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Gerät zur mechanischen Heilbehandlung der Füsse
Zur Heilbehandlung der Fussschwäche wird eine natürliche Massage der Fusssohlen mit gleichzeitig damit verbundenem Training der Fussmuskeln durch Überschreiten von Tretbahnen mit von der Gundflä - ehe abstehenden verschieden grossen Unebenheiten erfolgreich angewendet. Diese Tretbahnen sind nach einem therapeutisch begründeten System mit Auflagen von aufeinanderfolgend unterschiedlicher Korngrösse bzw. Stärke versehen, wodurch eine günstige Reizwirkung an den Fusssohlen und auch auf die Fussmuskeln verursacht wird. Solche Anlagen beanspruchen immerhin viel Platz und ihr Aufbau ist mit verhältnismässig hohen Kosten verbunden, weshalb diesen Anlagen noch keine grosse Verbreitung zuteil geworden ist.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Gerät zur mechanischen Heilbehandlung der Füsse, wobei das Grundprinzip der natürlichen Massage der Fusssohlen beibehalten wird. Bei Verwendung dieses Gerätes, das in Gehrichtung zum Gehen"an Ort"beweglich geführte Gehbahnen verwendet, ergibt sich gleichfalls die erstrebte Reizwirkung auf die Fusssohlen.
Es sind bereits Geräte bekannt, bei denen in sich geschlossene waagrechte Gehbahnen in Form eines endlosen Bandes oder einer Drehscheibe verwendet werden. Diese Gehbahnen sind an der benutzten Oberfläche völlig glatt und die damit ausgestatteten Geräte dienen ausschliesslich als Trainingsgeräte zur Aus- übung leichtathletischer Tätigkeit, nämlich des Laufens. Solche Geräte eignen sich aber keinesfalls für den durch die Erfindung angestrebten Zweck. Die zu behandelnden Fussleiden haben sich meist durch jahrelange Gehen und vieles Stehen auf ebenem Boden ergeben. Glatte ebene Gehbahnen würden also solchen Leiden nur noch Vorschub leisten.
Eine wirkungsvolle Massage der Fusssohlen mit damit verbundenem Bewegen der Fussgelenke wird bei dem erfindungsgemässen Gerät dadurch erreicht, dass an einem Gestell eine oder zwei auf der Gehfläche mit Unebenheiten von gleichartiger oder aufeinanderfolgend unterschiedlicher Korngrösse, wie z. B. Warzen, Rippen, Höckern od. dgl. versehene Gehbahnen auf einem oder zwei nebeneinander angeordneten, vorzugsweise lotrecht auf-und niederbeweglichen Trägern im wesentlichen waagrecht beweglich gelagert sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Gerätes enthält dieses zwei an einem Gestell nebeneinander an Umlenkrollen gesondert gelagerte endlose Bänder, die im Bereich des Begehens Pan Ort" an ge gensinnig lotrecht auf-und niederbewegbaren Trägern abgestützt sind und mit den Trägern Podeste bilden. Entsprechend weiteren Erfindungsmerkmalen enthält das Gerät einen z. B. als Schaltgesperre, Zahnradtrieb, Schubkurbelantrieb od. dgl. ausgebildeten Schaltmechanismus zum schrittweisen Weiterschalten des Bandes bei Abwärtsbewegung des jeweils belasteten Podestes.
Bei gleicher Wirksamkeit kann das neue Gerät in Serienfertigung wesentlich billiger hergestellt werden als eine ortsfeste Anlage. Es benötigt nicht mehr Platz als eine der bekannten Personenwaagen und kann daher auch in verhältnismässig kleinen Räumen aufgestellt werden. Da die das Gerät verwendende
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Person die Träger der Gehbahn durch das Treten "an Ort" im Gehtempo selbst in Bewegung versetzt, be- nötigt das Gerät auch keinen motorischen Antrieb. Es entstehen daher nur geringe Wartungs- und Be- triebskosten. Die Träger mit den Gehbahnen, die kaum einer Abnutzung unterliegen, können, entspre- chend der gewählten Behandlungsart, gegen anders geartete und andere Wirkungen verursachende Trä- ger ausgewechselt werden.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsformen des erfindungsgemässen Gerätes dargestellt. Es zei- gen Fig. 1 und 2 die. erste Ausführungsform in einem Längsschnitt bzw. in der Vorderansicht bei ab- genommenem Gehäuse und Fig. 3 die zweite Ausführungsform in einem Längsschnitt durch den unte- ren Teil des Gerätes.
