AT247396B - Verfahren und Vorrichtung zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern

Info

Publication number
AT247396B
AT247396B AT578862A AT578862A AT247396B AT 247396 B AT247396 B AT 247396B AT 578862 A AT578862 A AT 578862A AT 578862 A AT578862 A AT 578862A AT 247396 B AT247396 B AT 247396B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
iron
melt
sep
metal
bath
Prior art date
Application number
AT578862A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Degussa
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE1961D0037618 external-priority patent/DE1237872B/de
Application filed by Degussa filed Critical Degussa
Application granted granted Critical
Publication of AT247396B publication Critical patent/AT247396B/de

Links

Landscapes

  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Coating With Molten Metal (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren und Vorrichtung zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern 
 EMI1.1 
 ren Ausgestaltung dieses bekannten Verfahrens wird Luft in feiner Verteilung durch das Bad hindurchgeleitet, um die Nitrierwirkung zu erhöhen. Diese ist bei gegebener Temperatur und Dauer des Nitriervorganges wesentlich vom Cyanatgehalt abhängig. Es wurde jedoch festgestellt, dass Bäder mit einem Cyanatgehalt von über   40U   dazu neigen, poröse oder sogenannte doppelte Verbindungszonen auf den nitrierten Werkstücken zu bilden. Solche Verbindungszonen zeigen verschlechterte Verschleisseigenschaften oder neigen zum   Abblättert.   Auch bei niedrigeren Cyanatgehalten zeigen sich in gewissen Fällen Schwankungen in den Eigenschaften der behandelten Werkstücke, ohne dass bisher die Ursache dieser Erscheinung bekannt war. 



   Bei eingehenden Untersuchungen ergab sich, dass die beschriebenen Mängel des Verfahrens auf den Gehalt der Salzschmelze an gelöstem Eisen   zurückzuführen   sind. Dabei wurde festgestellt, dass die Bäder der bisher bekannten Art in Öfen mit Stahltiegeln bei einer Betriebstemperatur von   5700C   und einem Ge- 
 EMI1.2 
 Tiegelwerkstoff herrührt, nicht aber von den zur Nitrierung gelangenden Eisengegenständen. Die Erfindung sieht nun ein Verfahren vor, gemäss welchem in der Salzschmelze ein Gehalt an gelöstem Eisen von weniger als   0, 5%   dadurch emgestellt wird, dass die mit der Schmelze in Berührung kommenden, aus Metall bestehenden Bauteile des Ofens, insbesondere der Badbehälter, mindestens an ihrer Oberfläche praktisch eisenfrei sind. 



   Hält man erfindungsgemäss den Eisengehalt unter einem Wert von   0, 5%,   u. zw. möglichst in der Hö- 
 EMI1.3 
 
1%kaum überschreitbar war, während des Betriebes in der Grössenordnung von 42 bis   501o   liegt. Diese Werte stellen sich praktisch von selbst ein und es ist kaum möglich, das Bad etwa bei einem Gehalt von   35%   Kalium- bzw. Natriumeyanat zu betreiben. Damit entfällt die bisher etwas kritische Grenze von   32%   Cyanat, die im Betrieb unter ungünstigen Bedingungen oft unterschritten wurde. 



   Weiterhin ist die Schmelze praktisch überhitzungsunempfindlich. Betreibt man das Bad z. B. 2 h bei 700 C, so findet kein merklicher Verlust an Cyanat statt. Dies bedeutet für die Praxis, dass auch unter ungünstigen Bedingungen,   z. B.   bei schlecht gebauten Öfen, partielle Überhitzungen keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Schmelze haben, so dass sich eine wesentliche Verbesserung der Betriebssicherheit ergibt. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Gemäss der Erfindung ist auch eire Vorrichtung vorgesehen, die sich zur Durchführung des erfindungs- gemässen Verfahrens besonders eignet. Diese Vorrichtung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass möglichst alle mit der Schmelze in Berührung kommenden Bauteile des Ofens, insbesondere der Bad- behälter, zumindest an ihrer Oberfläche aus einem sich in der Schmelze nicht lösenden eisenfreien Ma- terial bestehen, also an der Oberfläche praktisch eisenfrei sind. Dies kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden, dass die Bauteile bzw. deren Oberflächenteile zur Gänze aus einem sich in der Schmel- ze nicht lösenden Nichteisenmetall, insbesondere aus Titan, bestehen. 



   Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Ofenbauteile, vor allem der Badbehälter, mit einer Oberflä- chenschicht aus einem sich in der Salzschmelze nicht lösenden Metall, einer Metallegierung oder Me- tallverbindung überzogen sind. Insbesondere eignen sich für diese Zwecke die Metalle der Untergruppen
IVa, Va, VIa, VIIa und Villa des periodischen Systems, ausser Eisen. Dies gilt   z. B.   insbesondere für Ti- tan, Zirkonium, Vanadium, Chrom, Molybdän, Kobalt und   Nickel ; gegebenenfalls   kann jedoch auch
Aluminium verwendet werden. Die Oberflächenschicht kann aus einer aufgebrachten Blechauskleidung bestehen bzw. das Metall kann auf einen Träger aufgespritzt sein. An Stelle von metallischen Oberflä- chenschichten können gegebenenfalls auch nichtmetallische Überzüge verwendet werden.

