugtdiese Kamera lässt jedoch wieder keine synchrone Belichtung beider Filme zu und hat gleichfalls für jede Bildbühne einen eigenenschlitzverschluss. Schliesslich ist aus der österr. Patentschrift Nr. 99392 eine
EMI1.1
falls zwei Strahlenleiter bzw.
Spiegel - wobei jedoch durch den zweiten teildurchlässigen Spiegel (M ) in Richtung auf den einen Film (C3) mit an sich seitenrichtigem Bild eine zusätzliche, nämlich zweite, Lichteinbusse eintritt.
Nach der Erfindung werden nun bei Zweifilm-Kameras der eingangs beschriebenen Bauart alle diese erwähnten Nachteile in einfacher und besonders wirksamer Weise dadurch vermieden, dass zwischen dem zwischen Objektiv und einer der Emulsionen eingesetzten, teildurchlässigen Spiegel und der zu dieser ersten Emulsion parallelliegenden zweiten Emulsion ein gleichfalls schräg stehender, ortsfester, jedoch voll reflektierender Spiegel angeordnet ist, über welchen die Lichtstrahlen ohne weiteren Verlust auf die zweite Emulsion reflektiert werden, und der zweite ortsfeste Strahlenteiler zwischen dem Objektiv und dem ersten Strahlenteiler angeordnet ist und zur parallaxenfreien Weiterführung der Lichtstrahlen aus dem Objektiv in die Sucherokulare dient.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Zweifilm-Kamera hat dieselbe einen einzigen Verschluss - vorzugsweise einen zwischen den Linsen des Objektives angeordneten Zentralverschluss zur gleichzeitigen Belichtung beider Emulsionen und zwischen dem teildurchlässigen Spiegel und dem vollreflektierenden Spiegel ist ein Korrektionsfilter eingesetzt, welches durch gleiche Wirkung wie eine Blendenvorrichtung der Angleichung der Belichtung der empfindlicheren, im gebrochenen Strahlengang
<Desc/Clms Page number 2>
liegenden Emulsion an die Geschwindigkeit des Verschlusses dient. Mit dem gemeinsamen Verschluss können also durch Verwendung des Korrektionsfilters zwei Filme mit unterschiedlicher Lichtempfind- lichkeit bzw. mit sonstigen qualitativen Unterschieden gleichzeitig belichtet werden.
Weiters kann die- ses Korrektionsfilter wahlweise gegen eine Linsenkombination austauschbar sein, mittels deren im glei- chen Gehäuse mit einem einzigen Objektiv synchron auf beide Filme Aufnahmen des gleichen Gegen- standes in verschiedener Brennweite bei unterschiedlicher Empfindlichkeit oder Art beider Emulsionen gemacht werden können.
Die erfindungsgemäss ausgebildete Zweifilm-Kamera ist also vor allem mit einer geraden Anzahl von Spiegeln zur Übertragung des Strahlenbündels vom Objektiv auf beide Filme ausgestattet, und dass nun auf beiden Emulsionen, wie bei normalen Monokameras, höhen- und seitenrichtige Negative er- halten werden und somit von beiden Filmen die Positivbilder ohne Kornvergröberung gleichermassen einwandfrei scharf kopiert bzw. vergrössert werden können. Ausserdem ist trotz Anordnung beider Filme senkrecht zur optischen Achse die im Strahlengang insgesamt eintretende Lichteinbusse auf einen Durch- gang an einem teildurchlässigen Spiegel beschränkt-weil der zweite, im gleichen Strahlengang lie- gende Spiegel voll reflektierend ist.
Schliesslich enthält diese Zweifilm-Kamera auch keinerlei schwenk- bare Mechanismen mehr, wie etwa bewegbare Spiegel, deren Erschütterungen erst gedämpft werden müssten, und sie hat auch keine Strahlenteilungswürfel, durch welche das Gewicht wesentlich erhöht würde.
Die erfindungsgemässe Zweifilm-Kamera mit gleichzeitiger Exposition auf zwei verschiedene Emulsionen-insbesondere auf Spezialfilme, wie z. B. infrarote od. dgl.-kann vor allem mit Vorteil für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden, wie z. B. für biologische oder medizinische Beobachtungsreihen ; ebenso ist die Kamera aber auch für Reporter und anspruchsvolle Amateure geeignet, wobei z. B. die Möglichkeit der Kombination von inversem Diapositivfilm mit einem Schwarz-Weiss-Film oder einer Polaroid-Emulsion interessant ist ; schliesslich können mit dieser Zweifilm-Kamera infolge ihrer besonderen Ausgestaltung vorzugsweise Lichtbilder in Hochformat hergestellt werden, dessen Vorteil gegen- über dem bisher üblichen Querformat erst in jüngster Zeit erkannt wurde.
