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Die Erfindung betrifft eine Sämaschine und ein Verfahren zur Ausbringung von Saatgut und Düngemitteln mit der Sämaschine gemäß der Oberbegriffe der Patentansprüche 1 und 6.
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Eine derartige Sämaschine und ein derartiges Verfahren zur Ausbringung von Saatgut und Düngemitteln mit einer entsprechend ausgerüsteten Sämaschine ist in der
DE 25 40 247 A1 beschrieben. Bei dieser Sämaschine wird zunächst in Breitverteilung Dünger auf die Bodenoberfläche gestreut. Dies geschieht hier im Bereich von durch Packerringe in den Boden gedrückten Rillen. Anschließend wird der in den Rillen abgedeckte Dünger mit Boden bedeckt, indem bei dem Schaffen von Säfurchen durch nachfolgende Säschare Boden bewegt wird. Mittels der Säschare wird das Saatgut in der Säfurche abgelegt. Durch nachfolgende Saatstriegel werden Bodenteile zum Bedecken des Saatgutes in die Säfurche geschoben. Anschließend wird durch nachfolgende Druckrollen der Boden oberhalb der Säfurche angedrückt.
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Problematisch ist hier, dass eine große Menge Dünger in konzentrierter Ablage und in unmittelbarer Nähe zu dem Saatgut platziert wird. Weiterhin fehlt eine geringe Menge Dünger in unmittelbarer Nähe des Saatgutes als so genannter Startdünger. Außerdem müssen zusätzlich Packerringe vorhanden sein, um die Furche für die Ablage des Düngers im Boden zu schaffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, neben einer einfachen Ausbringung des Düngers in größeren Mengen auch in einfacher Weise Startdünger im Bereich des Saatgutes im Boden abzulegen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an den Säscharen Zuleitungen für Saatgut und Düngemitteln zur gleichzeitigen Zuleitung von Saatgut und Düngemitteln angeordnet sind.
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Infolge dieser Maßnahme wird gleichzeitig mit der Ablage des Saatgutes eine geringe Menge Dünger als so genannter Startdünger zu dem Saatgut in die Säfurche mit abgelegt. Der Dünger erhält hier sehr gute Startbedingungen. Für die weitere Entwicklung der Saat steht dann der in größeren Mengen auf der Bodenoberfläche abgelegte übrige Dünger zur Verfügung.
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Um im Direktsäverfahren das Saatgut vorteilhaft ausbringen zu können, ist vorgesehen, dass die Säschare als jeweils einen Aufreißzinken aufweisende Meißelschare ausgebildet sind.
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Um in einfacher Weise den so genannten Startdünger den Säscharen zu führen und im Boden ablegen zu können, ist vorgesehen, dass den Säscharen jeweils über die Zuleitungen zur Ablage in der von dem Säschar in den Boden gerissenen Säfürche die Samenkörner des auszubringenden Saatgutes zusammen mit dem als Startdünger dienenden Düngemitteln zuführbar sind.
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Um die Säschare in einfacher Weise in der Eindringtiefe im Boden zu führen sowie eine zu große Bodenbewegung zu vermeiden, ist vorgesehen, dass die nachlaufenden Tiefenführungsmittel als zwei beabstandet zueinander angeordnete, frei drehbar gelagerte und einander zugewandte scheibenartige Seitenflächen aufweisende Tiefenführungsrollen ausgebildet sind. Weiterhin sind derartig angeordnete Tiefenführungmittel dazu geeignet, den auf der Bodenoberfläche in Breitverteilung abgelegten Dünger oberflächennah im Bereich der Säfurche in den Boden einzuarbeiten.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Düngerausbringeinrichtungen im Bereich der nachlaufenden Tiefenführungsmittel angeordnet sind. Infolge dieser Maßnahme sind die Düngerausbringeinrichtungen in einem Bereich angeordnet, in welchem der Boden sich in Bewegung findet und die Tiefenführungsmittel den Dünger vorteilhaft oberflächennah in dem Boden einarbeiten können.
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Durch die Einarbeitung des Düngers in dem Boden bzw. dem Vermischen mit Bodenteilen wird gewährleistet, dass die Inhaltsstoffe des Düngers nicht verdunsten.
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Weiterhin ist ein Verfahren zur Ausbringung von Saatgut und Düngemitteln mit der vorgeschriebenen Sämaschine vorgesehen. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass durch die an dem Rahmen der Sämaschine vor den Säscharen angeordneten Düngerausbringeinrichtungen die zugeführten Düngemittel in Breitverteilung vor den Säscharen auf der Bodenoberfläche verteilt werden, dass die auf der Bodenoberfläche verteilten Düngemittel durch die nachfolgenden Säschare zumindest teilweise mit den Bodenteilen der oberen Bodenschicht durch die die Säfurchen in den Boden reißenden Säschare vermischt werden, dass anschließend die Samenkörner des Saatgutes mit den den als Startdünger dienenden Düngemittel in die Säfurche eingebracht und dort abgelegt werden, dass der durch das Schaffen der Säfurche aus dieser durch das jeweilige Säschar aufgeworfene Boden von den scheibenartigen Seitenflächen der Tiefenführungsrollen aufgefangen und zumindest teilweise in die Säfurche zur Bedeckung der in der Säfurche abgelegten Samenkörner und Düngemittel zurückgeworfen wird.