   Als solche kommen vor allem spritzbare Oxyde, wie Aluminiumoxyd, Zirkoniumoxyd, Titanoxyd   od. dgl.   sowie ihre Gemische in Frage. 



   Die Erfindung sieht auch vor, bei einer Erhitzung der Salzschmelze durch Elektroden hiefür solche aus eisenfreiem Material einzusetzen. Weiters erweist es sich als günstig, wenn zur Einleitung von Luft in die Schmelze eine mit Löchern ve-sehene Rohrleitung aus einem Nichteisenmetall vorgesehen wird. 



   Es zeigt sich, dass bei Verwendung der beschriebenen Badbehälter der Gehalt an gelöstem Eisen in Form von Ferrocyanid in der Grössenordnung von   0, 1%   und weniger liegt, u. zw. selbst dann, wenn das Bad stark mit Bauteilen aus Eisen belastet ist. Der störende hohe Eisengehalt bei Verwendung der üblichen Eisentiegel ist, wie bereits erwähnt, darauf zurückzuführen, dass das Eisen des Badbehälters bzw. auch das Eisen anderer Bauteile des Ofens, wie Elektroden zur Erhitzung der Salzschmelze, Luftzuführungsorgane, Schutzrohr für ein Thermoelement u. dgl., bevorzugt in Lösung geht. Wahrscheinlich bildet sich eine in dem Salzgemisch lösbare Eisenverbindung, die kontinuierlich eine Erhöhung des Eisengehaltes des Bades bewirkt.

   Aus den nur kurzzeitig in dem Bad befindlichen Werkstücken bildet sich dagegen keine in der Salzschmelze lösliche Eisenverbindung. 



   Ein weiterer Vorteil ist, dass der bei derartigen Nitrierverfahren sich üblicherweise in Form eines festen Eisennitrids bildende Schlamm bei dem   erfindungsgemässen Verfahren   in sehr feinverteilter Form vorliegt. Ausserdem ist del Anfall von Schlamm wesentlich geringer und beträgt nur 1/10 des bei den bekannten Verfahren anfallenden   Schlammanteils.   Bei einem Durchsatz von 2,5 t Behandlungsgut je Woche liegt sein Gewicht ungefähr bei 1200 g. Versuche in einem Ofen mit einem titanausgekleideten Tiegel, bei dem in der Salzschmelze bei einer Badtemperatur von 5800C der Eisengehalt ungefähr bei   0, 1%   lag, lieferten folgende Ergebnisse : Die Qualität der für die Eigenschaften der nitrierten Werkstücke wesentlichen Verbindungsschicht aus Eisennitrid und Eisenkarbid ist eindeutig besser.

   Sie ist weitgehend porenfrei, wesentlich abriebfester und ausserdem, auf die gleiche Behandlungszeit bezogen, um ungefähr 30 bis   40%   dicker. 



   Auch der bisher vorhandene Einfluss der Legierung auf die Dicke der Verbindungsschicht entfällt,   mindestens-für   die oft verwendeten schwachlegierten Baustähle,    wie 34Cr4'42CrM04 und   selbst   34CrAl.   



   Auch Gusseisen, u. zw. praktisch sämtliche Gusseisensorten, erhalten dicke, porenfreie Verbindungsschichten, die sehr gut läppbar sind. Das Problem der abschiebbaren Verbindungsschichten,   z. B.   bei Kurbelwellen, ist durch die Verwendung der ausgekleideten Behälter gelöst. 



   Die Dauerfestigkeit an Proben, die gemäss der Erfindung behandelt worden sind, ist noch beachtlich besser als bei den bisher üblichen Verfahren. An gekerbten Umlaufbiegeproben aus C 15 wurden folgende Werte ermittelt ! 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> a) <SEP> Eisentiegel/unbelüftetes <SEP> Baa <SEP> 34 <SEP> - <SEP> 36 <SEP> kp/mmz. <SEP> 
<tb> b) <SEP> Eisentiegel/belüftetes <SEP> Bad <SEP> 38 <SEP> - <SEP> 39 <SEP> kp/mmz <SEP> 
<tb> c) <SEP> Titantiegel/belüftetes <SEP> Bad <SEP> 42 <SEP> - <SEP> 43 <SEP> kp/mmz <SEP> 
<tb> 
 
In den Fig. l und 2 der Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsart eines Ofens zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens im Vertikal- bzw. Querschnitt dargestellt. Im Innenraum einer Ofenkammer 1 ist ein Tiegel 2 angeordnet, der auf eine nicht dargestellte Weise durch Gas oder elektrischen Strom von aussen beheizt wird.

