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Laufbildprojektor für Filmkassetten
Im Stammpatent ist ein Laufbildprojektor für Filmkassetten beschrieben, bei welchem der Film in einer U-förmigen Schleife aus dem Spulenraum der Kassette herausgeführt ist und die entsprechende
Filmführung um eine Achse schwenkbar ist, die parallel zum Steg der U-förmigen Schleife verläuft. Es werden ferner Einrichtungen angegeben, welche den die Filmführung tragenden Arm aus der Kassette aus- schwenken.
Die Erfindung betrifft eine spezielle Einrichtung dieser Art und kennzeichnet sich da- durch, dass der Projektor eine Bühne zur Aufnahme der Filmkassette enthält, die um eine Achse schwenkbar ist, welche parallel zur Drehachse des Filmführungsarmes der Kassette verläuft und dass ein schwenkbarer Arm vorgesehen ist, der um eine Achse drehbar ist, die parallel zur Achse der Kassetten- bühne angeordnet ist und mit seinem freien Ende mit dem Filmführungsarm in Eingriff gelangt, wobei der am Projektor gelagerte Arm von der Bühne über ein Zahnradkoppelgetriebe od. dgl. angetrieben ist und bei Verschwenken der Kassettenbühne in ihre Arbeitsstellung den Filmführungsarm der Kassette in seine Arbeitsstellung ausschwenkt.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles und unter Bezugnahme der Zeichnungen. Die Fig. 1 zeigt schaubildlich einen Laufbildprojektor für Filmkassetten in seiner Ruhestellung. Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen in zwei einander zugeordneten Rissen die neue Kassette, wobei einzelne Teile des Projektors strichliert angedeutet sind. Fig. 4 veranschaulicht in einem Horizontalschnitt einen Teil des neuen Projektors. Fig. 5 zeigt einen Schnitt, gemäss der Ebene V-V in Fig. 4. Fig. 6 zeigt schematisch die durch die Kassette betätigten Funktionsschalter des Projektors. in Fig. 1 ist mit 70 ein Projektor bezeichnet, der zur Vorführung von Kassetten bestimmt ist, wie sie im Stammpatent Nr. 254699 beschrieben sind, wobei für die Erfindung unwesentliche Teile, wie z.
B. das Beleuchtungssystem, nicht dargestellt worden sind. Am Projektorgehäuse ist um eine Achse 71 eine Kassettenbühne 72 schwenkbar gelagert, die im wesentlichen aus einem an der Vorderseite offenen Rahmen besteht, in welchem die Filmkassette eingeschoben wird. Durch ausgeschnittene federnde Lappen 73 und 74 der Kassettenbühne wird die Kassette an die linke Innenwand und an die untere Innenwand der Kassettenbühne angepresst. In den Zeichnungen ist mit 75 ein das Pro- jektorgetriebe und das Projektionsobjektiv 110 aufnehmender Block bezeichnet, der um eine Achse 77 im Projektor schwenkbargelagert ist. In derdargestellten Position befindet sich der genannte Block in sei- ner Ruhestellung und wird zur Vorführung von Filmen in Richtung des Pfeiles 78 in eine Arbeitsstellung verschwenkt.
Die Steuerung dieser Bewegung sowie der Schleifenbildung des Filmes und der Einschaltung des Projektorantriebes erfolgt durch Betätigen der Taste 79. Auf eine Darstellung von Einzelheiten wurde verzichtet, da diese nicht Gegenstand der Erfindung sind. Die entsprechende Einrichtung ist im Stammpatent im einzelnen beschrieben. Mit 80 ist die Ausschalttaste des Gerätes bezeichnet.
In Fig. 1 ist ferner ein mit der Kassettenbühne gekoppeltes Zahnsegment 81 dargestellt, das über ein Zwischenzahnrad 82 ein Ritzel 83 antreibt. Auf der Welle des Ritzels 83 ist ein Arm 84 befestigt, der an seinem freien Ende eine Gabel 85 trägt. Der Arm 84 stützt sich über einen Stift 86 federnd auf einer Steuerfläche 87 ab, die ortsfest im Projektor befestigt ist. Das Zahnsegment 81 weist einen Ausschnitt 89 auf, der in der dargestellten Position der Kassettenbühne dem
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Zwischenzahnrad 82 gegenüberliegt. Dies hat zur Folge, dass in der ersten Phase des Einschwenkens der Kassettenbühne das Zwischenzahnrad 82 und damit auch der Arm 84 nicht angetrieben werden.
Die Kassettenbühne wird durch eine Feder 90 in ihrer Ruhestellung gehalten. Die Kassettenbühne wird in ihrer Arbeitsstellung durch einen federnden Lappen 91 der Kassettenbühne gesichert, der in eine entsprechende Ausnehmung 92 des Projektorgehäuses einrastet. Durch Drücken des Stiftes 93 kann diese Rasteinrichtung ausgelöst und die Kassettenbühne in ihre Ruhestellung zurückgeführt werden (vgl. auch Fig. 5). Die Fig. 1 zeigt schliesslich die koaxialen Antriebswellen 94 und 95 für die Auf- wickel- und Vorratsspule der Kassette. Mit 96-103 sind Steuerstifte bezeichnet, die einerseits mit
Funktionsschaltem des Projektors anderseits mit entsprechenden Kodierungen der Kassette zusammenwir- ken.
