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Einzelkornsämaschine
Die Erfindung betrifft eine Einzelkornsämaschine, die mindestens eine Sävorrichtung aufweist, wel- che aus einem unterhalb eines Saatgutbehälters angeordneten, quer zur Fahrtrichtung der Sämaschine in einem festen Gehäuse drehbaren, mit Vertiefungen versehenen Särad besteht.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine besonders gleichmässige Einzelkornsaat zu ermöglichen. Die aus dieser Saat hervorgegangenen, beispielsweise in einem Abstand von 40 mm stehenden Rübenpflanzen sollen dann durch Einwirkung eines üblichen Rübenausdünners auf einen Abstand von 200 mm gebracht werden.
Es wurde nun bereits vorgeschlagen, eine Drill- mit einer Ausdünnmaschine zu kombinieren. Hiebei handelte es sich aber um einen aus einem hin-und hergehenden Gummiband bestehendenDrillmechanis- ) mus, wobei das gesamte Drillaggregat gegen hin-und herschwingende Ausdünnmesser ausgetauscht wird.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine derartige Anordnung zu vereinfachen, insbesondere sollen mög- lichst viele Teile einer an sich bekannten Ausdünnmaschine auch beim Säen verwendet werden. Dies wird dadurch erreicht, dass an der Ausdünnmaschine, die in an sich bekannter Weise mit einem Tragrohr für ihre rotierenden Ausdünnwerkzeuge versehen ist, deren Eindringtiefe in den Boden durch einen Stütz- hebel sowie durch eine Stützrolle einstellbar ist, diese Werkzeuge durch das Särad austauschbar sind, wo- bei am Tragrohr das feststehende Säradgehäuse befestigt ist.
Bei den bekannten eingangs erwähnten Einzelkornsämaschinen wird das Säschar durch das geringe
Eigengewicht nur seicht in den Boden gedrückt. Durch die geringe Belastung ist kein gleichmässiger Tief- gang gewährleistet. Bei losem Boden dringt das Säschar tiefer, bei festem Boden dagegen seichter in den
Boden ein. Da der Boden am selben Feld in der Struktur wechselt, ergibt sich eine ungleichförmig ver- laufende Saattiefe. Ganz hochliegende Samenkörner keimen u. U. überhaupt nicht aus, tieferliegende beginnen erst später zu keimen. Hiedurch bilden sich unregelmässige und lückenhafte Pflanzenbestände, was für die nachfolgende Ausdünnarbeit von besonderem Nachteil ist.
Diese Nachteile konnten auch bei der erwähnten kombinierten Drill-und Ausdünnmaschine mit schwingenden Messern nicht vermieden werden, weil bei dieser ebenfalls keine Massnahmen getroffen sind, welche das EindringendesSäscharesin eine bestimmte Bodentiefe gewährleisten. Hingegen ergibt sich bei der erfindungsgemässen Maschine der
Vorteil, dass auf jedem Säschar über die Stützhebel und Federn der Ausdünnmaschine ein erhebliches Ge- wicht lastet, so dass ein sicheres Eindringen des Säscharesinden Boden ermöglicht ist, u. zw. auch bei wechselnder Bodenbeschaffenheit. Dabei verhindert die dem Säschar vorlaufende Stützrolle der Ausdünn- maschine, die auch als Druckrolle wirkt, ein zu tiefes Eindringen.
Der Tiefgang ist mit der Schrauben- spindel einfach und rasch auch während der Arbeit einstellbar und wird mit Sicherheit eingehalten.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemässe Sämaschine im Schema von der Seite. Die Fig. 2 und 3 sind Teilan- sichten der Maschine von hinten bzw. von oben. Fig. 4 veranschaulicht im Schnitt die eigentliche Sä- vorrichtung der Maschine, Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4.
Mit 1 sind die Antriebsräder einer bekannten Rübenausdünnmaschine bezeichnet, welche im vor- liegenden Fall Gitterräder sind. Diese treiben über ein Kegelgetriebe 2 mehrere Antriebswellen 3 an, die in rohrartigen, um die Radachse schwenkbaren Trägern 4 gelagert sind. In der Nähe der Ausdünnwerkzeuge ist ein stufenlos einstellbares Stützrad 5 angeordnet.
Die eigentliche Sävorrichtung besteht gemäss den Fig. 4 und 5 aus einem Gehäuse 6, das am Tragrohr 4 angeflanscht ist. Das Gehäuse 6 ist mit einem oberen Einlass 7 für das in einem Saatgutbehälter 8
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befindliche Saatgut und einem unteren Auslass 9 für die einzeln austretenden Saatkörner versehen.