   Der Tiegel 2 ist auf seiner inneren Oberfläche mit einer   Oberflächenschicht 3 aus Titan ausgekleidet. In den Badbehälter ragt eine Rohrleitung 4 hinein, deren unterer, der Bodenfläche des Tiegels 2 angepasster Teil mit einer Vielzahl von kleinen Löchern   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 versehen ist, aus denen Luft austreten kann, die durch die Salzschmelze perlt. Die Rohrleitung 4 be- steht gleichfalls aus einem Nichteisenmetall, beispielsweise aus Aluminium. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern,   dadurch gekenn-   zeichnet, dass in der Salzschmelze ein Gehalt an gelöstem Eisen von weniger als 0,   5%,   insbesondere ein Gehalt von   0, lao   und weniger, dadurch eingestellt wird, dass die mit der Schmelze in Berührung kom- menden, aus Metall bestehenden Bauteile des Ofens, insbesondere der Badbehälter, mindestens an ihrer
Oberfläche praktisch eisenfrei sind.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die mit der Schmelze in Berührung kommenden Bauteile derselben, insbesondere der Badbehälter, zumindest an ihrer Oberfläche aus einem sich in der Schmelze nicht lösenden, eisenfreien Material be- stehen.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile bzw. deren Oberflächenteile aus einem sich in der Schmelze nicht lösenden Nichteisenmetall, insbesondere aus Ti- tan, bestehen. EMI3.1 die Schmelze eine mit Löchern versehene Rohrleitung aus einem Nichteisenmetall vorgesehen ist.
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der Bad- behälter zumindest an seiner Oberflächenschicht aus einem sich in der Schmelze nicht lösenden Nicht- eisenmetall, insbesondere aus Titan oder Zirkonium, besteht.
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der inneren Oberflä- che eines Badbehälters aus Eisen das Metall bzw. die Legierung aus eisenfreiem Material als Blec. "1aus- kleidung aufgebracht ist.
    7. Vorrichtang nachAnspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite des Bad- behälters eine nichtmetallische Oberflächenschicht, insbesondere aus Aluminiumoxyd, Zirkoniumoxyd, Titanoxyd od. dgl. aufgebracht ist.
    8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhitzung der Salz- schmelze dienende Elektroden aus eisenfreiem Material bestehen.
AT578862A 1961-12-07 1962-07-17 Verfahren und Vorrichtung zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern AT247396B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1961D0037618 DE1237872B (de) 1961-12-07 1961-12-07 Metallauskleidung fuer Behaelter zum Salzbadnitrieren von Eisenmetallen
DED0038410 1962-03-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT247396B true AT247396B (de) 1966-06-10

Family

ID=25971348

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT578862A AT247396B (de) 1961-12-07 1962-07-17 Verfahren und Vorrichtung zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT247396B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2657644A1 (de) Gasmischung zum einfuehren in einen eisenmetallbehandlungsofen
DE69716388T2 (de) Teil oder Zubehör für einen Aufkohlungsofen
DE2528188A1 (de) Verfahren zur herstellung von eisen- oder eisenlegierungspulvern mit einem niedrigen sauerstoffgehalt
DE1521173A1 (de) Verchromungsverfahren
DE3442250A1 (de) Kesselrohr und dessen behandlung
AT247396B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbädern
DE69608652T2 (de) Verfahren zum Aufkohlen von Metallen
DE4021286C1 (de)
DE3139622A1 (de) Verfahren zur gasaufkohlung von stahl
DE2303756A1 (de) Verfahren zur erzeugung einer extrem harten mischkarbidschicht auf eisenwerkstoffen zur erhoehung der verschleissfestigkeit
AT163214B (de) Verfahren zum Überziehen von Stahlgegenständen
DE1446134A1 (de) Verfahren zum Nitrieren von Eisenmetallen in cyanathaltigen Salzbaedern
DE886001C (de) Verfahren und Anlage zum Zementieren von Metallteilen
DE836358C (de) Oberflaechenhaerteverfahren
DE1919066C3 (de) Verfahren zum Oberflächenhärten durch Nitrieren
DE1758194C2 (de) Rührkörper für metallurgische Zwecke
AT243592B (de) Verfahren zum Überziehen eines Eisengegenstandes durch Diffusion
DE1243941B (de) Werkstoff aus Metallfasern
DE2452158A1 (de) Verfahren zum aufbereiten von eisenhaltigem metall
DE600369C (de) Verfahren zur Herstellung der Metalle Silicium, Titan, Zirkonium, Hafnium, Thorium, Vanadium, Niobium, Chrom und Molybdaen
DE1446094A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Inchromieren
AT165589B (de) Verfahren zur Herstellung feuerbeständiger, in der Hauptsache austenitischer, bearbeitbarer Legierungen von großer Dauerstandfestigkeit bei hohen Temperaturen
DE622732C (de) Verfahren zur Herstellung von Ferrolegierungen
DE2201770C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Gußstücken aus verschleißfestem, Cr-Mnlegiertem Gußeisen
JPS5770270A (en) Method for coating iron alloy with carbide