Der Träger der Gehbahn besteht aus einem endlosen biegsamen Band 1 aus Gummi, Kunststoff od. dgl., welches an seiner Aussenfläche Unebenheiten 2, wie z. B. Höcker, Warzen, Rippen ou. dgl trägt. Das Band ist um mehrere Umlenkrollen 3,4, 5, 6, 7 und 8 herumgeführt, wovon die Umlenk- rollen 6,7 und 8 an einem ortsfesten Gestell 12 und die Umlenkrollen 3,4, 5 an einem schwenkbaren Hebel 9 gelagert sind. Dieser etwa horizontal liegende Hebel 9 ist an der Achse 10 der Umlenkrolle 8 gelagert und bildet mit einer Gleitunterlage 11 ein Podest welches zum Aufsetzen des Fusses bemessen ist. Eine Feder 13, die mit einem Ende am Gestell befestigt ist, hält das
Podest in seiner oberen Endlage.
Ein Gehäuse 14,15 umschliesst das Gestell mit dem Band, wobei der sich lotrecht erstreckende Teil 14 des Gehäuses den in mehreren Windungen geführten Bandvorrat enthält und der waagrechte Gehäuseteil 15 das Podest umschliesst, dabei jedoch den oberen Teil desselben zum Betreten frei lässt.
Im unteren Teil 15 des Gehäuses kann noch ein Behälter 16 zur Aufnahme einer Flüssigkeit mit einer Auftragrolle 17 angeordnet sein, die in die Flüssigkeit eintaucht und mit dieser die Gehfläche des Bandes ständig benetzt. Es kann dadurch die Bandaussenfläche desinfiziert werden, es kann mit dieser Einrichtung aber auch eine Befeuchtung der Gehfläche mit Wasser vorgenommen werden, wenn dies unter Umständen für die Heilbehandlung als zweckmässig erachtet wird. An der Vorderwand des Gehäuses 14 sind Haltegriffe 18 vorgesehen.
Bei der grundsätzlichen Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 sind zwei Bänder 1 nebeneinander angeordnet und unabhängig voneinander auf gesonderten Umlenkrollen gelagert. Es sind auch zwei Podeste 9 zum Betreten mit beiden Füssen vorgesehen. Wird das eine Podest mit einem Fuss belastet, so senkt sich dieses unter weiterer Anspannung der Feder 13. Da die Umlenkrollen 3 und 5 gleichfalls mit dem Hebel 9 verschwenkt werden, bleibt dabei die Spannung des Bandes unverändert. Um die Wechselbewegung der beiden Podeste gleichmässig zu gestalten, können diese miteinander kinematisch gekuppelt werden, wodurch beim Absinken des belasteten Podestes das andere, weniger belastete Podest, um den gleichen Betrag aufwärtsgeschwenkt wird.
Solche Kupplungen sind bekannt und aus Gründen der Vereinfachung der Darstellung wurde diese kinematische Verbindung der beiden Podeste in den Zeichnungen weggelassen. Die Schwenkbewegung der Podeste ist vorteilhaft nach oben und unten durch Anschläge begrenzt, wobei eine Tritthöhe von beispielsweise etwa 4 cm eingehalten werden kann. Da das Begehen der Tretbahnen mit physischer Anstrengung verbunden ist, erscheint es zweckmässig, für Personen mit schwächerer Konstitution eine kleinere Tritthöhe zu wählen. Die Einstellung der Tritthöhe kann durch einen verstellbaren unteren Anschlag 19 in mehreren Stufen bewirkt werden.
Die Gehfläche des Bandes besteht aus mehreren aneinandergereihten Zonen mit Unebenheiten verschiedener Feinheit bzw. Korngrösse. So kann beispielsweise eine grobe unregelmässige Höckerfläche mit Höckern von etwa 10 mm Höhe als Nachbildung eines unebenen Ackerbodens mit einer samtweichen Fläche gleichmässiger Körnung als Nachbildung von Wellsand abwechseln. Es kann darauf die Nachbildung einer von Kieselsteinen bedeckten Fläche folgen und in weiterer Fortsetzung eine weichelastische Fläche als Nachbildung des Moosbodens angeschlossen sein. Um diese einzelnen Zonen nacheinander wirksam werden zu lassen, muss das Band beim Begehen "an Ort" nach jedem Schritt weiter geschaltet werden.
Dies kann dadurch bewirkt werden, dass die Abwärtsbewegung des belasteten Podestes zur Steuerung eines Schaltmechanismus benutzt wird, der das andere Band weiterschaltet, während dessen weniger belastetes Podest aufwärtsgeschwenkt wird. Ein solcher Schaltmechanismus kann als Klinkengesperre, als Zahnradgesperre, Schubkurbeltrieb od. dgl. ausgeführt sein. Solche Schaltmechanismen sind an sich bekannt und es soll hier aus Gründen der übersichtlichen Darstellung darauf nicht näher eingegangen werden.
Beim Abwärtstreten bleiben die durch das Körpergewicht belasteten Fusssohlen eine Zeitlang mit den Unebenheiten der Gehfläche in Berührung, wogegen der andere Fuss angehoben werden muss, um das Hochschwenken des andern Podestes und das Weiterschalten des Bandes zu ermöglichen. Wenn beispielsweise eine Gesamtlänge des Bandes von 10 m angenommen wird, so kann bei einer Weiterschaltungdes
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