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Leichtbauträger
Seit Jahren haben sich im Hochbau Leichtbauträger für die Decken immer mehr durchgesetzt, da dieselben infolge ihres geringen Gewichts billig zu befördern und sehr bequem und zeitsparend zu verlegen sind. Ausser der erforderlichen Tragfähigkeit müssen die Leichtbauträger noch eine ausreichende Steifigkeit, insbesondere in lotrechter Richtung besitzen, damit sich dieselben während der Montage und der Einbringung des Aufbetons nicht unzulässig durchbiegen und daher möglichst mit einem Joch zwischen den Auflagern das Auslangen gefunden werden kann. Infolge der komplizierten Herstellung sind jedoch die gebräuchlichen Leichtbauträger verhältnismässig teuer und benötigen im allgemeinen schon bei einer lichten Weite von 4 bis 5 m bereits zwei Joche, wodurch auch das Verlegen der Träger beträchtlich verteuert wird.
Ein weiterer Nachteil dieser Träger besteht darin, dass die Herstellung der Trägerbewehrungen nicht von den Betonwerken selbst durchgeführt werden kann, sondern die Erzeugung zentral erfolgen muss, wodurch infolge der Transportkosten eine weitere Verteuerung hinzukommt. Ausserdem muss von jeder Trägertypebzw. Länge eine Mindeststückzahl bestellt werden, wodurch sich Mehrkosten durch den auftretenden Verschnitt ergeben. Ein wesentlicher Nachteil in statischer Hinsicht besteht darin, dass bei der Herstellung der Betonleiste die vorgeschriebene Betonüberdeckung nicht zwangsläufig eingehalten werden kann.
In neuerer Zeit wird eine Rundstahlbewehrung für derartige Leichtbauträger verwendet, die unter der Marke"bi-Stahl"vertrieben wird und aus zwei parallelen Rundstahldrähten besteht, die in geeigneten Abständen durch gleichdimensionierte Rundstahlstege miteinander zu einem leiterförmigen Bewehrungsgebilde verschweisst sind. Diese bi-Stähle wurden als Zugbewehrung mit ihren Ebenen waagrecht in die Betonleiste eingelegt und haben daher in lotrechter Richtung praktisch kein Widerstandsbzw.
Trägheitsmoment, weshalb ein räumliches Gitterfachwerk erforderlich ist, das aus einer Druckbewehrung und einem Gitterfachwerk besteht, welches nur schwierig und kostspielig herstellbar ist, da hiezu besondere Schweissmaschinen erforderlich sind, wobei auch die Träger nur in eigenen Werkshallen im Lieferwerk hergestellt werden können, durch deren Transport zu den Betonwerken zusätzliche Verteuerung derselbenhinzukommt. Beim Transport werden die Träger ausserdem leicht verbogen und müssen sodann wieder ausgerichtet im Betonwerk auf Lager gehalten werden.
Erfindungsgemäss werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass als Zugbewehrung zwei lotrecht stehende bi-Stähle verwendet werden, die mit V-oder U-förmig abgebogenen Drahtbügeln verbunden sind. Weitere Kennzeichen der Erfindung sind aus der Zeichnung sowie der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes im Querschnitt dargestellt
Der Leichtbauträger besteht aus mindestens zwei lotrecht stehenden bi-Stahl-Zugbewehrungen 1 und einer darüber angeordneten, waagrechten bi-Stahl-Druckbewehrung 2, die durch bi-Stahlbügel 3 miteinander verbunden sind. Die Druckbewehrung 2 wird mit den Bügeln 3 zweckmässigerweise verschweisst, während es genügt, die in der Betonleiste 5 liegenden Zugbewehrungen 1
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mit den Bügeln 3 mittels Drähten zu befestigen, so dass die Zugbewehrungen 1 keinerlei Festigkeitsveränderungen erfahren. Die Trägerherstellung ist daher mit einfachen Vorrichtungen leicht und billig durchzuführen und kann von den einzelnen Betonwerken selbst vorgenommen werden.
Zwecks Erreichung einer grossen Steifigkeit der Träger in lotrechter Richtung werden beide Zugbewehrungen 1 in lotrechter Ebene angeordnet. Der obere Draht der lotrechten bi-Stahl-Bewehrung 1 reicht über die anzubetonierende Betonleiste 5 hinaus, wodurch eine noch bessere Verbindung mit dem Aufbeton erreicht wird. Gleichzeitig kann der Durchmesser des bi-Stahls vor Aufbringung des Aufbetons leicht kontrolliert werden.
Die Bügel 3 nehmen durch ihre bi-Stahlzwischenstege grosse Schubkräfte auf, weshalb daher die Zugbewehrungen 1 im allgemeinen nicht aufgebogen werden müssen, wodurch die Trägeiherstellung vereinfachtundverbilligtwird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Abstände der Bügel 3 voneinander den statischen Verhältnissen leicht angepasst werden können. Die Bügel 3 werden vorzugsweise U-förmig gebogen und sind unten offen, wodurch die Druckbewehrung 2 beim Anschweissen an die Bügel S auf einer waagrechten Montageschiene fortbewegt werden kann (nicht gezeichnet). Um die erforderliche Überdeckung der Zugbewehrungen 1 zu gewährleisten, werden einzelne Bügel 3 mit waagrechten Querdrähten 4 versehen, die in an sich bekannter Art nach aussen um die Überdeckung verlängert werden können.
Die Bügel 3 reichen bis zur unteren Fläche der Betonleiste 5 und werden an ihren Enden bei 6 abgeschrägt, damit dort durch die nur punktförmige Auflage Rostflecke vermieden werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Leichtbauträger mit unterer Betonleiste, dessen Rundstahlbewehrung aus bi-Stahl gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugbewehrung zwei lotrecht stehende bi-Stähle (1) mit V- oder U-förmig abgebogenen Stahlbügeln (3) verbunden sind.
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