In den Fig. 2 und 3 ist eine Kassette dargestellt, welche in einem Gehäuse 104 eine an sich be- kannte Endloseinrichtung umfasst, bei welcher der Film 105 in bekannter Weise am Spulenkern abge- zogen wird und nach Durchlaufen des Projektors am Aussenumfang aufgerollt wird. Der Filmwickel wird hiebei seitlich durch radial laufende Rollen 106 gestützt. DerSpulenraum der Kassette ist durch einen aus Blech hergestellten Deckel 107 verschlossen, an welchem der Filmführungsarm 108 schwenk- bar gelagert ist. In Fig. 3 nimmt dieser Arm seineArbeitsstellung ein und führt den Film über Rollen 109 dem eigentlichen Projektionsteil des Projektors zu, dessen Objektiv mit 110 bezeichnet ist. In Fig. 2 sind ferner die Zahntrommeln des Projektors 111 und 112 strichliert angedeutet.
Der Filmführungs- arm 108 wird durch eine Kegelfeder 113 in seiner Arbeitsstellung gehalten und in seiner Ruhe- stellung durch eine nicht im einzelnen dargestellte Rasteinrichtung im Kassettengehäuse gesichert. Mit
114-121 sind Bohrungen im Deckel 107 der Kassette bezeichnet, welche zur Steuerung bestimmter
Projektorfunktionen dienen und mit den Steuerstiften 96-103 zusammenwirken.
In Fig. 6 ist schematisch die durch die Kassettenkodierung beeinflusste Steuerung des Projektors dargestellt. Mit 122 ist der Projektorantriebsmotor bezeichnet, der zwei gegensinnig wirkende Feldwicklungen 123 und 124 aufweist. Über einen Umschalter 125, der durch eine Wippe 126 betätigbar ist, kann der Motor entweder über die Feldwicklung 123 oder über die Feldwicklung 124 an Spannung gelegt werden. Im ersteren Fall ist der Projektor im Vorlaufbetrieb, im zweiten Fall auf Rücklaufbetrieb geschaltet. Der Motorstromkreis- enthält ferner zwei Fliehkraftschalter 127 und 128, die über einen Umschalter 129 wechselweise zur Wirkung gebracht werden. Der Umschalter 129 wird durch einen Schieber 130 betätigt und erlaubt die Einstellung des Projektors auf zwei verschiedene Bildfrequenzen (18 Bilder pro Sekunde und 24 Bilder pro Sekunde).
Im Motorstromkreis ist ferner ein Einschalter vorgesehen, der, wie dies in Fig. 6 schematisch gezeigt ist, durch die Drucktaste 79 betätigt werden kann. Mit 131 ist in Fig. 6 ein Aufnahmeverstärker bezeichnet, der einen Magnetkopf 132 speist, mit dessen Hilfe unter vorheriger Löschung auf einer magnetischen Randspur des Filmes entsprechende Tonaufnahmen aufgezeichnet werden können. Der Aufnahmeverstärker 131 wird durch einen Schalter 133 eingeschaltet, der mit Hilfe eines Knopfes 134 betätigt werden kann. Die Schalter 133 und 125 stehen unmittelbar mit den Steuerstiften 96 und 97 in Verbindung, während die Stifte 98 und 99 durch eine Steuerfläche des Schiebers 130 verstellt werden.
Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist folgende : Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Position des Projektors wird zunächst die Kassette von vorne in die Kassettenbühne 72 eingelegt. Im folgenden wird die Kassette samt der Kassettenbühne in den entsprechenden freien Raum des Projektors eingeschwenkt. Dadurch wird das Zahnsegment 81 verdreht. Da jedoch das Zwischenzahnrad 82 zunächst noch dem Ausschnitt 89 in der Verzahnung des Zahnsegmentes gegenüberliegt, kann das Zwischenrad 82 die Bewegung nicht auf den Arm 84 übertragen. Der genannte Arm liegt zunächst an einer Kassettenwand an und wird daher bei Verschwenken der Kassette mit gleicher Geschwindigkeit verstellt.
Der am Arm 84 befestigte Stift 86 gleitet dabei über die schiefe Ebene der Steuerfläche 87 ab, wodurch sich der Arm 84 unter Wirkung seiner Eigenelastizität nach unten bewegt, bis schliesslich die Gabel 85 den Filmführungsarm 108 der Kassette umschliesst. Bei weiterem Verschwenken der Kassettenbühne 72 gelangt die Verzahnung des Zahnsegmentes 81 mit dem Zwischenrad 82 in Eingriff und bewirkt, dass das Ritzel 83 und damit der Arm 84 mit relativ grosser Winkelgeschwindigkeit angetrieben wird. Dies hat zur Folge, dass die Kraft der den Filmführungsarm in seiner Ruhelage sichernden Rasteinrichtung überwunden wird und der Filmführungsarm 108 in seine Betriebslage ausgeschwenkt wird. Die Kassettenbühne wird durch die aus dem Rahmen derselben ausgebogene Blattfeder 91 gesichert, die in eine entsprechende Ausnehmung 92 des Projektorgehäuses einrastet.