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Somit wird in optimierter Weise Saatgut und Dünger ausgebracht, so dass das Saatgut optimale Start- und Wachstumsbedingungen auch unter schwierigen Bedingungen erhält.
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Eine vorteilhafte Platzierung des auf der Bodenoberfläche in Breitverteilung abgelegten Düngers lässt sich verfahrensgemäß dadurch erreichen, dass die Vermischung der Bodenteile mit dem auf die Bodenoberfläche verstreuten Düngemittel durch das Auffangen und Zurückwerfen der Bodenteile durch die Tiefenführungsrollen erfolgt.
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Die vorstehend erwähnte vorteilhafte Platzierung des auf der Bodenoberfläche in Breitverteilung abgelegten Düngers lässt sich gleichfalls dadurch erreichen, dass die Vermischung der Bodenteile mit dem auf die Bodenoberfläche verstreuten Düngemittel durch die Tiefenführungsrollen erfolgt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Die Zeichnungen zeigen
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1 als Direktsämaschine ausgebildete Sämaschine in Prinzipdarstellung und perspektivischer Darstellungsweise,
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2 als Direktsämaschine ausgebildete Sämaschine in Prinzipdarstellung, in Teil- und Seitenansicht,
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3 als Direktsämaschine ausgebildete Sämaschine in Prinzipdarstellung, in Teilansicht- und Draufsicht,
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4 Verfahrensweise der Ablage und Einarbeitung Düngers in Prinzipdarstellung und Draufsicht,
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5 Verfahrensweise der Ablage und Einarbeitung Düngers in Prinzipdarstellung und Seitenansicht,
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6 eine weitere als Direktsämaschine ausgebildete Sämaschine in Prinzipdarstellung, in Teil- und Seitenansicht,
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7 Verfahrensweise der Ablage und Einarbeitung Düngers in Prinzipdarstellung und Seitenansicht der Sämaschine nach 6 und
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8 Verfahrensweise der Ablage und Einarbeitung Düngers in Prinzipdarstellung und Draufsicht der Sämaschine nach 6.
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Die Sämaschine zum Einsatz zur Direktsaat und zur Mulchsaat weist den langgestreckten Tragrahmen 1, der sich über Laufräder 2 auf dem Boden abstützt, auf. Der Tragrahmen 1 weist auf seiner Vorderseite die Zug- und Kupplungseinrichtung 3 zum Ankuppeln an den Dreipunktkraftheber eines Ackerschleppers auf. An der Kupplungseinrichtung 3 können die höhenverstellbaren Abstellstützen 4 angeordnet sein. An der Rückseite des Tragrahmens 1 ist die mittels Hydraulikelemente hydraulisch anhebbare und absenkbare Kuppeleinrichtung 5 zum Ankuppeln von Arbeitswerkzeugen, z.B. Striegeln 6 und Andrückrollen 7 angeordnet. Vor den Laufrädern 2 sind an dem Tragrahmen 1 über Trageinrichtungen die Meißelsäschare 8 mit den Rollen 9 angeordnet, die die Meißelsäschare 8 in ihrer Tiefe in den Boden führen. An dem Tragrahmen 1 sind der Vorratsbehälter 10 für Saatgut und zumindest ein Vorratsbehälter 11 für Dünger angeordnet. Dem Vorratsbehälter 10 für Saatgut ist die Dosiereinrichtung 12 und dem Vorratsbehälter 11 für Dünger sind die beiden Dosiereinrichtungen 13 und 14 zugeordnet. Die Dosiereinrichtungen 12, 13 und 14 speisen in einstellbarer Weise in bekannter und daher nicht näher erläuterter Weise jeweils das dosierte Saatgut und den dosierten Dünger über Schleusen in die mit einem eine pneumatischen Förderluftstrom beaufschlagten Förderleitungen 15, 16 und 17 ein. Über die Förderleitung 15 wird das sich im Vorratsbehälter 10 befindliche Saatgut den Säscharen 8 über den Verteilerkopf 18 den Saatleitungen 19 zugeführt. Weiterhin wird über die Förderleitungen 16 und 17 der sich im Vorratsbehälter 11 für Dünger befindliche Dünger den Verteilerköpfen 20 und 21 zugeleitet.
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Von dem Verteilerkopf 20 führen Düngerzuleitungen 22 und so die Einschleusweiche 23, die in der Saatleitung 19 angeordnet ist, zu den einzelnen Säscharen 8. Über diese Düngerzuleitungen 23 wird den einzelnen Säscharen 8 der so genannte Startdünger zur gemeinsamen Ablage mit dem Saatgut in der von den Säscharen 8 geschaffenen Säfurchen abgelegt.
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Vor den Säscharen 8 sind Düngerausbringeinrichtungen 23, die zur Ablage des Düngers in Breitverteilung auf der Bodenoberfläche geeignet sind, angeordnet. Diesen Düngerausbringeinrichtungen 23 wird vom Verteilerkopf 21 der sich im Vorratsbehälter 11 für Dünger befindliche Dünger über die Düngerzuleitungen 24 in einstellbarer Weise zugeleitet.