In den Zeichnungen ist als Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Zweifilm-Kamera eine Tubus-Kamera mit Spiegelreflex-Ansatz als Sucher-Einrichtung dargestellt. Es zeigen : Fig. l die Kamera im teilweise gebrochenen vertikalen Mittelschnitt I-I der Fig. 2 bzw. Fig. 3 ; Fig. 2 einen gebrochenen waagrechten Schnitt II-II-, und Fig. 3 einen gebrochenenschrägen Schnitt III-III durch die Achse des Okulars-beide bezogen auf Fig. 1.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist in der Kamera --1-- zwischen den Linsen des Objektives --2-- in der Aperturebene desselben der Verschluss --6-- - hier ein Zentralverschluss - mit einer Blende--7-untergebracht ; senkrecht zur optischen Achse --3-- ist der eine Träger der photographischen Emul- sion --4a-- - der über die Filmrollen --10-- läuft - und seitlich versetzt der Träger der zweiten Emulsion --4b-- mit den zugehörigen Filmrollen --11-- angeordnet.
Zwischen dem Objektiv --2-- und der ersten Emulsion --4a-- ist nun erfindungsgemäss ein Strahlenteiler --5a-- und ferner in der versetzten optischen Achse der zweiten Emulsion --4b-- ein Spiegel --5b-- eingesetzt - beide ortsfest und entsprechend geneigt, so dass das Haupt-Strahlenbündel am ersten optischen Glied --5a-- geteilt wird und ein Teilbündel direkt auf die erste Emulsion --4a-- auftrifft und das andere über den Spiegel --5b-- auf die zweite Emulsion --4b-- reflektiert wird.
Weiters ist zwischen beiden optischen Gliedern --5a und 5b-- ein Korrektionsfilter --8-- eingesetzt, das zur Anpassung der Aufnahmebedingungen für die zweite Emulsion --4b-- dient ; diese Anordnung verlangt lediglich die Berücksichtigung, als Träger der ersten, direkt belichteten Emulsion --4a-- den Einsatz eines photographischen Aufnahmematerials mit niedrigerer Lichtempfindlichkeit als dasjenige der zweiten Emulsion --4b--.
In Fig. 1 ist weiters ersichtlich, dass die Zweifilm-Kamera erfindungsgemäss mit einer Sucher-Einrichtung ausgestattet ist, welche die gleichzeitige Verwendung des gemeinsamen Aufnahme-Objektives --2-- als Sucher-Objekt für beide Emulsionen --4a und 4b-- gestattet ;
der zusätzliche Strahlen- teiler--12-- - der zwischen dem Objektiv--2-- und dem bereits erwähnten Strahlenteiler --5a-- ortsfest und geneigt angeordnet ist-leitet einen Teil des Haupt-Strahlenbündels über einen Spiegel--13-- undweiter-sieheauchFig. 3-durch eine Mattscheibe-14-- und weiters über ein PORRO-Prisma --15-- undeineVerteilerlinse-16-zum binokularen Teil des Suchers, der aus zwei Spiegelpaaren-17-18- sowie aus beiden Okularen --19-- besteht.
In der Kamera ist weiters ein zusätzlicher - einfacher Klapp - oder Rolleaux -Verschluss --9-- eingesetzt, der den Kamerateil mit beiden Filmen lichtdicht abschliesst und - mit dem eigentlichen Haupt -Verschluss --6 -7 -- gekoppelt - kurz vor der Exposition im Bereich der
<Desc/Clms Page number 3>
Filme geöffnet wird und dabei gleichzeitig die Sucheröffnung (wie bei der einäugigen SpiegelreflexKamera) schliesst.
Über dem Objektiv --2-- ist schliesslich das Exposimeter --20-- mit der Photozelle eingebaut, an dessenbeidenFlankenSchlitze--21a und 21b-- angeordnet sind, die mittels je einer zusätzlichen inneren Lichtquelle --25a bzw. 25b-- die Aufnahme der Expositionsdaten auf die Ränder beider Filme --4a bzw. 4b-- ermöglichen. Im Raum --22-- kann eine zusätzliche elektrische Batterie untergebracht wer-
EMI3.1
--4a23b-- und seine Höhe mit --24-- bezeichnet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographische Kamera zur gleichzeitigen Aufnahme eines Objektes auf zwei Filme, mit einem einzigen Objektiv, das gleichzeitig auch als Sucherobjektiv dient sowie mit zwei ortsfesten Strahlenteiler, von denen einer ein zwischen dem Objektiv und einer der Emulsionen zur optischen Achse geneigt an- geordneter, teildurchlässiger Spiegel ist, welcher einen Teil des Strahlenbündels auf diese erste Emulsion durchlässt sowie gleichzeitig den andern Teil reflektiert, wobei von beiden senkrecht zur optischen Achse
EMI3.2
Sucherokulare (17, 18) dient.