Durch die aus dem Rahmen der Kassettenbühne 72 ausgebogenen federnden Lappen 73 und 74 wird die Kassette in der Kassettenbühne ausgerichtet und fixiert. Durch Drücken des Stiftes 93 kann die Blattfeder 91 in die Ebene des Rahmens der Kassettenbühne eingeschwenkt werden, wodurch
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die Rastwirkung aufgehoben wird und die Kassettenbühne unter der Feder 90 in ihre Ruhelage zurück- kehrt. Hiebei wird zunächst durch den Arm 84 der Filmführungsarm 108 in die Kassette einge- schwenkt und in der letzten Bewegungsphase die formschlüssigeverbindung zwischen der Gabel 85 des
Armes 84 und dem Filmführungsarm 108 gelöst.
Mit Hilfe der Kodierungsbohrungen 114-121 der Kassette ist es möglich, dem Projektor bestimmte und für den Betrieb wichtige Funktionen einzugeben. So kann es vor allem bei Leihfilmen erwünscht sein, eine Tonaufnahmeeinrichtung des Projektors zu sperren, so dass eine irrtümlich Löschung der Original- aufzeichnung vermieden wird. Es erscheint weiters wesentlich, bei Verwendung von Endloskassetten den
Rücklauf des Projektors zu sperren, da bei diesen Kassetten der Film nur in einer Richtung transportiert werden kann. Bei Verwendung von Kassetten mit einer Vorratsspule und einer Aufwickelspule soll hin- gegen ein Vor- und Rücklauf möglich sein. Weiters erscheint es vorteilhaft, die Kassette mit einer Ko- dierung zu versehen, die der Bildfrequenz des Filmes entspricht.
In Fig. 6 sind zwei verschiedene Va- rianten der Steuerung der Projektorenfunktionen beigestellt. Die Schalter 133 und 125 werden beim
Einschwenken der Kassette automatisch verstellt, wenn die entsprechenden Bohrungen 114 und 115 der Kassette durch Schrauben oder Kunststoffpfropfen verschlossen sind. Hiedurch wird eine magnetische
Tonaufnahme gesperrt (Schalter 133) und das Gerät auf Vorlauf gestellt (Schalter 125). Zur Ko- dierung der Bildfrequenz sind zwei Bohrungen 116, 117 vorgesehen, von welchen stets eine verschlossen ist. Stimmt die Position der Stifte 98,99 nicht mit der Kodierung an der Kassette überein, so kann die Kassettenbühne nicht vollständig in den Projektor eingeschwenkt werden und rastet in diesen nicht ein. Nach Loslassen der Kassettenbühne wird diese daher wieder unter der Wirkung der Feder in ihre Ruhestellung zurückkehren.
Erst nach Verstellen des Bildfrequenzumschalters 130 kann die Kassette in den Projektor eingeführt werden. Mit Hilfe der Steuerstifte und der entsprechenden Kassettenkodierung ist es darüber hinaus möglich, beliebige andere Funktionen des Projektors zu steuern, so kann der Projektor beispielsweise automatisch auf Stummfilm- bzw. Tonfilmwiedergabe eingestellt werden. Es ist darüber hinaus auch möglich, durch die Kodierung an der Kassette eine Verstellung von Magnetton- auf Lichttonwiedergabe zu bewirken.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt, es sind vielmehr zahlreiche Änderungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es kann beispielsweise an Stelle des Zahnradantriebes 81-83 desArmes 84 ein Kurbel- oder Koppeltrieb vorgesehen sein. Ebenso ist es möglich, den Arm 84 durch eine Steuerkurve zu verstellen.
In gleicherweise ist es natürlich möglich, die in Fig. 6 dargestellte Bildfrequenz und Drehrichtungs- umkehreinrichtung durch geeignete mechanische Wechsel- bzw. Wendegetriebe zu ersetzen.
Schliesslich kann der schwenkbare Block 75, der das Projektionsobjektiv 110 und den nicht dargestellten Filmandrücker sowie die Zahntrommeln 111 und 112 trägt, einen Fortsatz 136 aufweisen, der in Fig. 1 strichliert angedeutet ist. Dieser Fortsatz verhindert ein Einschwenken der Kassettenbühne 72 bei geschlossenem Filmkanal und arretiert die Kassettenbühne in ihrer Arbeitsstellung solange der Filmkanal geschlossen ist. Hiedurch werden Fehlbedienungen des Gerätes weitestgehend vermieden.
PATENTANSPRÜCHE :
EMI3.1