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Antrieb von gelenkten Kraftfahrzeugrädern BeidurchGelenkwellen angetriebenen, gelenkten Kraftfahrzeugrädern, also in der Regel bei Vorderradantrieb, tritt eine Verhärtung der Lenkung infolge des Antriebes auf, u. zw. umso mehr, je schärfer eine Kurve vom Fahrzeug genommen wird. Eine solche Verhärtung ist auf mehrere Gründe zurückzuführen, von denen der wesentlichste darin besteht, dass der resultierende Momentenvektor des Durchtriebes bei zur Radmittelachse abgewinkelter Gelenkwelle in eine zur Radmittelachse abweichende Richtung abgelenkt wird, die bei homokinetischem Gelenk (Gleichganggelenk) senkrecht auf der Winkelhalbierenden zwischen der Achse der Gelenkwelle und der Radmittelachse, also zwischen der Antriebs- und der Abtriebswelle des das Rad antreibenden Gelenkes steht.
Die lotrechte zur Radebene parallele Komponente dieses Vektors sucht das Rad um dessen Lenkachse zu drehen und muss von der Lenkung aufgenommen werden.
Werden die beiden gelenkten Räder des Radpaares durch ein Differentialgetriebe angetrieben, das in Ruhestellung des Fahrzeuges in Höhe der Radmittelachsen oder etwa in Höhe derselben liegt, wobei jedes der beiden Räder durch je eine Gelenkwelle angetrieben wird, und nimmt der Fahrzeugoberbau - gege- benenfalls zusammen mit den Rädern - bei Kurvenfahrt eine Neigung nach der Kurvenaussenseite ein, so tritt infolge der Abwinkelung der Gelenkwellen sowohl am kurvenäusseren als auch am kurveninneren Rad je eine"auslenkende"Vektorkomponente des Durchtriebes in der Radebene auf, die das Rad nach der Kurvenaussenseite zu drehen sucht, also der Lenkbewegung des Rades entgegengerichtet ist.
Anderseits übt das Differential bei Kurvenfahrt eine Sperrwirkung aus, derart, dass das kurvenäussere Rad, da es schneller läuft und dadurch gebremst wird, mit geringerem Moment als das kurveninnere Rad angetrieben wird. Bei einem normalen Differential, bei dem die Sperrwirkung zirka 13% beträgt, würde also das kurvenäussere Rad mit zirka 87%, das kurveninnere Rad mit zirka 113% des ohne die Sperrwirkung auftretenden Durchtriebsmomentes angetrieben werden. In gleichem Masse ändert sich auch die auslenkende Vektorkomponente des Durchtriebes.
DieErfindung macht sich nun diesen Umstand zur Verringerung der das Lenken verhärtenden Wirkung des Durchtriebes zunutze, indem die die Gelenkwellen antreibenden Antriebsglieder des Differentialgetriebes, vorzugsweise eines Sperrdifferentialgetriebes, tiefer als die Radmittelachsen angeordnet sind, wobei durch eine entsprechend tiefe Anordnung der die Gelenkwellen antreibenden Antriebsglieder bei Kurvenfahrt die der Lenkbewegung entgegenwirkende auslenkende Vektorkomponente desDurchtriebsmo- mentes der kurveninneren Fahrzeugseite bis auf Null verringert oder dem Wert Null genähert wird.
Da bei Kurvenfahrt das Hauptantriebsmoment auf das kurveninnere Rad fällt, ist hier die Verringerung des der Lenkung entgegenwirkenden, verhärtenden auslenkenden Momentes besonders wirkungsvoll, so dass auch das aus den entsprechenden Momenten beider Räder resultierende auslenkende Gesamtmoment wesentlich niedriger als bei üblicherweise in Höhe der Radmittelachsen angeordnetem Differential gehalten werden kann. Ist z.
B. die Anordnung derart getroffen, dass bei scharfer Kurvenfahrt die Gelenkwelle des kurveninneren Rades in Richtung der Radmittelachse liegt, könnte das der Lenkung entgegenwirkende verhärtende Moment am kurveninneren Rad unter Umständen bis auf Null verringert werden.
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genüber Y 0'vernach1Åassigbar klein wird und Y'infolge Tieflegung des Differentials gegen Null geht, kann auch das gesamte auslenkende Moment M dem Wert Null weitgehend angenähert werden.
Bei Geradeausfahrt heben sich bei tief liegendem Differential infolge der symmetrischen, entgegengesetzten Winkellage der Gelenkwellendie auslenkenden Vektorkomponenten der Durchtriebsmomente gegenseitig auf.
Die Erfindung ist vor allem für parallel, z. B. mittels eines Lenkerpaares geführte Räder, allgemeinjedoch überall da von Bedeutung, wo bei Kurvenfahrt die Gelenkwellen mit den Radzapfen einen Winkel bilden.