<Desc/Clms Page number 1>
Besohlungsmaterial
Die Herstellung von Besohlungsmaterial für Schuhe von besonders heller Transparenz bzw. hellen oder empfindlichen Farbschattierungen ist seit langem ein wünschenswertes Ziel der Schuhindustrie. Bei Verwendung von Butadien-Polymerisaten bzw. dessen Copolymerisaten, Isopren-Polymerisaten und Naturkautschuk gelang es wohl, eine ausreichende Transparenz der Vulkanisate zu erzielen, jedoch liess die Helligkeit derselben zu wünschen übrig. Desgleichen hafteten den auf dieser Basis hergestellten Produkten eine Reihe von Nachteilen an, wie z.
B. geringe Farbstabilität bei Übervulkanisation oder Belichtung, Empfindlichkeit gegen dasHineinwandern von Alterungsschutzmitteln (Staining) sowie die für Transparentsohlen typische schlechtere Verklebbarkeit mit den üblichen, meist auf Basis von Polychloropren aufgebauten Einkomponentenklebstoffen.
Die mangelhafte Helligkeit der Vulkanisate, die durch einen Gelbton hervorgerufen wird, der insbesondere bei längeren Heizzeiten oder höheren Vulkanisationstemperaturen stärker in Erscheinung tritt, gab bei kleinen Mengen an Farbstoffen Mischfarbtöne von unschönem aussehen, so dass die Herstellung von empfindlichen Transparentfarben in reinen Farbschattierungen schwierig bzw. zumeist unmöglich war.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Besohlungsmaterial aus Kunststoff für Schuhe, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es aus Copolymerisaten von Äthylen mit Vinylestern besteht, denen gegebenenfalls Füllstoffe und Pigmente beigegeben sind. Durch das erfindungsgemässe Besohlungsmaterial ist unter Vermeidung der vorstehend angeführten Mängel ein Material gegeben, das eine besonders helle Transparenz bzw. eine helle oder einwandfreie Farbschattierungen aufweist. Die genannten Copolymerisate werden mit radikalbildenden Substanzen, gegebenenfalls unter Zusatz niedermolekularer, drei polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoffdoppelbindungen enthaltender Substanzen vernetzt.
Die Copolymerisate von Äthylen mit Vinylestern können nach allen bekannten Polymerisationsverfahren hergestellt werden. Als Vinylester kommen Vinylpropionat, Vinylformiat, Vinylbenzoat, vorzugweise Vinylacetat in Betracht. Der Gehalt der Mischpolymerisate an polymerisierten Vinylestern kann
EMI1.1
Als radikalbildende Substanzen kommen z. B. leicht zersetzliche Azoverbindungen von Azodicarbonsäureestern oder Peroxyde wie Benzoylperoxyd, DichlordibenzoyJperoxyd, tert.-Butylperoxyd, Peroxydicarbonate, Cyclohexanonperoxyd, tert.-Butylperbenzoat, mehrfunktionelle Peroxyde, wie z. B. polymeres Phthalylperoxyd oderAdipinsäure-bis-'tert.-butylester'n Betracht. Besonders geeignet sind ditert.-Bu- tylperoxyd-, 2, 5-bis- (tert.-Butylperoxyd)-2 : 5-dimethylhexan oderDicumylperoxyd. Die Radikalbildner können inMengen von 1 bis 200/0 bezogen auf das Gewicht des Polymerisates, zweckmässig in Mengen von 1 bis 50/0, eingesetzt werden.
Als geeignete niedermolekulare organische Verbindungen mit mindestens drei polymerisierbaren Kohlenstoff-Kohlenstoffdoppelbindungen kommen vorzugsweise solche Bindungen in Betracht, deren Doppelbindungen nicht konjugiert sind, wie z.B. Trivinylbenzol, Kieselsäuretetraallylester, olefinisch ungesättigte Polyäther, wie z. B. Triallyläther des Glyzerins, Tetraallyl- oder Hexaallyläther des Tetra- oder Hexamethylolmelamins, mehrfach ungesättigte Polyurethane, ungesättigte Polyester aus zwei oder mehrwertigen Alkoholen und olefinisch ungesättigten Dicarbonsäuren, wie z. B. Maleinsäure oder Fumarsäure.
Besonders geeignet sind Triallylcyanurat und Triallylphosphat. Diese Verbindungen werden in Mengen
<Desc/Clms Page number 2>
von 0 bis 20%, insbesonders aber lao bezogen auf das Gewicht des Polymerisates eingesetzt. Ihre Anwendung ist zur Erzielung des gewünschten Effektes zweckmässig, aber nicht Voraussetzung.
An Füllstoffen werden zumeist solche auf Basis hochaktiver Kieselsäure verwendet, es können aber auch alle andern hiefür geeigneten Füllstoffe eingesetzt werden.
Die beschriebenen Substanzen werden nach den in derGummiindustrie üblichenMethoden vermischt, verarbeitet und vernetzt. Es können aber auch Mischungen in organischen Lösungsmitteln hergestellt werden.
Die Anwendung des Besohlungsmaterials kann sowohl als Formsohle, als Sohlenplatte oder bei Verwendung unvulkanisierter Mischungen durch Direktvulkanisation erfolgen. Im letzteren Falle kommt als weiterer Vorteil die während der Vernetzung eintretende-gute Haftung der Copolymerisate auf vielen Unterlagen hinzu. Auch die Verwendung von Schaumstoffen, wobei den Mischungen vorher organische Treibmittel zugesetzt werden, ist möglich.
Beispiel 1 : Auf einem Mischwalzwerk wird folgende Mischung hergestellt ; die angegebenen Teile sind Gewichtsteile :
EMI2.1
<tb>
<tb> 100, <SEP> 0 <SEP> Äthyletivinylacetat-Copolymerisat <SEP> (45% <SEP>
<tb> Vinylacetat, <SEP> 551o <SEP> Äthylen, <SEP> Mooneyplastizität
<tb> ML <SEP> 4'100 C <SEP> : <SEP> 25) <SEP>
<tb> 0, <SEP> 5 <SEP> Stearinsäure
<tb> 30, <SEP> 0 <SEP> hochaktive <SEP> Kieselsäure
<tb> 1, <SEP> 5 <SEP> Dicumylperoxyd <SEP>
<tb> 1, <SEP> 0 <SEP> Triallylcyanurat <SEP>
<tb> 0, <SEP> 1 <SEP> Titandioxyd
<tb>
Nach der in der Presse bei 1500C in 20 min erfolgten Vulkanisation wurde eine Formsohle von EiscrepeCharakter (helle Milchigkeit) erhalten.
Die Sohle war mit auf Polychloroprenbasis hergestelltem Einkomponentenkleber ausgezeichnet verklebbar, lichtstabil und wärmestabil.
EMI2.2
EMI2.3
<tb>
<tb> 2 <SEP> : <SEP> I100,0 <SEP> Äthylenvinylacetat-Copolymerisat <SEP> (65%
<tb> Vinylacetat, <SEP> 35% <SEP> Äthylen, <SEP> Mooneyplastizität
<tb> ML <SEP> 4'1000C <SEP> : <SEP> 10) <SEP>
<tb> 0, <SEP> 5 <SEP> Stearinsäure
<tb> . <SEP> 40, <SEP> 0 <SEP> kolloidale <SEP> hochaktive <SEP> Kieselsäure
<tb> 3, <SEP> 0 <SEP> Dibénzoylperoxyd <SEP>
<tb> 1, <SEP> 0 <SEP> Triallylphosphat
<tb> 0, <SEP> 5 <SEP> Titandioxyd
<tb>
EMI2.4