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Einzelkornsämaschine
Ein verlässliches Funktionieren von Einzelkomsämaschinen, d. h. das Einlegen unverletzter Einzel- kömer in den Boden im richtigen Abstand von Korn zu Kom ist nur dann gewährleistet, wenn die Korn- grösse jener, für die die Maschine ausgelegt ist, in engen Grenzen entspricht und wenn die Saatkörner eine glatte Kugelform besitzen. Da aber diese Forderungen von einem Naturprodukt kaum erfüllt wer- den, bereitet die Einzelkomsaat immer noch beträchtliche Schwierigkeiten. Das Ziel ist, die Kömer so zu setzen, dass ein nachträgliches Vereinzeln der aufgegangenen Saat und damit umständliche Handar- beit vermieden wird.
In Anbetracht der sich bei der Einzelkornsaat ergebenden Schwierigkeiten muss bisher aber doch mit engerem Abstand gesät werden, um bei dem unbedingt in Rechnung zu stellenden Ausfall nicht zu grosse Lücken innerhalb der einzelnen Reihen zu erhalten. Dies hat aber händische Nacharbeit zur Folge.
Es ist auch schon bekannt, Samenkörner zu pillieren und dann die pillierten Samen Säaggregaten zuzuführen. Die Kömer werden dabei in einer rotierenden Trommel mit einer Hüllmasse überzogen, so dass Unförmigkeiten der Komoberfläche, wie Krater, Grate u. dgl., zur glatten Kugelform ausgeglichen werden und die Funktionssicherheit der Einzelkornsämaschine erhöht wird. Ausserdem lassen sich durch das Pillieren Samenkörner geringeren Durchmessers an Sämaschinen, die für grössere Korndurchmesser bestimmt sind, anpassen. Schliesslich können nach neueren Vorschlägen der Hüllmasse auch Nährstoffe, Fungizide, Insektizide u. dgl. beigemischt werden, um die Wahrscheinlichkeit der Keimung des Samenkornes und der Erhaltung des Keimlings zu erhöhen. Die Hüllmasse wird beim Pillieren selbstver- ständlich mit Wasser angefeuchtet.
Nach dem Pillieren werden die pillierten Samenkörner bisher getrocknet und kommen dann erst zur Aussaat.
Wenn nach dem Säen trockene Witterung herrscht oder der Boden beim Säen zu wenig Feuchtigkeit enthält, verhindert dann gerade die harte Hüllmasse das Keinem des Saatkornes, so dass die Verhältnisse trotz des Pillierens nicht wesentlich verbessert sind.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Übelstandes und die Schaffung einer Einzelkomsämaschine, bei der das Aufgehen aller überhaupt keimfähigen Samenkörner weitgehend gesichert ist, so dass von vornherein mit richtigem Pflanzenabstand gesät werden kann, und sich das mühevolle Vereinzeln erübrigt.
Die erfindungsgemässe Einzelkornsämaschine mit mehreren nebeneinander angeordneten Säaggregaten, denen pillierte Samen zugeführt werden, zeichnet sich durch die bauliche Vereinigung mit einer an sich bekannten Pilliervorrichtung und einem nachgeschalteten Verteiler aus, von dem Einzelleitungen zu den Säaggregaten führen.
Die Samenkörner werden also unmittelbar bevor sie mittels der Säaggregate in den Boden gelangen auf der Sämaschine selbst pilliert. Was den bedeutenden Vorteil mit sich bringt, dass sich ein eigener Trockenvorgang erübrigt und die pillierten Korner mit der vollen Feuchtigkeit, die der Hüllmasse beim Pillieren notwendigerweise zugesetzt werden muss, in den Boden gelangen. Diese Feuchtigkeit bildet dann gleichzeitig die erforderliche Keimfeuchtigkeit, so dass. unabhängig von der Witterung und der Bodenfeuchtigkeit, das Keimen der Samen gewährleistet ist und die Keimlinge die Hüllmasse leichter durchstossen können.
Es können mit ein und derselben Maschine Samenkörner verschiedener Pflanzen gesät werden, weil
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eben durch das Pillieren eine Durchmesserangleichung erzielt wird. Der Zusammenbau der Pilliervorrichtung mit der Sämaschine bereitet keine technischen Schwierigkeiten, es muss nur das Gestell der Sämaschine so verstärkt bzw. erweitert werden, dass die wichtigsten Teile der Pilliervorrichtung, nämlich die rotierende Trommel und ein Wasserbehälter, darauf Platz finden. Die Trommel lässt sich vom Schlepperfahrzeug her leicht antreiben, ebenso wie diese Trommel vom Sitz des Schlepperfahrers her ohne weiteres zur Entleerung gekippt werden kann. Das Verteilen des pillierten Gutes aus der Trommel erfordert keine Handarbeit, da der Verteiler diese Arbeit selbsttätig ausführt.
Erfindungsgemäss besteht der Verteiler aus einem oben offenen, vorzugsweise von der kippbaren Pilliertrommel unmittelbar beschickbaren Behälter, der in seinem Boden um eine zentrale kegelige oder pyramidenförmige Erhebung verteilte, verschliessbare Austrittsöffnungen aufweist, die über je eine Falleitung mit je einem Säaggregat verbunden sind. Durch die Bodenerhebung wird eine gute Verteilung. zu den einzelnen Austrittsöffnungen erreicht, und es werden Toträume, in denen sich pillierte Körner ansammeln können, vermieden. Die Bodenöffnungen sind ebenfalls vom Fahrersitz des Schleppers her offen-bzw. schliessbar.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine Einzelkornsämaschine in Seitenansicht, Fig. 2 die Pilliervorrichtung in Vorderansicht und Fig. 3 den Verteiler in Draufsicht.
In einem Maschinenrahmen 1 sind sechs Einzelkornsäaggregate 2 nebeneinander angeordnet, die von einem Bodenrad 3 angetrieben werden. Über den Säaggregaten 2 bildet der Maschinenrahmen 1 eine Plattform 4, auf der eine kippbare, vom Schlepperfahrzeug her antreibbare Pillier- trommel 5 und ein Wasserbehälter 6 gelagert sind. Unterhalb der Trommel 5 befindet sich ein Verteiler, der aus einem oben offenen Behälter 7 mit einer zentralen kegelförmigen Bodenerhebung 8 besteht. Der Behälterboden 9 ist mit um die Erhebung 8 herum angeordneten Austritts- öffnungen 10 versehen, die drehschieberartig verschliessbar sind. Von den Austrittsöffnungen führt je eine Falleitung 11 zu je einem Säaggregat.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einzelkomsämaschine mit mehreren nebeneinander angeordneten Säaggregaten, denen pillierte Samen zugeführt werden, gekennzeichnet durch diebauliche Vereinigung miteiner an sich bekannten Pilliervorrichtung (5, 6) und einem nachgeschalteten Verteiler (7,8), von dem Einzelleitungen (11) zu den Säaggregaten (2) führen.