Im Gehäuse 6 ist ein Särad 10 drehbar angeordnet, das mit der Antriebswelle 3 in beliebiger Form drehfest gekuppelt ist. Das Särad 10 weist, an seinem Umfang gleichmässig verteilt, eine Reihe von Ver- tiefungen 11 auf, die durch eine Umfangsnut 12 untereinander verbunden sind. Im dargestellten Beispiel sind zwei solcher parallel verlaufender Reihen von Vertiefungen 11 vorhanden. In das Innere des Sära- des 10 greift eine Tragbüchse 13 für das Auswerferrad 14 ein, das auf einer Achse 15 gelagert ist. Ent- sprechend der Anordnung von zwei Reihen von Vertiefungen 11 ist das Auswerferrad mit zwei Scheiben versehen. Die Tragbüchse 13 ist am Gehäuse 6 mittels Flanschen 16 befestigt. Die Austrittsöffnung 9 ist so bemessen. dass mehrere Vertiefungen im Särad freiliegen.
Erfindungsgemäss ist nun in der Öffnung 9 eine Feder 17 befestigt, die sich angenähert tangential gegen den tiefsten Punkt der Öffnung 9 erstreckt.
Ferner ist ein Führungsblech 18 vorgesehen, dessen Bestimmung noch erläutert werden wird.
Die Wirkungsweise der geschilderten Sävorrichtung ist folgende :
Das Särad 10 wird quer zur Bewegungsrichtung der Maschine mittels der Antriebswelle 3 gedreht. Aus dem Behälter 8 gelangen kontinuierlich kalibrierte Saatkörner in die Vertiefungen 11, um der Auslass- öffnung 9 zugeführt zu werden. Das Auswerferrad 14 drückt die Saatkörner gegen die anliegende Feder 17, welche jedes Korn an einer bestimmten Stelle freigibt. Würde, wie dies bisher der Fall war, keine Feder vorgesehen sein, so wäre der Punkt des tatsächlichen Herausfallens des Kornes aus dem Särad wegen der Breite der Öffnung 9 nicht immer gleich. Die Folge hievon ist ein ungleichmässiger Abstand der Körner in der Reihe. Allein die Tatsache der Anordnung, derart, dass sich das Särad quer zur Bewegungsrichtung dreht, ermöglicht bereits die genaue Einhaltung des Komabstandes.
Die Feder 17, die zweckmässig nach unten leicht geknickt ist, ermöglicht auch, dass die Kömer praktisch ohne Streuung längs einer Geraden fallen. Das Führungsblech 18 begünstigt diesen Vorgang.
Wie erwähnt, sind im Särad zwei parallel verlaufende Reihen bzw. Umfangsnuten mit vorzugsweise gegeneinander versetzten, napfartigen Vertiefungen vorgesehen. Es ist auch denkbar, eine voneinander verschiedene Anzahl von Vertiefungen in den einzelnen Reihen anzuordnen. Auch können mehrere solcher benachbarter Reihen vorhanden sein. Diese Massnahmen in Verbindung mit der Rotation desSärades in Querrichtung ermöglicht die Erzielung beliebiger Abstände zwischen den in den einzelnen Saatreihen abgelegten Saatkörnern. Es können also durch Freilassen von nur einer Lochreihe (d. h. Abdecken der übrigen Reihen) verschiedene Abstände erzielt werden, ohne, wie dies sonst üblich ist, das Särad austauschen oder dieses mit einer anderen Drehzahl laufen lassen zu müssen. Hiebei ist immer die Ablage der Kömer längs einer Geraden gewährleistet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einzelkomsämascbine, die mindestens eine Sävorrichtung aufweist, welche aus einem unterhalb eines Saatgutbehälters angeordneten, quer zur Fahrtrichtung der Sämaschine in einem festen Gehäuse drehbaren, mit Vertiefungen versehenen Särad besteht, dadurch gekennzeichnet, dass einer Ausdünnmaschine, die in an sich bekannter Weise mit einem Tragrohr (4) für ihre rotierenden Ausdünnwerkzeuge versehen ist, deren Eindringtiefe in den Boden durch einen Stützhebel sowie durch eine Stützrolle (5) einstellbar ist, diese Werkzeuge durch das Särad (10) austauschbar sind, wobei am Tragrohr (4) das feststehende Säradgehäuse (6) befestigt ist.