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Verfahren zum Herstellen von feuerfesten Bauelementen für industrielle Öfen
Die Erfindung bezieht sich auf Bauelemente für industrielle Öfen, insbesondere für Schmelz-, Sin- ter-und Wärmöfen. Dazu gehören Siemens-Martin-Öfen, Elektroöfen, Konverter, LD, Stossöfen, Tief- öfen, Schmiedeöfen, sämtliche Grossöfen in derNichteisenmetallindustrie sowie Glaswannen-und Glashafenöfen.
Feuerfeste Steine für den Industriofenbau werden bis heute nur von Ofenmaurern verlegt. Um einen haltbaren Ofen zu erstellen, sind exakte feuerfeste Materialien erforderlich, die bis heute mühsam Stein für Stein von Hand verlegt werden müssen. So entstehen hohe Lohnkosten und lange Ofenbau- und Repa- raturzeiten mit kostspieligen Ausfällen. Dies trifft auch noch weitgehend zu für aus normalen Steinen vor- montierte Bauelemente, bei denen ebenfalls die Steine von Hand angeordnet werden. Solche Bauelemente haben lediglich den Vorzug, dass ihre Anordnung im Ofen weniger Zeit in Anspruch nimmt als der
Aufbau des Ofens aus Steinen. Es ist auch bekannt, feuerfeste Bauelemente in Form von Blöcken oder Segmenten zu pressen, zu stampfen oder zu rütteln.
Erfindungsgemäss werden grössere feuerfeste Bauelemente für industrielle Öfen in einer Weise hergestellt, die gegenüber den bekannten Methoden in der Herstellung und in der Güte des Erzeugnisses von Vorteil ist. Erfindungsgemäss werden kleinere, etwa den feuerfesten Steinen im Format entsprechende Formlinge im ungebrannten Zustand so aufeinandergelegt, dass sie insgesamt die Form des herzustellenden grösseren Bauelementes bilden, worauf sie im wesentlichen unter der Einwirkung ihres Eigengewichtes gebrannt und während des Brennens miteinander verbunden werden. Soweit es sich nicht um leicht sinterde feuerfeste Stoffe handelt, empfiehlt sich die Zwischenfügung eines Sintermittels.
Diese von der Art, dem Reinheitsgrad und dem Brenngrad abhängige Frage ist vom Fachmann ohne weiteresauf Grund seiner allgemeinen Kenntnisse der feuerfesten Stoffe zu entscheiden.
Bei der Herstellung von geraden Blöcken werden die Rechtecksteine (Quader) parallel zur Ofensohle aufeinandergeschichtet. Es lassen sich aber auch segment-oder bogenförmige Elemente herstellen. Dazu werden keilförmige Formlinge mit ihren Keilflächen auf einer schrägen Unterlage aufeinandergelegt.
Die Höhendifferenz der Unterlage, auf die Steinlänge bezogen, soll dabei gleich der halben Summe der Keildifferenzen aller aufeinandergelegten Steine sein.
Die Bauelemente können aus Formlingen desselben Materials oder auch aus verschiedenen feuerfesten Qualitäten, wechselnd oder zonenweise, aufgebaut sein. Solche wechselnde oder zonenweise Anordnung von feuerfesten Qualitäten in Teilen von industriellen Öfen ist an sich bekannt.
Wie erwähnt, soll das Verbinden der Formlinge während des Brennens im wesentlichen unter dem Eigengewicht der Formlinge erfolgen. Das schliesst aber nicht aus, dass ein zusätzlicher Druck aufgegeben wird, der jedoch eine wesentliche Verformung nicht bewirken soll. Das gilt auch für Haltevorrichtungen, die über den Säulen der Formlinge angeordnet werden.
In den Fällen, in welchen die Bauelemente Halteorgane für Transporteinrichtungen oder Organe für
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die Verbindung mit ändern Ofenteilen aufweisen sollen, können entsprechende Vertiefungen bereits in die ungebrannten Formlinge eingearbeitet werden.
Verformungstechnisch ist es von Vorteil, wenn die Vertiefungen in die Grenzflächen benachbarter
Formlinge als Teilprofil eingearbeitet werden.
In den Zeichnungen sind Ausfühmngsformen von Bauelementen, die erfindungsgemäss hergestellt sind, dargestellt.
In Fig. 1 sind zwei verschiedene Bauelemente auf der Sohle 1 eines Brennofens dargestellt, wo- bei das eine Element aus Rechtecksteinen 2 und das andere aus Keilsteinen 3 zusammengesetzt ist.
In die Ofensohle ist ein Profil 4 eingearbeitet, in dem der unterste keilförmige Formling schräg auf- gelegt ist. Die schräge Auflagefläche kann auch auf andere Weise, z. B. durch Anordnung eines entspre- chenden Gegenkeiles zu der untersten Formlings-Keilfläche, erreicht werden. Die Hälfte des Höhenun- terschiedes vom inneren zum äusseren Bogen ergibt das Mass für die Höhendifferenz der Auflagefläche gegenüber der Horizontalen. Für die Aufnahme von Haltemitteln sind Vertiefungen 5 und 6 eingear- beitet, wobei die Vertiefungen 6 durch die Berührungsfläche benachbarter Steine geteilt sind, so dass sie während des Verformungsvorganges für die Formlinge 2 auf einfachste Weise mit eingeformt wer- den.
In Fig. 2 ist diese Einarbeitung von Vertiefungen als Teilprofile für den Fall der Anbringung eines Halteorgans 7 dargestellt, welches am eingeführten Ende T-förmig ausgebildet ist und durch Drehung um 90 in die Hinterschneidung der Vertiefung eingreift.
In Fig. 3. sind drei Bauelemente zu einer Montageeinheit verbunden. Der feuerseitige Block 8 besteht in diesem Falle aus zwei verschiedenen feuerfesten Qualitäten, z. B. aus Chrommagnesit 11 und Magnesit 12, der Block 9 aus einer neutralen Qualität, z. B. Chromit, und der Block 10 aus einem Isolierstoff. Bis in den Block 8 durchgreifend sind wieder Profile 6 in die Blöcke eingearbeitet, in welche Halteorgane zur Verbindung mit der Ofenarmierung 13 greifen.
Die Erfindung bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem Stand der Technik, Während man bei dem Aufbau von Bauelementen aus fertigen Steinen die Schwierigkeit hat, dass die in der Regel nicht völlig planen Steinflächen bearbeitet werden müssen, ist erfindungsgemäss eine solche Bearbeitung nicht erforderlich, weil sich hier die Flächen ohne weiteres einander anpassen. Ausserdem besteht der Vorteil, dass das neue Bauelement völlig fugenlos ist.
Gegenüber der Herstellung von monolithischen Blöcken besteht der Vorteil, dass das aus ungebrann- ten Formlingen erfindungsgemäss zusammengesinterte Bauelement wesentlich geringere Spannungen besitzt. Weiterhin ist es herstellungstechnisch von Vorteil, dass die Formlinge auf einfacheren und kleine" ren Formmaschinen hergestellt werden können, z. B. auf schon vorhandenen Steinpressen u. dgl.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von grösseren feuerfesten Bauelementen für industrielle Öfen, dadurch gekennzeichnet, dass kleinere, etwa den feuerfesten Steinen entsprechende ungebrannte Formlinge, gegebenenfalls unter Zwischenfügen eines Sintermittels, in Form des herzustellenden grösseren Bauelementes aufeinandergelegt und im wesentlichen unter der Einwirkung ihres Eigengewichtes wäh- rend des Brennens miteinander verbunden werden.