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Jedem Meißelsäschar 8 sind in bekannter Weise zwei Tiefenführungsrollen 9 zugeordnet entgegengesetzt schräg und zu einem sich in Fahrtrichtung 25 öffnenden V angestellt sind, angeordnet. Die beiden Rollen 9 sind mittels einer zwischen den Rollen 9 angeordneten Halterung 26 an dem Schar 8 befestigt. Die Rollen 9 sind derart schräg zur Fahrtrichtung 25 angestellt, dass in Draufsicht gesehen die Mittellinie der Rollen 9 mit der Fahrtrichtung 25 liegenden Geraden einen Winkel zwischen 5° und 10°, vorzugsweise etwa 8° einschließt. Weiterhin sind die Rollen 9 in bekannter Weise zu einem sich nach oben öffnenden V angestellt. Die einem Säschar 8 zugeordneten Rollen 9 sind in einem derartigen Abstand zueinander angeordnet, dass sie auf der in Fahrtrichtung 25 hinteren Seite einen Abstand aufweisen, der zumindest etwa der Breite des Säschares 8 entspricht.
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Die Rollen 9 weisen eine scheibenförmige Halterungsscheibe 26 auf, die als Ringscheibe ausgebildet ist. An dem freien äußeren umlaufenden Randbereich der scheibenartigen und ebenen flachen Halterungsscheibe 26 sind in radialer Richtung abstehende Stütz- oder Druckstäbe 27 angeordnet. Die Stütz- und Druckstäbe 27 sind U- oder ringförmig ausgestaltet. Die stabförmigen Druckelemente 27 sind jeweils in dem äußeren radialen Bereich der Ringscheibe 26 beabstandet zueinander angeordnet und weisen zumindest annähernd in axialer Richtung. Die Stütz- und Druckelemente 27 weisen einen runden Querschnitt auf. Der äußere Aufstandsbereich der Stütz- und/oder Druckelemente 27 sind mit einem Winkel von zumindest 90° zur Halterungsscheibenebene angeordnet, und zwar derart, dass der jeweilige Aufstandsbereich des jeweiligen Stütz- und/oder Druckelementes in der untersten Position des jeweiligen Stütz- und/oder Druckelementes zumindest annähernd horizontal ausgerichtet ist.
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Die Funktionsweise der Sämaschine ist folgende:
Über die an dem Rahmen 1 der Sämaschine vor den Säscharen 8 angeordneten Düngerausbringeinrichtungen 23 werden die zugeführten Düngemittel 28 in Breitverteilung vor den Säscharen 8 auf der Bodenoberfläche 29 verteilt. Die auf der Bodenoberfläche verteilten Düngemittel 29 werden durch die nachfolgenden Säschare 8 zumindest teilweise mit den Bodenteilen der oberen Bodenschicht durch die die Säfurchen in den Boden reißenden Säschare 8 vermischt. Anschließend werden die Samenkörner 30 des Saatgutes mit den den als Startdünger dienenden Düngemittel 28 in die Säfurche eingebracht und dort abgelegt. Der durch das Schaffen der Säfurche aus dieser durch das jeweilige Säschar 8 aufgeworfene Boden wird von den scheibenartigen Seitenflächen 26 der Tiefenführungsrollen 9 aufgefangen und zumindest teilweise in die Säfurche zur Bedeckung der in der Säfurche abgelegten Samenkörner 30 und Düngemittel 28 zurückgeworfen. Die Vermischung der Bodenteile mit dem auf die Bodenoberfläche 29 verstreuten Düngemittel 28 durch das Auffangen und Zurückwerfen der Bodenteile durch die Tiefenführungsrollen 9 erfolgt. Die Vermischung der Bodenteile mit dem auf die Bodenoberfläche 29 verstreuten Düngemittel 28 erfolgt zusätzlich durch die Tiefenführungsrollen 9.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß den 6 bis 8 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 bis 5 durch die andere Anordnung der Düngerausbringeinrichtungen 23. Bei diesen Ausführungsbeispiel gemäß den 6 bis 8 sind die Düngerausbringeinrichtungen 23 nicht vor sondern hinter den Säscharen 8 im Bereich der Tiefenführungsrollen 9 angeordnet und legen den Dünger 28 in Breitverteilung vor den Tiefenführungsrollen 9 und/oder in deren Wirkungsbereich ab.
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Auch hier erfolgt die Vermischung der Bodenteile mit dem auf die Bodenoberfläche verstreuten Düngemittel durch das Auffangen und Zurückwerfen der Bodenteile durch die Tiefenführungsrollen 9. Darüber hinaus erfolgt die Vermischung der Bodenteile mit dem auf die Bodenoberfläche 29 verstreuten Düngemittel 28 durch das durch die Tiefenführungsrollen 9.
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Anstelle von Düngemitteln lassen sich auch über die Düngerausbringeinrichtungen 23 Saatgüter für die Untersaat ausbringen Düngerausbringeinrichtungen 23.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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